Start Blog Seite 118

Lungenwürmer senken Milchleistung

0

Eine neue Studie* hat nachgewiesen, dass der Befall einer Milchviehherde mit dem Lungenwurm Dictyocaulus viviparus erhebliche wirtschaftliche Verluste in Form einer geringeren Milchleistung hervorrufen kann.

In 17 Grünlandbetrieben wurden über einen Sommer und Herbst 1988 Kotproben von 1166 Milchkühen auf den Lungenwurm untersucht. Zusätzlich überprüften die Wissenschaftler Tankproben und Einzelgemelke auf Milchmenge, Eiweiß- und Fettgehalt und achteten auf hustende Tiere.

Bei Kühen in vier von 17 Betrieben konnte der Lungenwurm nachgewiesen werden, dabei lag die Prävalenz bei 0,9 % im Sommer und 3,4 % im Herbst. Die Tankproben waren alle negativ, nur ein Einzelgemelk war positiv. Die Milchleistung der infizierten Kühe war im Mittel um 1,62 kg Milch pro Tag reduziert, allerdings ohne Auswirkungen auf den Protein- und Fettgehalt der Milch. Bei 5,9 % der Tiere wurde Husten festgestellt, jedoch wiesen weniger als 5 % tatsächlich eine Lungenwurminfektion auf. Die Autoren gehen davon aus, dass bei den Kühen eine Reinfektion mit dem Lungenwurm stattgefunden hatte. Dadurch bestand ein gewisser Schutz vor den Auswirkungen des Lungenwurms, weshalb keine Beeinträchtigungen bei Protein-und Fettgehalt gefunden werden konnten. Allerdings wurde deutlich, dass trotz Abwesenheit von klinischen Symptomen und bei serologisch negativen Milchproben trotzdem eine deutlich reduzierte Milchmenge auftreten kann. Husten ist kein geeigneter Indikator für eine Lungenwurminfektion.

*Die Studie „The effect of patent Dicyocaulus viviparus (re) infections on individual milk yield and milk quality in pastured dairy cows and correlation with clinical signs“ wurde veröffentlicht in Parasit Vectors 11:24, 2018.

Quelle: Der Hoftierarzt

Vier K: Kastration, Kastenstand, Kupierverzicht und (Tierwohl-) Kennzeichen – Tierschutztagung (1)

2

Bericht von der TiHo-Tierschutztagung 2018 (1)

Dr. Katharina Kluge, im BMEL für das Thema Tierschutz zuständig, berichtete in Hannover von neuesten Einschätzungen und Vorhaben des Ministeriums. Zu Beginn ihres Vortrags fasste sie die Position des Ministeriums zum Ende der betäubungslosen Ferkelkastration zusammen.

Da bei der Lokalanästhesie Schmerzen nicht ausgeschaltet, sondern nur gemindert würden, sei diese Methode nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar und allein deswegen stelle sich die Frage, wer sie verabreichen dürfe derzeit gar nicht. Mit Ebermast und Immunokastration stünden zwei Alternativen zur Verfügung und Isofluran würde noch in diesem Jahr für Schweine zugelassen. Derzeit ist noch offen, ob der Einsatz des Gases dann auch Tierhaltern – nach entsprechender Schulung – erlaubt werden soll.

Nachdem am 3. September verschiedene Länderanträge zur Fristverlängerung im Bundesrat keine Mehrheit gefunden haben, könnten nun noch am 21. 9. einzelne Bundesländer einen Antrag im Plenum des Bundestages stellen. Die Erfolgsaussichten für neuerliche Anträge werden jedoch als äußerst gering eingeschätzt. Theoretisch könnte auch eine der beiden Regierungsfraktionen eine entsprechende Initiative starten, aber auch dafür gäbe es keinerlei Hinweise. Nach heutigem Stand bleibt es also beim Ausstiegstermin 1. 1. 2019.

Die Vorstellungen des BMEL zur Zukunft des Kastenstands fasste Frau Dr. Kluge so zusammen: Fixation der Sau für maximal acht Tage; Standlänge 220 cm sowie fünf Größenklassen für die Breite. Die derzeitigen Kastenstände sollen noch 10 Jahre genutzt werden dürfen. Nach Ablauf dieser Frist muss ein Umbauplan vorliegen, der dann innerhalb von weiteren 5 Jahren umgesetzt werden soll. In Härtefällen sei eine Verlängerung um weitere 2 Jahre möglich.

Innerhalb des Ministeriums werden ebenfalls Überlegungen angestellt, den Abferkelbereich zeitgleich, und mit dem gleichen Fristenmodell (10+5+2), zu regeln. Der aktuelle Diskussionsstand sieht hier eine maximale Fixationsdauer von fünf Tagen vor. Auch hier soll die Standlänge 220 cm betragen, wobei die derzeitigen Breiten als ausreichend betrachtet werden. Für die Bestimmung der Buchtfläche seien zwei Ansätze denkbar: eine Gesamtgröße der Bucht von 6 bis 7 m2 oder 5 m2 Platz für die Sau plus Ferkelnest, Trog und Tränke.

Zum Ende des Schwanzkupierens fordert die EU-Kommission Aktionspläne ihrer Mitgliedsstaaten. Betriebsindividuell sollen Risiko- und Schwachstellen betrieben werden zu Schwanz- und Ohrbeißen. Anschließend soll jeder Betrieb bei ersten Tiergruppen auf das Kupieren verzichten, Erfahrungen sammeln und so auf den kompletten Verzicht hinarbeiten.

Mit einem staatlichen „Tierwohlkennzeichen“ will das BMEL Marktsegmente erschließen, die bisher nicht bedient würden, führte die Berliner Tierärztin weiter aus. Eine eigene Bundesbehörde solle das neue Label verwalten und dabei von unabhängiger Seite überwacht werden.

An den Kriterien des drei-stufigen Labels werden derzeit noch gearbeitet, eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung gehöre aber nicht dazu, um die Sache nicht unnötig zu verkomplizieren. Freiwillig sei eine Herkunftsbezeichnung aber durchaus möglich.

Bereits die erste der drei geplanten Stufen des Labels solle spürbar über dem gesetzlichen Standard rangieren, um damit höhere Preise auch tatsächlich rechtfertigen zu können. Zu den Kriterien sollen auf jeden Fall regelmäßige Fortbildungen des Tierhalters und ein Benchmarking gehören.

Zunächst soll das staatliche Label für die Tierart Schwein eingeführt und zu Beginn auch finanziell vom Staat gefördert werden. Ziel sei auch möglichst viele Warengruppen einzubeziehen: Frischfleisch, Verarbeitungsware bis hin zur Gastronomie.

3. Focus Geflügel am 21. 9. 2018

0

BEST 3 Geflügelernährung GmbH und Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, zeigen mit der Veranstaltung „Fokus Geflügel“ erneut praxisgerechte Konzepte und Lösungen auf, wie unternehmerische Herausforderungen in der Geflügelhaltung erfolgreich zu meistern sind.

Programm

16.00 Uhr bis 16.15 Uhr: Begrüßung durch Uwe Haring (Moderator), Rainer Dullweber (BEST 3 Geflügelernährung GmbH) und Christian Lienau (Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH)

16.15 Uhr bis 16.45 Uhr: Veränderungen in der Haltung von Legehennen – mit ständig neuen Herausforderungen leben!
Robert Pottgüter, LOHMANN Tierzucht GmbH, Cuxhaven

16.45 Uhr bis 17.15 Uhr: Wassergeflügel – Herausforderungen und Perspektiven
Franz Nobis, Geflügelhof Nobis GmbH, Bakum

17.15 Uhr bis 17.45 Uhr: P A U S E

17.45 Uhr bis 18.15 Uhr: Aktuelle Herausforderungen in der Hähnchenmast
Klaas Knol, Optimum Vita, Emlichheim

18.15 bis 18.45 Uhr: Putenaufzucht und -haltung – Quo vadis?
Thomas Storck, Verband Deutscher Putenerzeuger e.V., Berlin

18.45 bis ca. 19.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit:
Robert Pottgüter (Technischer Service Fütterung LOHMANN Tierzucht GmbH, Cuxhaven)
Franz Nobis (Stellv. Geschäftsführer Geflügelhof Nobis GmbH, Bakum)
Klaas Knol (Geschäftsführender Gesellschafter Optimum Vita, Emlichheim)
Thomas Storck (Vorsitzender des Verbands Deutscher Putenerzeuger e.V., Berlin)

Anschließend lädt die BEST 3 Geflügelernährung GmbH anlässlich des 15-jährigen Jubiläums recht herzlich zum Abendessen und einem gemütlichen Branchentreff ein

Ort
BEST 3 Geflügelernährung GmbH
Ringstr. 16, 27239 Twistringen

Anmeldungen bis 14. September per Fax an: 04243 9414848

Veredlungstag am 20. 9. 2018. Welche Perspektiven haben die deutschen Schweinehalter?

0

Afrikanische Schweinepest, Schwänze kupieren, Kastenstand und betäubungslose Kastration – das sind u. a. die Themen des Veredlungstags 2018 des Deutschen Bauernverbandes (DBV) am 20. September in der Karl-Diehl-Halle in Röthenbach a. d. Pegnitz, Bayern.

Die Schweinehaltung in Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen. Dazu zählen der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration und neue Anforderungen bei der Haltung von Sauen.

Geplante Verschärfungen der Haltungsvorschriften erfordern in der Regel den Umbau von Stallungen und führen zu einem enormen Investitionsvolumen, was viele Betriebe überfordert.

Der anstehende Aktionsplan von Bund und Ländern, der das Kupieren des Ringelschwanzes reduzieren soll, wird Ferkelerzeugern und Schweinemästern ab dem kommenden Jahr zusätzlichen Aufwand im Betriebsablauf abverlangen. Alle Schweinehalter blicken mit großer Sorge auf die näherkommende Afrikanische Schweinepest, die für den gesamten Sektor dramatische Auswirkungen hätte. Nicht zuletzt bleibt die gesellschaftliche Debatte über die Tierhaltung in Deutschland.

Die Schweinehalter sind bereit zu zusätzlichen Veränderungen. Das geht aber nur mit Planbarkeit und Verlässlichkeit. Eine Politik, die eine Auslagerung der Tierhaltung in Länder mit weniger Tierschutz vorantreibt, wird ihrer Verantwortung nicht gerecht. Für die Betriebe in Deutschland muss eine Perspektive geschaffen und ein Weg aufgezeigt werden, der nicht am Markt vorbeiführt.

Auf dem DBV-Veredlungstag 2018 werden die Schweinehalter die Herausforderungen der Zukunft für die deutsche Schweinehaltung mit anderen Branchen diskutieren. Programm und weitere Informationen stehen ab sofort online zur Verfügung. Die Veranstaltung beginnt um 9:30 Uhr.

Quelle: DBV

Focus Schwein am 25. 9. 2018

0

Bröring lädt nach Twistringen ein zum „Focus Schwein“ und hat das folgende Programm zusammengestellt:

Dr. Ludger Breloh, REWE
Perspektiven der Schweinehaltung
aus Sicht der REWE Group

Dr. Gereon Schulze Althoff, Tönnies
Schweinehaltung aus Sicht
des Vermarkters

Dr. Dirk Hesse, AgriKontakt
Ringelschwanz + Dünge-VO +
Geld verdienen = Xaletto ?

Dr. Lutz Wagner
Entscheiden in Stress-Situationen

Anschließend Podiumsdiskussion mit den Referenten

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Zwecks Planung wird um eine verbindliche Anmeldung bis zum 18. September 2018 per Fax 0 44 43 97 01 17, per Telefon 0 44 43 97 00 oder E-Mail anmeldung@broering.com gebeten. Kostenlose Parkmöglichkeiten stehen direkt am Gelände zur Verfügung. Für Verpflegung ist bestens gesorgt.

Programm und Anmeldung finden Sie auch hier:

Ort:
BEST 3 Geflügelernährung GmbH
Ringstr. 16, 27239 Twistringen

Steigende Futterkosten belasten Milcherzeuger

0

Niedersachsens Milcherzeuger kommen erneut unter wirtschaftlichen Druck. Im vergangenen Jahr haben die Landwirte mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung deutlich aufholen können, das Jahr 2018 hat sie nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes erneut stark zurückgeworfen. Die wirtschaftlichen Kenndaten sind nach einer Aufstellung der Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) in Bonn in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent eingebrochen. Den größten Effekt haben die geringeren Milcherzeugerpreise, die im ersten Halbjahr 2018 um 7,6 Cent je Kilogramm gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind. Auch geringere Erlöse für Altkühe schlagen sich auf der Einnahmenseite nieder. Auf der anderen Seite sehen sich die Milcherzeuger auf ihren Rechnungen für Futter mit deutlich höheren Kosten konfrontiert. Für Futtergetreide gilt das ebenso wie für Grundfutter. Im Trockensommer 2018 ist in den Grünlandregionen die Futterernte weggetrocknet, das betrifft in erster Linie den Grasaufwuchs auf den Wiesen, aber auch die wärmeliebenden Maispflanzen haben unter der anhaltenden Trockenheit zuletzt stark gelitten. Die knappe Futterernte hat den Preisen Auftrieb gegeben, Sojaschrot als Kraftfutterkomponente dagegen wurden zuletzt etwas günstiger gehandelt.

Betriebswirtschaftler bemessen die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung als Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr. Bei einer Jahresleistung von 8.500 Kilogramm Milch ist dieser im ersten Halbjahr 2018 auf 750 Euro abgeschmolzen, gegenüber dem Vorjahr mit einem Wert von 1.069 Euro ein Einbruch um mehr als 25 Prozent. Von diesem Betrag müssen noch weitere feste Kosten, zum Beispiel zur Arbeitserledigung oder für Gebäude, bezahlt werden. Aktuell stehen die Milchviehhalter noch schlechter da als vor den Krisenjahren 2015 und 2016. Lediglich im Jahr 2017 konnten auskömmliche Deckungsbeiträge erzielt werden. Für viele Betriebe war diese Phase der Erholung deutlich zu kurz. Die Erzeugerpreise zeigen momentan wieder etwas nach oben, die variablen Kosten dagegen ziehen weiter an. Die Milchviehhalter setzen ihre Hoffnung jetzt darein, dass die zu erwartenden Steigerungen auf der Einnahmeseite über ein höheres Milchgeld die Steigerungen auf der Kostenseite mehr als aufwiegen. So könnten in dem von der Dürre geprägten Krisenjahr zumindest viele Milcherzeuger am Ende doch noch von einem durchwachsenen Jahr als Fazit sprechen.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Gesundheit der Kälber noch stärker im Blick

0

Gesunder Nachwuchs im Stall erfreut jeden Tierhalter. Manchmal aber haben Milchviehhalter Probleme, die neugeborenen Kälber aufzuziehen. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) und die Niedersächsische Tierseuchenkasse (TSK) haben genauer hingeschaut und Betriebe ermittelt, die Probleme haben, ihre Kälber groß zu ziehen. Sie haben die Tierärztliche Hochschule in Hannover beauftragt, in diesen Betrieben eine gezielte Beratung durchzuführen und herauszufinden, ob und wie häufig die empfohlenen Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt bzw. aus welchen Gründen diese nicht aufgegriffen wurden. Erste Ergebnisse des Forschungsprojektes liegen inzwischen vor und zeigen, dass die Aufzucht der Kälber für viele der betroffenen Milcherzeuger einen sehr zeit- und arbeitsintensiven Bereich bedeutet. Da der Grad der Mechanisierung gering ist, werden viele Maßnahmen offensichtlich als unpraktisch angesehen. Dazu sagt Jan Heusmann, Vorsitzender der LVN: „Mir ist bewusst, dass die Kälberaufzucht einen komplexen Arbeitsbereich darstellt, der aus verschiedenen Gründen bei einer Reihe von Berufskollegen nicht im Fokus des betrieblichen Handelns steht. Aber wir wollen nach Wegen suchen, dies zu verbessern.“ Eine erhöhte Kälbersterblichkeit in einzelnen Betrieben müsse insbesondere aus Gründen des Tierschutzes verringert werden. Zugleich müsse jeder Milchviehhalter auch aus wirtschaftlichen Überlegungen ein Interesse an einer hohen Aufzuchtrate der geborenen Kälber haben.

Nach den von der Tierärztlichen Hochschule vorgelegten ersten Ergebnissen des Forschungsprojekts stößt eine einmalige Beratung der Betriebsleiter an ihre Grenzen. „Die Betriebsleiter und auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen dafür sensibilisiert werden, dass sie mit vertretbarem Zeitaufwand und in der Praxis umsetzbaren Empfehlungen tatsächlich ihre Kälberverluste reduzieren können. Wichtigste Aufgabe bleibt dabei nach wie vor die ausreichende Versorgung der neugeborenen Kälber mit dem Kolostrum, der ersten Milch der Kuh direkt nach dem Kalben“, fasst Heusmann zusammen. Dazu sei offenbar eine weitergehende Aufarbeitung der Forschungsergebnisse notwendig, um die Motivation der Betriebsleiter und aller Betriebsangehörigen zu steigern. Praxisnahe Empfehlungen für eine erfolgreiche Kälberaufzucht hat die LVN bereits vor einigen Jahren in Form eines „Kälberleitfadens“ herausgegeben. Er kann von der Homepage heruntergeladen werden.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Schafzuchtverband fordert Änderung der Berner Konvention zum Wolf

Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) hat Bundesumwelt-ministerin Svenja Schulze aufgefordert, einen Antrag der Schweiz auf eine Umstufung des Wolfes im Rahmen der Berner Konvention zu unterstützen.

Die Schweiz hat am 16.08.2018 bei der Berner Konvention des Europarates eine Rückstufung des Wolfes von Anhang II „streng geschützt“ in Anhang III „geschützt“ beantragt. Nach Anhang II dürfen Tiere weder gestört und gefangen, getötet oder gehandelt werden. Anhang III enthält solche Tierarten, die zwar schutzbedürftig sind, aber im Ausnahmefall bejagt oder in anderer Weise genutzt werden dürfen. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention wird den Antrag voraussichtlich in seiner jährlichen Sitzung im November beraten.

Zur Begründung des Antrages wird u. a. ausgeführt: „Auch mit der Rückstufung bliebe der Wolf ein geschütztes Tier. Die Vertragsstaaten wären weiterhin verpflichtet, Schutz und Interventionsmaßnahmen im nationalen Recht zu regeln und mittels nationalen Programmen zu überwachen.“

Aus Sicht der VDL entspricht der Schweizer Antrag der Intention der Formulierung in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung, in der es heißt: „Wir werden die EU-Kommission auffordern, den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können.“

2006 war die Schweiz mit einem solchen Antrag gescheitert. Inzwischen haben sich die Voraussetzungen deutlich verändert.

VDL-Vorsitzender Jürgen Lückhoff: „Nicht nur in der Schweiz hat sich seitdem die Wolfspopulation stark erhöht. Gleiches gilt für Deutschland und weitere europäische Staaten.“ Die Berner Konvention ist am 01.04.1985 in Deutschland in Kraft getreten.

Die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland sorgt für erhebliche Konflikte und Gefährdungen bei der Weidetierhaltung. Insbesondere die Schafhaltung ist davon seit Jahren in so starkem Maße betroffen, dass etliche Betriebe ans Aufgeben denken. Belange und Interessen der Schafhalter werden bislang unzureichend berücksichtigt. Die flächendeckende Ausbreitung und das rasante Wachstum der Wolfspopulation stellt die Weidehaltung von Schafen und Ziegen, aber auch von Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildhaltern im Grundsatz in Frage. Die Ausbreitung des Wolfes darf nach Ansicht der VDL nicht uneingeschränkt und um jeden Preis geduldet werden.

Quelle Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V.

Wasser können alle gebrauchen – die Fische besonders!

0

Ähnlich zweigeteilt wie in der Landwirtschaft ziehen auch die Fluss- und Seenfischerei sowie die Forellen- und Karpfenteichwirtschaften Bilanz zu diesem Dürresommer. „Je nach Standort und je nach Möglichkeit der technischen Unterstützung reichen die Ergebnisse von normal zufriedenstellend bis hin zu hohen, teilweise katastrophalen Einbußen“, erklärt Steffen Göckemeyer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. „Der Prozess läuft noch, und wir haben weiterhin Bauchschmerzen. Die Versorgung der Teiche leidet“, sagt Göckemeyer, dem einige Schäden vor allem aus der Forellenwirtschaft gemeldet wurden. Hitze und fehlende Niederschläge haben in einigen Fällen sogar zum totalen Ausfall beim Fischbestand geführt. Analog zur Landwirtschaft sind die Schäden lokal zu betrachten. Vereinzelt gibt es gravierende Schäden, andere sind relativ normal durch den trockenen und heißen Sommer gekommen. „Die Grundwasserkörper müssen sich wieder auffüllen, dazu ist Regen nötig“, erklärt Göckemeyer und sieht etwas Abhilfe für die Forellen durch die nun kühleren Nächte. Die Wärme liebenden Karpfen haben sogar von den Temperaturen profitiert, sofern der Wasserstand gehalten werden konnte. Das bestätigte auch Carsten Brauer, Vorsitzenden des Landesfischereiverbandes. In einigen Forellenteichwirtschaften ist die gesamte Jahreserzeugung nach dem Dürre-Sommer nicht mehr verwertbar. Im Großen und Ganzen sind die Forellenteichwirtschaften mit einem blauen Auge davongekommen. Dazu war aber ein großer Aufwand mit Belüftung nötig. Leider haben von der Hitze auch Parasiten und Bakterien profitiert. Mittlerweile haben sich die Fische an die erhöhte Grundtemperatur gewöhnt.

Für Fluss- und Seenfischer Brauer reichten die Zuflüsse aus dem Ederstausee, den niedrigen Wasserstand der Weser abzufangen. Er hat die Trockenheit glimpflich überstanden. „Jetzt muss es aber bald regnen, denn wir brauchen das Wasser zum Fischen im Herbst“, erklärt Brauer – schließlich geht die Saison noch bis Dezember. Entschädigungen für existenzbedrohte Betriebe wie in der Landwirtschaft gibt es nicht, meint Carsten Brauer, obwohl sie dem einen oder anderen Forellenteich-Besitzer helfen würde. Aber eines, da sind sich die Teichwirte einig, können alle gebrauchen: Wasser! Sie hoffen mit den Landwirten zeitnah auf ergiebigen Regen.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Clostridium perfringens Typ C häufigster Durchfallerreger beim Saugferkel?

0

Saugferkeldurchfall ist ein häufiges Problem, verursacht zumeist durch virale oder bakterielle Erreger. Allein am klinischen Bild im Bestand kann der verursachende Erreger nicht ermittelt werden. Eine umfassende Diagnostik ist meistens unumgänglich. Doch welche Erreger sind am häufigsten zu finden, wenn in einem Betrieb Saugferkeldurchfall auftritt? In diesem Zusammenhang bietet sich die Untersuchung von fäkalen Proben auf darmpathogene Erreger an.

Eine aktuelle Studie* hat sich mit dem Vorkommen von Durchfallerregern in Deutschland beschäftigt: Im Zeitraum der Jahre 2015 und 2016 wurden insgesamt 585 Saugferkeldurchfallproben von 220 ferkelerzeugenden Betrieben in Deutschland zur Untersuchung eingeschickt. Die Wissenschaftler wiesen vor allem Toxin produzierendes (Alpha- oder Beta2-Toxin) Clostridium (C.) perfringens in 61,7 % der fäkalen Proben von Saugferkeln nach. In ca. 8,3 % der Proben konnte Escherichia (E.) coli nachgewiesen werden, in ca. 7,0 % der Proben Nekrotoxische E. coli und in ca. 27,3 % der Proben Rotavirus Typ A.

Als Fazit schließen die Wissenschaftler aus den Ergebnissen, dass unter den bakteriologischen Saugferkeldurchfallerregern dem C. perfringens Typ A und dem E. coli F4-ETEC die wohl größte Bedeutung beizumessen ist. Unter den virologischen Erregern scheinen Rotaviren eine relevante Bedeutung zu haben, auch wenn diese häufig nicht die alleinigen Verursacher von Durchfall sind.
*Die Studie „Vorkommen von bakteriellen und viralen Saugferkeldurchfallerregern auf landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland“ wurde veröffentlicht in der Tierärztlichen Umschau 8, 2018, S. 199-206.

Quelle: Der Hoftierarzt