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Die Rote Vogelmilbe bei Legehennen jetzt bekämpfen

von Dr. Peter Hiller, LWK Niedersachsen

Es gibt wohl kaum einen Legehennenbetrieb, der diesen Ektoparasiten nicht kennt, ihn fürchtet und bestimmt schon unangenehme Erfahrungen gemacht hat: Gemeint ist die Rote Vogelmilbe mit dem lateinischen Namen Dermanyssus gallinae. Am häufigsten sind Ablegebetriebe betroffen, in Mastbetrieben ist die Vermehrung der roten Vogelmilbe wegen der hohen Anzahl der Reinigungsintervalle nur in Ausnahmefällen anzutreffen. Diese Milbenart ist ein ständiger Ektoparasit an Tauben, Hühnern und Wassergeflügel und vor allem an Wildvögeln. Sie muss bekämpft werden, aber wie?

Die rote Vogelmilbe vermehrt sich in den Stallungen ab April explosionsartig, sobald Außentemperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius erreicht werden. Insbesondere in diesem Jahr hat sich die rote Vogelmilbe im äußerst warmen Monat Mai stark vermehrt. Dadurch, dass viele Betriebe noch durch den Fipronilskandal paralysiert sind, werden aus Angst vor der Rückstandsproblematik weniger chemische Mittel zur Milbenbekämpfung eingesetzt. Ein genereller Einsatz von Chemikalien in Ablegebetrieben ist wegen der Rückstandsproblematik im Ei streng geregelt. Fipronil ist ein Insektizid, das in der Geflügelhaltung eigentlich nicht verwendet werden darf. In der jüngsten Vergangenheit haben Hühner das Mittel über die Haut, beim Einatmen oder beim Herumpicken aufgenommen. Schließlich reicherte es sich im Fettgewebe und in den Eiern an. Landwirte in Belgien, den Niederlanden und offenbar auch in Deutschland verwendeten das Mittel Dega-16 allerdings wohl ohne zu wissen, dass es illegaler Weise ein Kontaktgift gegen Ektoparasiten enthielt. Dega-16 ist ein Mittel aus natürlichen ätherischen Ölen wie Menthol und Eukalyptus, das gegen die rote Vogelmilbe helfen sollte.
Milben sind Vampire mit langer Überlebensstrategie

Nachts attackieren die Parasiten die Wirtstiere, um Blut zu saugen. Tagsüber verstecken sie sich in Ritzen und kleinen Spalten, wo sie sich auch vermehren und ihre Eier ablegen. Unter optimalen Bedingungen kann das komplette Entwicklungsstadium vom Ei bis zur erwachsenen Milbe innerhalb von nur einer Woche durchlaufen werden. Die Überlebensdauer einmal mit Vogelblut vollgesogener Milbenweibchen beträgt bei 10 bis 15 Grad Celsius bis zu 190 Tagen, während die Überlebensdauer bei 20 bis 25 Grad Celsius nur 6 bis 14 Tage beträgt.


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Kokzidien beim Saugferkel verstärkt ins Visier nehmen

Prof. Dr. med. vet. Anja Joachim, Institut für Parasitologie, Veterinärmedizinische Universität Wien

Wenn Ferkel in den ersten Lebenswochen Durchfall zeigen, kommen eine Reihe verschiedener Krankheitserreger als Ursache in Frage. Neben Bakterien, vor allem Escherichia coli, können auch einzellige Parasiten, sogenannte Kokzidien, zu Darmentzündungen mit der Folge von Durchfall führen. Bisher gab es einen Wirkstoff, der die Kokzidien in Schach hielt. Doch seit einiger Zeit beobachten Tierärzte eine nachlassende Wirkung.

Kokzidien, genauer gesagt Cystoisospora suis (syn. Isospora suis), befallen die Auskleidung des Dünndarms und zerstören die Zellen, was zu Störungen der Nährstoffaufnahme und infolgedessen zu schlechterer Gewichtszunahme führt. Die Schwere und Dauer des Durchfalls können dabei unterschiedlich sein, meist handelt es sich um gelbliche Diarrhö, die cremig-fettig bis flüssig ist. Obwohl betroffene Ferkel weiter Milch aufnehmen, können sie den Verlust an Flüssigkeit und Nährstoffen nicht ausgleichen, häufig bleiben sie auch nach überstandener Erkrankung bis zum Absetzen kümmerlich und nehmen weiterhin schlecht zu. Vielfach kommen zu den Parasiten auch noch andere Erreger von Darmerkrankungen hinzu, wie E. coli oder Clostridium perfringens; beide können sich an die bereits geschädigte Darmoberfläche anheften. Durch diese multiplen Infektionen, die sich gegenseitig begünstigen, kann es zu einem noch schwerwiegenderen Krankheitsbild und sogar zu Todesfällen kommen. Infizierte Ferkel können mehrere Millionen Parasiten ausscheiden, die in der Umgebung monatelang infektiös bleiben und von weiteren Tieren beim Erkunden der Umgebung meist schon in der ersten Lebenswoche aufgenommen werden….


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GELITA AG wird Fördermitglied der Initiative Tierwohl

Die Initiative Tierwohl gewinnt die GELITA AG als neues Fördermitglied. Ab 1. August 2018 unterstützt sie die Initiative Tierwohl mit einem finanziellen Beitrag. Mit einer Fördermitgliedschaft können sich Unternehmen, die nicht unmittelbar Fleisch und Wurst verkaufen, für die Verbreitung von mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung engagieren.

„Für uns als Verarbeiter von tierischen Nebenprodukten zur Herstellung von Kollagenen Proteinen wie Gelatine, Kollagenpeptiden und Kollagen spielt das Thema Tierwohl eine bedeutende Rolle. Auch wenn sich die öffentliche Diskussion weitestgehend mit der Erzeugung von Fleisch beschäftigt, dürfen die Nebenprodukte nicht außer Acht gelassen werden. Tiergerechte und faire Tierhaltung sind ein wesentlicher Baustein für die generelle Akzeptanz von tierischen Produkten. Wir sind überzeugt, dass die Initiative Tierwohl hier den richtigen Ansatz verfolgt, indem entlang der Wertschöpfungskette unter Einbezug des Handels auf breiter Basis das Thema zielführend angegangen wird“, sagte Reinhard Zehetner, Global VP Quality und Regulatory Affairs GELITA AG.

„Mit der GELITA AG konnten wir einen Partner gewinnen, über den wir uns besonders freuen. Denn die GELITA AG beweist, dass das Thema Tierwohl für immer mehr Unternehmen ein relevantes Thema ist“, sagt Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Initiative Tierwohl. „Die GELITA AG setzt mit ihrer Fördermitgliedschaft ein Zeichen: Die Zeit ist reif, überall entlang der Wertschöpfungskette Fleisch Verantwortung zu übernehmen, und die Initiative Tierwohl bietet die Möglichkeit dies zu tun.“

Als Fördermitglied leisten Unternehmen einen Beitrag zu einer tiergerechteren und nachhaltigeren Fleischerzeugung. Unternehmen, die sich für eine Fördermitgliedschaft interessieren, können sich an die Geschäftsstelle der Initiative Tierwohl in Bonn wenden.

Quelle: Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH

Schweiz meldet für 2017 erneuten Rückgang im Antibiotika-Verkauf

Wurden 2008 in der Schweiz noch insgesamt 69,8t Antibiotika verkauft, waren es 2017 nur noch rund 32,3t. Dies entspricht einem Rückgang von 53,7% in 10 Jahren und von 15,8% gegenüber 2016.

Seit der Revision der Tierarzneimittelverordnung (1. 4. 2016) dürfen in der Schweiz Cephalosporine der 3. und 4. Generation, Makrolide und Fluorchinolone nicht mehr auf Vorrat abgegeben werden. Bei diesen „kritischen Wirkstoffen“ mit höchster Priorität für die Humanmedizin (highest priority critically important antimicrobials). Fluktuierten die Mengen (außer bei den Makroliden) in den letzten Jahren, nahmen die Vertriebsmengen im Vergleich 2016/2017 um 20 bis 25%, 2017 ab.

Der Verkauf von Colistin wurde auf 327 kg reduziert. Das bedeutet einen Rückgang seit 2008 (1.577 kg) um 79,3 %.

Das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) weißt in seinem Bericht für 2017 ausdrücklich darauf hin, „dass eine Reduktion der Antibiotika-vertriebsmengen auch erfolgte, nachdem diese mit der Nutztierpopulationsbiomasse (PCU: population correction unit [1]; 1 PCU = 1 kg Nutztier) normiert wurde. Das bedeutet, dass die Reduktion nicht nur auf eine kleinere Nutztierpopulation zurückzuführen ist, sondern dass pro produziertes kg Nutztier weniger Antibiotika eingesetzt wurde.“

Quelle und Tabellen: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen

Risikofaktoren für Erdrückungsverluste in Bio-Freilandhaltung

Dänische Forscher haben sich mit Risikofaktoren für Erdrückungen bei Sauen in Bio-Freilandhaltung befasst (Rangstrup-Christensen et al. 2017, Sow level risk factors for early piglet mortality and crushing in organic outdoor production).

Ziel der Studie war Risikofaktoren für frühe Ferkelsterblichkeit und Erdrückung lebend geborener Ferkel, von der Geburt bis zur Kastration an Tag 3 bis 5 nach der Geburt zu bewerten: Jahreszeit, Wurfgröße, Parität (Anzahl der Würfe einer Sau) , Body Condition Score des Muttertiers und tot geborene Wurfgeschwister.

Die Studie wurde über einen Zeitraum von einem Jahr in neun dänischen Bio-Schweineherden durchgeführt, die das ganze Jahr über im Freien gehalten wurden. Die Daten Aufgezeichnet wurden die Daten von 3.393 Abferkelungen mit 50.284 lebend geborenen Ferkeln, von denen 14,8% vor der Kastration starben.

Die durchschnittliche Anzahl lebendgeborener Ferkel pro Wurf betrug 14,8 und die durchschnittliche Zeit von der Geburt bis zur Kastration betrug 4,1 Tage. Die Untersuchung zeigt, dass bei Sauen mit höherem BCS und höherer Parität das Sterberisiko für Ferkel zwischen Geburt und Kastration signifikant erhöht war. Die Mortalitätsraten waren im Frühling (März bis Mai) am niedrigsten und im Sommer (Juni bis August) am höchsten.

Die Geburt in einem Wurf mit einem oder mehreren Totgeburten erhöht das Risiko früher Sterblichkeit und auch zunehmende Wurfgröße erwies sich als Risikofaktor für Erdrückungen.

Auch eine thailändische Studie mit 65.554 Ferkeln aus 6.262 Würfen in einem konventionellen Betrieb, wies die höchsten Erdrückungsraten für April aus (dem heißesten Monat in Thailand). (Tartrakoon et al. Causes of piglet death in farrowing house by crushing in a commercial farm of Phitsanulok province).

Glaubt man jedoch einem Kongressbericht aus Brasilien, nimmt die Erdrückungsgefahr in den ersten 48 Stunden post-partum ab, wenn die Umgebungstemperatur 26 Grad C beträgt. Bei dieser Temperatur änderten die Sauen seltener ihr Haltung (Rollen und Ablegen) und es käme im Versuch zu weniger Erdrückungen. (Daniella J. Moura et al., Effects of temperature on sow posture changes and piglet crushing, XXIII Congresso de Iniciação Científica da UNICAMP 2015)

Geflügelwirtschaft weitet Dialogoffensive aus – auf Facebook, Twitter und mit neuer Website

Ernährung, Tierwohl und Nachhaltigkeit – das sind Themen, die Verbraucher bewegen. Um noch mehr Informationen zu bieten und den Dialog mit den Verbrauchern zu diesen Themen zu stärken, startet die deutsche Geflügelwirtschaft die Initiative „Geflügelrepublik Deutschland“.

Damit führt die Branche den Weg der Vorjahre konsequent fort – so bildet die bekannte Geflügel-Charta auch das „Grundgesetz“ der neuen fiktiven Republik. Gleichzeitig setzt die Geflügelwirtschaft mit der „Geflügelrepublik Deutschland“ auf einen aufmerksamkeitsstarken Auftritt, der in der Informationsflut nicht untergeht: „Die Botschafter – der stolze Hahn, die neugierige Pute und die elegante Ente – informieren die Verbraucher unterhaltsam über die Arbeit und die zentralen Werte der deutschen Geflügelwirtschaft. Selbstverständlich multimedial“ teilt der Verband mit.

Dialog auf allen Kanälen

„Die Geflügelrepublik Deutschland ist eine charmante Einladung zum Dialog“, erläutert Friedrich-Otto Ripke, Präsident des ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V., das Konzept. „Unsere Botschafter sind echte Hingucker. Und sie laden ausdrücklich zum Gespräch ein. Schließlich ist das immer der erste Schritt zum Überzeugen.“ Konsequenterweise baut der ZDG nun sein Dialogangebot aus – auf Facebook, Twitter und auf der neuen Webseite – und unterstreicht damit die Haltung des Verbands: „Die deutsche Geflügelwirtschaft hat nichts zu verbergen und viel zu bieten.“

Nicht nur der neue Facebook-Kanal steht für offene Diskussionen zur Verfügung, auch auf der Webseite können Verbraucher jederzeit ihre persönlichen Fragen rund um das deutsche Geflügel stellen und erhalten eine ebenso persönliche Antwort.

Ebenfalls neu: der verbandseigene Twitter-Kanal. „Ob auf unserer neuen Webseite, auf Facebook oder Twitter – wir informieren und beziehen Position und freuen uns auf den Dialog mit Politik, Medien, Verbänden, Vereinen und Organisationen“, so Friedrich-Otto Ripke.

Umfassende Informationen 

Auf der neu konzipierten Website Deutsches-Geflügel.de finden sich zudem umfassende Hintergrundinformationen über die Arbeit der Geflügelwirtschaft in Deutschland – von Ausbildung und Branchenverständnis über Standards in der Tierhaltung bis hin zu nachhaltiger Futtermittelerzeugung werden dort unterschiedlichste Aspekte der Geflügelwirtschaft beleuchtet.

Die Geflügelrepublik auf Facebook folgen: Geflügelrepublik Deutschland
ZDG auf Twitter: @zdg_verband

Quelle: ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.

Topigs Norsvin eröffnet neues Forschungszentrum Delta Kanada

Ende Juni hat Topigs Norsvin das neue Forschungszentrum Delta Kanada in Betrieb genommen. Die Eröffnung sei ein wichtiger Schritt in der weiteren Entwicklung von Topigs Norsvin als globaler Lieferant für Genetik, teilt das Unternehmen mit. Dadurch würde vor allem die Bereitstellung der neusten Top-Genetik in den USA und Kanada, aber auch für andere globale Regionen mit Schweinehaltung, einfacher und schneller. Die ersten Eber werden das Forschungszentrum Ende dieses Jahres verlassen.

Hans Olijslagers, CTO von Topigs Norsvin: „Delta Kanada wird den genetischen Fortschritt in unserer Z-Linie und beim TN Tempo erheblich steigern. Dies ist ein Teil der langfristigen Zuchtstrategie von Topigs Norsvin und wird wesentlich zu unserem Ziel beitragen, den genetischen Fortschritt in der kommenden Zeit zu verdoppeln.“

Das neue Forschungszentrum liegt in der Nähe von Woodlands in Manitoba und wurde mit der neuesten Technologie ausgestattet, „um maximales Tierwohl, höchste Biosicherheit und minimale Umweltbelastung zu gewährleisten“. Der Standort ist von der anderen Schweineproduktion isoliert und liegt dennoch in der Nähe des Winnipeg Richardson internationalen Flughafens. Diese Lage ermöglicht es, gesunde Eber und Samen mit höchstem genetischem Wert zu exportieren. Die Gesamtinvestition beträgt 10 Mio. EUR oder 15 Mio. CAD.

Delta Kanada hat 2.600 Aufzuchtplätze und wird jedes Jahr 7.500 Nukleus-Eber der TN Tempo Endstufenlinie und der Z-Vorstufenlinie testen.

Delta Kanada ist, genau wie das Delta-Zentrum in Norwegen, mit IFIR-Futterstationen für die individuelle Futteraufnahme und einem CT-Scanner ausgestattet und ermöglicht dadurch, Schlachtkörperzusammensetzung, Robustheit und Fleischqualität schneller und genauer zu verbessern.

Quelle: TOPIGS SNW GmbH

E-Magazin Ausgabe 3/18 erschienen

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Boehringer Ingelheim zeichnet Betrieb Brand in Schnelldorf als 8. Leitbetrieb aus

Mitte Juni erhielt der Betrieb Stefan Brand in Schnelldorf, Mittelfranken, die Auszeichnung „Leitbetrieb für effektiven Gesundheitsschutz“. Bereits zum 8. Mal zeichnet Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH im Rahmen dieses Projektes Betriebe aus, die in Bezug auf Prävention von Krankheiten, hohem Hygienestandard, geringem Antibiotikaverbrauch sowie gutem Management besonders beeindrucken. Die Auswahl des Betriebs erfolgt durch die Jury bestehend aus Prof. Martin Ziron von der FH Südwestfalen und Hans-Günther Munz, Geschäftsführer der PQS Agrarservice.

Der diesjährige Preisträger Stefan Brand betreibt einen Hof in Mittelfranken mit 420 Sauen, 2.400 Mastplätzen im teilgeschlossenen System und einer Biosgasanlage. Tierärztlich betreut wird der Betrieb bereits seit über 20 Jahren von der Fachtierarztpraxis für Schweine Dr. Wesselmann, welche die kontinuierliche und innovative Entwicklung zu einem modernen, spezialisierten Ferkelerzeuger fachlich mitbegleitete.

Die unabhängige Jury lobte Stefan Brand vor allem für seine aufgeschlossene Haltung gegenüber Neuerungen im landwirtschaftlichen, aber auch im tiergesundheitlichen Bereich. Stefan Brand vertraut dabei auf eine intensive Beratung und setzt diese konsequent in die Praxis um. Durch das gemeinsam mit der Tierarztpraxis Wesselmann erarbeitete Gesundheitsmanagement mit einem zielgerichteten und auf Diagnostik basierenden Impfkonzept wurde der Antibiotikaverbrauch auf ein Minimum reduziert. Im Team setzten sie früh auf die Ileitis-Impfung und auf die PRRS-Kontrolle der gesamten Herde mit Hilfe eines Impfkonzepts für Sauen und Ferkeln.

Zudem engagiert sich die Familie Brand sehr intensiv in der fachlichen Ausbildung der Auszubildenden, im Prüfungsausschuss und berufspolitisch innerhalb des Bauernverbandes. Auch Kindergartengruppen und Grundschulklassen vermittelt die Familie gerne die Grundlagen der Schweineproduktion und öffnet dafür ihren Hof.

Als Preisträger 2018 kann Stefan Brand auch gleichzeitig am jährlich stattfindenden Arbeitskreis Leitbetriebe teilnehmen, um sich dort mit Spitzenbetrieben in Deutschland auszutauschen und neue Impulse für eine moderne und nachhaltige Schweineproduktion zu erhalten.

Quelle: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

„Vom Bienensterben weit entfernt“

Mit rund 80 Kilogramm Honig lieferten die Bienen im Garten des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums eine neue Rekordernte ab. „In diesem Jahr begann die Blüte recht früh, so dass die Bienen viel Pollen finden konnten“, sagte Imkerin Tina Heinz (32). Sie ist Mitglied bei „Hannover summt e.V.“ und betreut seit 2015 drei Bienenstöcke (150.000 Bienen) im Garten des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz an der Calenberger Straße in Hannover. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast kostete heute (Montag) während eines Pressetermins erstmals den flüssigen, klaren Honig und stellte eine minzige Note fest. „Das ist typisch für Linde und könnte von den Bäumen vor dem Ministerium stammen“, erklärte Tina Heinz.

Was Niedersachsen alles für das wichtige Nutztier tut, erläuterte Ministerin Barbara Otte-Kinast. Insgesamt werden rund 440.000 Euro (2017) für die Imkerei zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus konnte durch die Förderung der Blühstreifen für den Erhalt der Artenvielfalt die Fläche auf 15.000 Hektar gesteigert werden. „Mit rund 3.150 Betrieben nehmen auch deutlich mehr Landwirte als zuvor an dieser Maßnahme teil. Und es sollen weitere hinzukommen“, versprach die Ministerin. Sie sei stolz darauf, dass Niedersachsen als einziges Bundesland die Kooperation zwischen Landwirten und Imkern mit 100 Euro pro Hektar zusätzliche fördere.

Auch der Imkernachwuchs liegt der Landesregierung am Herzen. Jährlich kommen fast 450 neue Imker mit rund 2.000 Völkern hinzu, seit 2011 die Neuimkerprämie eingeführt wurde. 2017 flossen 120.000 Euro in diese Maßnahme. „Imkern ist wieder in, die Nachwuchssorgen sind vom Tisch und vom Aussterben der Honigbiene sind wir weit entfernt“, stellte Otte-Kinast mit Blick auf die Rekordmarke von nahezu 90.000 Völkern, die von den organisierten Imkern 2017 im Land gemeldet wurden, fest.

„Ich wünsche mir, dass jeder Landwirt während seiner Ausbildung etwas über die Wichtigkeit dieses kleinen Nutztieres erfährt“, sagte die Ministerin. Einen wichtigen Beitrag kann dazu das LAVES-Institut für Bienenkunde in Celle leisten. Deren Leiter, Dr. Werner von der Ohe, wies darauf hin, dass die Wild- und Honigbienen eine ganzjährige Nahrungsgrundlage benötigen. Die Varroamilbe sei nach wie vor der größte Feind der Bienen und Hauptverursacher für Völkerverluste. Deshalb unterstütze man auch die Fortbildung der Imker, um der Milbe konsequent entgegen zu wirken.

Der frische Honig ist bei den Mitarbeitern im Ministerium übrigens sehr beliebt: die Gläser mit der kostbaren goldgelben Füllung finden schnell ihre Abnehmer.

Quelle: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz