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Einladung zur 21. Bioland-Schweinefachtagung 2022 „Mit Bio-Schweinen anspruchsvoll nach vorn“ Am 07. und 08. Juni 2022 im Münsterland und online

Bei der ersten Schweinefachtagung in Präsenz seit mehr als zwei Jahren, werden spannende Themen von der Schweinehaltung und Fütterung über Stallbau und Auslaufnutzung bis hin zum Tiergesundheitsmanagement und der Marktentwicklung behandelt. Es gibt die Möglichkeit die großen Herausforderungen vor denen die Bio-Schweinehaltung steht, von Fachleuten einordnen zu lassen und mögliche Lösungen aufzuzeigen. Die 21. Bioland-Schweinefachtagung 2022 findet wie immer in bewährter Kooperation mit dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau statt.

Auf der einen Seite ist die Nachfrage nach Bio-Fleisch weiterhin hoch und die Bio-Schweineerzeugung und der Bio-Schweinemarkt bewegen sich langsam raus aus der kleinen „1 % Nische“. Die steigende Nachfrage nach Bio-Schweinefleisch – einhergehend mit einem deutlichen Anstieg der Erzeugerpreise, zeigt, dass immer mehr Verbraucher bereit sind, artgerechte Haltungssysteme und eine die Umwelt schonende Landwirtschaft auch finanziell zu honorieren.

Auf der anderen Seite verunsichern die knappe Versorgungslage im Futtermittelbereich, verbunden mit steigenden Preisen, die Bio-Schweinehalter. Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen auch auf die Bio-Schweinehaltung – direkt in Form von deutlich gestiegenen Futterkosten, indirekt über die ungewisse Marktentwicklung. Wo wird sich der Futterpreis einpendeln, können Preissteigerungen durch höhere Erlöse kompensiert werden? Wird die positive Marktentwicklung im Bio-Schweinebereich anhalten? Die Planung der Baukosten spielen natürlich auch für die Wirtschaftlichkeit eine Rolle und müssen berücksichtigt werden, besonders bei Neueinsteigern. Dies alles sind Fragen, die sich im Bio-Schweinebereich tätige Landwirte, Berater und Vermarkter stellen und die wir im Rahmen der Bioland-Schweinefachtagung aufgreifen.

Weitere Informationen, das ausführliche Programm und einen Link zur Anmeldung finden sie auf der Bioland-Webseite.

Quelle: Bioland

Batai-Virus scheint endemisch in Deutschland bei Wiederkäuern

Das Batai-Virus kann verschiedene Vögel und Säugetiere einschließlich den Menschen befallen.

Es ruft beim Menschen ein Influenza-ähnliches Krankheitsbild mit Fieber hervor; die Infektion kann aber auch weitgehend symptomlos verlaufen. Ursprünglich stammt es aus dem südlichen und östlichen Asien. Das Virus wurde im Deutschland erstmal im Jahr 2009 nachgewiesen. In Europa sind Erkrankungen beim Menschen relativ selten. Es wird durch Stechmücken übertragen.

Nach der Virusentdeckung im Jahr 2009 gab es eine Untersuchung mit mehreren Betrieben in Sachsen-Anhalt, die in den Jahren 2013 bis 2016 an einem Screening auf das Batai-Virus teilnahmen, insgesamt mehr als 1300 Wiederkäuer-Blutproben wurden untersucht. Diese Betriebe wiesen damals hohe Antikörpertiter gegen das Batai-Virus auf. Ein Teil dieser Betriebe wurden im Jahr 2018 erneut untersucht*, um festzustellen, ob das Virus bzw. die Antikörper noch in den Herden zu finden ist. Insgesamt 325 Blutproben von klinisch gesunden Schafen, Ziegen und Rindern, die aufgrund anderer Untersuchungen anfielen, wurden auf das Batai-Virus analysiert. Die Proben stammten aus dem gesamten Bundesland Sachsen-Anhalt. In den Proben wurde zwar erneut keine Virus-RNA gefunden, aber wieder Antikörper gegen das Virus. 41,4 % der Rinderproben, 16,5 % der Schafsproben und 18,3 % der Ziegenproben wiesen die Antikörper auf. Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass das Batai-Virus mittlerweile endemisch in Sachsen-Anhalt ist, denn es ist auch in mehreren Mückenarten der Region dauerhaft vorhanden.

Mittlerweile konnte das Virus in Mücken bzw. Antikörper gegen das Virus in Wiederkäuern auch in weiteren Bundesländern nachgewiesen werden. Eine Klinik war bei Wiederkäuern bisher nicht nachweisbar, allerdings kann dies auch daran liegen, dass bislang keine offizielle Überwachung des Virus stattfindet und deshalb Klinik nicht mit dem Batai-Virus in Verbindung gebracht wird.

*Cichon, N. et al.: „Serological an molecular investigation of Batai Virus infections in ruminants from the State of Saxony-Anhalt, Germany, 2018.“ Viruses 13:370.

Quelle: Dr. Heike Engels

Zuerst erschienen im E-Magazin „Der Hoftierarzt“ 2/2022. Für ein kostenfreies Abo bitte hier registrieren.

Schutz von Honigbienen mit Ameisensäure-Pads DBU-Projekt gegen Varroamilben – Weltbienentag 20. Mai

Mit Blick auf den Weltbienentag am 20. Mai warnt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vor der prekären Lage der Honigbienen. Der volkswirtschaftliche Nutzen der Honigbiene liegt in der Europäischen Union (EU) bei rund 22 Milliarden Euro jährlich. Doch zunehmend gefährdet Milbenbefall die Bienenvölker. Das Start-up-Unternehmen Interbran Nature aus Lingenfeld (Rheinland-Pfalz) will mit DBU-Förderung eine einfache und sichere Anwendung mit Ameisensäure-Pads entwickeln. Sie bekämpft die Varroamilbe effektiv, ohne den Bienen zu schaden. Imkerinnen und Imker, die an der wissenschaftlichen Studie teilnehmen möchten, können sich bis 10. Juni über das Kontaktformular unter www.interbran-nature.de melden.

Honigbienen sind unverzichtbare Bestäuberinnen für Kultur- und Wildpflanzen
Seit 2018 macht der Weltbienentag der Vereinten Nationen (UN) darauf aufmerksam, dass Bienen und andere Bestäuber wie Schmetterlinge zunehmend durch den Menschen gefährdet sind. Dabei seien weltweit fast 90 Prozent der blühenden Pflanzenarten sowie mehr als 75 Prozent der weltweit angebauten Nahrungspflanzen von der Bestäubung durch Tiere abhängig. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Honigbienen sind unverzichtbare Bestäuberinnen für Kultur- und Wildpflanzen.“ Während der Rückgang von Wildbienen unter anderem durch Klimawandel, Lebensraumverlust und Pestizide verursacht wird, leidet das in Deutschland drittwichtigste Nutztier vor allem unter Milbenbefall. „Die Varroamilbe zählt weltweit zu den gefährlichsten Feinden der Honigbienen“, sagt Dr. Peter Rosenkranz von der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim bei Stuttgart, der als Kooperationspartner die Start-up-Studie begleitet. „Innerhalb von ein bis drei Jahren kann sie ein Bienenvolk vernichten.“ Zur Bekämpfung der Milbe stehen nach seinen Worten nur wenige synthetische Mittel, verschiedene organische Säuren und ätherische Öle zur Verfügung. „Allerdings ist die Ameisensäure der einzige gegen Varroamilben wirksame Stoff, der durch den Zelldeckel in die Brutzellen dringt und dort die sich fortpflanzenden Milben direkt schädigt oder abtötet“, so der Wissenschaftler.

Die Neuentwicklung ist ein mit Ameisensäure angereichertes Bee-Pad
Das Problem: Alle bisher entwickelten Anwendungssysteme für Ameisensäure haben, so Geschäftsführer Jan Schiemer von Interbran Nature, „den Nachteil, dass sie entweder sehr umständlich sind oder kein andauerndes Verdunsten garantieren können“ und somit Bienen oder Brut schädigen. „Daher sind wir seit zwei Jahren dabei, ein System zu entwickeln, dass die Bekämpfung der Varroamilbe mit Ameisensäure einfach und sicher gestaltet“, so der Geschäftsführer der 2018 gestarteten Tochterfirma der Interbran-Unternehmensgruppe. Die Idee: Die Ameisensäure wird in einem mineralischen Trägermaterial aufgesaugt und der Wirkstoff wird dadurch bei der Anwendung über mehrere Tage recht konstant wieder abgegeben. Das sogenannte Bee (deutsch: Bienen)-Pad, ist somit weitgehend unabhängig von äußeren Bedingungen „Nachgewiesen werden konnte bereits, dass das Pad auch bei sehr hohen Außentemperaturen funktioniert – vergleichbar mit einer herkömmlichen Anwendung, ohne dabei jedoch Schäden am Bienenvolk anzurichten“, sagt Jessica Steiner, Laborleiterin des Start-ups.

Erste Ergebnisse: Vergleichbare Wirkung – einfacher handhabbar
Nach einem ersten Feldversuch mit wenigen Imkerinnen und Imkern im Jahr 2020 organisierte das Projektteam 2021 einen größeren Versuch, um mehr Daten zu gewinnen und mehr Rückmeldungen zum Umgang mit dem Bee-Pad zu erhalten. Etwa 40 Interessierte aus Bayern und Baden-Württemberg haben fünf bis zehn ihrer Bienenvölker mit dem Bee-Pad und zum Vergleich etwa genauso viele mit einem herkömmlichen Anwendungssystem gegen die Varroamilbe behandelt. Schiemer: „Die große Menge an Daten zeigt, dass die Entwicklung vergleichbare Ergebnisse erzielt wie bereits vorhandene Systeme.“ Das Bee-Pad hat nach seinen Worten allerdings den Vorteil, dass es bereits anwendungsfertig ist und man somit nicht mit offener Säure hantieren muss. „Außerdem ist das Pad sehr flach, so dass keine Leerzarge mehr zusätzlich benötigt wird“, so Schiemer. „Das vereinfacht die Anwendung erheblich.“

Bundesweiter Aufruf zur Teilnahme an Studie
Das Start-up plant diese Saison einen Feldversuch mit einer größeren Zahl an interessierten Imkerinnen und Imkern. Schiemer: „Der Aufwand ist überschaubar, denn unser Projektziel ist ja, eine einfache Handhabung zu gewährleisten.“ Teilnehmende erhalten das Bee-Pad als gebrauchsfertiges System kostenfrei zur Verfügung und sollen während des Versuchs die Wirkung und eventuelle Nebenwirkungen festhalten. Wer mitmachen möchte, kann sich bis zum 10. Juni hier anmelden.

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

BfT: Innovation und technologischen Fortschritt für die Tiergesundheit sichern und umsetzen

Immunologische Lösungen und digitale Technologien für die Tiergesundheit: Diese beiden Themenschwerpunkte bildeten den Rahmen für den fachlich geführten Diskurs auf der Frühjahrsveranstaltung des Bundesverbands für Tiergesundheit e.V. (BfT) am 05. Mai in Berlin. Zentrale Frage der Veranstaltung: Wie kann Innovation in der Tiergesundheit für Kernanliegen der Gesellschaft zu Tierwohl oder Nachhaltigkeit ermöglicht und gefördert werden?

Die Tiergesundheitsbranche kann und wird einen wesentlichen Beitrag zu wesentlichen Kernanliegen der Gesellschaft leisten. Dass Innovation dabei unverzichtbar ist, war Konsens bei der BfT-Frühjahrsveranstaltung. Von zunehmender Bedeutung sind dabei Krankheitsvorbeuge mit Monitoring, Früherkennung und Diagnose sowie Infektionskontrolle. Aus dem breiten Spektrum wurde ein Ausschnitt zu immunologischen Lösungen und digitalen Technologien vorgestellt und dem Fortschritt entgegenstehende Hürden diskutiert.

Professor Dr. Martin Beer, Leiter des Instituts für Virusdiagnostik des Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Friedrich-Loeffler-Institut), charakterisierte in seinem Vortrag die innovative Impfstoffentwicklung als Domäne der Veterinärmedizin, an deren fortschrittliches Niveau die Humanmedizin aufgrund der Corona-Pandemie nunmehr anschließt. Den speziellen Anforderungen der Impfstoffprophylaxe beim Tier mit dem großen Spektrum der Erreger, verschiedenster Applikationsformen und dem Anspruch bezahlbarer Lösungen begegnet die veterinärmedizinische Forschung mit innovativen Entwicklungen. Mal könne der klassische Impfstoff mit abgetötetem Erreger der Goldstandard sein und müssten moderne Konzepte, wie etwa mRNA-Impfstoffe, die schon vor 10 Jahren z.B. gegen die aviäre Influenza in Auge gefasst wurden. noch zurückstehen, während beispielsweise die Anwendung von DNA-Vakzinen bei Fischen oder die Entwicklung von Impfungen im Ei oder Spray-Applikationen beim Geflügel in die Praxis Eingang gefunden hätten.

Mit Blick in die Zukunft beleuchtete Prof. Beer das enorme Innovationspotential, das in der Entwicklung von neuen Impfstofftechnologien steckt. Insbesondere Methoden und Erkenntnisse aus der Biotechnologie und Gentechnik öffnen neue Wege und seien nicht wegzudenken für die Immunprophylaxe. Um hier voranzuschreiten, sei ein Umdenken erforderlich das hilft, Hindernisse in der Forschung, Entwicklung und Zulassung abzubauen, so Prof. Beer. Plattformtechnologien böten bspw. heute die Chance der schnellen Anpassung bei sich wandelenden Erreger im Feld. Ein Fortschritt sei, dass dies aufgrund der neuen Tierarzneimittelgesetzgebung in den Zulassungsverfahren nun erleichtert würde. Er betonte, dass ein enger Schulterschluss zwischen den unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen nun die Antwort auf die sich – bedingt durch Klimawandel und Globalisierung – dynamisch entwickelnde Seuchenlage seien müsse. Die zielgenaue Entwicklung von Impfstoffen quasi in silico wird stets mehr Raum einnehmen. Ebenso benannte er die wichtige Rolle, die eine weltweite digitale Vernetzung, beispielsweise bei der Nachverfolgung und Eindämmung von Epidemien, spielt. Allerdings stünde nach wie vor die Analyse des Erregers zentral. Ohne die wesentliche Komponente für die Immunantwort differenzieren zu können, sei die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes schwierig. Hier zu nennen sei unter anderem die Schwierigkeit der ASP-Impfstoffentwicklung oder wirksamer Impfstoffe bei den komplexeren bakteriellen und parasitären Erregern. In der Seuchenbekämpfung wichtig sein außerdem, geimpfte von infizierten Tieren unterscheiden zu können, um verdeckte Ausbreitungen zu vermeiden und Handelshemmnisse zu überwinden.

Auch Dr. Reinhard Reents, Leiter der Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit) und Mitbegründer des Datentransferorganisation International Dairy Data Exchange Network GmbH (iDDEN GmbH) maß der Digitalisierung eine wichtige Rolle zu. Er veranschaulichte den Vorsprung durch Digitalisierung in der Tierhaltung und -zucht am Beispiel Milchvieh. Die standardisierte und zugleich individuelle Datenerfassung von über 100 Mio. Rindern in den Datenbanken ermöglicht ein effizientes Stall- und Bestandsmanagement. Valide Datensätze ermöglichen Rückschlüsse auf Leistungs- und Gesundheitsparameter, was in der Weiterentwicklung der Robustheit und Gesundheit der Tiere durch Steuerung der Zucht genutzt wird. Der Zuchtfortschritt konnte durch diese Maßnahmen bereits mehr als verdoppelt werden. Die Erfassung von Daten aus zum Teil konkurrierenden Organisationen in einer zentralen Datenbank ermöglicht eine hohe Datenqualität, ohne diese jedoch zu sozialisieren. Die betriebliche Eigenkontrolle kann durch ein eigens dazu entwickeltes Qualitätskontrollsystem Q-Check vereinfacht werden. Cloud-basierte Lösungen ermöglichen den Zugriff in Echtzeit und damit auch direkten Einblick für den bestandsbetreuenden Tierarzt. Wertvolle Informationen über Tierwohl und Tiergesundheit könnten daraus extrahiert werden und die Basis liefern für Maßnahmen der Nutztierstrategie. Das International Dairy Data Exchange Network ermöglicht den globalen und vor allem standardisierten Datenaustausch. Wesentliche Elemente für das Vertrauen der Landwirte in die Systeme sind der Erhalt der Datenhoheit für den einzelnen Betrieb und die Abklärung von Verfügungs- und Nutzungsberechtigungen.

Frank Cordes, gab einen praxisnahen Einblick in die erfolgreiche Etablierung modernster Technik auf seinem Milchviehbetrieb mit mehr als 700 Kühen in Norddeutschland. Er setzt in seiner Betriebspraxis auf Konzepte zur effektiven Datennutzung und -auswertung und auf Krankheitsvorbeuge u.a. mit regelmäßigen Impfungen. Diese Konzepte entwickelt und überprüft er regelmäßig in enger Zusammenarbeit mit seinem Hoftierarzt und landwirtschaftlichen Beratern.

Fortschritt möglich machen
„Das idealisierte Bild der Kuh auf der Alm ist nicht zeitgemäß. Ein moderner, nachhaltig geführter Betrieb mit Nutzung sinnvoller technologischer Lösungen kann bei optimierter ökonomischer Bilanz das Wohl der Tiere sichern, betonte Dr. Franziska Kersten, Tierärztin und SPD-Bundestagsabgeordnete, in dem den Vorträgen folgenden moderierten Austausch. Tierwohl sei ohne Berücksichtigung der Tiergesundheit nicht denkbar, so Dr. Kersten.“

Fortschritt erfordert eine hohe Veränderungs- und Kommunikationsbereitschaft aller Beteiligten. Mit einem engen Schulterschluss von Wissenschaft und Forschung und der Nutzung digitaler Vernetzung und globaler, standardisierter Datenerfassung in Echtzeit können große Schritte gemacht werden, die Tiergesundheit weiter zu verbessern. Auch in der Pandemie gilt es, die Veterinärmedizin nicht aus dem Fokus der Wissenschaft zu verlieren, um Fortschritt nicht auszubremsen. One Health-Strukturen und Netzwerke können dabei wirksam genutzt werden. Schwere Seuchenzüge lassen den Ruf nach Impfung bei der Bekämpfung lauter werden. Aktuelles Beispiel hierbei die aviäre Influenza mit hochpathogenen Stämmen (Geflügelpest) in den vergangen zwei Jahren. Das BMEL hat angekündigt, die Fragestellung der Einbindung der Impfung zur Tierseuchenbekämpfung anzugehen, sobald das neue Tiergesundheitsrecht etabliert ist.

Der BfT-Vorsitzenden Jörg Hannemann resümierte zum Abschluss der Veranstaltung, das Innovation und technologischer Fortschritt in der Tiergesundheit Antworten liefern können auf die veränderten gesellschaftlichen Erwartungen und die aktuellen Herausforderungen. Die Krankheitsvorbeuge sei ein Schlüsselfaktor für die Gesundheit und das Wohl von Haus- und Nutztieren und letztendlich Voraussetzung für nachhaltiges und verantwortungsvolles gesellschaftliches Handeln und ein Miteinander im Sinne des One Health Gedankens. Forschung und Entwicklung im Sektor fördern, Akzeptanz für neue Technologien und Vernetzung insbesondere auch bei den digitalen Optionen schaffen, seien wichtige Ansatzpunkte. Ein stabiler Rahmen mit Rechtssicherheit sei die Basis, aber erst die notwendige Flexibilität und Agilität lasse innovative Ansätze aufblühen und. müsse jetzt die gemeinsame Aufgabe von allen Partnern des Sektors sein, so Hannemann.

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.

20. Mai: Am Weltbienentag ins Schwärmen geraten

Das LAVES-Institut für Bienenkunde in Celle lädt in den Institutsgarten ein

Am 20. Mai ist Weltbienentag – ein Tag für die kleinsten Nutztiere! Das Bieneninstitut Celle des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) lädt interessierte Bürgerinnen und Bürger an diesem Tag von 11 bis 15 Uhr in den Institutsgarten ein. Ins Schwärmen sollen nicht nur die Besucher/-innen geraten, sondern auch die Bienen. Zu bewundern gibt es einen Bienenschwarm – ein natürlicher Vorgang im Leben der Bienen, den Imkerinnen und Imker normaler Weise zu verhindern wünschen. Außerdem stehen die Mitarbeitenden des Instituts für Fragen rund um die Bienen, die Imkerei und den Wildbienenschutz bereit. Das Institut liegt direkt am Rande der Celler Altstadt am Französischen Garten, Herzogin-Eleonore-Allee 5.

Ein Bienenschwarm entsteht, wenn das Bienenvolk stark gewachsen ist – meist im Mai oder Juni. Ein Teil des Bienenvolkes verlässt mit der alten Königin den Bienenstock und sucht sich eine neue Behausung. Eine „Tochter“ der alten Königin übernimmt im zurückbleibenden Teil des Volkes die Rolle der Königin. Damit ist neben der Vermehrung ein kontinuierlicher Fortbestand eines Bienenvolkes möglich.

Der von den Vereinten Nationen ausgerufene Weltbienentag soll auf die ökologische und ökonomische Bedeutung der Wild- und Honigbienen aufmerksam machen. Mit ihrer Bestäubungsleistung fördern sie die biologische Artenvielfalt und tragen zu Nahrungssicherheit für Mensch und Tier bei.

Der Weltbienentag wird seit 2018 jeweils am 20. Mai gefeiert – dem Geburtstag des slowenischen Hofimkermeisters Anton Janša (1734 bis 1773). Janša gilt als Pionier der modernen Imkerei und erkannte als erster die Bedeutung des Schwarmverhaltens der Bienen.

Viele weitere Informationen rund um Wildbienen, Honigbienen und die Imkerei in unserem Spezial zum Weltbienentag.

Wir weisen darauf hin, dass Foto- und Filmaufnahmen von Gästen und Mitwirkenden der Veranstaltung im Rahmen unseres Internet-Auftritts, in unseren Social-Media-Accounts oder in eigenen Printdokumentationen veröffentlicht werden.

Quelle: LAVES

„Der Hoftierarzt“ Ausgabe 2 / 2022 steht zum Abruf bereit

Das E-Magazin „Der Hoftierarzt“ Ausgabe 6/2021 steht zum Abruf bereit und bietet folgende Themen:

Rinder
• Lebenswichtiges Selen: Nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel
• Batai-Virus scheint endemisch in Deutschland bei Wiederkäuern
Schweine
• Die Sau fiebert und lässt die Ferkel nicht mehr trinken: Was ist bei MMA zu tun?
• Wieso ist Influenza so schwer in den Griff zu bekommen?
Bienen
• Neues aus der Bienenforschung: Wärmeproduktion von Honigbienen

Geflügelschwerpunkt 2022:
• Gut zu Fuß sein – Warum die Fußballengesundheit beim Mastgeflügel so wichtig ist
• Managementempfehlungen: Legehennen länger halten
• Aktuelles Interview: Geflügelpest – Quo vadis?
• Phytogene: Gesündere Tiere durch Pflanzenkraft
• Bioland-Geflügeltagung 2022: Optimale Ausleuchtung von Geflügelställen
• Aktuelles Interview: Hat Licht mit verschiedenen Farben einen positiven Nutzen?
• DVG-Fachtagung Tierschutz: Mehr Tierwohl für das Geflügel

Einfach, schnell und kostenfrei registrieren, Mail-Adresse bestätigen und schon kann’s losgehen: https://derhoftierarzt.de/e-magazin/. Die aktuelle Ausgabe liegt wie gewohnt im PDF-Format vor und ist ca. 18.2 MB groß.

Neu von Boehringer Ingelheim: SoundTalks® Frühwarnung bei Husten dank künstlicher Intelligenz

Atemwegserkrankungen bei Schweinen sind für eine Vielzahl von Schweinehaltern ein großes gesundheitliches Problem. Doch eine intensive Tierbeobachtung ist sehr zeitaufwändig und nicht objektiv. Zudem verhalten sich Schweine anders, wenn der Mensch in der Nähe ist. SoundTalks® eröffnet neue Wege in der Tierbeobachtung. Dieses innovative Monitoring-System von Boehringer Ingelheim ist eine künstliche Intelligenz, die den respiratorischen Gesundheitsstatus der Tiere permanent analysiert und sowohl die Stalltemperatur als auch die Luftfeuchtigkeit erfasst. Das Frühwarnsystem erkennt Atemwegserkrankungen mit Husten bis zu 5 Tage früher als eine routinemäßige Tierkontrolle. Es ermöglicht einen früheren Behandlungsbeginn, bevor die Tiere ernsthaft erkranken, in der Leistung abfallen und es zu finanziellen Einbußen kommt. Dabei ist die Technik absolut praxistauglich, robust und leicht zu installieren.

(Bildquelle: Boehringer Ingelheim)

Das 24/7-Überwachungssystem besteht aus Monitoren mit Mikrofonen sowie Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsfühlern. Es zeichnet alle Daten rund um die Uhr auf und bewertet sie. Umgebungsgeräusche werden herausgefiltert, hustende Schweine hingegen führen zu einem Alarm. Warnungen des Systems werden einerseits direkt im Stall am Monitor über den betroffenen Schweinen durch eine LED-Leuchte angezeigt, andererseits im dazugehörigen SoundTalks-Webportal oder auf dem Smartphone via App. Das Ampelprinzip ist für jeden Mitarbeiter einfach nachzuvollziehen.

Mit SoundTalks® stellt Boehringer Ingelheim einen neuen weiteren Baustein für eine verbesserte Atemwegsgesundheit, optimierte Produktivität und Arbeitszeitgestaltung zur Verfügung.

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne Kim Schulze, Boehringer Ingelheim Vetmedica, Tel.: +49-6132-77-90218, kim.schulze@boehringer-ingelheim.com.

Vollständig rückverfolgbares Rindfleisch für Verbraucher in Deutschland – Partnerschaft zwischen MSD Tiergesundheit und Vion Food Group

+ Sicherheit für Verbraucher durch DNA TRACEBACK®-Lösung für Rindfleisch
+ Rückverfolgbarkeit der Lieferkette: von der Herkunft auf dem Bauernhof bis zum verpackten Produkt
+ Bestätigung der Echtheit von Qualitätsfleischprodukten

Der Wunsch von Verbrauchern nach mehr Transparenz und der Sicherstellung von Qualität, Herkunft und Nachhaltigkeit ihrer Nahrungsquellen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. MSD Tiergesundheit und die Vion Food Group haben ihre Partnerschaft auf die IdentiGEN DNA TRACEBACK®-Lösung ausgeweitet. Diese ermöglicht es, Kunden vollständig rückverfolgbares Rindfleisch zu liefern und damit Vertrauen in die Fleischlieferkette zu schaffen. Bislang gibt es diese Möglichkeit in den Betrieben der Vion Food Group in den Niederlanden, Belgien und seit Kurzem auch in Deutschland.

Von der Herkunft auf dem Bauernhof bis zum verpackten Produkt im Supermarkt
Die IdentiGEN DNA TRACEBACK®-Lösung basiert auf einer innovativen DNA-Identifizierungstechnologie. Mithilfe dieser Innovation können Lebensmittelhändler und -Verarbeiter die DNA im Fleisch von der Aufzucht auf dem Bauernhof bis hin zum verpackten Produkt in den Geschäften zurückzuverfolgen. Verbraucher können sich so ganz sicher sein, dass sie das bekommen, was sie kaufen.

„Die IdentiGEN DNA TRACEBACK ist die fortschrittlichste Plattform zur Rückverfolgbarkeit von Fleisch, die derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Sie nutzt den DNA-‚Barcode‘ der Natur, um eine eindeutige, rückverfolgbare Verbindung zwischen dem Produkt, das der Verbraucher im Einzelhandel kauft, und seiner Herkunft von einem bestimmten Bauernhof herzustellen.“ freut sich Alex Berner, Business Development Lead bei IdentiGEN, MSD Tiergesundheit, über die neuen Möglichkeiten für Verbraucher in Deutschland.

Kontinuierliches Engagement für die Herstellung von Qualitätsfleischprodukten
Die Vion Food Group arbeitet bereits seit 2020 im Auftrag des niederländischen Lebensmitteleinzelhändlers Albert Heijn mit der DNA TRACEBACK®-Lösung, um modernste Lieferkettentransparenz für die Beter Leven (Better Life Label) Ein-Sterne-Schweinefleischprodukte und das Bio-Schweinefleischsortiment De Groene Weg in den Niederlanden zu schaffen. Diese Erfahrungen und Erfolge haben zu der Entscheidung geführt, Rückverfolgbarkeit auch für das Rindfleischportfolio anzubieten.

Vertrauen durch lückenlose Rückverfolgung
Mit der IdentiGEN DNA TRACEBACK-Lösung werden DNA-Proben von Rindern in das Programm der Vion Food Group aufgenommen, um die Herkunft der einzelnen Fleischstücke auf ihrem Weg durch die Lieferkette nachzuverfolgen. Dies gibt den Kunden der Vion Food Group die Gewissheit, dass ihre gekauften Rindfleischprodukte nach strengen, definierten Qualitätsstandards aufgezogen wurden.

„Kunden und Verbraucher wollen eine bewusste Kaufentscheidung treffen und legen Wert auf die Vertrauenswürdigkeit von Fleischprodukten.“, so Bert Urlings, Direktor für Qualitätssicherung und Public Affairs bei der Vion Food Group. „Die technologisch fortschrittliche DNA TRACEBACK-Lösung unterstreicht unser Engagement für Transparenz sowie Produktsicherheit und erfüllt die Nachhaltigkeitserwartungen unserer Kunden.“

Quelle: MSD

Zwischenstand beim Projekt Öko2Huhn #Bioland Tagung 2022

Auf der diesjährigen Bioland Geflügeltagung wurden Zwischenergebnisse zum Projekt Öko2Huhn vorgestellt. Annemarie Kaiser (Hochschule Eberswalde) führte aus, dass aktuell etwa 30 Herkünfte auf zahlreichen Praxisbetrieben getestet werden.

Bei einige dieser Rassen lägen die Tageszunahmen bei nur ca. zehn Gramm, bei andere bis 25 g, ÖTZ-Hühner und Zweinutzungshybriden lägen zwischen 20 und 25 g (zum Vergleich Hubbard 40–45 g). ÖTZ-Hühner hätten etwas höhere Brustanteile (16 – 18 %) als die Rassehühner (14 – 16 %). „Die Legeleistungsprüfung ist noch nicht abgeschlossen, vor allem bei Rassehühnern; die ÖTZ-Tiere erreichten bislang ca. 65 – 73 %, Bresse ca. 55 – 60 %“ berichtete die Referentin von der Hochschule Eberswalde.

Das Sundheimer Huhn würde als schnellwüchsiges Zweinutzungshuhn mit guter Nutzung in Fleisch und Eiern beschrieben, sagte David Kohnke (Universität Hohenheim) zu Beginn seines Vortrags. Es stünde aber heute auf der „Roten Liste“, weil sich in den vergangenen Jahrzehnten die Hybridzucht durchgesetzt habe. Als reinrassige Tiere lassen sich die Sundheimer aber auf dem eigenen Betrieb nachzüchten und könnten deshalb gerade für Ökobetriebe interessant werden.

Im Versuch wurden die gemästeten Hähne mit knapp 17 Wochen bei einem durchschnittlichen Lebendgewicht von 2,1 kg geschlachtet. Die Futterverwertung lag bei 3,9 kg Futter pro kg Lebendgewicht. Allerdings zeigten die ersten Ergebnisse „eine große Varianz beim Lebendgewicht sowohl zwischen als auch teilweise innerhalb der Zuchtstämme“. Die als potenzielle Zuchthähne selektierten Tiere erreichten bis zur 17. Woche ein Lebendgewicht von durchschnittlich 2,3 kg, nach 21 Wochen betrug das Durchschnittsgewicht rund 2,8 kg.

Zur Legeleistung gibt es in der Literatur Angaben zwischen 143 und 220 braunen Eiern im Jahr. Das zeige, warum eine Erhebung aktueller, belastbarer Daten für eine Leistungsbestimmung wichtig ist, sagte David Kohnke. „Späterer Legebeginn und ein hoher Anteil an S-Eiern in den ersten Monaten im Vergleich zu Legehybriden“ hätten die Erwartungen bisher bestätigt.

Nächstes Jahr sollen zum Aufbau einer Zuchtpopulation die leistungsgeprüften Zuchttiere aus dem Schlupf 2021 und 2022 gezielt verpaart werden. In den Folgejahren lägen die Schwerpunkte dann auf der Weiterentwicklung dieser Zuchtpopulation und deren Stärkung in der Praxis.

SoundTalks – Boehringer Launch-Veranstaltung zu digitalem 24/7 Hustenmonitoring

Die Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH lädt am 11. Mai 2022 von 17.00 bis 19.00 Uhr zu einer Online-Veranstaltung zur Einführung von „SoundTalks“ ein. SoundTalks ist ein digitales 24/7 Überwachungssystem. Es funktioniert wie ein Hustenmonitoring für die Aufzucht und Mast, das den Landwirten per Push-Nachrichten einen Alarm direkt auf das Handy meldet, sobald sich die Atemgeräusche der überwachten Schweine verändern.

Prof. Hartung, Universität Kiel, wird einen Vortrag halten, in dem es darum geht, was eigentlich künstliche Intelligenz ist und was der Unterschied zur Digitalisierung ist. Er gibt einen Ausblick, wo die Reise in diesem Bereich in der Nutztierbranche hingeht.

Der zweite Vortrag beschäftigt sich direkt mit dem neuen System SoundTalks und der dritte Vortrag stellt Erfahrungen aus der Praxis mit dem System vor.

Die Teilnahme an diesem Online-Seminar ist kostenlos, es ist nur eine Anmeldung erforderlich unter www.boehringer.tv/register.

Weitere Informationen hierzu gibt Ihnen gerne Kim Schulze, Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Tel.: +49 (6132) 77-90218 oder kim.schulze@boehringer-ingelheim.com