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Bundesprogramm Nutztierhaltung – neues Projekt „Innovationsnetzwerk Rind“ startet

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung das Vorhaben „Bildung eines Netzwerks zur Erstellung eines Tierwohl-Konzepts unter Berücksichtigung der Sinneswahrnehmung von Kühen zur Erforschung von innovativen Haltungs- und Managementlösungen von Milchkühen und deren Nachzucht“.

Ziel ist der Aufbau eines Innovationsnetzwerks für die Tierart Rind, bei dem die Fragestellungen insbesondere bezogen auf das Tier, seine Bedürfnisse, sein Verhalten, seine Sinneswahrnehmung und Haltungsumwelt beantwortet werden sollen. Dabei werden unter anderem unterschiedliche Stallbaukonzepte für die Abkalbung mit muttergebundener Aufzucht oder Haltung von Kälbern und Kühen in Familienherden erarbeitet und die bedarfsgerechte Fütterung, die Nutzung von Ausläufen und Weiden, die Aufzucht sowie die Mast männlicher Milchrindkälber thematisiert. Die bauliche Umsetzung der erarbeiteten Konzepte ist in einem anschließenden Folgeprojekt geplant.

Um das Vorhaben erfolgreich durchzuführen erhalten das Institut für Nutztierbiologie und seine assoziierten Projektpartner (Friedrich-Loeffler-Institut, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Hochschule Neubrandenburg und Tierärztliche Hochschule Hannover) eine Fördersumme von zunächst 67.657,80 Euro. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel, hat den entsprechenden Förderbescheid am Donnerstag digital übergeben.

Hans-Joachim Fuchtel: „Durch die konsequente Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen wollen wir das Tierwohl in den Ställen verbessern. Deshalb fördern wir im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung das neue Projekt „Innovationsnetzwerk Rind“, das die Erstellung eines Tierwohl-Konzepts zum Ziel hat. Es geht darum, Wissen und innovative Ideen an einer Stelle zu bündeln und so die Rinderhaltung zukunftsfähig zu machen.“

Hintergrund:
Das Bundesprogramm Nutztierhaltung ist ein wesentlicher Teil der Nutztierstrategie des Bundes. Das Gesamtkonzept der Nutztierstrategie wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiert, um den großen Herausforderungen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft in Deutschland Rechnung zu tragen. Mit der Projektträgerschaft des Bundesprogramms Nutztierhaltung hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beauftragt.

Detaillierte Informationen finden Sie auch unter www.nutztierhaltung.de

Bundesprogramm Nutztierhaltung – neues Projekt „Innovationsnetzwerk Schwein“ startet

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung das Vorhaben „Einrichtung von Innovationsnetzwerken und Experimentierställen zur Entwicklung von ‚Ställen der Zukunft‘ für Schweine“.

Ziel ist der Aufbau eines Innovationsnetzwerks Schwein. In diesem Netzwerk werden unterschiedliche Experten zusammenkommen, um innovative und zukunftsfähige Haltungssysteme (Zukunftsställe) für die Schweinehaltung in Deutschland zu entwickeln. Im Fokus des Netzwerks stehen bauliche Lösungen, die auf die Anforderungen der Stufe 3 des geplanten, staatlichen Tierwohlkennzeichens abzielen. Vorranging wird bei der Konzipierung das Tierwohl betrachtet, aber auch die Umweltverträglichkeit und die Wirtschaftlichkeit der Innovationen werden in die Betrachtung miteinbezogen. Im Anschluss sollen in einem Folgeprojekt die erarbeiteten Konzepte in Experimentierställen baulich umgesetzt und erprobt werden.

Um das Vorhaben erfolgreich durchzuführen erhält das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg eine Fördersumme von 118.186 Euro. Der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Hans-Joachim Fuchtel, hat den Förderbescheid am Donnerstag digital übergeben.

Hans-Joachim Fuchtel: „Es ist wichtig, Wissen und innovative Ideen für zukunfts- und umsetzungsfähige Haltungssysteme und Stallsysteme zu bündeln und weiterzuentwickeln. Das Innovationsnetzwerk Schwein bietet dafür eine gute Plattform, die wir im Rahmen des Bundesprogramm Nutztierhaltung fördern.“

Hintergrund:
Das Bundesprogramm Nutztierhaltung ist ein wesentlicher Teil der Nutztierstrategie des Bundes. Das Gesamtkonzept der Nutztierstrategie wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiert, um den großen Herausforderungen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft in Deutschland Rechnung zu tragen. Mit der Projektträgerschaft des Bundesprogramms Nutztierhaltung hat das BMEL die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beauftragt. Gleichzeitig mit der Projektträgerschaft wurde im Referat Tierhaltung, Modellvorhaben Tier, eine Geschäftsstelle eingerichtet.

Detaillierte Informationen finden Sie auch unter www.nutztierhaltung.de

Quelle: BMEL

Schluss mit Fliegen und Dysenterie in der Schweinehaltung!

Fliegen sind nicht nur lästig, sie übertragen auch die Erreger der Dysenterie und anderer Krankheiten von der Gülle auf den Tierbestand. Die Erreger der Dysenterie werden mit dem Kot ausgeschieden. In der Gülle bleiben sie bis zu 8 Monate ansteckungsfähig. Gleichzeitig ist die im Stall lagernde Gülle eine ideale Brutstätte für Fliegen. Der Kampf gegen die Dysenterie ist nur zu gewinnen, wenn der Infektionsdruck bereits aus der Gülle heraus gestoppt wird. Unterbrechen Sie diesen Teufelskreis! Behandeln Sie die im Stall verbleibende Gülle mit Alzogur®! Das sorgt über viele Wochen für einen wirksamen Schutz vor Fliegen und Dysenterie.

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Quelle: AlzChem Trostberg GmbH

EuGH bestätigt Neonikotinoidverbot

2013 hatten die Konzerne Syngenta und Bayer CropScience gegen die Entscheidung der EU-Kommission geklagt, den Einsatz der Neonikotinoide Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam einzuschränken. Begründet wurde die Klage damit, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hätte die Wirkstoffe ungenau und unvollständig geprüft. Das Europäische Gericht hatte die Klage im Mai 2018 in vollem Umfang abgewiesen. Dagegen hatte Bayer CropScience wiederum Rechtsmittel eingelegt und beantragt, das Urteil und die Anwendungsbeschränkungen aufzuheben. Heute wiesen die Luxemburger Richter die Klage des Chemiekonzerns zurück.

Der Präsident des Deutschen Imkerbundes e.V., Torsten Ellmann, begrüßt das Urteil: „Unser Verband setzt sich seit Jahren für eine Stärkung des Bienen- und Produktschutzes ein, der durch die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln nicht gefährdet werden darf. Zur chronischen und subletalen Wirkung von Neonikotinoiden auf Honigbienen wurden viele Untersuchungen durchgeführt und festgestellt, dass diese Wirkstoffe unter anderem den Reproduktionserfolg von Königinnen und Drohnen beeinflussen, die Mittel Auswirkungen auf die Entwicklung der Futtersaftdrüsen von Ammenbienen haben, das Lern- und Orientierungsverhalten beeinflussen sowie die Abläufe im komplexen Bienenstocksystem stören. Die Richter haben mit ihrem heutigen Urteil bestätigt, dass die Anwendungseinschränkung zu Recht besteht.“

Über den Deutschen Imkerbund
Der Deutsche Imkerbund e.V. vertritt als Dachorganisation die Interessen von über 130.000 Imkern seiner 19 Mitgliedsverbände und ist damit der größte europäische Zusammenschluss. Zweck des Deutschen Imkerbundes e.V. ist es, die Bienenhaltung zu fördern und zu verbreiten, damit durch die Bestäubungstätigkeit der Honigbiene an Wild- und Kulturpflanzen eine artenreiche Natur erhalten bleibt. Zum Schutz aller Blüten besuchenden Insekten wirkt der Deutsche Imkerbund e.V. im Naturschutz und in der Landschaftspflege mit.

Gemeinsam leisten unsere Imkereien, die ganz überwiegend in der Freizeit rund 900.000 Bienenvölker betreuen, einen unverzichtbaren Beitrag für eine reichhaltige und intakte Umwelt durch die Sicherung der Bestäubung mit einem volkswirtschaftlichen Nutzen von rd. 3 Mrd. Euro jährlich.

Die enge Verflechtung von Naturschutz und der Wahrung imkerlicher Interessen schafft zugleich die Voraussetzungen für unverfälschte und hochwertige Bienenerzeugnisse. Der Deutsche Imkerbund e.V. wahrt für seine Mitglieder als Markeninhaber die Schutzrechte und besonderen Qualitätsanforderungen der seit 1925 patentierten Kollektivmarke Echter Deutscher Honig als Warenzeichen für Honig aus heimischen Regionen.

Quelle: Deutscher Imkerbund e.V.

Eine elektronische Patientenakte für Kühe

Das Medienlabor der Hochschule Osnabrück entwickelt eine App, die helfen soll, die Eutergesundheit von Milchkühen zu verbessern. Damit ist die Hochschule Teil des Verbundprojekts IQexpert. Es wird mit insgesamt rund zwei Millionen Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert und nimmt auch den Antibiotikaeinsatz sowie eine verbesserte Tiergesundheit in den Blick.

Rund vier Millionen Milchkühe in Deutschland zählte das Statistische Bundesamt Ende 2020. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beziffert die wirtschaftlichen Verluste, die durch Eutergesundheitsstörungen verursacht werden, jährlich auf etwa 1,4 Milliarden Euro. Das Projekt IQexpert, an dem auch die Hochschule Osnabrück beteiligt ist, knüpft hier an und soll dazu beitragen, dass strategische Eutergesundheitsmanagement zu vereinfachen. Zugleich wollen die Forschenden zu einem verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz und einer verbesserten Tiergesundheit beitragen.

Zum Hintergrund: Im Milchviehbereich wurde in den vergangenen Jahren intensiv daran geforscht, die Eutergesundheit von Kühen zu verbessern. Mastitis ist dabei eine der häufigsten Erkrankungen der Milchkühe in der konventionellen Milchviehhaltung. Sie wird oftmals mit Antibiotika bekämpft. „Mastitis ist eine Faktorenkrankheit. Das heißt, es gibt viele unterschiedliche Einflüsse, die eine Mastitis auslösen können. Für die Behandlung ist viel Wissen erforderlich und Vieles muss berücksichtigt werden“, erklärt Dr. Folkert Onken vom Projektträger, dem Deutschen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. (DLQ). Pro klinischer Mastitis entstünden dabei Kosten von 300 bis 500 Euro.

Jede Kuh erhält eine individuelle Therapie
Mit der Entwicklung eines auf künstlicher Intelligenz basierenden Expertensystems für ein strategisches Eutergesundheitsmanagement von Milchkühen geht das Forschungsprojekt IQexpert neue Wege in der Verbesserung der Eutergesundheit. „Für jede einzelne Kuh können unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse Behandlungsempfehlungen getroffen werden“, erklärt Onken. Diese können für Tierärztinnen und Tierärzte die Entscheidungsgrundlage für eine individuelle Therapie mit dem Ziel einer Antibiotikaeinsparung ohne Gefährdung des Tierwohls sein.

Viele bereits vorhandene Daten und Forschungserkenntnisse zum Eutergesundheitsmanagement werden im Projekt gebündelt. Zudem wird ein neues Analyseverfahren auf seine Einbindung im Eutergesundheitsmonitoring erforscht. Mit der neuen Analysemethode ist es möglich, die Zellzahl von genotypisierten Kühen anhand einer Tankmilchprobe nahezu täglich zu bestimmen sowie hochinfektiöse Mastitiserreger und multiresistente Keime frühzeitig zu erkennen. Damit kann die Eutergesundheit der Kühe engmaschiger beurteilt werden. Bislang ist es so, dass Kühe, die an der Milchkontrolle teilnehmen, elfmal im Jahr individuell geprüft werden. Zudem wird jede Milchlieferung an die Molkerei auf Antibiotika untersucht.

Für die Zuordnung erhobener Daten zu einzelnen Tieren entwickelt das Medienlabor der Hochschule Osnabrück eine App, durch die Kühe mittels einer bildbasierten Tieridentifikation schnell und sicher über das Smartphone oder Tablet erkannt werden. Gleichzeitig werden darüber Handlungsempfehlungen zur Behandlung und Versorgung der identifizierten Kuh bereitgestellt. Im übertragenen Sinne dargestellt entsteht so etwas wie eine elektronische Patientenakte für Kühe. Mithilfe eines KI-gestützten Expertensystems soll die mobile Anwendung Landwirtinnen und Landwirten Empfehlungen für einzelne Kühe geben zum Beispiel im Hinblick auf die Medikation. Anders als bisher mithilfe von Chips soll auf Basis von Bilddaten genau erkannt werden, um welche Kuh es sich handelt. Dazu werden typische Merkmale des Tiers wie die Fellzeichnung herangezogen.

„Das Besondere für mich ist hier, für eine spezielle und auch sehr kritische Zielgruppe eine Anwendung zu gestalten“, sagt Prof. Dr. Karsten Morisse, Professor für Medieninformatik. „Wichtig ist, dass die Anwendung Landwirtinnen und Landwirten einen klaren Mehrwert bietet und leicht in die alltägliche Arbeit einzubinden ist.“

Zum Hintergrund:
Das Projektkonsortium besteht aus dem Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Hochschule Osnabrück, dem Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e. V., dem Milchprüfring Baden-Württemberg e. V. und dem Projektkoordinator der Deutsche Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e. V. Die Förderung des Vorhabens „IQexpert – Nutzung innovativer Datenanalytik und künstlicher Intelligenz für das Eutergesundheitsmanagement unter Einbindung neuster Forschungsansätze der Tankmilchanalytik sowie bildbasierter Tieridentifikation“ erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung. An die Hochschule Osnabrück gehen dabei rund 314.000 Euro. Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre.

Quelle: Hochschule Osnabrück

Vorgehen zum Umbau der Tierhaltung bekräftigt

Bundesministerin Julia Klöckner stellt Ergebnisse der Folgenabschätzung zu Vorschlägen der ‚Borchert-Kommission‘ vor

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, treibt den Umbau der Nutztierhaltung seit ihrem Amtsantritt voran – hin zu mehr Tierwohl und gesellschaftlicher Akzeptanz. Die Ministerin hatte deshalb das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung (sogenannte Borchert-Kommission) eingesetzt, die verschiedene Vorschläge zur Umsetzung und Finanzierung gemacht hatte. Diese wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bereits rechtlich geprüft.

Das Johann Heinrich von Thünen-Institut hat nun in einer Folgenabschätzung untersucht, wie sich der geplante Umbau auf die Branche, auf die Betriebe und die Verbraucher auswirkt. Auch der Deutsche Bundestag, die Agrarminister der Länder sowie die Borchert-Kommission selbst hatten die Beauftragung einer solchen Studie unterstützt. Die Ergebnisse hat die Bundesministerin heute gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kompetenznetzwerks, Jochen Borchert, sowie mit Prof. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts, vorgestellt.

Julia Klöckner: „Für den Umbau der Tierhaltung haben wir in dieser Legislatur ein massives Momentum erzeugt. Es gibt einen breiten gesellschaftlichen und politischen Konsens für unseren Weg. Zudem ist allgemein akzeptiert, dass mehr Tierwohl mehr Geld kostet und, dass das nicht alleine die Angelegenheit der Tierhalter sein kann, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Es bedarf neuer Finanzierungsmodelle. Die rechtlich geprüften Vorschläge liegen auf dem Tisch. Ich habe Verständnis dafür, dass die Fraktionen im Bundestag noch intern Beratungsbedarf haben. Ich rate aber dazu, sich noch in dieser Legislaturperiode auf einen Weg zu einigen. Wir wollen hin zu mehr Tierwohl, einer hohen gesellschaftlichen Akzeptanz sowie einer langfristigen Finanzierung für unsere Landwirte. Dieses Vorgehen wird von der Folgenabschätzung bestätigt. Klar ist, und das wird auch von der Studie hervorgehoben: Die Landwirte brauchen dabei Verlässlichkeit. Als Bundesregierung wollen wir daher Verträge mit ihnen schließen, die wir gerade erarbeiten. Denn unabhängig davon, welches Finanzierungskonzept umgesetzt wird: Wenn Landwirte in ihren Ställen für mehr Tierwohl sorgen, müssen sie die Garantie haben, dafür Förderung zu erhalten – und das nicht nur für die Zeit einer Legislaturperiode.“

Prof. Folkhard Isermeyer: „Wenn gesellschaftlich gewollt ist, dass künftig alle Nutztiere in Deutschland auf ein deutlich höheres Tierwohlniveau kommen, dann lässt sich dieses Ziel nicht allein über den Markt erreichen. Unsere Folgenabschätzung zeigt: Der Staat sollte perspektivisch die Tierwohlauflagen erhöhen und die Landwirte durch verlässliche Tierwohlprämien in die Lage versetzen, die erhöhten Kosten zu tragen.“

Jochen Borchert: „Die Folgenabschätzung bestätigt: Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Vorschläge des Kompetenznetzwerks zur konsequenten Verbesserung unserer landwirtschaftlichen Tierhaltung sind machbar und wirtschaftlich realistisch.“

Die wissenschaftliche Folgenabschätzung bekräftigt das Vorgehen des Bundesministeriums beim Umbau der Tierhaltung – die wesentlichen Ergebnisse:

• Sofern die Politik den gesamten Nutztiersektor Deutschlands in einem überschaubaren Zeitraum auf ein deutlich höheres Tierwohlniveau bringen möchte, ist staatliches Eingreifen nötig. Der Vorschlag des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung, die gesellschaftlich erwünschte Transformation des Nutztiersektors mit einer Kombination aus Anreiz- und Gesetzesmaßnahmen vorzunehmen, ist ein wirtschaftlich schlüssiges Maßnahmenbündel.

• Wenn es keine Umsetzung einer solchen nationalen Nutztierstrategie gibt, werden sich die Landwirte aufgrund der anhaltenden Verunsicherung weiterhin mit Investitionen in die Tierhaltung und Tierwohl zurückhalten.

• Demgegenüber kann eine kraftvolle, von der Bevölkerungsmehrheit getragene weiterentwickelte Nutztierstrategie dazu führen, dass zahlreiche tierhaltende Betriebe zuversichtlicher in die Zukunft blicken.

• Die Strategie bietet ihnen eine klare Perspektive über den Zukunftskurs und einen verlässlichen wirtschaftlichen Ausgleich für die tierwohlbedingten Mehraufwendungen.

• Landwirte brauchen Verlässlichkeit beim Umbau: Es ist wichtig, dass der Staat mit jedem einzelnen investierenden Unternehmen einen Vertrag über die Förderung schließt. Die in der EU-Finanzplanung üblichen Perioden reichen hier nicht aus.

• Um nicht nur für die einzelnen Investitionen, sondern für den Nutztiersektor insgesamt eine Verlässlichkeit zu erzeugen, sollte bereits bei der Weiterentwicklung der Nutztierstrategie darauf geachtet werden, einen breiten Konsens (a) in der Parteienlandschaft und (b) zwischen Bund und Ländern herbeizuführen. Außerdem sollte die Umstellung der Praxisbetriebe durch umfassende Begleitforschungsmaßnahmen flankiert werden, damit eine möglichst große Transparenz über die Folgen (a) für das Tierwohl und (b) für die betriebliche Rentabilität hergestellt wird.

• Ohne Tierwohlkennzeichen wird eine Transformation nicht gelingen. Denn die Verbraucher müssen am Produkt erkennen können, wo mehr Tierwohl angewandt wurde.

Unter folgendem Link finden Sie die Folgenabschätzung.

Quelle: BMEL

Mehr Tierwohl durch verkürzte Transportwege

Förderung für regionale Schlachtstätten wird ausgeweitet

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat mit den Bundesländern vereinbart, dass kleine und mittlere regionale Schlachtbetriebe stärker gefördert werden. Ab sofort können die Länder entsprechende Programme anbieten, die vom Bund mit 60 Prozent co-finanziert werden. Ziel ist es, dezentrale Strukturen auszubauen, um die Transportstrecken für die Tiere zu verkürzen.

Julia Klöckner: „Ich bin klar der Auffassung, dass wir eine Regionalisierung der Schlachtstruktur brauchen. Es muss wieder mehr dezentrale Betriebe geben. Das können wir zukünftig besser unterstützen – ein guter und wichtiger Schritt. Denn eine Entzerrung entspricht dem gesellschaftlichen Wunsch nach regionaler Erzeugung. Vor allem dient sie aber der Verbesserung des Tierwohls, wenn sich dadurch Transportwege deutlich verkürzen.“

Bislang erstreckte sich die Förderung nur auf kleine und Kleinstunternehmen. Mit der Erweiterung der Fördermöglichkeiten können nun beispielsweise auch regionale Schlachtstätten gefördert werden, die im Verbund mit landwirtschaftlichen Erzeugern und Landmetzgern betrieben werden und zuvor wegen ihrer Größe nicht förderfähig waren.

Damit sichergestellt ist, dass die Förderung zielgerichtet erfolgt, können sie nur mittlere Schlachtbetriebe in Anspruch nehmen, die konkrete Auflagen einhalten: Unter anderem muss dargelegt werden, dass das Vorhaben vorrangig einer regional ausgerichteten Wertschöpfungskette und der Verkürzung von Tiertransportzeiten dient und bestehende Schlachtungs- und Fleischverarbeitungsunternehmen nicht verdrängt oder signifikant geschwächt werden.

Hintergrund:
Das wichtigste nationale Förderinstrument der Land- und Forstwirtschaft, für den Küstenschutz und die Entwicklung ländlicher Gebiete ist die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Im Planungsausschuss für Agrarstruktur und Küstenschutz (PLANAK) beschließen der Bund und die Länder über die Ausgestaltung dieses nationalen Förderinstruments. Die Durchführung der Fördermaßnahmen erfolgt durch die Länder. Der Bund beteiligt sich an den Förderprogrammen finanziell, in dem er den Ländern 60 Prozent ihrer Ausgaben erstattet.

Weitere Fördermaßnahmen
Der PLANAK hat zudem weitere Fördermaßnahmen als Nachtrag zum aktuellen Rahmenplan 2021 bis 2024 beschlossen (Förderbereich 2A):
• Neu ist, dass Investitionen, die zwar wirtschaftlich keinen Mehrwert haben, sich aber durch hohe Beiträge zum Umwelt- und Klimaschutz auszeichnen, mit bis zu 100 Prozent gefördert werden können (z. B. Abluftreinigungsanlagen). Weitere Maßnahmen sind mit bis zu 40 Prozent förderbar, z. B. Lagerstätten für flüssige Wirtschaftsdünger in Verbindung mit Stallbauten, die zu einer deutlichen Emissionsminderung führen.

• Damit landwirtschaftliche Betriebe klimawandelbedingten Extremwetterereignissen besser begegnen können, wird im Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP) der Zuschuss für Investitionen zur Vorbeugung von Schäden durch Naturkatastrophen gleichzusetzende widrige Witterungsverhältnisse von 20 auf 40 Prozent erhöht. Damit können z. B. Investitionen in Hagelschutznetze im Obst-, Wein- und Gemüsebau stärker gefördert werden.

• Für die Kälberhaltung schreibt die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung künftig einen weichen oder elastisch verformbaren Liegebereich vor. Damit diese Anforderung schon möglichst frühzeitig vor Ende der Übergangsfrist von möglichst vielen Betrieben erfüllt wird, werden Investitionen in diesem Bereich über die AFP-Modernisierungsförderung befristet bis zum Ende der Übergangsfrist mit einem um bis zu 10 Prozentpunkte erhöhten Regelsatz gefördert.

Quelle: BMEL

Gelungener Auftakt: VetmedTalk – Afrikanische Schweinepest im Fokus

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Am 21. April 2021 lud die Vetmeduni Vienna zu ihrem neuen Wissensformat VetmedTalk. Unter dem Motto „Heute verstehen. Morgen verändern.“ widmete sich die erste Ausgabe der Online-Veranstaltung der Afrikanischen Schweinpest (ASP), die für den Menschen ungefährlich ist, jedoch eine große Bedrohung für heimische Schwarzwild- und Hausschweinpopulationen darstellt. Hochkarätige ExpertInnen aus Bereichen der klinischen Praxis, Wildtierökologie und Virologie, Jagdwirtschaft sowie dem Landesveterinärwesen boten einen 360-Grad-Blick auf das Thema ASP und beleuchteten zudem die Auswirkungen, die ein Seuchenausbrauch in Österreich auf LandwirtInnen und KonsumentInnen hätte.

Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die sowohl Wild- als auch Hausschweine befällt. Ist ein Tier infiziert, verläuft die Krankheit zu 100 Prozent tödlich. Bis dato ist Österreich von der ASP verschont geblieben. Allerdings bricht die Viruserkrankung in Nachbarländern wie Ungarn und der Slowakei immer wieder aus. Jüngst kam die Afrikanische Schweinepest auch in Deutschland vor. Die ASP steht also sprichwörtlich vor den Toren Österreichs. Einer optimalen Vorbereitung auf einen möglichen großflächigen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest kommt deshalb besondere Bedeutung zu.

Wissenstransfer im Online-Format
Walter Arnold (Leiter des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie, Vetmeduni Vienna), Andrea Ladinig (Leiterin der Universitätsklinik für Schweine, Vetmeduni Vienna), Leopold Obermair (Wildtierökologe, Berufsjäger und Geschäftsführer-Stv. des NÖ-Jagdverbandes), Christina Riedl (Amtstierärztin und Leiterin der Abt. für Veterinärangelegenheiten u. Lebensmittelkontrolle NÖ) sowie Till Rümenapf (Leiter des Instituts für Virologie, Vetmeduni Vienna) boten eine spannende und interessante Diskussion rund um unterschiedliche Aspekte und Wissenswertes zur Afrikanischen Schweinepest. Durch die Veranstaltung führte Bernhard Weingartner, Wissenschaftskommunikator und Initiator der Science Slams Österreich.

Im Fokus des VetmedTalks stand neben der Komplexität des ASP-Virus und seiner Herkunft u. a. auch die wesentliche Rolle des Menschen bei der Virusübertragung. Denn die Ansteckung bei (Wild-)Schweinen erfolgt nicht nur durch direkten Kontakt von empfänglichen Tieren mit infizierten Artgenossen oder mittels Aufnahme von befallenem Aas. Wildschweine können sich auch durch das Fressen von kontaminierten Lebensmittelresten, die achtlos in der Natur entsorgt wurden, anstecken. Darüber hinaus kann das ASP-Virus monatelang beispielsweise in Wurst oder anderen Schweineprodukten ansteckend bleiben.

Weiters wurden prophylaktische Maßnahmen und die notwendigen Schritte im Falle eines ASP-Ausbruchs in Österreich aufgezeigt und die dramatischen wirtschaftlichen Auswirkungen für SchweinehalterInnen sowie für die Lebensmittelindustrie verdeutlicht. Denn bisher gibt es keine Möglichkeit der Immunisierung von Wild- bzw. Hausschweinen durch eine Impfung gegen die Afrikanische Schweinepest. Somit stellt diese Viruserkrankung eine ernstzunehmende Bedrohung für Tier und Mensch gleichermaßen dar. Ist ein Schweinezuchtbetrieb von ASP betroffen, gilt das Keulen des gesamten Tierbestandes als alternativlos – mit allen wirtschaftlichen und psychischen Auswirkungen für die SchweinehalterInnen.

An einem Strang ziehen
Eine optimale Vorbereitung auf einen möglichen Seuchenausbruch, die Sensibilisierung der Bevölkerung und Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen in Schweinebetrieben sowie die tatkräftige Unterstützung der heimischen Jägerschaft zur Reduktion von Schwarzwildpopulationen sind wesentliche Werkzeuge im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest – so lautete der gemeinsame Tenor. Denn die Frage ist nicht „ob“, sondern „wann“ es in Österreich zu einem ASP-Ausbruch kommt.

Nachschau:
Der VetmedTalk zum Thema „Afrikanische Schweinepest“ auf YouTube

Vorschau:
Der nächste VetmedTalk zum Thema „Gesunde und sichere Lebensmittel“ wird Ende Juni 2021 stattfinden.

Quelle: Veterinärmedizinische Universität Wien

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Mit Kuh-Tourismus muss Schluss sein“

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast will den Tierschutz bei Tiertransporten „ohne Wenn und Aber“ sicherstellen. Das kündigte sie heute (29.4.) bei einer Unterrichtung im Landtag an. „Ich stelle mich hier ausdrücklich an die Seite der Amtstierärzte. Wenn es erhebliche Zweifel daran gibt, wie mit den Tieren auf der Tour umgegangen wird, muss das ein Ende haben. Entsprechende Transporte werden wir konsequent untersagen.“

Anlass der Unterrichtung war der geplante Transport von rund 30 Kühen aus Bayern über Aurich nach Marokko. Die Tiere sind bereits in Niedersachsen, aber noch nicht zur Quarantäne eingestellt worden. Bei dem Transport handelt es sich überwiegend um Tiere aus dem bayerischen Bayreuth. Ministerin Otte-Kinast kritisierte dieses Vorgehen: „Die Tiere müssen einen Umweg von mehr als 1000 Kilometern auf sich nehmen und werden zusätzlich belastet. Der Lkw hätte direkt in Bayern abgefertigt werden müssen.“ Sie forderte in Richtung des zuständigen bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber: „Schluss mit dem Kuh-Tourismus. Wir wollen keine Abfertigung von bayerischen Tieren in Niedersachsen.“ Sie verwehrte sich gegen Unterstellungen von bayerischen Behörden, die Niedersachsen als „Schlupfloch“ bezeichnet haben.

Ministerin Barbara Otte-Kinast verwies auf ihren Erlass vom 4. Januar 2021. In Niedersachsen werden keine Tiertransporte abgefertigt, wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass beim Transport gegen die europäische Tierschutztransportverordnung verstoßen wird. Der Erlass setzt geltendes Recht um und konkretisiert die Anforderungen z.B. an außereuropäische Versorgungsstellen und Straßentransportmittel in Drittländern.

Zuständig für die Abfertigung von langen Tiertransporten sind die kommunale Veterinärbehörden. Diese prüfen Anträge auf Genehmigung von Tiertransporten in Drittländer basierend auf der europäischen Tierschutztransportverordnung und der geltenden Erlasslage. Bei jedem Antrag wird eine Einzelfallprüfung durchgeführt. „Es findet eine Prüfung jedes Transports ins außereuropäische Ausland mit doppeltem Sicherheitsnetz statt“, versicherte Barbara Otte-Kinast. Seit Jahren fordere sie den Bund auf, das Problem zu lösen, zuletzt über eine Bundesratsinitiative, die allerdings vom BMEL abgelehnt wurde. „Es ist mir völlig unverständlich, warum man Tierschutzverstöße bei Lebendtiertransporten in Kauf nimmt“, kritisierte die Ministerin. Auch in Brüssel habe sie das direkte Gespräch gesucht, um die EU-Transportverordnung zu ändern. Gerade die Transporte vieler Tiere über den Seeweg sehe sie kritisch: „Was für Deutschland gilt, muss erst recht für Europa gelten. Schluss mit unnötigen Umwegen!“

Um das System zu ändern, sei es nötig, so die Ministerin, den niedersächsischen Milcherzeugern eine Alternative anzubieten. „Besonders die kleinen und mittleren bäuerlichen Familienbetriebe sind auf die Erlöse aus dem Viehverkauf angewiesen. Mein Ziel ist es deshalb, gemeinsam umzusteuern und Anreize anzubieten. So wie wir es beim Niedersächsischen Weg vorgemacht haben, werde wir auch dieses Mal die Landwirtinnen und Landwirte bei den Veränderungen mitnehmen“, kündigte Ministerin Otte-Kinast an.

Quelle: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Dänemark: Impfstoff für Ferkel soll Zinkoxid ersetzen

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In enger Zusammenarbeit mit der Universität Kopenhagen arbeitet das dänische SEGES Pig Research Centre an der Entwicklung eines Impfstoffs, der Zinkoxid als Mittel gegen Ferkeldurchfall ersetzen und gleichzeitig den Antibiotikaverbrauch senken soll. Das seit 2019 laufende Vorhaben geriet im Frühjahr 2020 wegen COVID-19 in Verzug, verzeichnete aber dennoch Fortschritte, da ein Teil der Forschung zur Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs auch für die Ferkeldurchfall-Vakzine verwertbare Ergebnisse brachte.

Verläuft das Projekt erfolgreich, kann der neue Impfstoff den Antibiotikaverbrauch in der Ferkelproduktion senken sowie Zinkoxid im Ferkelfutter komplett ersetzen.

„Unser Impfstoff hat enormes Potenzial – nicht nur für die dänische, sondern auch für die internationale Schweineproduktion. Es handelt sich um ein ganz zentrales Vorhaben, das den Einsatz von Antibiotika markant beeinflussen kann“, erklärt Poul Bækbo, Chefberater Ernährung & Gesundheit im SEGES Pig Research Centre.

Erster Schweinebestand wird im Mai 2021 geimpft
Einleitende Impfversuche im Testzentrum des SEGES Pig Research Centre beginnen bereits Ende Mai. Dann sollen zunächst 60 Tiere geimpft werden. Poul Bækbo: „Zunächst geht es um die immunologische Reaktion der Tiere – die Frage, ob ihr Immunsystem Antikörper gegen E. coli, Lawsonia und Brachyspira bildet, also die Bakterien, gegen die wir die Immunabwehr stärken wollen.“

Ab Juni 2022 ist Zinkoxid als Arzneimittel in der europäischen Schweineproduktion verboten. Das erste Aktionsprogramm mit sieben konkreten Lösungsansätzen zur Reduktion des Einsatzes von Zink als Mittel gegen Ferkeldurchfall sowie als Futtermittelzusatz in der Mast hatte SEGES bereits 2016 aufgelegt, im März 2018 folgte das 2. Aktionsprogramm. Ziel ist der Verzicht auf Zink als Arznei für Absetzferkel nach diesen Vorgaben:

– Keine negativen Auswirkungen auf das Tierwohl
– Weiterhin niedriger und verantwortungsvoller Antibiotika-Einsatz
– Minimale Beeinträchtigung der Produktivität und Sterblichkeit
– Begrenzung wirtschaftlicher Nachteile durch niedrigere Produktivität, Mehraufwand in der Betreuung und Behandlung sowie erhöhte Behandlungs- und Futtermittelkosten auf ein Minimum.

Das SEGES Pig Research Centre ist derzeit an Projekten beteiligt, die zusammen ein Budget von 110 Mio. DKK (rund 15 Mio. EUR) ausmachen. Die Mittel stammen teils von den Schweineproduzenten, teils von Stiftungen, Unternehmen und Universitäten.

Quelle: Dänischer Fachverband der Land- und Ernährungswirtschaft