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Tiertransporte bedeuten Stress! Kälber sind beim Transport besonders gefährdet

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Die Bundestierärztekammer (BTK) und die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) haben gemeinsam ein Positionspapier erarbeitet, in dem wichtige veterinär- und tierschutzfachliche Forderungen zum Transport von Kälbern formuliert sind.

„Tiertransporte sind immer mit unvermeidbarem Stress für die Tiere verbunden. Gerade bei so jungen Tieren, wie Kälbern, darf das geringe Anpassungsvermögen bei der Bewältigung von Stresssituationen keinesfalls überfordert werden“, sagt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK. Vor Beginn des Transportes muss die Notwendigkeit eines Transportes gegeben sein, die Transportfähigkeit eines jeden Tieres sorgfältig geprüft werden und das Einhalten der Tierschutzanforderungen sowie die Bedarfsdeckung der Tiere unter den jeweils zu erwartenden Transportbedingungen gewährleistet sein. Das Positionspapier soll eine veterinärfachliche Bewertung zum Transport von Kälbern darlegen. „Gleichzeitig möchten wir auf rechtliche Änderungen hinwirken und bis dahin die Einhaltung ergänzender Mindestanforderungen an den Transport von Kälbern einfordern“, erklärt Andreas Franzky, Vorsitzender der TVT.

Veterinär-/tierschutzfachliche Forderungen sind u. a.:

• Kälber sind bis zum Abschluss der 4. Lebenswoche nicht transportfähig.
• Die Transportdauer nicht abgesetzter/nicht entwöhnter Kälber darf acht Stunden nicht übersteigen.
• Nicht abgesetzte Kälber dürfen vom Herkunftsbestand bis zum endgültigen Bestimmungsort über maximal eine Sammelstelle befördert werden, sie müssen dort bedarfs- und verhaltensgerecht gefüttert und getränkt werden.
• Kälber dürfen erst dann mehr als acht Stunden transportiert werden, wenn sie ihren Bedarf für Erhaltung und Aufbau über Festfutter und Wasser decken können, also frühestens, wenn der Prozess des Absetzens abgeschlossen ist. Kälber dürfen nicht erst für den Transport abgesetzt werden.

Positionspapier zum Transport von Kälbern
Quelle: BTK

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Quelle: Theseo Deutschland GmbH

Blütenvielfalt könnte Insektizid-Effekte auf Wildbienen ausgleichen – Studie aus Göttingen und Hohenheim

Eine höhere Blühpflanzenvielfalt erhöht den Bruterfolg von Wildbienen und könnte helfen, negative Effekte von Insektiziden auszugleichen. Das haben Forschende der Universitäten Göttingen und Hohenheim sowie des Julius-Kühn-Instituts in einem groß angelegten Experiment festgestellt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Ecology Letters erschienen.

Für ihren Versuch untersuchten die Forschenden, wie erfolgreich sich die ökologisch und ökonomisch bedeutsame Wildbiene Osmia bicornis (Rote Mauerbiene) vermehrte. In mehr als 50 Flugkäfigen wurden die Wildbienen hierbei mit verschieden artenreichen Blühmischungen und insektizid-behandeltem Raps zusammengebracht. Anschließend wurde über mehrere Monate der Reproduktionserfolg der Wildbienen, gemessen an der Zahl ihrer Brut und geschlüpfter Nachkommen, untersucht.

Das Forschungsteam fand heraus, dass sich die Zahl der angelegten Brutzellen der Wildbienen, bei denen artenreiche Blühmischungen verfügbar waren, im Vergleich zu den Tieren, bei denen nur Raps-Monokulturen verfügbar waren, verdoppelte. Der Reproduktionserfolg der Wildbienen, die ihre Nachkommen mit Pollen und Nektar versorgen müssen, erhöhte sich sowohl in Käfigen mit einer großen Blühpflanzenvielfalt als auch durch das Vorhandensein einzelner, besonders wichtiger, Pflanzenarten. War für die Tiere hingegen Raps verfügbar, der mit Clothianidin, einem Insektizid aus der Klasse der Neonicotinoide, gebeizt war, wirkte sich dies negativ auf den Reproduktionserfolg aus. Jedoch trat dieser negative Insektizid-Effekt nur in Käfigen mit Raps-Monokulturen auf, was auf eine Kompensation solcher Effekte in Käfigen mit alternativen Nahrungsressourcen aus artenreichen Blühmischungen schließen lässt.

Die Studie zeigt, dass sowohl die Vielfalt von Blühpflanzen als auch Insektizide die Reproduktion von Wildbienen maßgeblich beeinflussen, wobei eine hohe Blühpflanzenvielfalt die negativen Effekte von Insektiziden ausgleichen könnte. „Eine mögliche Erklärung ist, dass die Bienenlarven weniger Insektiziden ausgesetzt sind, und sie von zusätzlichen Nährstoffen profitieren, wenn ihnen neben Raps auch Pollen anderer Pflanzenarten zur Verfügung steht“, erläutert Felix Klaus, Erstautor der Studie und Doktorand in der Abteilung Agrarökologie der Universität Göttingen. „Unsere Ergebnisse betonen die wichtige Rolle von artenreichen Blühressourcen für Wildbienen“, ergänzt Prof. Dr. Ingo Grass, Leiter der Abteilung Ökologie Tropischer Agrarsysteme an der Universität Hohenheim. „Wenn ausreichend diverse Blühressourcen in der Agrarlandschaft vorhanden sind, dann könnte dies den negativen Effekten von Monokulturen und Insektiziden entgegenwirken“, so Prof Dr. Teja Tscharntke, Leiter der Abteilung Agrarökologie an der Universität Göttingen.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen

Kälbergesundheit: Kokzidiendurchfälle in Gruppenbuchten

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Von Dr. Hans-Jürgen Kunz, Institut für Tierzucht und Tierhaltung, Christian-Albrechts-Universität Kiel

Treten Kälberdurchfälle in Gruppenbuchten auf, und wird eine Kotprobe eingeschickt, um den Erreger bestimmen zu lassen, werden nicht selten Kokzidien gefunden, zu denen verschiedene Eimerienarten gehören. Eimerien gehören ebenso wie die Kryptosporidien zu den einzelligen Endoparasiten. Es gibt jedoch wesentliche Unterscheidungsmerkmale zwischen beiden Durchfallerregern, die sehr wichtig bei der Bekämpfung und eventuell der Behandlung solcher Kälberdurchfälle sind.

Nicht alle der Eimerienarten, die bei Rindern nachgewiesen werden können, lösen auch Durchfälle aus. Zu starken, bis hin zu wässrigen und blutigen Durchfällen kann es kommen, wenn Eimeria bovis oder auch Eimeria zuernii am Durchfallgeschehen beteiligt sind. Um genau zu wissen, welcher Erreger den Durchfall auslöst, sollte auf jeden Fall ein Erregernachweis durchgeführt werden.

Besonderheiten der Eimerien
Bei Kälbern bzw. Jungrindern sind drei Eimerienarten bekannt, die für besonders starke Durchfälle verantwortlich sein können. Es sind die bereits genannten Arten Eimeria bovis und Eimeria zuernii, die in Ställen auftreten und deren Oozysten in feuchter und warmer Umgebung besonders lange überlebensfähig sind sowie Eimeria alabamensis, ein Endoparasit, der hauptsächlich auf der Weide übertragen wird und dort auch überwintert.

Die Vermehrung der Eimerien findet in der Darmschleimhaut statt, nachdem die Kälber sporulierte Oozysten aufgenommen haben. Bei einer feuchtwarmen Umgebung im Stall dauert die Sporulation etwa zwei bis drei Tage. Im Darm der Kälber werden aus den Oozysten Sporozoiten freigesetzt, die sich anschließend in der Darmwand einnisten. Dort beginnen sie nach einer sechs bis sieben Tage dauernden Reifung mit der ersten Teilung. Die Reifung dieses zweiten Stadiums zu reifen Meronten benötigt etwa eine Zeitspanne von 14 bis 18 Tagen. Anschließend vollziehen sich dann in kurzer Zeit im Blind- und im Dickdarm eine weitere ungeschlechtliche Teilung sowie eine abschließende Teilung, bei der männliche und weibliche Zellen entstehen, die sich am Ende wiederum zu einer neuen Oozyste vereinigen und über den Kot ausgeschieden werden.

Eimerien oder Kryptosporidien?
Wichtig ist es, Durchfälle, die durch Eimerien entstanden sind, von denen, die durch Kryptosporidien verursacht werden, zu unterscheiden. Zunächst scheint das sehr einfach zu sein. Die Zeitspanne von der Oozysten-Aufnahme bis zum Krankheitsausbruch, also den ersten Durchfällen, ist bei Kryptosporidieninfektionen deutlich kürzer als bei Eimeriosen (Kokzidiosen). Kryptosporidiendurchfälle treten in der Regel am Ende der ersten bis zur dritten Lebenswoche auf, manchmal auch darüber hinaus. Das heißt, von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit können eventuell nur drei bis fünf Tage vergehen. Bei einer Eimeriose ist diese Zeitspanne, wie zuvor beschrieben, deutlich länger. Das ist auch der Grund dafür, dass diese Durchfälle frühestens nach der dritten Lebenswoche auftreten.

Auch aus diesem Grund sollte bei einem Durchfallgeschehen im Kälberbestand immer ein Erregernachweis durchgeführt werden. Der Nachweis kann bei Kryptosporidien mithilfe eines Schnelltests auf der Basis einer Antigen-Antikörperreaktion direkt im Stall vorgenommen werden. Bei einem Eimeriendurchfall ist zu empfehlen, Kotproben in einem dafür zertifizierten Labor untersuchen zu lassen, um den oder die Erreger zu identifizieren. In Schleswig-Holstein können solche Proben in das Landeslabor in 24537 Neumünster, Max-Eyth-Straße, eingeschickt werden, hier erfolgt bei Eimerien eine mikroskopische Untersuchung.

Prophylaxe im Stall
Das Vorhandensein von Eimerien führt nicht zwangsweise zu einem Durchfallgeschehen, auch dann nicht, wenn Eimeria bovis oder Eimeria zuernii beteiligt sind. Bei einem geringen Infektionsdruck sind die Kälber sehr wohl in der Lage, eine stabile Immunität gegen die vorhandenen Eimerienarten aufzubauen. Je größer jedoch der Infektionsdruck ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass die eigene Immunabwehr eine massive Vermehrung der aufgenommenen Endoparasiten nicht mehr verhindern kann und es zu Durchfällen kommt.


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Neu von Boehringer Ingelheim: FreVAX (TM) – ein innovatives nadelfreies Impfgerät für Ferkel

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Boehringer Ingelheim hat gemeinsam mit der Henke-Sass, Wolf GmbH ein innovatives nadelfreies Impfgerät für Ferkel entwickelt. Das Besondere ist, dass FreVAX intramuskulär impft. Per Federkraft werden die Impfstoffe in der üblichen Dosis von 1 oder 2 ml in den Muskel appliziert – ohne Rückstoß. Das macht FreVAX kompatibel mit den bewährten ölfreien Ferkelimpfstoffen von Boehringer Ingelheim gegen PCV2, M. hyo und PRRS. Diese können ab sofort auch nadelfrei verabreicht werden.

FreVAX ist ein akkubetriebenes Handgerät zur Impfung von Schweinen vom Absetzen bis zum Ende der Aufzucht. Die innovative Technik ist einfach zu bedienen. Leise und schonend zum Tier unterstützt FreVAX das Tierwohl. Nadelfreies Impfen reduziert die Erregerübertragung (1) und verbessert die Impfhygiene. Tierärzte und Landwirte profitieren bei FreVAX von intelligenten Sensoren und LED-Signalen, die dem Bediener eine deutliche optische Rückmeldung über die verabreichte Impfdosis geben. So behält der Anwender den Überblick, ob jedes Tier die volle Impfdosis erhalten hat. Auch lassen sich optional Warnsignale einschalten, die auf den bevorstehenden Wechsel einer Impfstoffflasche aufmerksam machen. Via Bluetooth werden die Daten zur Impfqualität in die FreVAX-App übertragen und können auf dem Smartphone ausgewertet werden. Der technische Geräteservice sowie Softwareupdates sind durch den Anwender einfach und eigenständig vor Ort durchführbar. Ein Einsenden zum Hersteller ist zu diesem Zweck nicht notwendig. Das spart enorm viel Zeit.

Tierärzte erhalten FreVAX ab Januar 2021 bei Boehringer Ingelheim.

Weitere Informationen unter frevax-nadelfrei.de

Literatur:
(1) Baker et al. 2012: Evaluation of needle-free injection device to prevent hematogenous transmission of porcine reproductive and respiratory syndrome virus. J. Swine Health Prod., 20, 123-8.

Quelle: Boehringer Ingelheim

Neu von Boehringer Ingelheim: Der blaue interne Zitzenversiegler

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Die bewährte Formel des Zitzenversieglers von Boehringer Ingelheim – jetzt ergänzt mit blauer Lebensmittelfarbe – für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit in der Anwendung. Hierdurch sind Versieglerreste beim Ausmelken deutlich zu erkennen und lassen sich von Milch oder Mastitisflocken sicher unterscheiden. So wird die richtige Handhabung und das vollständige Ausmelken unterstützt.

Der Zitzenversiegler ist für Rinder (Milchkühe) zur intramammären Anwendung zum Zeitpunkt des Trockenstellens zugelassen, mit null Tagen Wartezeit auf essbare Gewebe und Milch. Eine Aufnahme durch das Kalb – im Kolostrum oder durch Saugen am Euter – ist unbedenklich.

Studien haben gezeigt, dass bei Kühen, die mit höherer Milchmenge trockengestellt wurden, langsamere Zitzenverschlusszeiten feststellbar1 sind. Eine Woche nach dem Trockenstellen hatten 47 % der Zitzen keinen Kreatinpfropf ausgebildet, sechs Wochen nach dem Trockenstellen blieben immer noch 23 % offen (1). Zitzenversiegler schützen das Euter vor Neuinfektionen während der Trockenstehzeit – Experten empfehlen deswegen die Anwendung bei jeder Kuh zum Trockenstellen (2).

Angeboten wird der blaue Zitzenversiegler in den Handelsformen 20 und 120 Injektoren – mit der FlexiCap und ergonomischem Stempel für eine schonende und bequeme Applikation und dem bewährten großen Hygienetuch für jede Zitze. Fragen Sie Ihren Tierarzt.

(1) Dingwell RT et al. (2004, Prev. Vet. Med. 63, 75-89.
(2) Bradley A et al. (2018), Vet Rec. 182(22):637.

Quelle: Boehringer Ingelheim

Mit der Hundepfeife Ferkelverluste senken

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Im Abferkelstall des dänischen Hofes Stovgaard bei Sønderborg werden Schweine mit der Hundepfeife zur Fütterung gerufen. Beigebracht hat ihnen das Anders Peter Andersen, seines Zeichens Schweineproduktionsberater. Bevor die Futterzuteilung ausgelöst wird, ertönt immer die Hundepfeife. Die Schweine wissen nach nur achttägigem Training genau, wann es ans Futtern geht und erheben sich.

So wird auch die Überwachung des Abferkelns erleichtert – weil die 1.500 Sauen des Betriebes aufs Pfeif-Kommando aufstehen. Denn: „das erleichtert die Betreuung und senkt die Sterblichkeit“, verrät Anders Peter Andersen.

Original-Meldung des Dänischer Fachverbands der Land- & Ernährungswirtschaft

Anmerkung: Vielleicht sollten die Tierbetreuer im Abferkelstall auch immer Leckerlis in der Tasche haben, damit der Pawlow-Reflex der Sauen erhalten bleibt.

Höhere Tierwohlstandards lassen Milchpreise steigen

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In einer Studie untersuchten Forscher*innen des ife Instituts für Ernährungswirtschaft Kiel und der Fachhochschule Kiel erstmals die Kosten höherer Tierwohlstandards bei der Milchproduktion und die daraus resultierenden Preiserhöhungen für Milch im Einzelhandel. Die Berechnungen ergaben, dass eine Preissteigerung von 10 bis 20 Cent pro Liter nötig wäre, um die Mehrkosten für Produzent*innen und Molkereien zu decken. Die Autor*innen sprechen sich für die Einführung eines staatlichen Tierwohllabels aus. Es könnte für mehr Transparenz bei der Milchproduktion sorgen und die Bereitschaft von Verbraucher*innen steigern, mehr für Milch zu bezahlen, die unter höheren Tierwohlstandards produziert wird.

Was kostet die Einhaltung höherer Tierwohlstandards bei der Milchproduktion? Wie hoch müsste der Preisaufschlag ausfallen, damit Landwirt*innen und Molkereien ihre Zusatzkosten decken können? Dies haben Forscher*innen des ife Instituts für Ernährungswirtschaft Kiel (ife Kiel) und der Fachhochschule (FH) Kiel in einer gemeinsamen Studie erstmals untersucht. Ihre Ergebnisse sollen vor allem Produzent*innen helfen, die Kosten und langfristigen Folgen einer Umstellung auf Milch mit höheren Tierwohlstandards abschätzen zu können.

Immer mehr Konsument*innen achten beim Kauf tierischer Produkte auf die Einhaltung von Tierwohlstandards. Doch eine generelle Kennzeichnungspflicht gibt es nicht, stattdessen erschweren eine Fülle unterschiedlicher Labels eine Orientierung und Bewertung. In ihrer Studie verglichen die Fachleute des ife Kiel und der FH Kiel zunächst die Anforderungen der unterschiedlichen Labels, erfassten die Präferenzen der Verbraucher*innen hinsichtlich der Einhaltung von Tierwohlstandards und ermittelten die Mehrkosten für die Betriebe und den Aufwand, der für Molkereien durch ein zusätzliches Angebot von Tierwohlmilch entsteht.

Die betrieblichen Mehrkosten erhoben die Forscher*innen durch eine Befragung der Betriebsbedingungen von 235 Milchbetrieben aus acht Bundesländern. Auf deren Basis berechneten sie, welche Investitionen notwendig wären, um höhere Tierwohlstandards zu erreichen. Als Referenz nutzen sie das Tierwohllabel „Für mehr Tierschutz“ vom Deutschen Tierschutzbund e.V., das nach ihrer Analyse die höchsten Standards an die Haltung von Milchkühen setzt und in eine Einstiegs- und eine Premiumstufe unterteilt ist. In der Einstiegsstufe betragen die Mehrkosten für die Betriebe im Durchschnitt 2,28 Cent pro Liter, in der Premiumstufe durchschnittlich 2,64 Cent pro Liter, mit hohen Variationen je nach betrieblicher Ausgangssituation. In den Molkereien belaufen sich die Mehrkosten auf 5,7 bis 18,9 Cent pro Liter.

„Eine nach höheren Standards produzierte Milch müsste im Endeffekt mindestens 10 bis 20 Cent mehr kosten“, sagt Prof. Dr. Holger Thiele (FH Kiel) und fährt fort: „Das wollen aber die wenigsten zahlen, obwohl sie sich höhere Tierwohlstandards wünschen.“ Einen Grund dafür sehen die Forscher*innen in der geringen Bekanntheit einzelner Tierwohllabels. Viele Verbraucher*innen wüssten nicht, woran sie Produkte mit höheren Tierwohlstandards erkennen könnten. Der Mehrwert durch die Einhaltung von Tierwohlstandards müsste klar nachvollziehbar und vertrauenswürdig dargestellt werden. Dies könne zum Beispiel durch ein einheitliches und leicht verständliches staatliches Tierwohllabel erreicht werden. Eine gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung aller tierischen Produkte würde außerdem sicherstellen, dass das Label schnell einen hohen Bekanntheitsgrad erlangt.

Quelle: Fachhochschule Kiel

MSD Tiergesundheit stellt als erstes Tiergesundheitsunternehmen in Deutschland Arzneimittelversand auf Mehrwegboxen um

• Mehrwegsystem spart rund 50% CO2 ein
• Unser Ziel: Emissionen senken und Verpackungsmüll reduzieren
• 2021 werden rund 60 Tonnen Verpacksmüll eingespart

Schluss mit überquellenden Altpapiercontainern! Seit 18. Januar stellt MSD Tiergesundheit als erstes Tiergesundheitsunternehmen in Deutschland den Arzneimittelversand auf Mehrwegboxen um. Den Auftakt macht die kleinste Paketgröße. Das ist nur der Anfang: Alle weiteren Größen folgen nach und nach im Laufe des Jahres, bis Einwegkartonagen als Verpackungsmaterial aus dem Arzneimittelversand von MSD verbannt sind.

„Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Nachdem wir bereits auf kompostierbare Luftpolsterfolie und Lieferscheine aus Graspapier umgestellt haben, ist die Einführung der Mehrwegbox für uns der nächste logische Schritt. Dass wir damit Vorreiter in der tierpharmazeutischen Industrie sind, macht uns besonders stolz. Das spornt uns einmal mehr an, auch zukünftig unsere Prozesse kontinuierlich zu verbessern und nachhaltiger zu machen.“ erklärt Jan Nemec, Geschäftsführer MSD Tiergesundheit.

Das Mehrwegsystem spart rund 50% CO2 ein, bei 50 Umläufen inkl. Rückhollogistik und Reinigung. Allein in diesem Jahr, bis Ende 2021, sollen so mehr als 60 Tonnen Verpackungsmaterialien reduziert werden. Defekte Boxen werden regranuliert und daraus neue Boxen produziert. Dem Kreislauf geht also nichts verloren.

Für Kunden fallen dabei keine Kosten an. Gemeinsam mit seinen Partnern Smart Container Loop GmbH im Pool-Management und der Behälterentwicklung sowie trans-o-flex in der Logistik hat MSD ein in Deutschland bislang einmaliges System geschaffen. Das nachhaltige Verfahren lebt davon, dass die Mehrwegboxen möglichst schnell und ohne Verluste wieder in den Pfandkreislauf zurückfließen. Je reibungsloser das funktioniert, desto nachhaltiger.

Die für diesen Einsatz neu entwickelten Mehrwegboxen wurden im Dezember mit einigen Kunden getestet. Das Feedback hierzu war ausgezeichnet. Die Kunden schätzen das nachhaltige System und nicht zuletzt, dass der lästige Gang zum Altpapiercontainer entfällt.

Weitere Informationen zum nachhaltigen Mehwegboxsystem erhalten Sie unter www.msd-tiergesundheit.de/verantwortung/mehrwegboxen.

Über MSD Tiergesundheit
MSD Tiergesundheit ist die Tierarzneimittel und –gesundheitsmanagmentsparte von MSD. Seit mehr als 125 Jahren erforscht und entwickelt MSD – in den USA und Kanada Merck & Co., Inc., mit Sitz in Kenilworth, NJ, USA – weltweit neue Lösungen für Gesundheitsprobleme.

Als eines der führenden forschenden Pharmaunternehmen in der Veterinärmedizin bietet MSD Tiergesundheit Tierärzten, Landwirten, Tierhaltern und Regierungen eines der größten Portfolios an Tierarzneimitteln, Impfstoffen, Gesundheitslösungen und -dienstleistungen.

Um auch weiterhin mit wirksamen Mitteln die drängendsten Krankheiten unserer Zeit zu heilen, zu lindern oder zu verhindern, investiert MSD jeden vierten US-Dollar in Forschung und Entwicklung (rund 10 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017). Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention von Krankheiten und Seuchen, wie z.B. Tollwut, durch die Entwicklung von wirksamen Impfstoffen. Für MSD Tiergesundheit steht stets das Tierwohl und damit auch die Gesundheit der Tiere im Fokus.

MSD Animal Health ist in mehr als 50 Ländern vertreten. Die Produkte sind in rund 150 Märkten weltweit erhältlich. In Deutschland hat die Unternehmensgruppe ihren Hauptsitz in Haar bei München. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.msd-tiergesundheit.de.

Über Smart Container Loop GmbH
Smart Container Loop ist eine Tochtergesellschaft der Schoeller Group, die sich auf die Entwicklung und das Management von Mehrwegbehältersystemen für Spezialanwendungen fokussiert.
Die Schoeller Group hat durch Ihre Kernbeteiligung an Schoeller Allibert mehr als 60 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von nachhaltigen Kunststoff-Mehrwegbehältern. Die Schoeller Gruppe hat Pionierleistungen für die Branche erbracht, u.a. auch durch die Gründung vom IFCO Systems, Weltmarktführer für Mehrwegbehältersysteme im Frischebereich. www.smartcontainerloop.de

Über trans-o-flex
Die Kernkompetenz von trans-o-flex sind Logistiklösungen für die Branchen Pharma, Kosmetik, Consumer Electronics und für andere hochwertige, sensible Güter. Das Unternehmen hat Transportnetze aufgebaut, die Waren bei 15 bis 25 Grad Celsius oder bei 2 bis 8 Grad Celsius aktiv temperiert und dokumentiert nach den EU-Regeln für den Pharmatransport befördern. Diese EU-GDP erfordern höchste Standards für Sicherheit, Sauberkeit, Zuverlässigkeit und Transparenz, von denen alle trans-o-flex-Kunden profitieren. International arbeitet trans-o-flex über die Netze EUROTEMP (temperaturgeführte Logistik) und EURODIS (in 36 Ländern Europas). Im Unterschied zu reinen Paketdiensten oder Speditionen stellt trans-o-flex sowohl Ware in Paketen als auch auf Paletten zu. trans-o-flex Express bietet zudem zahlreiche Express- und Zeitfensterzustellungen, Sonderdienste wie Gefahrguttransporte (ohne Mindermengenregelung), Sendungskonsolidierung oder Direktfahrten. Die Express-Transporte werden ergänzt durch Lagerung, Kommissionierung und individuelle Mehrwertdienste wie Serialisierung von Arzneimitteln. Damit deckt das Unternehmen die gesamte Logistikkette von Beschaffung bis Fulfillment ab. Der Jahresumsatz der trans-o-flex-Gesellschaften, die insgesamt rund 2.200 Mitarbeiter beschäftigen, belief sich 2019 auf rund 495 Millionen Euro. Mehr Informationen unter www.trans-o-flex.com.

Quelle: Intervet Deutschland GmbH

Angereicherte Futtermittel für Hühner sollen die Ernährungslage in Äthiopien verbessern

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Erste Pilotstudie mit afrikanischem Forschungsinstitut erfolgreich abgeschlossen

Das 2019 zwischen dem Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) und dem International Livestock Research Institute Nairobi (ILRI/Kenia) abgeschlossene Kooperationsabkommen trägt erste Früchte. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Muskelbiologie und Wachstum am FBN hat Desalew Tadesse, Doktorand aus Äthiopien, erfolgreich eine Pilotstudie zur Qualitätsverbesserung der Ernährung in Afrika abgeschlossen.

„Dabei ging es um die Anreicherung von Hühnerfutter mit Leinsamen und Extrakten der sogenannten Sandolive, eine weit verbreitete und klimatisch anspruchslose Gewürzstrauchpflanze namens Dodonae angustifolia“, sagte FBN-Projektleiter Dr. Dirk Dannenberger. „Äthiopien gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Wertvolle Lebensmittel wie Fisch, frische Früchte und Gemüse sind für weite Teile der Bevölkerung nur schwer zugänglich. Hühner sind jedoch auch in Afrika leicht zu halten. Aktuell stammen etwa 96 Prozent der gesamten nationalen Geflügelprodukte (Eier und Fleisch) von einheimischen Hühnern aus dörflicher Haltung, während nur vier Prozent aus intensiv gehaltenen Hühnerrassen gewonnen werden. Der Ansatz ist, durch angereicherte Futtermittel für die Hühner auch die Eier und das Fleisch der Tiere und somit die Ernährung der einheimischen Bevölkerung aufzuwerten. Das betrifft vor allem die wertvollen Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, aber auch weitere Proteine und Vitamine.

Ziel der Pilotstudie war es, die Auswirkungen einer kombinierten Ergänzung der Futtermittel von Sasso-Hühnern mit Leinsamen- und Extrakten von Blättern des einheimischen, wilden Sandolivenstrauchs (Dodonae angustifolia) auf den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren und die oxidative Stabilität von Ei und Fleisch zu untersuchen. Das Futter wurde dabei mit verschieden dosierten Pflanzenextrakten versehen. „Die Pilotstudie hat gezeigt, dass schon geringe Zusätze von Leinsamen und Pflanzenextrakten die gesundheitsfördernde Qualität des Fleisches und der Eier deutlich erhöht“, sagte Dannenberger. „Damit ist die Grundvoraussetzung geschaffen worden, weitergehende Untersuchungen und Versuchsreihen in Afrika zu starten.“

Hintergrund der Kooperation
Bei einem Treffen von ILRI-Forschern mit FBN-Wissenschaftlern in Nairobi (Kenia) und Addis Abeba (Äthiopien) im Mai 2018 wurden eine Reihe von gemeinsamen Forschungsinteressen abgestimmt, wie etwa die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, Züchtungsplanung, Tierwohl und Stress- und Krankheitsresistenz bei Nutztieren. Anfang 2019 besuchten die Wissenschaftler des International Livestock Research Instituts erstmals das FBN und schlossen eine Kooperationsvereinbarung. Das International Livestock Research Institute (www.ilri.org) ist eines von 15 CGIAR-Forschungszentren (Globale Forschungspartnerschaft für eine ernährungssichere Zukunft/www.cgiar.org) und das einzige Zentrum, das sich ausschließlich der Forschung in der Tierhaltung für die Entwicklungsländer widmet. ILRIs Campi liegen in Kenia und Äthiopien. ILRI hat außerdem regionale oder Länderbüros an 14 weiteren Standorten in Afrika, Süd- und Südostasien. Forschungsthemen sind unter anderem Tierproduktivität, Lebensmittelsicherheit und Zoonosen, Tierhaltung und Umwelt sowie Politik, Institutionen und Lebensgrundlagen.
Das FBN kooperiert mit Forschungseinrichtungen weltweit, vor allem mit Partnern aus Ländern der EU im Rahmen der unterschiedlichsten EU-Projekte. Darüber hinaus gibt es eine Zusammenarbeit mit Indien, der Türkei, Neuseeland, USA, Kanada, China, Australien, Brasilien, Nigeria, Kenia, Ägypten, Äthiopien, Iran, Thailand, Chile, Israel und Russland. Aktuell betrifft das mehr als 100 Forschungsprojekte in Kooperation mit 355 Institutionen aus 41 Ländern.

Quelle: Institut für Nutztierbiologie (FBN)