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EFSA warnt vor Vogelgrippe

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Die „European Food and safety Authority EFSA“ fordert alle EU-Länder dringend auf, ihre Überwachungs- und Biosicherheitsmaßnahmen zu verstärken, um sich vor möglichen neuen Vogelgrippeausbrüchen in diesem Jahr zu schützen: „Die Warnung ergeht vor dem Hintergrund von Ausbrüchen der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) bei Wild- und Hausvögeln in Westrussland und Kasachstan in den letzten Monaten. Diese Region ist eine bekannte Herbstmigrationsroute für wilde Wasservögel auf dem Weg nach Europa.“

„Ausgehend von Erfahrungen der Vergangenheit“, schreibt die Organisation auf Ihrer Website, „werden Nord- und Osteuropa wahrscheinlich am anfälligsten für neue Ausbrüche sein. Als HPAI in den Sommern 2005 und 2016 in demselben Gebiet Russlands festgestellt wurde, folgten Epidemien in Nord- und Osteuropa. Sollte sich das Muster dieses Jahr wiederholen, wird HPAI voraussichtlich im Herbst oder Winter in denselben Gebieten Europas ankommen. Eine spätere Ausbreitung auf Länder in Süd- und Westeuropa ist ebenfalls möglich.“

Der ausführliche, aktuelle Bericht ist hier abrufbar.

Quelle: EFSA

Bindung zwischen Kuh und Kalb – Interview mit Benjamin Lecorps (UBC)

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„Frühere Studien haben gezeigt, dass eine starke Kuh-Kalb-Bindung auch ohne Besaugen hergestellt werden kann“, sagt Dan Weary, Ihr Professor an der UBC. Ben, Sie waren Teil des Forschungsteams, das mehr herausfinden wollte. Können Sie bitte den Rahmen Ihrer Studie beschreiben?

Benjamin Lecorps

Die Kuh-Kalb-Paare wurden in drei Gruppen eingeteilt:
• eine, die unmittelbar nach der Geburt max. 2 Stunden zusammen verbrachten, sich aber nicht regelmäßig sahen
• eine, die nach der Geburt 1,5 Tage zusammen verbrachten und jede Nacht wiedervereint wurden
• eine, die 1,5 Tage nach der Geburt zusammen waren, jede Nacht wieder zusammenkamen und denen Besaugen erlaubt war.

Aber auch die Kühe und Kälber aus Gruppe eins sahen sich von Zeit zu Zeit?
Ja. Als wir die Motivation der Kühe beurteilten, sich wieder mit ihrem Kalb zu vereinen, hatten sie die Möglichkeit, mit ihrem Kalb in Kontakt zu treten. So konnten Kühe aus der getrennten Gruppe einige Minuten lang einmal täglich ihr Kalb sehen, nach dem Motivations-Test. Im Gegensatz dazu konnten Kühe aus den anderen Gruppen dann den Testbereich verlassen und die Nacht mit ihrem Kalb verbringen.

Wie beurteilten Sie die Motivation zur Wiedervereinigung?
Nun, um die Motivation bei Tieren zu beurteilen, sehen wir uns im Grunde genommen an, wie sehr sie bereit sind, für den Zugang zu einer Ressource zu arbeiten. Dafür haben wir ein mit Gewichten beschwertes Tor verwendet, das mit der Zeit immer schwerer zu schieben war. Das Gewicht, bei dem die Kühe aufhörten zu schieben, gab uns die maximale Arbeit an, die sie bereit waren, für den Zugang zu ihrem Kalb aufzuwenden und wir nutzen diesen Messwert, um die Motivation der Kühe der drei Behandlungsgruppen zu vergleichen.

Wie haben Sie das Saugen in der 2. Gruppe verhindert?

Wir haben Euternetze benutzt. Um sie einfach zu beschreiben, sie sehen aus wie BHs für Kühe und verhindern, dass die Kälber die Zitzen finden und somit saugen.
Erstaunlicherweise gab es keinen merklichen Unterschied in der Motivation zwischen den Kühen, die nicht besaugt wurden, und denen, die ihre Kälber nicht regelmäßig sahen.

Es ist immer schwierig, aus einem Mangel an Unterschieden zu schließen. Wir haben eine relativ kleine Stichprobengröße verwendet; Eine höhere Anzahl von Kühen hätte möglicherweise signifikante Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen gezeigt. Zum Beispiel haben in der getrennten Gruppe 4 Kühe das Tor überhaupt nicht gedrückt; Dies geschah in den beiden anderen Gruppen nicht. Im Moment können wir sagen, dass das Saugen die Motivation der Kühe zu verstärken scheint, sich wieder mit ihrem Kalb zu vereinen. Wir brauchen mehr Forschung, um zu verstehen, was dieses Ergebnis in Bezug auf „Bindung“ bedeutet.

Wie schnell kann eine Bindung zwischen Kuh und Kalb hergestellt werden? Einige denken, dass es innerhalb von 5 Minuten nach der Geburt passieren kann?
Das ist sehr schwer zu sagen. Sie haben Recht, einige Studien haben gezeigt, dass die Bindung bereits in den ersten 5 Minuten hergestellt wird. Was wir bis jetzt wissen, ist, dass die emotionale Bindung mit der Zeit stärker wird. Beispielsweise zeigen Kühe, die nach einigen Stunden getrennt wurden, weniger Anzeichen von Stress als Kühe, die nach einigen Tagen getrennt wurden.

In dieser Studie fanden wir keine Unterschiede im Verhalten, wenn Kühe sich mit ihrem Kalb wiedervereinigen konnten (nachdem sie das Tor gedrückt hatten), was darauf hindeutet, dass sie ein ähnliches Interesse daran hatten, mit ihrem Kalb zu zusammen zu kommen (z. B. zum Lecken). Trotzdem ist es schwierig, aus diesen Verhaltensweisen aussagekräftige Schlussfolgerungen zu ziehen.

In der Säuge-Gruppe wurde die Bindung ziemlich stark. Sie schreiben in Ihrer Studie: „Oxytocin, bekannt als Bindungshormon, kann der Hauptgrund sein“. Gibt es möglicherweise andere Determinanten?
Ja, Einige haben die Hypothese aufgestellt, dass Kühe durch Trennung stärker in Stress geraten könnten, wenn ihr Kalb nicht ernährungsphysiologisch unabhängig wäre. Es ist hier möglich, dass Kühe aus der Säuge-Gruppe stärker zur Wiedervereinigung motiviert waren, weil sie glaubten, dass ihr Kalb gefüttert werden musste. Vielleicht ein Drang zu stillen?

Es scheint also nicht unbedingt grausam zu sein, Kälber von ihren Müttern zu trennen – wenn man es direkt nach der Geburt tut?
Das ist eine schwierige Frage. Unsere Studie liefert keine Erkenntnisse darüber, wie sich Kühe nach der Trennung fühlten und welche langfristigen Konsequenzen es hat, wenn sie nicht mit ihrem Kalb zusammen sein können. Soweit wir wissen, verringert eine frühe Trennung von Kuh und Kalb zwar die akute Trennungsreaktion, kann jedoch andere nachteilige Auswirkungen haben.

Jetzt frage ich im Namen aller Landwirte, die in Zukunft Kälber säugen lassen möchten: Was wären die wichtigsten Empfehlungen?
Danke für diese Frage! Es war fantastisch, Kühe und Kälber zusammen zu sehen. Milchkühe haben den Ruf, nicht mütterlich zu sein, weil sie normalerweise den Landwirten erlauben, das Kalb wegzunehmen (im Unterschied zu Rinderrassen). Moderne Milchkühe stammen jedoch von Generationen von Kühen ab, die für dieses Merkmal ausgewählt wurden. Alle an unserer Studie beteiligten Kühe zeigten mütterliche Fürsorge. Daher würde ich den Landwirten zunächst sagen, dass sie sich in diesem Aspekt keine Sorgen machen sollen.

Dann würde ich sagen, wenn Sie die Kuh mit dem Kalb zusammenlassen wollen, seien Sie bereit, sie für einen längeren Zeitraum gemeinsam zu halten. Ein paar Tage oder Wochen Kontakt können für das Kalb von Vorteil sein, aber auch für die Kuh. Zur Minimierung des Trennungsschmerzes, sollte eine progressive Entwöhnung vor dem Trennungszeitpunkt erfolgen. Ich würde auch empfehlen, Zeit mit den Kälbern zu verbringen, damit sie keine Angst vor Menschen haben. Die Mensch-Kalb-Bindung, wenn ich diesen Ausdruck verwenden darf, entwickelt sich ebenso in den ersten Lebenswochen.

Schließlich bedeutet die gemeinsame Haltung von Kühen und Kälbern nicht, dass alle Aspekte der Kälberpflege nur noch der Kuh überlassen werden können. Der Landwirt ist beispielsweise weiterhin dafür verantwortlich, dass das Kalb innerhalb der ersten Stunden nach der Geburt ausreichend Kolostrum bekommen hat.

Zu guter Letzt: Wie viel trinkt ein Kalb – wie viel Milch geht nicht in den Tank?
Das neugeborene Kalb ist auf Milch angewiesen, um zu wachsen, und Kälber zeigen ein viel besseres Wachstum, wenn ihnen mehr Milch gegeben wird, unabhängig davon, wie sie bereitgestellt wird (d. h. direkt von der Mutter oder vom Landwirt).

Leider werden Milchkälber in einigen Betrieben immer noch zu weniger als 50% mit dem gefüttert, was sie natürlich trinken würden, was das Wachstum und die Entwicklung der Kälber (und die künftige Milchproduktion als Färsen) ernsthaft beeinträchtigt. Diese Betriebe sollten ihren jungen Kälbern mehr Milch geben, idealerweise 8 – 10 l pro Tag oder sogar mehr (unabhängig davon, wie diese gefüttert wird).

Interessanterweise kann es von Vorteil sein, wenn die Kühe dies tun – die Kühe stillen das Kalb häufiger als die meisten Landwirte bereit sind, ihre Tiere zu füttern (das senkt die Arbeitskosten), und die häufigere Euterstimulation kann die Milchproduktion steigern und das Risiko einer Mastitis verringern.

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Ben!

Margret Wenker

Link zur Studie Wenker et al. 2019: Effect of cow‑calf contact on cow motivation to reunite with their calf

Faculty of Land and Food Systems,
University of British Columbia

Animal Production Systems Group,
Wageningen University Research

 

Video

© UBC Faculty of Land & Food Systems

Afrikanische Schweinepest in Deutschland: Biosicherheit erhöhen mit Unterstützung von Boehringer Ingelheim

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Mit dem 10. September ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Deutschland angekommen. Die weitere Ausbreitung des Virus ist unbedingt zu stoppen: Biosicherheit ist hier das Stichwort. Boehringer Ingelheim hat umfangreiche Erfahrungen zur Optimierung der Biosicherheit und möchte diese als frei zugänglichen Service an Schweinehalter weitergeben:

Im praxisnahen Webinar zu ASP gibt der Tierarzt und ASP-Experte Dr. Tomasz Trela wertvolle Einblicke in die Vorbeugung der ASP sowie wichtige Tipps im Umgang mit der Erkrankung. Unter diesem Link ist es jederzeit abrufbereit: https://www.vetmedica.de/online-seminare-schweinehalter.aspx

Außerdem bietet Boehringer Ingelheim mit der App COMBAT eine einfach durchzuführende Risikobewertung in Schweinebetrieben, mit der potenzielle Lücken der internen und externen Biosicherheit zu erkennen und zu beseitigen sind. Damit ist schnell eine erste Überprüfung möglich, letztendlich sind jedoch die Empfehlungen des Hoftierarztes und die behördlichen Vorgaben entscheidend. COMBAT ermöglicht die Verbesserung von Management und Biosicherheit – extrem wichtig für die Vorbeugung eines ASP-Eintrags in den eigenen Betrieb.

Die App ist weltweit in den Stores erhältlich: Einfach ´COMBAT Boehringer Ingelheim` in die Suche eingeben.

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne Dr. Daniel Brüggemann, Tel.: +49 (6132) 77-6609, daniel.brueggemann@boehringer-ingelheim.com.

Soja- oder Ackerbohne als Futtermittel?

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Die derzeitige Praxis der Geflügelproduktion ist mit ethischen und ökologischen Bedenken verbunden. Die ethischen Bedenken umfassen unter anderem das Töten von männlichen Eintagsküken von Legehühnern. Ökologische Bedenken beziehen sich auf den Import großer Mengen an Sojabohnen als Futtermittel. Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat daher Alternativen untersucht: zum einen die Nutzung von heimischen Proteinquellen wie die Ackerbohne (auch bekannt als Feld- oder Saubohne), zum anderen die Nutzung von Zweinutzungshühnerrassen, die sowohl zum Eierlegen als auch zur Mast gehalten werden können.

Das Ergebnis: Sowohl die Ackerbohne als Futtermittel als auch die Zweinutzungsrasse sind geeignete Alternativen, die keinen negativen Einfluss auf die Fleischqualität haben. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Foods erschienen.

Die Studie konzentrierte sich auf die Junghähne zweier Doppelnutzungsrassen (Vorwerkhuhn und Bresse Gauloise) und einer spezialisierten Legehuhnherkunft mit hoher Legeleistung (White Rock). Für die Mast wurde dreierlei Futter eingesetzt: eine Futtermischung mit Soja als Hauptproteinquelle und zwei Futtermischungen mit der Ackerbohne (Vicia faba) in verschiedenen Anteilen. Der Fokus der Studie lag auf dem Einfluss der Futtermittel auf die Fleischqualität der unterschiedlichen Rassen.

Die Ergebnisse der physikalisch-chemischen und sensorischen Analysen zeigen, dass die Ackerbohne als Futtermittel für Geflügel eingesetzt werden kann, ohne die Produktqualität negativ zu verändern. Ihre Nährstoffzusammensetzung macht die Ackerbohne zu einer geeigneten Alternative zu Sojabohnen als Proteinquelle in Futtermittel für Geflügel. Darüber hinaus hat die Ackerbohne den Vorteil, die heimische Bodenqualität zu verbessern, da sie Stickstoff bindet. „Ackerbohnen sind breitflächig angebaute Hülsenfrüchte, die das Potenzial haben, die heimische Landwirtschaft zu unterstützen, da sie die Abhängigkeit von Sojaimporten reduzieren und zu mehr Preiskontrolle führen können”, so Erstautorin Cynthia Escobedo del Bosque von der Universität Göttingen.

Der Einsatz von Zweinutzungsrassen wird erst seit wenigen Jahren erforscht. Diese Rassen können nicht mit der Lege- und Mastleitung der jeweils spezialisierten Rassen mithalten. „Unsere Forschung zeigt, dass Zweinutzungsrassen Eier und Fleisch vergleichbarer Qualität liefern können, aber in einer kleineren Menge“, erklärt Ko-Autor Prof. Dr. Daniel Mörlein von der Universität Göttingen. „Das bedeutet, dass die Kosten höher sind. Gleichzeitig werden aber durch den Verzicht auf das Töten der Küken das Tierwohl verbessert und die genetische Vielfalt in der Tierproduktion erweitert.“

Die Studie war Teil des Projekts „Potenziale der nachhaltigen Nutzung regionaler Rassen und einheimischer Eiweißfuttermittel in der Geflügelproduktion (PorReE)“. An der Fakultät für Agrarwissenschaften erforschen momentan vier Abteilungen die Grundlagen für eine nachhaltigere und gesellschaftlich akzeptierte Geflügelproduktion. Studien zu Produktwahrnehmung und Verbraucherakzeptanz werden gewöhnlich im Sensoriklabor der Fakultät durchgeführt.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen

Prof. Jürgen Tautz: Forschung und schulische Bildung mit Hightech-Bienenstöcken

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Der bekannte Bienenforscher Prof. Jürgen Tautz, Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, spricht im Interview über die besondere Stellung der Honigbiene und die Gefährdung der Wildbienen. Mit schulischen Projekten und Online Studien bringt er junge und ältere Menschen zusammen. Im neuen Forschungsprojekt we4bee stehen Hightech-Bienenstöcke im Zentrum.

„Der Honigbiene geht es gar nicht so schlecht, zumindest nicht in Deutschland“, sagt Prof. Jürgen Tautz, der bekannte Bienenforscher aus Würzburg. Hierzulande gibt es etwa eine Million Bienenvölker und rund hunderttausend Imker. Die Imkerschaft wächst von Jahr zu Jahr und sie wird zunehmend jünger, weiblicher und städtischer. In den letzten zehn Jahren seien Bienen zu außerordentlich beliebten Tieren geworden und inzwischen hätten sie weltweit eine starke Lobby – viel stärker als andere Insekten.

Es wird viel über das Bienensterben gesprochen. Tautz dazu: „Es gibt zwar kein allgemeines Bienensterben, eher regional sehr unterschiedliche Gefahren, etwa durch Parasiten wie die Varroa-Milbe, Krankheiten oder einen Mangel an Blühpflanzen. Dadurch sind vor allem die zahlreichen weniger bekannten Wildbienenarten bedroht, die keine Staaten bilden, sondern überwiegend solitär leben“. Dabei übe ein Unkrautbekämpfungsmittel wie Glyphosat sowie anderen Herbizide einen negativen Einfluss meist indirekter Natur aus. So schädige Glyphosat zum Beispiel die bakterielle Darmflora der Bienen, was letzten Endes ihr Immunsystem schwächen kann.

Tautz führt weiter aus, dass Bienen über verblüffende Fähigkeiten verfügen. Die Honigbiene zum Beispiel könne bis vier zählen, habe eine Vorstellung vom Konzept der Zahl Null und könnten die Malstile von Picasso und Monet auseinanderhalten. Das sei alles experimentell belegt.

Als Professor im Ruhestand engagiert sich Jürgen Tautz heute vor allem in der schulischen Bildungsarbeit. Dazu will er mit seinem Team junge und ältere Leute mit einem modernen Projekt persönlich und nicht nur digital zusammenbringen. Er hat, nach den guten Erfahrungen mit einem Onlineprojekt an der Universität Würzburg namens Honeybee Online Studies, kurz HOBOS, vor kurzem mit we4bee ein neues Vorhaben gestartet. Im Zentrum stehen dabei Hightech-Bienenstöcke zur eigenständigen Umweltforschung.

Das Interview finden Sie auf www.gdnae.de

Quelle: Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte e. V.

Neues Logo für THESEO Deutschland

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Harmonisierung der THESEO Standorte
Neuer Auftritt für THESEO Deutschland! Auf dem Weg zur äußeren Vereinheitlichung aller THESEO Standorte wird ab Anfang Oktober ein neues Logo für THESEO Deutschland zu sehen sein. Die Anpassung des Firmenlogos war zugleich der letzte Schritt im Rahmen des inzwischen knapp vierjährigen Integrationsprozesses seit der Übernahme der damaligen EWABO Chemikalien GmbH & Co. KG durch die französische AVRIL-Gruppe zum 1.1.2017.

Unter dem Motto „Der letzte Schritt ist vollendet, die Wurzeln sind geblieben“ kommuniziert THESEO Deutschland diesen neuen Auftritt. Die Beibehaltung des EWABO-Logos ist ein wichtiger Baustein, da sich das ehemalige Unternehmen in mehr als 40 Jahren Marktpräsenz und -erfahrung kundenseitig einen starken Vertrauensvorschuss aufgebaut hat. Durch den neuen Auftritt positioniert sich THESEO Deutschland innerhalb der THESEO-Business-Unit Biosecurity erkennbar stark. Für die Kunden ändert sich nichts. THESEO Deutschland wird auch weiterhin ein gewohnt zuverlässiger Partner in allen Fragen rund um das Thema Biosicherheit im AGRAR Bereich sein.

Quelle: THESEO Deutschland

Insekten als Futter für Nutztiere

Das Start-up FarmInsect hat eine Technologie entwickelt, mit der Insektenlarven als Proteinfutter gezüchtet werden können. Das von Absolventen der Technischen Universität München (TUM) gegründete Unternehmen will in wenigen Wochen eine Pilotanlage bei einem der größten Fischzucht-Betriebe in Bayern in Betrieb nehmen.

Die Unternehmensgründer von FarmInsect, Wolfgang Westermeier, Thomas Kühn und Andre Klöckner, entwickelten ein Prinzip der Kreislaufwirtschaft, wonach Reststoffe, die in der Region anfallen, etwa Ernte- oder Schälreste eines landwirtschaftlichen Betriebs oder Reststoffe der regionalen Lebensmittelindustrie, wie Biertreber oder Altbrot, genutzt werden können, um Insektenlarven zu mästen und zu verfüttern.

Seit Ende 2017 ist die Verwendung von Insektenmehl in der Aquakultur gesetzlich zugelassen. Eine Zulassung für die Geflügel- und Schweinemast wird für 2021 erwartet. Die Verfütterung lebender Insekten ist jedoch bereits heute für Hühner, Schweine und Fische erlaubt.

„Unser dezentrales Verfahren zur Insektenproduktion bietet die Möglichkeit, dass die Larven lebend verfüttert werden können, weil keine langen Transportwege anfallen. Dies stimuliert die Tiere, ihren natürlichen Trieb zu picken und zu wühlen besser auszuleben und fördert so das Tierwohl“, sagt Co-Gründer und Agrarwissenschaftler Wolfgang Westermeier.

Futter vor Ort aus regionalen Reststoffen erzeugen
FarmInsect liefert Anlagen zur Insektenzucht, die modular in die Infrastruktur jedes Tierzucht-Betriebs integriert werden können. „Das Schwierigste ist es, aus Eiern Junglarven zu machen“, meint FarmInsect-Geschäftsführer und Co-Gründer Thomas Kühn. FarmInsect züchtet die Junglarven der Schwarzen Soldatenfliege – eine besonders anspruchslose und robuste Insektenart – daher in einer eigenen Anlage und liefert sie regelmäßig und auf den jeweiligen Bedarf abgestimmt an die Betriebe.

In einer Woche Mast wachsen die Junglarven in einer Klimakammer zu 1,5 Zentimeter großen Larven heran und erhöhen ihr Gewicht um den Faktor 1.000. Die Betreibenden müssen zur Herstellung ihres Insekten-Futtermittels nur einen Mischtopf mit Biomasse füllen und die Klimakammer mit jungen Larven be- und mit ausgewachsenen Larven entladen. Dann können die Larven direkt an Nutztiere – derzeit hauptsächlich Fische, in Zukunft wohl auch Hühner oder Schweine – verfüttert werden.

Bei der Verwendung von regionalen Reststoffen als Futtermittel müssen die strengen Regeln des Futtermittelrechts beachtet werden. Eine besondere Herausforderung ist dabei die lückenlose Rückverfolgung ihrer Herkunft. „Um diese zu dokumentieren haben wir eine IT-Plattform entwickelt“, sagt Mitgründer Andre Klöckner, der für die technische Entwicklung und Programmierung verantwortlich ist.

Erste Larvenzucht im Labor des Lebensmitteltechnikums der TUM
Die Gründer sind ein interdisziplinäres Team aus den Bereichen Agrarwissenschaften, Elektro- und Informationstechnik sowie Wirtschaftswissenschaften, das sich über Projekte an der TUM kennengelernt hat. „Entscheidend für uns war, dass wir am Lebensmitteltechnikum der TUM in Weihenstephan Räume nutzen konnten, die für unsere erste Larvenzucht geeignet waren“, sagt Westermeier.

„Die TUM Gründungsberatung hat uns außerdem Kontakte in die Landwirtschaft, zum Hans Eisenmann-Forum und zu EIT-Food vermittelt“, sagt Kühn. So fand das Team auch zu Wilhelm Windisch, Professor für Tierernährung an der TUM, welcher das Start-up seither unterstützt. UnternehmerTUM, das Zentrum für Innovation und Gründung, hat dem Start-up zudem Kontakte zu Investoren und Kooperationspartnern vermittelt. Die zwei Gründer Kühn und Westermeier sind Absolventen des Manage & More Programms.

Pilotanlage in einem bayerischen Aquakultur-Betrieb
FarmInsect wird seit April 2020 vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium und der Europäischen Union (EU) im Rahmen des Programms „Europäische Innovationspartnerschaften“ gefördert. Im Sommer 2020 wurde das Start-up als eines der vielversprechendsten Food- und Agritech-Start-ups in Europa in das EIT Food Accelerator Network der EU aufgenommen.

In wenigen Wochen wird eine Pilotanlage bei einem der größten Aquakultur-Betriebe in Bayern in Betrieb genommen.

Quelle: Technische Universität München

Neue kostenlose Broschüre über die Schädigung des Darms bei Ileitis

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Trotz aller Verbesserungen in der Haltung und bei der Hygiene ist die Darmerkrankung Ileitis noch immer ein großes gesundheitliches und wirtschaftliches Problem in Schweinebetrieben. Der Erreger der Ileitis, Lawsonia intracellularis, ist in nahezu jedem deutschen Mastschweinebetrieb anzutreffen, da es kaum eine Chance auf Eliminierung gibt.

Boehringer Ingelheim möchte deshalb mit der aktuell entwickelten Broschüre „Überlassen Sie Lawsonien nicht die Kontrolle“ Wissen über die Darmerkrankung vermitteln und damit helfen, die Ileitis langfristig in den Griff zu bekommen. So ist alles rund um die Auswirkung der Erkrankung auf den Darm und dessen Mikrobiom nachzulesen, aber auch die Vorteile der oralen Schluckimpfung als wirksame Vorbeugungsmaßnahme werden erläutert. Ein Poster mit Informationen über die Wichtigkeit eines gesunden Darms ergänzt die Broschüre. Gegen Ileitis einfach über Trinkwasser oder Flüssigfutter impfen – informieren Sie sich!

Die kostenlose Broschüre ist ab sofort auf www.ileitis.de im Service Bereich erhältlich oder direkt bei Boehringer Ingelheim Vetmedica, vetservice@boehringer-ingelheim.com.

UFZ-Modelle im Einsatz gegen die Afrikanische Schweinepest

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Seit 10. September ist die ASP in Deutschland angekommen. Durch die konsequente Umsetzung der EU-Notfallstrategie lässt sie sich am ehesten stoppen, sagen UFZ-Forscher um Hans-Hermann Thulke. Ihre Modellierungen fließen ein in Bekämpfungspläne und eine mögliche Exit-Strategie.

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich seit 2007 von Georgien Richtung Westen aus und ist seit 10. September in Deutschland angekommen. Vor dem Hintergrund möglicher Milliardenschäden für die Landwirtschaft soll mit konsequentem Notfallmanagement verhindert werden, dass sich der tödliche Virus weiter ausbreitet und auf Hausschweine übertragen wird. Die EU-Kommission setzt hierfür auch auf Ergebnisse so genannter individuenbasierter Modelle, die am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) entwickelt werden. Seit dem Jahr 2010 beschäftigt sich eine Modellierergruppe um Dr. Hans-Hermann Thulke im Auftrag der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) damit, die Wirksamkeit verschiedener Managementmaßnahmen zu prüfen, um eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Ihre Ergebnisse sind längst eingegangen in die EU-weiten Vorgaben und nationalen Verordnungen. Und auch das Handlungsprotokoll, das derzeit in Brandenburg umgesetzt wird und das auch andere Bundesländer wie etwa Sachsen realisieren wollen, greift diese Erkenntnisse auf. Ganz aktuell befassen sich die Wissenschaftler mit der Frage, wann ein von der Afrikanischen Schweinepest betroffenes Gebiet wieder als seuchenfrei einzustufen ist.

Während die Afrikanische Schweinepest Deutschland erreicht hat und die Behörden in Brandenburg derzeit dabei sind, Notfallmaßnahmen umzusetzen, forscht unser Team bereits mit Hochdruck an einer Exit-Strategie. Im Auftrag der EFSA gehen wir der Frage nach, anhand welcher Kriterien man sicher festlegen kann, ab wann eine Region, in der eine infizierte Wildschweinpopulation festgestellt wurde, wieder als seuchenfrei einzustufen ist. Das ist insbesondere für landwirtschaftliche Betriebe in betroffenen Gebieten von großer wirtschaftlicher Bedeutung, um möglichst schnell wieder Zugang zum internationalen Schweinefleischmarkt zu erlangen.

Doch wie stellt man sicher fest, dass es wirklich keine aktive Infektion unter den Wildschweinen in einem Gebiet gibt? Wissenschaftlich gesicherte Antworten darauf zu geben, ist nicht so einfach, wie es scheint. Zum einen wissen wir, dass diagnostische Tests immer nur eine Stichprobe aus der tatsächlichen Situation repräsentieren. Zum anderen sehen wir, dass durch die behördliche Umsetzung der Maßnahmen die Krankheit mehr und mehr verschwindet und schließlich sämtliche Testergebnisse negativ sind, so wie es derzeit in der Tschechischen Republik und in Belgien der Fall ist. Darf man in dieser Situation sagen, eine Region oder ein EU-Mitgliedsstaat ist frei von Afrikanischer Schweinepest? Und dürfen diese Regionen oder Staaten wieder am Welthandel teilnehmen, so wie es die Weltorganisation für Tiergesundheit vorgibt? Unsere spontane Antwort darauf wäre Jein.

Wenn man lange genug negative Testergebnisse unter Wildschweinen hat, steigt das Sicherheitsgefühl, dass es tatsächlich keine erkrankten Exemplare mehr gibt. Dieses Gefühl lässt sich mathematisch quantifizieren: Durch hundertfache Simulationen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest auf dem virtuellen Experimentierfeld unseres ökologischen Modells können wir nachvollziehen, wie sich die Zahl der erkrankten Wildschweine im Verlauf der Bekämpfungsmaßnahmen verändert und ab wann Tests an Tieren in einem Gebiet tatsächlich nur noch negative Ergebnisse liefern müssen – das Gebiet also frei von der Krankheit ist. Wie wichtig das ist, zeigt der Fund eines infizierten Wildschweins in Estland, nachdem dort über Monate nur negative Testergebnisse festgestellt wurden. Bedeutet dieser Fund nun, dass erneut alle behördlichen Restriktions-Maßnahmen anlaufen müssen oder kann man analysieren, welche Rolle das Tier hatte und damit eventuell die Maßnahmen einschränken? Wie ist es möglich, dass nach einer so langen Zeit auf einmal ein Tier positiv getestet wird? Antworten auf diese Fragen wollen wir mit der Entwicklung der sogenannten Exit-Strategie für die Afrikanische Schweinepest geben. Dafür nutzen wir unser Modell, das verschiedene Szenarien in zeitliche Verlaufskurven der Ausbreitung übersetzt. Sie werden zeigen, wie lange die Krankheit noch zirkuliert und wann sie verschwunden ist.

Frühere Erkenntnisse aus ähnlichen Simulationen sind bereits als wichtige Komponenten in die EU-Notfallstrategie zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest aufgenommen worden, die die EFSA in den letzten Jahren erarbeitet hatte. Dazu gehören unter anderem Vorgaben zur Ausdehnung der drei Schutzzonen (Kernzone, Gefährdetes Gebiet, Pufferzone), zur benötigten jagdlichen Intensität oder zur Anzahl der zu beseitigenden Kadaver. Zusammen ergibt sich die EU-Notfallstrategie, mit der die Ausbreitung der Seuche am ehesten zu stoppen ist. Dass das tatsächlich möglich ist, zeigen die Erfahrungen in der Tschechischen Republik und in Belgien. Im Gegenzug demonstriert der aktuelle Stand in Westpolen, dass es unumgänglich ist, Hausschweinebetriebe besonders strikt zu schützen und vor allem Wildschweine im direkten Umfeld des Eintrags konsequent zu reduzieren.
In Bezug auf die Situation in Deutschland zeigten unsere Analysen aber auch, dass sich die Krankheit gerade jetzt in den Monaten August und September mit mehr als 4 km/Monat deutlich schneller ausbreitet als im Frühling und Frühsommer mit weniger als 2 km/Monat. Ein möglicher Grund ist, dass die Wildscheinrotten ihre Bewegungsmuster an die durch agrarische Nutzung veränderte Landschaft anpassen. Es ist also, trotz aller Probleme, aus Sicht der Seuchenbekämpfung durchaus sinnvoll, wenn die Behörden in Brandenburg im gesamten Gefährdeten Gebiet ein Ernteverbot aussprechen. In diesem Sinne heißt es also, die jetzt angeordneten Maßnahmen möglichst strikt umsetzen, um die Afrikanische Schweinepest zeitnah zu bezwingen.

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

Ceva Pressekonferenz: Atemwegsgesundheit beim Schwein

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Kürzlich fand eine Pressekonferenz der Ceva Tiergesundheit zum Thema Atemwegsgesundheit bei Schweinen statt. Verschiedene Themen wurden angesprochen, von denen wir hier die Wichtigsten vorstellen:

Ceva Lung Program – Aktuelle Erkenntnisse
Seit einigen Monaten gibt es Corona-bedingte Schlachthof-Schließungen und neue Sicherheitsbedingungen am Schlachthof. Das bekannte Schlachtlungenscoring am Schlachtband war nur noch vereinzelnd möglich. Die Ceva Tiergesundheit hat sich in dieser Zeit überlegt, wie sie den Service für die Schweinehalter aufrechterhalten kann. Die Lösung sind nun Schlachtlungen Scorings in Sektionsräumen. Dafür werden von der gewünschten Schlachtpartie circa 30 Lungen vom Schlachthof zum Scoring zur Verfügung gestellt, können dann in ruhiger Atmosphäre nach der Methodik des Ceva Lung Programs gescort und direkt in die Ceva Lung Program App eingetragen werden. Insgesamt konnten so schon circa 60 Scorings durchgeführt werden. Mit dem Ceva Lung Program (CLP) können am Schlachthof Atemwegserkrankungen erkannt und genau nach Schweregrad beurteilt werden. Der Fokus liegt hier auf den beiden Erregern Mykoplasmen und APP. So können mit dem anschließenden anschaulichen Ceva Lung Program Report die durchgeführten Ferkel-Schutzimpfungen bewertet werden.

Influenza – Aktuelle Erkenntnisse
Influenza A Viren zählen zu den wichtigsten Krankheitserregern in den Schweinebeständen, wobei die einhergehenden Krankheitsbilder sich sehr unterschiedlich darstellen können. Die „klassische“ Influenza geht mit hohen Erkrankungsraten auf den Beständen, hochgradigen Atemwegssymptomen, wie Husten, Nasenausfluss, pumpender Atmung, Inappetenz und hohem Fieber einher. Nach fünf bis sieben Tagen klingen die Symptome ab. Daneben zeigt sich die persistierende „endemische“ Form mit ähnlichen, allerdings unterschwelligeren Symptomen. Zusätzlich können in beiden Fällen auch Reproduktionsstörungen auftreten. Diese Erkrankungsformen werden durch die Virus-Subtypen H1N1, H1N2 und H3N2 hervorgerufen, welche schon lange in den europäischen Schweinepopulationen kursieren und ganzjährig auftreten können (1).

Im Jahr 2009 ist durch die Vermischung des Erbgutes europäischer und nordamerikanischer Influenzaviren ein neuer Subtyp entstanden: das pandemische H1N1 Virus. „Pandemisch“ steht für das Länder- und Kontinent-übergreifende Vorkommen. Mittlerweile ist dieses Virus, welches sich sehr leicht von Schwein zu Schwein, aber auch von Mensch zu Schwein und umgekehrt, verbreitet, in vielen Ländern ganzjährig zu finden. Die ersten Nachweise in Deutschland gelangen schon 2010. Dabei sind die Symptome deutlich unspezifischer und weniger „Influenza-typisch“ als bei den schon lange bekannten Subtypen. In vielen Fällen erkranken die Tiere parallel in den einzelnen Produktionseinheiten; dabei kann der Ausprägungsgrad der Symptome von ganz schwach bis sehr stark variieren. Fieber kann auftreten, muss aber nicht. Zum Teil gibt es Atemwegsprobleme wie Husten, Schniefen, Pumpen. In vielen Fällen treten auch Reproduktionstörungen(2) auf. Diese reichen von gering gestiegenen Umrauschquoten bis hin zu etlichen Aborten oder vermehrt totgeborenen Ferkeln. Auch plötzliche Todesfälle bei den Sauen können auftreten.

Influenzatypisch ist die erhöhte Infektanfälligkeit der Tiere gegenüber anderen Krankheitserregern. So können zum Beispiel in einer mit pandemischen Influenzaviren infizierten Ferkelaufzucht vermehrte Streptokokken- oder Glaesserella parasuis-Infektionen beobachtet werden.

Eine überstandene Infektion mit pandemischen Influenzaviren hinterlässt bei den betroffenen Tieren keine belastbare Immunität, das heißt, sie können immer wieder erkranken. Somit hält sich das häufig unterschwellige Krankheitsgeschehen über viele Monate auf den Betrieben und in den einzelnen Produktionseinheiten treten immer wieder Tiere mit Krankheitssymptomen auf.

Im Rahmen der Influenzaprophylaxe ist die Impfung sowohl gegen die “klassischen” als auch „pandemischen“ Influenzaviren ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Schweinegesundheit und einer positiven ökonomischen Bilanz für den Landwirt.

(1)Henritzi, Dinah: Epidemiology of swine influenza viruses in Europe. Surveillance
of domestic pig populations in several European countries 2015 – 2017. Hannover 2018.
Tierärztliche Hoochschule Hannover.

(2)S. Gumbert et al, Porc Health Manag 6, 4 (2020): Reproductive performance of pandemic influenza A virus infected sow herds before and after implementation of a vaccine against the influenza A (H1N1)pdm09 virus

Quelle: Der Hoftierarzt / Ceva Tiergesundheit GmbH