Enterotoxigene F4-Escherichia coli (F4-ETEC) stellen aufgrund des durch sie verringerten Wachstums, der erhöhten Mortalität und Morbidität sowie der erhöhten Behandlungskosten eine wirtschaftliche Bedrohung für die Schweineindustrie dar. Prävention und Behandlung von F4-ETEC basieren häufig auf Antibiotikagaben. Aufgrund der Gefahr einer antimikrobiellen Resistenz wird der Einsatz antimikrobieller Mittel jedoch minimiert, weshalb alternative Kontrollmethoden erforderlich sind.
Postbiotika sind die Fermentationsprodukte probiotischer Stämme. Sie bieten möglicherweise eine alternative Strategie zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes nach dem Absetzen. Die Mischung aus Zuckern, Proteinen und Aminosäuren in Fermentationsprodukten wird auf ihre positiven Auswirkungen auf die Mikrobiota des Magen-Darm-Trakts und die Gesundheit des Wirtes untersucht, um vor Krankheitserregern und den damit verbundenen Erkrankungen zu schützen. Laktobazillen und die Hefeart Saccharomyces cerevisiae sind zwei erforschte Probiotika. Studien beschreiben eine Linderung der klinischen Symptome einer F4-ETEC-Infektion bei Schweinen.
In dieser Studie* wurden die Auswirkungen von Fermentationsprodukten von Lactobacillus acidophilus (LFP) und Saccharomyces cerevisiae (SFP) auf Schweine untersucht, die mit einem F4-ETEC-Stamm infiziert wurden. Achtzig Schweine wurden anhand eines F4-ETEC-Empfindlichkeitstests im Vorfeld ausgewählt. Die Tiere wurden in 5 Behandlungen mit jeweils 4 Wiederholungen aufgeteilt. Die Schweine wurden 5 verschiedenen Diäten zugeteilt: einer Kontrolldiät (CON); CON-Diät mit 3.000 ppm Zinkoxid (ZnO); CON-Diät mit 2.000 ppm LFP (LFP); CON-Diät mit 2.000 ppm SFP (SFP); CON-Diät mit sowohl 2.000 ppm LFP als auch 2.000 ppm SFP (LAS). Die Schweine wurden zweimal mit F4-ETEC behandelt, am Tag 0 und am Tag 1 des Experiments.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
1. Keine signifikanten Unterschiede in der Kotkonsistenz und F4-ETEC-Konzentration: Es wurden keine signifikanten Unterschiede in der Kotkonsistenz oder der Konzentration von F4-ETEC im Kot von Schweinen festgestellt, die mit Lactobacillus acidophilus Fermentationsprodukten (LFP) und/oder Saccharomyces cerevisiae Fermentationsprodukten (SFP) behandelt wurden.
2. Erhöhte bakterielle Diversität und Häufigkeit von Lactobacillaceae: Die Diversität und die Häufigkeit von Lactobacillaceae im fäkalen Mikrobiom der Schweine, die mit LFP und/oder SFP behandelt wurden, waren erhöht. Dies wurde mit einem verbesserten Wachstum und einem besseren Gesundheitszustand in Verbindung gebracht.
3. Erhöhtes Endgewicht: Schweine, die mit der Kombination aus LFP und SFP (LAS-Gruppe) gefüttert wurden, zeigten ein signifikant höheres Endgewicht (17,9 kg) im Vergleich zu den Kontroll- und ZnO-Gruppen (16,1 bzw. 16,2 kg).
4. Keine vollständige Entfernung von ETEC erforderlich: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Bewältigung von ETEC-bedingten Leistungseinbußen möglicherweise keine vollständige Entfernung von ETEC aus dem Produktionssystem erfordert. Die Modifikation des Mikrobioms durch die Kombination von LFP und SFP könnte eine alternative Strategie zur Reduzierung der Auswirkungen von ETEC-Infektionen sein.
Zusammenfassend zeigt die Studie, dass die Kombination von LFP und SFP das fäkale Mikrobiom positiv beeinflusst und die Wachstumsleistung von F4-ETEC-infizierten Schweinen verbessert, ohne dass eine vollständige Entfernung des Erregers notwendig ist.
Studie*: Cherrington et al. (2025): Lactobacillus and Saccharomyces fermentation products impact performance and the fecal microbiome in weanling pigs inoculated with enterotoxigenic Escherichia coli. Journal of Animal Science, Volume 103,2025. Link































