• Ab Januar 2026: Betriebsindividuelle Risikobewertung durch Tierhalter
• Tierhalter können digitale Risikoampeln oder behördlich anerkannte Biosicherheitskonzepte nutzen
• Online-Tool steht kostenfrei zur Verfügung
Ab dem 1. Januar 2026 müssen QS-Rinder- und Schweinhalter eine individuelle Risikobewertung der Biosicherheit ihres Betriebs vornehmen. Das QS-System folgt damit den Empfehlungen einer Ad-hoc Arbeitsgruppe zu Biosicherheit und Seuchenprävention, die auf die steigende Gefahr eines Tierseuchenausbruchs im eigenen Betrieb reagiert. Tierhalter können dafür eine digitale Risikoampel nutzen, mit der die Biosicherheit systematisch und betriebsindividuell bewertet wird. Dieses Angebot der Universität Vechta ist kostenfrei.
„Die Risikoampeln machen individuelle Schwachstellen sichtbar, liefern praxisnahe Empfehlungen und stärken die Eigenverantwortung im Betrieb“, erklärt Dr. Barbara Grabkowsky, Leiterin des Verbunds Transformationsforschung agrar Niedersachsen an der Universität Vechta. Mit dieser neuen Anforderung im revidierten Leitfaden möchte QS alle Tierhalter noch stärker für das Thema Biosicherheit sensibilisieren. Denn es geht nicht nur um Seuchenschutz, sondern grundsätzlich darum, den Eintrag von Krankheitserregern in den Betrieb oder von Betrieb zu Betrieb zu verhindern. Dies trifft große und kleine Viehbestände gleichermaßen.
Grabkowsky appelliert vor diesem Hintergrund an die Betrachtung und Anpassung der eigenen Betriebsabläufe: „Tägliches gelebtes Risiko- Bewusstsein in allen Arbeitsschritten ist zentral für einen wirksamen Biosicherheitsstandard. Die Ampeln sind dabei ein Hilfsmittel zur betriebsindividuellen Risikoeinschätzung und Risikominimierung in Friedenszeiten – sie ersetzen die eigene Überwachung nicht.“
Im Online-Tool beantworten die Landwirte anonym Multiple-Choice-Fragen zu Lage, Struktur, Management, Betriebsabläufen und Hygienemanagement. Basierend auf der Expertise eines bundesweiten Expertenpanels bewertet das System automatisch, wie stark jeder Aspekt das Risiko eines Eintrags von Krankheitserregern verringert oder erhöht. Das Ergebnis wird in Ampelfarben visualisiert, zeigt die Risikoklasse an und gibt Hinweise zur Optimierung. Seit 2025 stehen nicht nur die AI-Risikoampel für Geflügelhaltung und die ASP-Risikoampel für Schweinehaltung, sondern auch eine Rinder-Risikoampel zur Verfügung.
Die QS-Betriebe haben eine Vorbereitungszeit von sechs Monaten. Ab dem 1. Juli 2026 muss der Tierhalter die Nutzung der Biosicherheitsampel im Audit nachweisen. Wer bereits im Jahr 2025 die Biosicherheit seines Betriebs über eine Risikoampel oder ein behördliches Biosicherheitskonzept bewertet hat, kann diesen Nachweis heranziehen, eine Wiederholung bis Mitte 2026 ist dann nicht notwendig.
Quelle: QS Qualität und Sicherheit GmbH































