WEDA errichtet innovatives Buchtenkonzept für Ökobetrieb

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Der niedersächsische Spezialist für die Schweinehaltung WEDA hat den ‚Arche Wilhelminenhof‘ mit neuen Be.Well-Buchten ausgerüstet. Das Be.WellKonzept steht für Produkte, die das Wohlbefinden und die Gesundheit der Schweine in den Fokus rücken und zugleich ein wirtschaftliches und sicheres Arbeiten ermöglichen. Der Auftrag für den Ökobetrieb aus Bakum umfasst den Neubau der Buchten in einem offenen Holzstall mit Außenauslauf.

Höchste Hygienestandards
„Die einzelnen Buchten sind durch Gatter getrennt. Für deren Reinigung haben wir sie so konstruiert, dass man die Gatter seitlich öffnen und an der Wand befestigen kann“, erläutert WEDAEntwicklungsleiter Ralf Meyer. „Mit einer speziellen Türangel lassen sich die Türen leicht aus dem Stroh heben und in beide Richtungen öffnen und schließen. Anschließend kann der Mist in einem Rutsch abgeschoben werden“, ergänzt Meyer. Der Tierbereich ist aus Edelstahl und Kunststoff, sodass die Bucht gut zu reinigen ist und höchsten Hygienestandards entspricht.

Offene, übersichtliche Gestaltung
Die Abferkelbucht ist offen und übersichtlich gestaltet, mit Ferkelnest und Trog am Gang. Wenn nötig, kann die Sau zu Behandlungszwecken kurzzeitig fixiert werden, ohne dass die Mitarbeiter den Sauenbereich betreten müssen. Das Gitter, mit dem die Sau kurzzeitig fixiert werden kann, dient im geöffneten Zustand zur Abtrennung des Ferkelnests. Weiterhin ermöglicht die Bucht auch eine kurzzeitige Festsetzung der Sau, um die Ferkel versorgen zu können. Der Clou: Die Sau kann trotzdem den Außenauslauf und den Fressbereich nutzen.

Trog in Bodennähe
Der Futtertrog ist so konstruiert, daß er im Notfall sogar als Wassertränke genutzt werden kann. Er ist auf dem Boden installiert, damit auch die Ferkel ihr Futter dort aufnehmen können. „Unsere Tiere haben sich sofort wohl gefühlt, und wir können sehr gut in der Bucht arbeiten“, sagt Angelika Balz vom Wilhelminenhof. „Vor allem lassen sich die Tiere umwelt- und artgerecht halten, sodass wir unseren Werten und Prinzipien treu bleiben“, bilanziert sie.

Für alle Haltungsformen geeignet
Mit dem neuen Be.Well-Konzept reagiert WEDA auf die Forderungen der Branche nach Produktlösungen, die das Tierwohl und den Tierschutz sicherstellen. Entsprechend eignen sich die Produkte gleichermaßen gut für die konventionelle und ökologische Tierhaltung. Der ‚Arche Wilhelminenhof‘ wird nach Demeter-Richtlinien und dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) betrieben. Neben der Schweinezucht unterhält der Familienbetrieb einen eigenen Hofladen und baut zudem Obst und Gemüse an.

Quelle: WEDA Dammann & Westerkamp GmbH

Aquakultur: Neues Analyseinstrument für mehr Tierwohl

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Mithilfe einer Excel-Anwendung können Fischhalter künftig betriebsindividuell einen Tierwohlindex mit Indikatoren wie Ernährungszustand, Schwimmverhalten oder Sauerstoffgehalt im Wasser ermitteln. Anwendbar ist das neue Instrument für die Regenbogenforelle und den europäischen Zander.

Umwelt, Individuum und Fischbestand: Diese drei Kategorien können Fischhalter ab sofort mit einem neuen Excel-Tool bewerten, das Wissenschaftler vom Institut für Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow, in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg, Fischereiforschungsstelle (FFS) Langenargen, unter Praxisbedingungen entwickelt haben.

Mit überschaubarem zeitlichem Aufwand werden je Kategorie Werte für einzelne Indikatoren eingetragen und anhand der wissenschaftlichen Referenzwerte Indizes ermittelt. „Der Fischhalter sieht damit sofort, an welcher Stelle noch optimiert werden kann“, so Dr. Andreas Müller-Belecke. Unter den „Umweltbedingungen“ lassen sich beispielsweise der pH-Wert oder der Ammoniakanteil im Wasser bewerten. Im Bereich „Individuum“ können Ernährungs-, Kiemen- oder Flossenzustand untersucht werden. Die Kategorie „Fischbestand“ gibt Auskunft über Futteraufnahme, Schwimmverhalten oder Mortalität.

Das Analyseinstrument bietet für den Fischhalter selbst, aber auch für Fischerei- und Veterinärbehörden sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Möglichkeit zur Beurteilung der Tiergerechtheit in der Fischhaltung, die auf einer international eingesetzten, methodisch einheitlichen, objektiv erfassten Datengrundlage fußt. Damit lässt sich die Berücksichtigung von Tierwohlaspekten bei der Fischhaltung in Deutschland zukünftig weiter fördern. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung hat das Projekt im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums als Projektträger betreut.

Das Analysetool kann beim Institut für Binnenfischerei e.V. angefordert werden (Kontakt: Dr. Andreas Müller-Belecke; 033201 406-13

Quelle: BLE

ZDG zum Kükentöten: „Die Debatte braucht mehr Ehrlichkeit, mehr Realismus – und weniger populistische Forderungen“

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In der Diskussion um den Ausstieg aus dem Töten männlicher Eintagsküken mahnt die deutsche Geflügelwirtschaft „mehr Ehrlichkeit, mehr Realismus, mehr echten Lösungs-willen“ aller Beteiligten an und fordert im Sinne des Tierschutzes eine gesamteuropäi-sche Regelung. „Wir brauchen in der Debatte um den von allen Beteiligten gewollten Ausstieg viel mehr Ehrlichkeit und viel weniger populistische Forderungen“, sagt Fried-rich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). Zwei zentrale Aspekte stellt er klar:

• „Ein sofortiger Ausstieg ist nicht machbar, weder in Deutschland noch sonstwo auf der Welt. Wer den sofortigen Ausstieg fordert, handelt unver-antwortlich, unehrlich und verkennt bewusst die Tatsachen.“

• „Ein rein deutsches Gesetz würde die bloße Verlagerung des Tierschutz-Problems ins Ausland bedeuten. Durch ein solches Gesetz würde nicht ein einziges Küken weniger getötet.“

„Unser Bekenntnis gilt: Wir wollen aus dem Kükentöten aussteigen – und zwar so schnell wie möglich“, betont ZDG-Präsident Ripke. Das Problem in der öffentlichen Diskussion sei aber, dass beim Bekenntnis „so schnell wie möglich“ allzu oft nur das „schnell“ ge-sehen werde, nicht das „möglich“. Ripke fordert eine lösungsorientierte Rückbesinnung auf die wissenschaftlich belegten Fakten zur Machbarkeit und weist Vorwürfe, die Ge-flügelwirtschaft spiele auf Zeit, mit Entschiedenheit zurück. „Wir haben dem Ministeri-um konkrete Lösungsansätze unterbreitet, die eine klare Perspektive auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Kükentöten aufzeigen“, sagt er. Durch eine Kombination verschiede-ner Ansätze – konkret durch die Geschlechtsbestimmung im Ei mittels Hyperspektral- und Hormonanalyse, durch die Aufzucht der Bruderhähne und durch die Haltung von Zweinutzungshühnern – sei es das ambitionierte, aber machbare Ziel der Branche, die Anzahl getöteter Hahnenküken bis 2022 um die Hälfte zu verringern.

Rein deutsches Gesetz würde nur Brüterei-Standort Deutschland abwickeln
„Einen anderen Weg als die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft gibt es nicht“; betont Ripke. Ein rein deutsches Gesetz mit einem Verbot des Kükentötens in Deutschland hätte nicht zur Folge, dass auch nur ein einziges Küken weniger getötet würde – die weiblichen Legehennenküken oder Junghennen kämen dann einfach aus dem Ausland, wo deren Brüder weiter getötet würden. Ripke: „Ein solches Gesetz würde komplett ins Leere laufen und nur den Brüterei-Standort Deutschland abwickeln. Wir brauchen hier eine europaweite Regelung.“
„Realpolitik mit realistischen Umsetzungsplänen ist gefragt!“

Aus Sicht der deutschen Geflügelwirtschaft müssen alle Verantwortungsbereiten ge-meinsam umsetzbare Lösungen zügig vorantreiben. Dazu gehören die Geflügelwirt-schaft, die Wissenschaft, der Markt bzw. die Verbraucher mit einer nötigen höheren Akzeptanz für „Bruderhahn“-Erzeugnisse – und schließlich und vor allem auch die Poli-tik. „Realpolitik mit realistischen Umsetzungsplänen ist gefragt!“, fordert Ripke. „Die von Bundesministerin Klöckner angekündigte Zusammenarbeit mit Frankreich wäre ein guter Schritt und könnte am Ende ganz Europa mitnehmen.“

Quelle: ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V.

Antibiotika: „Die Veterinärmedizin hat viel erreicht“

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Im Sommer hat die Bundesregierung den Evaluierungsbericht zum Antibiotikaminimierungskonzept der 16. Arzneimittel-Novelle (AMG-Novelle) vorgelegt. Das Konzept ging im Jahr 2014 mit drei Zielen an den Start: Der Antibiotikaeinsatz bei Masttieren sollte reduziert, die sorgfältigere Anwendung mit Blick auf das Resistenzrisiko gefördert und die effektive Kontrolle der einzelbetrieblichen Verbrauchsmengen ermöglicht werden. Die Erfolgsbilanz in deutschen Ställen kann sich sehen lassen.

Mit der 16. AMG-Novelle wurde das Bundeslandwirtschaftsministerium verpflichtet, die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen fünf Jahre nach ihrem Inkrafttreten zu evaluieren. Der Evaluierungsbericht liegt nun vor. Er zeigt, dass die mit der Novelle eingeführte Bestimmung des Therapiehäufigkeitsindex die seit einigen Jahren bereits rückläufige Anwendung von Antibiotika bei Nutztieren noch einmal deutlich forciert hat. Im Jahr 2014 allein kam es zu einem Rückgang der oralen Verabreichung um fast 30 Prozent. Seit 2011 ging laut der offiziellen Mengenerfassung die Anwendung von Antibiotika insgesamt um fast 60 Prozent zurück.

Reduktion über alle Wirkstoffklassen …
Der Rückgang konnte über alle Wirkstoffklassen erreicht werden. Die humanmedizinisch als wichtig eingestuften Stoffklassen Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation haben nur einen geringen Anteil an der Gesamtverbrauchsmenge. Auch die Menge der lang wirkenden Präparate liegt bei lediglich unter einem Prozent des Gesamtverbrauchs. Da der Evaluierungsbericht nur die Datenlage bis zur 2. Hälfte 2017 erfasst, sind Effekte weiterer Maßnahmen zur Antibiogrammpflicht und zulassungskonformen Anwendung von Antibiotika beim Tier, die mit der Anpassung der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung zu Beginn 2018 eingeführt wurden, noch nicht berücksichtigt. Neue Zahlen zu den Abgabemengen an Tierärzte für 2018 zeigen, dass sich die sinkenden Trends fortsetzen.

… und bei allen Tierarten
Der Einsatz von Antibiotika konnte bei allen erfassten Tierarten (Mastschweine, Masthühner, Mastputen, Mastkälber und Mastrinder) reduziert werden. Die Kennzahlen (Therapiehäufigkeit, Therapieindex) sind mit Ausnahme bei Masthühnern kontinuierlich rückläufig oder stagnieren. Die Geflügelbranche will eine Strategie erarbeiten, um die Anwendung von Antibiotika deutlich weiter zu reduzieren. In einem Forschungsvorhaben hatte der Sektor gemeinsam mit der Wissenschaft in den vergangenen drei Jahren mögliche Ansätze (insbesondere zur Stabilisierung der Geflügeldarmflora) untersucht.

Zu berücksichtigen ist, dass ein bestimmtes Maß der Antibiotikaanwendung auch aus tierschutzrechtlichen Gründen zur Sicherung der Tiergesundheit nicht unterschritten werden kann.

Verschiedene Antibiotikaklassen sind erforderlich, um das ganze Spektrum bakterieller Krankheitserreger bei den einzelnen Tierarten auch künftig effektiv bekämpfen zu können. Dies ist auch wichtig, um Resistenzen zu vermeiden.

Für die Zukunft wird es darauf ankommen, durch verbessertes Haltungsmanagement und mit Konzepten zur Krankheitsvorbeuge die Tiergesundheit in den Betrieben langfristig abzusichern. Zu erwarten ist, dass zunehmend investitionsintensive Lösungen auf den Betrieben oder strukturelle Maßnahmen erforderlich werden.

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit

Hühnerstall mit Durchblick (Video)

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Fast “bühnenreif” ist der neue Hühnerstall auf der Lehr- und Forschungsstation Frankenforst in Königswinter-Vinxel. In der eigens eingerichteten Besucherzone rücken große Glasscheiben das Federvieh ins Rampenlicht. Durch die Fenster können Interessierte das Geflügel beobachten und sich einen Eindruck davon verschaffen, wie die Forschung der Universität Bonn für mehr Tierwohl vonstattengeht.

In nur acht Monaten wurde der veraltete Vorgängerbau mit Hilfe der Landwirtschaftlichen Fakultät sowie des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW umfangreich instandgesetzt und auf der vorhandenen Bodenplatte ein hochmoderner Stall für wissenschaftliche Zwecke geschaffen. „Das ist eine großartige Leistung aller Beteiligten“, sagt Dr. Inga Tiemann vom Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn.

Für das Forschungsprojekt „Open Livestock in der Landwirtschaft – Moderne Geflügelhaltung aus der biologischen Perspektive des Huhns“ wurde der neue Stall hergerichtet. Das Vorhaben wird vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW binnen drei Jahren mit 160.000 Euro gefördert.

Der Stall mit rund 100 Quadratmetern Grundfläche ist mit modernen Klima-, Beleuchtungs- und Lüftungssystemen ausgestattet. In sechs voneinander getrennten Abteilen lässt sich die LED-Beleuchtung sowie die Inneneinrichtung verschieden gestalten. „Wir können damit unterschiedliche Bedingungen in der Volierenhaltung und deren Einfluss auf das Verhalten der Tiere untersuchen“, erläutert die Doktorandin Sonja Hillemacher, die in dem Projekt mitarbeitet. Bei der Volierenhaltung befindet sich das Geflügel nicht in Käfigen, sondern kann sich in größeren mehretagigen Ställen frei bewegen – wie die rund 45 Millionen Legehennen in Deutschland. Gerade ist der Außenklimabereich fertig geworden, der den Tieren auch einen geschützten Aufenthalt im Freien ermöglicht.

Forschung aus Sicht des Tieres
„Wir untersuchen, wie sich das Wohl der Hühner weiter steigern lässt“, sagt Tiemann, Spezialistin für Verhaltensbiologie. „Wir wollen nicht die Tiere an die Haltung, sondern die Haltung an die Tiere anpassen.“ Hierfür erforschen die Wissenschaftler zum Beispiel, wie die Lichtverhältnisse im Stall optimiert werden können. Weil die Tiere gerne an höher gelegenen Plätzen schlafen und sich bevorzugt in gut ausgeleuchteten Bereichen aufhalten, geht die Beleuchtung über den Sitzstangen oben auf der Voliere automatisch zuletzt aus, um den Tieren am Abend das Aufbaumen auf den hochgelegenen Sitzstangen zu erleichtern. Dagegen haben es die Hühner beim Eierlegen lieber dunkler – die LED-Lampen sind entsprechend ausgerichtet. „Optimierte Funktionsbereiche“ nennt das die Wissenschaft.

Videosysteme übertragen das Treiben der Tiere in den Kontrollraum. Dort wird mit Hilfe von automatisierter Computersoftware ausgewertet, ob die Hühner entspannt ihrem Tagesgeschäft aus Fressen, Scharren, Staubbaden und Picken nachgehen oder gar Stressverhalten zeigen. „Ob es den Tieren gut geht, lässt sich an ihrer Gesundheit und ihrem Gefiederzustand ablesen, uns interessiert aber vorranging das Verhalten“, sagt Tiemann. Verhaltensbiologische, standardisierte Tests geben entsprechenden Aufschluss. So messen die Wissenschaftler zum Beispiel die Distanz, die die Hühner zu einem Menschen einhalten. Kommen die Tiere in direkte Nähe, werten die Forscher dies als Hinweis auf eine intakte Mensch-Tier-Beziehung.

Manchmal packen die Wissenschaftler auch Kinderspielzeug in die Abteile – ein weiterer Verhaltenstest. Gehen die Hühner auf die unbekannten Objekte zu, spricht dies ebenfalls für ein „gesundes“ Verhalten. „Dies wird als Neugier interpretiert“, erklärt Hillemacher. „Sie ist Voraussetzung für eine aktive Anpassung an die Umwelt.“ Auch das optimale Material und die beste Form für die Sitzstangen erforschen die Wissenschaftler: Kühles Metall und ein runder Querschnitt werden gemieden, eine eckige Stange aus wärmerem Kunststoff dagegen bevorzugt.

Eier am laufenden Band
Vollautomatisch werden auch die Eier eingesammelt. Die Nester sind auf einer leicht schiefen Ebene gebaut: Dadurch rollen die Eier nach dem Legen auf ein Fließband, das sie dann in einen Raum fördert, wo sie Mitarbeiter des Außenlabors in Kartons packen. Diese „Ware“ wird jeden Freitag von 14 bis 16 Uhr im „EiScienceShop“ verkauft, der sich gleich am Parkplatz von Gut Frankenforst befindet. Dort gibt es für alle Interessierten neben Eiern unterschiedlicher Rassen auch wissenschaftliche Informationen und Tipps rund um die Geflügelhaltung – und neuerdings auch nach Absprache die Besuchsmöglichkeit im neuen Hühnerstall. „Das neue Gebäude soll die Forschung zu mehr Tierwohl ermöglichen, aber auch unsere Tierhaltung transparent machen“, sagt Tiemann.

Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Video aus dem Stall

BVL Symposium zur neuen EU-Tierarzneimittelverordnung – BfT stellt Positionen der Industrie zu Nachfolgerechtsakten vor

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Im Januar 2019 trat die neue europäische Tierarzneimittelverordnung in Kraft. Die neuen Regelungen sollen ab dem 28. Januar 2022 zur Anwendung kommen. Derzeit werden die Nachfolgerechtsakte vorbereitetet, mit denen Details der Regelungen ausgestaltet werden sollen. Für Industrie und Behörden wird damit der Rahmen für die nächsten Jahrzehnte gesteckt.

26 Nachfolgerechtsakte, 3 Datenbanken und eine Reihe weiterer Berichte – dies sind die nächsten Schritte zur Umsetzung des neuen EU Tierarzneimittelrechts, das Thema des aktuellen BVL Symposiums in Berlin am 05. und 06.11.2019 war. Für die veterinärpharmazeutische Industrie stellte Dr. Sabine Schneider, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Zulassungsfragen des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V. wesentliche Positionen der deutschen und europäischen Tierarzneimittelindustrie zu den Nachfolgerechtsakten vor. „Für die Umsetzung der Vorgaben ist es entscheidend, dass die geplanten Datenbanken zu Tierarzneimitteln, zur Überwachung der Arzneimittelsicherheit (Pharmakovigilanz) und zu Herstellung, Einfuhr und Vertrieb rechtzeitig funktionsfähig sein werden“, betonte Schneider. Der administrative Aufwand solle soweit wie möglich begrenzt und unnötige Doppelarbeit vermieden werden. Vorgaben sollen hinreichend flexibel gestaltet werden, um Innovationen nicht unnötig zu behindern, zum Wohle von Tierhaltern und tierischen Patienten.

Die Herstellung von Tierarzneimitteln ist heute global. Neben der Umsetzung der neuen Tierarzneimittelverordnung widmete sich ein Teil des Symposiums daher auch den weltweiten Aspekten. Der regulatorische Rahmen ist komplex. Nationale, regionale und globale Gesetze und Leitlinien bilden das Rahmenwerk. „Um die Entwicklung neuer Tierarzneimittel zu sichern und die Verfügbarkeit zu verbessern, setzt sich die veterinärpharmazeutische Industrie gemeinsam mit anderen Organisationen für eine Harmonisierung und Konvergenz der Vorgaben ein“, führte Dr. Sabine Schüller, Bundesverband für Tiergesundheit e.V., im Kontext des Drittstaatendialogs beim BVL-Symposium aus. Der Tierarzneimittelmarkt sei zwar im Vergleich zu anderen Branchen klein und mache nur ca. 3% vom Humanarzneimittelmarkt in Europa aus. Er zeichne sich aber durch ein kontinuierliches Wachstum und hohe Innovationskraft aus. In Deutschland ist hier seit einigen Jahren das Kleintiersegment das wesentlich dynamischere. Weltweit nehme dagegen der Nutztiersektor noch immer rund zwei Drittel des Marktes ein. Angesichts enormer wirtschaftlicher Kosten durch Tierkrankheiten seien Innovationen auch weiterhin gefragt. Daher müsse darauf geachtet werden, dass die Lösungen für die Tiergesundheit nicht zum Bottle Neck werden, sondern die Branche auch weiterhin bestmöglich zur Tiergesundheit beitragen und der gesellschaftliche Nutzen voll ausgeschöpft werden könne.

Queffe: Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT)

Neueste Zahlen zu MRSA aus der Landwirtschaft

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In seinem neuesten „Epidemiologischen Bulletin“ berichtet das Robert Koch Institut über Häufigkeit, Eigenschaften und Verbreitung von MRSA in Deutschland in den Jahren 2017 und 2018. Die Zahlen basieren auf Resistenzdaten aus der Routinediagnostik bei stationärer und ambulanter Versorgung.

Rückläufige Tendenzen
Der Anteil von MRSA an allen S.-aureus-Isolaten (als auch solcher ohne Multiresistenzen) aus sämtlichen Probenmaterialien zeige seit Jahren rückläufige Tendenzen, schreibt das RKI: „In der stationären Versorgung sank der Anteil von 23,8% im Jahr 2010 auf 13,3% im Jahr 2018, in der ambulanten Versorgung von 13% im Jahr 2010 auf 7,7% im Jahr 2018.“

Auch im europäischen Vergleich gebe es in Deutschland einen signifikanten Rückgang des Anteils von MRSA an allen S.-aureus-Isolaten. Von 12,8% (2013) auf 7,6 Prozent (2018). Der europäische Durchschnitt sank im gleichen Zeitraum ebenfalls – wenn auch nur leicht – von 18% (2013) auf 16,9% (2017).

Dabei sei jedoch zu beachten, „dass neben europäischen Ländern mit geringen MRSA-Raten (wie z.B. die Niederlande, Norwegen und Dänemark), diese in südeuropäischen Ländern (z.B. Griechenland und Portugal) 2017 weiterhin bei mehr als 35% lagen.“

Auch bei den Resistenzraten auf deutschen Intensivstationen vermeldet das Institut erfreuliche Zahlen, mit einer kontinuierlichen Abnahme der MRSA-Rate von 27,2% (2011) auf 18,8% (2017).

Nach dem Infektionsschutzgesetz ist der direkte Nachweis von MRSA in Blutkulturen oder Liquor meldepflichtig. Im Jahr 2018 wurden 2.424 Fälle übermittelt, was einer Abnahme von 15% gegenüber 2017 entspricht. Schon seit Einführung der Meldepflicht im Juli 2009 sei eine Abnahme der Fallzahlen zu beobachten, allerdings bei regional großen Unterschieden: 2018 1,0 Fälle pro 100.000 Einwohner in Baden-Württemberg und 5,3 Fälle pro 100.000 Einwohner in Mecklenburg-Vorpommern. Anhand der Daten lasse sich jedoch keine Ursache für diese Unterschiede erkennen erklärt das RKI.

Die meisten MRSA-Einsendungen an das „Nationale Referenzzentrum (NRZ) für Staphylokokken und Enterokokken“ 2017/2018 stammten aus Wundinfektionen (36%), Septikämien (20%) und Abszessen (19%), 7% der MRSA von Krankenhaus-Patienten aus Harnwegsinfektionen und 6% aus Pneumonien.

Nutztier-assoziierte MRSA (LA-MRSA)
Am häufigsten fanden die Forscher MRSA der klonalen Linien CC22 und CC5, die zusammen allein 62,2% (2017) bzw. 59,1 % (2018) aller Isolate ausmachten. Beide Linien werden den HA-MRSA zugerechnet (Health-Care Associated).

Livestock-MRSA, also Nutztier-assoziierte MRSA (LA-MRSA), des klonalen Komplexes CC398 fanden die Forscher vor allem bei Menschen aus Regionen mit hoher Nutztierdichte. 2017 lag der Anteil von CC398 bei den Einsendungen aus ganz Deutschland (klinische und ambulante Behandlungen) bei 7,8% und im Jahr 2018 bei 5%. Bei Krankenhaus-Patienten waren es in beiden Jahren 3,7%.

Einzelne Wirkstoffe im Fokus
Auch die Entwicklung bei einzelnen Wirkstoffen ist natürlich von Bedeutung. Hier meldet das Institut, dass sich in den beiden vergangenen Jahren der Trend sinkender Resistenzraten für Ciprofloxacin/Moxifloxacin, Erythromycin und Clindamycin fortgesetzt habe und schreibt weiter:

„Die Rate Gentamicin-resistenter MRSA bei stationär aufgenommenen Patienten lag 2018 auf einem höheren Niveau als in den vorherigen Jahren. Diese Stämme gehörten verschiedenen klonalen Linien an. Der Trend eines erhöhten Anteils Tetracyclin-resistenter MRSA 2016, wurde 2017/2018 mit Resistenzraten von 15,07% bzw. 13,90% bestätigt.

Nur die Hälfte dieser Stämme ist dem Livestock-assoziierten MRSA (LA-MRSA) klonalen Komplex 398 zuzuordnen. Auch 2017/2018 detektierten wir Tetracyclin-resistente Stämme anderer klonaler Linien (verstärkt MRSA CC1 [lukPV-negativ]), die den ansteigenden Trend der Tetracyclin-Resistenz bei MRSA teilweise erklären. Tetracyclin-Resistenz ist somit als „diagnostischer Marker“ für LA-MRSA nur eingeschränkt zu verwenden.“

Auch bestimmte KoResistenzen (Fluorchinolone, Makrolide) seien bei MRSA in den Berichts-Jahren weiterhin rückläufig, nur die Resistenzentwicklung gegenüber Tetracyclin zeige einen leicht ansteigenden Trend, aber „eine Analyse der Tetracyclinresistenten MRSA-Isolate zeigte, dass nur bei ca. der Hälfte dieser Einsendungen LA-MRSA gefunden wurden und der prozentuale Anstieg mit dem Nachweis bestimmter HA-MRSA-Linien (z.B., MRSA CC1) assoziiert ist.“

Quelle: Robert Koch Institut

Ab sofort zum Download: Der Hoftierarzt E-Magazin 5/2019

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BfR-Forum zu bakterienfressenden Viren als Mittel gegen Krankheitserreger

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Steigende Zahlen an Antibiotikaresistenzen und hartnäckige Krankheitskeime lassen Bakteriophagen seit einigen Jahren wieder in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses rücken. Daher veranstaltet das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ein BfR-Forum Verbraucherschutz „Bakteriophagen – Alternativen zu Antibiotika?“ am 7. und 8. November 2019 in Berlin-Marienfelde. Expertinnen und Experten aus der Forschung,

Lebensmittelüberwachung und Lebensmittelindustrie geben eine Einführung in die Thematik und diskutieren Chancen und Risiken bei der Anwendung von Phagen in der Lebensmittelproduktion. Bakteriophagen sind Viren, die ausschließlich Bakterien infizieren. Sie kommen in großer Zahl überall dort vor, wo es auch Bakterien gibt: im Boden, im Wasser, in unserer Nahrung – ohne dabei dem Menschen zu schaden. „Erkrankungen durch Bakterien in Lebensmitteln sind ein großes, globales Problem“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR.

Die Erreger kommen meist in Nutztieren vor, von denen sie über den Schlachtprozess auf das fertige Lebensmittel übertragen werden. „Es besteht daher dringender Bedarf“ so Hensel weiter, „alternative Methoden zu entwickeln, um das Auftreten von Krankheitserregern bei der Gewinnung und Verarbeitung von Lebensmitteln zu verringern“. Bakteriophagen kommen als solch eine Alternative in Betracht. Mehr zur Veranstaltung.

Bakteriophagen zeichnen sich dadurch aus, dass sie zielgerichtet bestimmte Bakterien befallen und abtöten können. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Bakteriophagen zur Behandlung bakterieller Infektionen eingesetzt. Nach Entdeckung der Antibiotikawirkstoffe und dem breitgefächerten Einsatz dieser als Medikamente sind Bakteriophagen in den meisten Ländern in Vergessenheit geraten.

In Ländern außerhalb der EU werden Phagenpräparate bereits bei der Lebensmittelproduktion angewendet. Auch liegt der EU-Kommission ein Antrag zur Genehmigung eines Präparates zur Bekämpfung von Listerien in Lebensmitteln und Produktionsanlagen vor, über das bislang nicht entschieden wurde.
Auf der Tagung werden etwa Anwendungen von Phagen bei der Therapie von erkrankten Personen oder Tieren sowie bei der Bekämpfung multiresistenter Erreger vorgestellt. Auch geht es um die aktuelle rechtliche Einstufung für die Anwendung von Phagen in der Lebensmittelproduktion. Auf der Veranstaltung werden vor allem der aktuelle Kenntnisstand sowie derzeitige Fragestellungen für einen sicheren Einsatz von Phagen diskutiert.

Link EU-Kommission

Quelle: BfR

Lese-Tipp: Kritik der vegetarischen Ethik

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Klaus Alfs, gelernter Landwirt und studierter Soziologe, hat es satt! Er hat es satt, ständig und überall Vorhaltungen wegen seines Fleischverzehrs zu hören. Deswegen hat er ein ziemlich dickes Buch (400 Seiten) geschrieben, in dem er sich mit den „ethischen Vegetariern“ und ihren philosophischen Argumenten auseinandersetzt. Zu den „Vegetariern“ zählt der Autor dabei alle Ovo-Lakto-Vegetarier, Veganer und Frutarier und natürlich auch die Speziezisten, für die ethisch keine Unterschiede zwischen Mensch und Tier gibt.

Bevor wir zum Inhalt kommen, gleich eines vorweg: das Buch ist an keiner Stelle schwerverdaulich oder Fachchinesisch-hochgestochen. Im Gegenteil: es ist locker geschrieben und über weite Strecken höchst vergnüglich zu lesen!

Klaus Alfs konstatiert dem ethischen Vegetarismus das Bestreben „einen tauglicheren moralischen Kompass zu finden als den der Mischköstler“. Dabei aber gerate der Vegetarismus „in ein Fahrwasser aus Strudeln, Untiefen, Abgründen“ und „am Ende landet er in der Grube, die er anderen gräbt.“

Glied für Glied geht der Autor den einschlägigen Argumentationsketten nach und bewegt sich von Haus- und Kuscheltieren über Killer-Katzen zu den Massentieren. Und stets misst er den ethischen Vegetarismus an seinen eigenen Maßstäben.

Von Diskussionen auf Twitter und Facebook leidgeprüfte Landwirte, sollten sich den Band neben die Tastatur legen, um jederzeit auf allfällige Kommentare reagieren zu können, denn Alfs nimmt so ziemlich alle gängigen Vorwürfe gegen Fleisch-, Milch- und Eierproduktion unter die Lupe.

Dem „Holocaust“ in der modernen Nutztierhaltung stellt er die tatsächlichen Verhältnisse in der (gar nicht so fernen) Vergangenheit gegenüber: „Das am meisten abgemagerte Vieh wurde nach oben angebunden, denn es konnte nicht auf eigenen Füssen stehen.“ Zur Verteufelung der Leistungszucht liefert er als historischen Kontrast: „an eine optimierende Zucht hin zu mehr Leistung war in vielen Betrieben gar nicht zu denken, denn jedes Tier war wegen der zahlreich auftretenden Tierseuchen kostbar und konnte nicht einfach aussortiert werden, wenn es wenig Leistung brachte.“

Auch dem gern verklärten Bild des Lebens in der Natur setzt der Autor die Realität entgegen, in der das Leben von Wildtieren von Schmerz, Leid und Angst geprägt und vor allem meist nur kurz ist.

Gerne wird auch dem Schlachtzeitpunkt die „natürliche“ Lebenserwartung eines Nutztiers entgegengestellt, wobei für Masthähnchen „naturgemäß“ die größte Diskrepanz gemessen wird. Statt 6 Wochen können diese nämlich 6 Jahre alt werden – vorausgesetzt sie werden gehätschelt wie ein Schoßhund. Maximalwerte hätten jedoch nichts mit dem Durchschnitt zu tun, sagt Alfs, schließlich sei Johannes Heesters mit 108 Jahren nicht vorzeitig verstorben, nur weil die höchste nachgewiesene Lebensdauer eines Menschen 122 Jahre betrüge.

Die Behauptung, Nutztieren in größeren Ställen ginge es per se schlechter als in einem Kleinbetrieb, klopft er auf ihren Wahrheitsgehalt ab und begibt sich auf die „Suche nach dem Massentier“, fragt, was eigentlich natürliches Verhalten ist und unter welchen Haltungsbedingungen es eher befriedigt werden kann.

Auch der angeblich vom Fleischverzehr verursachte Welthunger darf nicht fehlen, genau wie die Verschwendung von Ackerflächen fürs Viehfutter. Beide Kartenhäuser fallen jedoch flugs zusammen, bestehen einerseits 77% der weltweit landwirtschaftlich nutzbaren Fläche laut FAO aus Grasland und sind andererseits „86% der ans Vieh verfütterten Nahrung für den Menschen nicht verwertbar“.

Anschaulich ist auch „die Milchmädchenrechnung mit Hülsenfrüchten“. Peter Singer, einer der veganen Chef-Philosophen, empfiehlt statt tierischer Erzeugnisse Erbsen oder Bohnen als Proteinquelle. Pro Hektar ließen sich nämlich mit Hülsenfrüchten 300-500 kg Eiweiß produzieren, verglichen mit 40-50kg beim Anbau von Viehfutter auf der gleichen Fläche.

„Unschlagbar“ erwidert Klaus Alfs „sind die Wiederkäuer. Von einem Hektar minder fruchtbarem Grasland kann man zwei Kühe ernähren, die im Jahr jeweils bis zu 10.000 Liter Milche liefern, mit 340 Kilogramm Eiweiß und 340 Kilogramm Fett. Dazu gibt es pro Jahr zwei Kälber.“

Aber nicht nur Moral und Gesundheit hängen ja vom Fleisch ab, sondern das Weltklima obendrein. Und nur Verzicht kann die drohende Apokalypse noch aufhalten. Hier weiß unser Autor jedoch FAO und IPCC auf seiner Seite, für die Landwirtschaft in Zukunft intensiviert statt veganisiert werden muss. Gerade der Weltklimarat IPCC empfiehlt eine Intensivierung der Viehhaltung, weil extensive Haltung den höchsten Anteil (70%) an den gesamten THG-Emissionen der Viehhaltung hat.

Den Anti-Speziezisten (die bestreiten, dass der Mensch im Tierreich eine Sonderstellung einnimmt) sind drei umfangreiche Kapitel gewidmet, in denen es um Ähnliches und Gleiches, Selbstbewusstsein und Moral und um die Grenzziehung zwischen Mensch und Tier geht, um tierisches Selbst-Bewusstsein und tierische Würde.

Und weil „Tierrechtler“ mit keiner noch so umfassenden Verbesserung der Nutztierhaltung zufrieden sind, weil diese niemals leidfrei werden könne, zitiert Klaus Alfs zum Schluss Raymond G. Frey. Der Philosophie-Professor aus Virginia bezweifelt nämlich, dass man Kinder jemals wird leidfrei großziehen können: „Wenn wir also die Viehnutzung aufgeben müssten, weil es keine moralisch akzeptablen Methoden dazu gibt, dann müssten wir aus demselben Grund wohl auch das Kinderkriegen aufgeben.“

Fazit: Eine unbedingte Kauf- und Leseempfehlung! Auch Büchermuffel, bei denen bisher nur das Telefonbuch im Schrank steht, sollten sich dieses Werk auf jeden Fall gönnen:

Klaus Alfs
Kritik der vegetarischen Vernunft
Eichelmändli Verlag
Broschiert, 408 Seiten, € 20,-