Beste Chancen für Winterkälber

Foto:© Dr. Kerstin Duncker

Die kalte und nasse Jahreszeit stellt für die Aufzucht kleiner Kälber eine Herausforderung dar. Durch die witterungsbedingt häufig hohe (Luft-)Feuchtigkeit können Keime in der Umgebung länger überdauern. Dies stellt ein erhöhtes Risiko für Unterkühlung und Infektionen, hier vor allem Durchfall und Atemwegserkrankungen, dar. Aktuell kommt es als Nachwirkung der BTV 3 – Infektionen vermehrt zu verfrühten Geburten, was die Betreuung der Kälber nochmal intensiviert. Mit diesen bewährten Praxistipps kommen die Winterkälber dennoch gesund und fit durch die dunkle Jahreszeit:

1. Von Anfang an: Trocken und warm
Bei Temperaturen unter 10 °C befinden sich Kälber bereits außerhalb ihrer thermoneutralen Zone. Sie brauchen ein zugluftfreies Mikroklima und reichlich trockene Stroheinstreu, um ihre Körpertemperatur halten zu können. Neugeborene Kälber sollten vollständig getrocknet werden, damit sie gerade in den ersten sensiblen Stunden ihre gesamte Energie zur Kolostrumaufnahme und -verdauung nutzen können. Kälberdecken helfen zusätzlich, die Körpertemperatur zu halten, besonders bei Temperaturen unter 5 °C.

2. Gut geschützt: Immunprophylaxe gegen Neugeborenendurchfall
Auch und gerade in der nasskalten Jahreszeit ist ein gezielter Schutz von neugeborenen Kälbern gegen die häufigsten Durchfallerreger über das Kolostrum eine effektive Maßnahme. Durch die OneShot – Mutterschutzimpfung von Virbac mit einem breiten Impffenster von drei Monaten bis drei Wochen vor der Geburt bildet die tragende Kuh gegen Rota- und Coronaviren sowie E. coli Antikörper, die sich im Kolostrum anreichern und mit der ersten Kolostrumgabe an das Kalb übergehen. Voraussetzung für die Schutzwirkung ist natürlich eine zeitnahe und reichliche Gabe des hygienisch einwandfreien Kolostrums an das neugeborene Kalb. Durch die konsequente Impfung reduzieren sich die Krankheitssymptome und die durchfallbedingte Sterblichkeit der Kälber deutlich. Entsprechend weniger Einzeltierbehandlungen und Antibiotika sind nötig.

Bestens vorbereitet auf den Winter sind Betriebe mit einer eigenen Biestmilchbank, also eingefrorenem Kolostrum exzellenter Qualität (> 25 % BRIX). Neuere Studien zeigen, dass Kühe im Winter weniger Biestmilch bilden als im Sommer. Ein Vorrat an Kolostrum, der bei Bedarf schonend aufgetaut wird, garantiert auch bei Kühen mit wenig Kolostrum oder Kolostrum schlechter Qualität die lückenlose und optimale Versorgung der Neugeborenen.

3. Erhöhter Energiebedarf: Kälber satt füttern
Der Erhaltungsbedarf von Kälbern steigt im Winter um 20 %. Ideal ist die ad libitum – Tränke, um die Kälber bedarfsgerecht mit Energie zu versorgen. Alternativ kann die Tränkemenge und/oder die Milchaustauscherkonzentration um 20 % erhöht werden. Zur frühzeitigen Förderung der Vormagenentwicklung gehört das Anbieten von frischem Kälbermüsli oder Kälber-TMR ab dem 3. Lebenstag. Erwärmtes Tränkwasser hilft dem Kalb zusätzlich, seine Körpertemperatur zu halten.

4. Konsequente Hygiene: Täglich Eimer reinigen
Nicht nur im Winter ist eine konsequente Hygiene im Kälberbereich ein absolutes Muss. Die Umgebung der Kälber ist optimalerweise so keimarm wie möglich, Tränkeeimer und Schalen sind täglich gründlich zu reinigen. Auf die sorgfältige Reinigung und Desinfektion der Kälberhütten nach jeder Belegung ist besonderes Augenmerk zu richten. Achtung: Einige Desinfektionsmittel sind bei kalten Temperaturen nicht optimal wirksam (Kältefehler)!

5. Sorgfältige Tierbeobachtung: Hinschauen lohnt sich
Eine regelmäßige aufmerksame Kontrolle der Kälber in Hinblick auf frühe Krankheitsanzeichen wie Durchfall und Atemwegserkrankungen bewirkt, dass ein frühzeitiges Eingreifen vor Ausbildung von schweren Symptomen möglich ist. Schnelle Hilfe bei ersten Durchfallsymptomen des Kalbes sind die Zwischentränke von Elektrolyten und gegebenenfalls die Gabe eines Schmerzmittels.

Advertorial der Firma Virbac

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Virbac Tierarzneimittel GmbH
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