Atemwegsinfektionen: Wegbereiter PRRS

Von Dr. Heike Engels

Atemwegserkrankungen sind nach wie vor ein großes Thema in der Schweinehaltung Es handelt sich dabei meistens um komplexe, multifaktorielle Krankheiten, die bei Stallklimabelastung klinisch manifest werden. Oft folgt auf einen Erreger ein zweiter oder mehrere, so dass Sekundärinfektionen entstehen, deren Folgen meist schwerwiegender sind als die Primärinfektion. Ein Erreger ist häufig der Wegbereiter, wie diverse Studien belegen.

Die Lunge hat ein fein verästeltes System von Luftwegen und Lungenbläschen, und ist durch diese große Oberfläche sehr empfindlich. Durch den ständigen Gasaustausch steht sie in sehr engem Kontakt mit dem Blut. In der Lunge gibt es an den Schleimhäuten ein lokales Immunsystem, was durch verschiedene Einflüsse geschädigt werden kann. Gehemmt wird die Infektabwehr in der Lunge insbesondere durch Ammoniak. Im Experiment war die Zilienfunktion ab 20 ppm Ammoniak gestört. Aber auch wandernde Parasitenlarven, die Entzündungen und Gewebsschädigungen verursachen, und immunsuppressive Faktoren wie Stress durch Kälte oder Hitze, Enge, Transport oder Rangordnungskämpfe schädigen die Lungenabwehr.

PRRS ebnet den Weg für weitere Erreger
Neben diesen stall-und managementbedingten Punkten gelten auch bestimmte Erreger als Wegbereiter für Atemwegserkrankungen. Dazu zählt u.a. das PRRS-Virus (Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom-Virus). Das PRRS-Virus vermehrt sich in den Lungenmakrophagen (Fresszellen), dadurch schwächt es das Immunsystem der Lunge über mehrere Wochen. Deshalb ist im Zuge von PRRS-Erkrankungen in diesen Zeitraum, meist eine Zunahme diverser viraler und bakterieller Sekundärinfektionen zu beobachten, die sich in der Lunge weitgehend ungehindert vermehren können. Die Übertragung der Erreger und damit die Infektion der Tiere geschehen über


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