Bundesverband der beamteten Tierärzte fordert Rechtssicherheit im Tierschutz

Der Präsident des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte (BbT), Dr. Holger Vogel, fordert von den politisch Verantwortlichen die Herstellung der Rechtssicherheit im Tierschutz. „Es kann nicht sein, dass Amtstierärztinnen und Amtstierärzte im wahrsten Sinne den Kopf dafür hinhalten müssen, wenn keine Einigung über tierschutzpolitische Ziele zustande kommt,“ so Vogel. Gerade in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltungen sind viele Fragen zu lange offen geblieben, wie z. B. diejenige nach den Haltungsvoraussetzungen für Zuchtsauen. Hier zeichne sich zwar jetzt durch eine Anpassung der einschlägigen Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung endlich eine Lösung ab, aber dennoch fühlen sich Amtstierärztinnen und Amtstierärzte als Spielball gegensätzlicher Interessen von Tierhaltern und Tierschützern bzw. Gegnern der Nutztierhaltung in der praktizierten Form.

„Am besten kann man das am Beispiel der Tiertransporte in Drittländer verdeutlichen“, sagt Vogel. Unabhängig davon, wie man zu solchen Tiertransporten stehe, dürften die Unterzeichner der erforderlichen Dokumente nicht Gefahr laufen, wegen der bestehenden Rechtsunsicherheit strafrechtlich belangt zu werden. Hier sei es unabdingbar, schnellstmöglich Klarheit zu schaffen. „Mein Verband steht ohne wenn und aber zur Verantwortung des öffentlichen Veterinärdienstes im Tierschutz“, betont Vogel. Allerdings dürfe das richtige Maß im Tierschutz nicht einer Individualentscheidung überlassen bleiben, sondern sei gesamtgesellschaftlich zu definieren.

Quelle: Bundesverband der beamteten Tierärzte e. V.

„Natürlich“ gegen Gentechnik? Christian Dürnberger spürt die Quellen des Disputs auf

In seinem neuesten Buch geht Dr. Christian Dürnberger, Philosoph und Kommunikations-Wissenschaftler vom Messerli Forschungsinstitut an der Vetmeduni Wien, der „Mensch-Natur-Beziehung in der Kontroverse um die Grüne Gentechnik“ auf den Grund.

Er tut dies mit Hilfe ausführlicher Inhaltsanalysen gentechnik-kritischer Texte. Insgesamt 32 deutschsprachige Broschüren und Grundsatzpapiere hat er ausgewertet und drei Argumentationsfelder identifiziert: konkrete Risiken der Technik, soziale Aspekte einer Implementierung Grüner Gentechnik und vor allem grundlegende Fragen und Positionen zur Mensch-Natur-Beziehung.

Resistenzen, Monokultururen, Auskreuzungen und Bedrohung der Biodiversität sind die bekannten Schlagworte in der Abteilung „Risiko“, Konzern-Abhängigkeit, Unmöglichkeit der Koexistenz von Grüner Gentechnik und Ökolandbau jene zu sozialen Aspekten. Am Ende aber stehen sich ganz gegensätzliche Wertvorstellungen vis-à-vis und Dürnberger identifiziert als tiefste Ursache für den heftigen Streit: den Begriff von Natur.

Es geht um Werte und, wenn es um Werte geht, „glauben sich die opponierenden Akteure aus ihrer Sicht uneingeschränkt im Recht“, weil Werte häufig „mit dem Anspruch auf Universalisierung verknüpft“ sind und „Wertekonflikte eskalieren daher deutlich häufiger als etwa Interessengegensätze“ (S. 80).

Um die Grundlagen verschiedener Modelle von Naturverständnis aufzuspüren, schaut der Wiener Philosoph weit bis sehr weit zurück, zu John Stuart Mill und gar Aristoteles. Ist Natur etwas Gemachtes oder Gewordenes? Lässt sie sich hinsichtlich menschlicher Zwecke optimieren oder ahndet sie Verstöße gegen ihre ewigen Gesetze unerbittlich? Ist die Natur dem Menschen grundsätzlich freundlich oder feindlich gesinnt? Ein blühender Garten oder ein karges Feld?

In der Debatte gehe es im Grunde um „Sakularisierung und Resakralisierung“. Für Gentechnik-Kritiker ist Natur heilig und tritt deshalb auch oft als „Schöpfung“ auf. Sahen die Menschen in früheren Zeiten Natur zuerst als Bedrohung, ist sie heute für viele vor allem selbst bedroht.

„Die Transformation von Natur in Kultur (präziser in kulturell überformte Natur) wird nicht mehr gefeiert, sondern in aller Regel als eine Geschichte des Verlustes erzählt“ (S. 225 f.) und die „neuzeitliche Utopie einer völligen Beherrschung und Durchwirkung der Natur tritt (…) in der Gentechnikkontroverse als dystopisch verwandelt entgegen. Sie wird nicht angestrebt, sondern gefürchtet“ (S. 233) Andererseits ist gerade „die Widerspenstigkeit oder der Widerspruch der Natur, die wohltuen gedeutet wird. Was ihren Reiz wesentlich ausmacht, ist, dass sie eben nicht völlig planbar, kontrollierbar und vorhersehbar ist“ (S. 246).

Um im Streit über Grüne Gentechnik überhaupt vorankommen zu können, müssten die konkurrierenden Konzeptionen von Natur zuallererst offen gelegt werden, meint Dürnberger und empfiehlt, auf dieser Basis, Stakeholder-Dialoge, Mediationen, Workshops und Bürger-Konferenzen zum Thema.

Weil aber auch Sachwissen Vorbedingung für sinnvollen Diskurs ist, verweist der Autor auf das Webportal www.Pflanzen-Forschung-Ethik.de, an dessen Konzeption und Inhalt er selbst fünf Jahre mitgewirkt hat. Nicht nur der Stand der Forschung wird hier mit Texten, Bildern und Videos beschrieben, sondern dem Besucher auch über die Option „Online-Ethikrat“ angeboten, „eine selbständige ethische Urteilsfindung zu konkreten Szenarien der Pflanzenzüchtung zu fördern“ (S. 253).

Jeder, der sich in der Gentechnik-Debatte je zu Wort gemeldet hat, weiß wie moralisch aufgeladen es dort zugeht. Und jedem, der die tieferen Hintergründe auf beiden Seiten verstehen und ihre Entstehung nachvollziehen will, sei die Lektüre des Buches wärmstens empfohlen:

Christian Dürnberger
Natur als Widerspruch
Nomos Verlagsgesellschaft
289 Seiten, € 44,-

LfL-Projekt demonstration farms – Dialog für Schweinehalter nach dem Motto „Von den Besten lernen“

Angesichts der sich verschärfenden Umweltvorschriften steht in der Schweinehaltung der Input von Nährstoffen auf die Ackerflächen aus Gülle im Fokus. Die Fütterung beeinflusst die Nährstoffgehalte in der Gülle und Einsparungen beispielsweise an Phosphor wirken sich direkt aus. Die Optimierung der Fütterung und ihre Anpassung an den tatsächlichen Bedarf der Tiere sind für die schweinehaltenden Betriebe immer wichtiger, sowohl aus Kostengründen als auch im Hinblick auf Umweltaspekte. Vor diesem Hintergrund hat das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Verbundprojekt „demonstration farms“ gefördert.

Ein wichtiges Ziel des Projekts der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ist es, den Wissenstransfer zwischen den Tierhaltern bei den Themen betrieblicher Nährstoffhaushalt und nährstoffangepasste Schweinefütterung zu fördern. Zudem soll der gesamtbetriebliche Ansatz stärker in den Fokus der Beratung gerückt werden. Nach dem Motto „Von den Besten lernen“ kann jeder Landwirt seine betriebseigenen Potentiale prüfen und im Gespräch mit Berufskollegen mögliche Potentiale schnell und zielsicher erkennen.

In der Landwirtschaft fehlt es häufig nicht an Wissen, sondern das vorhandene Wissen kann oder wird aus verschiedenen Gründen nicht zeitnah in die Praxis umgesetzt. Neuerungen oder Änderungen finden langsamer ihre Umsetzung in der täglichen Routine, weil diese anfangs einen deutlichen Mehraufwand beinhalten. Somit ist es wichtig, den Wissenstransfer in die Praxis mit neuen Ansätzen zu stärken: Im angelsächsischen Raum besprechen und diskutieren Landwirte gemeinsam in sogenannten „discussion groups“ ihre betriebsindividuellen Auswertungen und vergleichen ihre Ergebnisse untereinander. Hierbei übernimmt der landwirtschaftliche Berater die Rolle des Impulsgebers, des Analysten sowie des Moderators und die Landwirte können im offenen Austausch voneinander lernen. Wie schon Max Schönleutner (1778-1831) mit dem Satz „da es gewiss ist, dass der Bauer keinem anderen traut, als der mit ihm den gleichen Rock trägt“ trefflich formulierte, ist ein Wissenstransfer unter Berufskollegen, also von Landwirt zu Landwirt, oftmals erfolgreicher als von Berater zu Landwirt. Diskussionen auf Augenhöhe ermöglichen eine gezielte Problemsuche, Lösungsansätze mit Erfahrungswerten direkt aus der Praxis sind überzeugender.

Im Projekt „demonstration farms“ werden die einzelbetrieblichen Nährstoffkreisläufe für Stickstoff und Phosphor von 22 schweinehaltenden Betrieben in Bayern (9 Ferkelerzeuger und 13 Schweinemäster) über die zweieinhalbjährige Projektlaufzeit erfasst und analysiert. Neben den klassischen Methoden des Wissenstransfers in Form von Projekttreffen greift das Projekt die Digitalisierung als Schlüsselinstrument des modernen Wissenstransfers auf. Die gewonnenen Ergebnisse werden aufbereitet und in einem webbasierten Informations- und Austauschcenter digitalisiert zugänglich gemacht. Neben den eigenen Auswertungen haben die Projektbetriebe auf dieser Plattform die Möglichkeit des Benchmarkings und können hierdurch Optimierungspotentiale für ihren eigenen Betrieb aufdecken.

Die ersten Ergebnisse verdeutlichen, dass die LfL mit diesem Projekt wichtige Ansatzpunkte erkannt hat. Im Rahmen des Projekts haben die Betriebsleiter die so-genannten Stoffstrombilanzen (=Nährstoffinput minus Nährstoffoutput) aus dem Wirtschaftsjahr 2017/18 erstellt. Diese zeigen, dass die Vorschriften der novellierten Düngeverordnung und der Stoffstrombilanzverordnung für die schweinehaltenden Veredelungsbetriebe eine große Herausforderung darstellen. Das Einhalten der tolerierten Bilanzüberschüsse zwingt die Betriebe dazu ihren gesamtbetrieblichen Nährstoffkreislauf zu optimieren und die Nährstoffeffizienz zu steigern. Im Schweinestall liegen erhebliche Potentiale im Bereich der Fütterung, der Futterverluste sowie der Wirtschaftsdüngerlagerung. Aber auch im Ackerbau liegen in der Ausbringung der Wirtschaftsdünger, dem Einsatz von Mineraldünger, der Fruchtfolge oder der Sortenwahl wichtige Ansatzpunkte, um die Schweinefleischerzeugung insgesamt nährstoffeffizient und somit nachhaltig zu gestalten.

Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL)

Hummeln mit App bestimmen und erfassen

Den Hummeln zuliebe: Mit intelligenter App Wildbienen bestimmen und erfassen

Laien und Experten können Hummelarten nun mithilfe einer App bestimmen und erfassen. Am Dienstag, den 30. April 2019, hat ein interdisziplinäres Forscherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Jorge Groß von der Universität Bamberg die App „ID-Logics“ um diese neue Funktion erweitert. Die App besitzt eine intelligente Logik, die bei der Bestimmung unterstützt, indem sie Hilfestellungen gibt und fehlertolerant ist. Das heißt, dass mithilfe der App auch dann Arten richtig bestimmbar sind, wenn Fehleingaben gemacht werden. Sie ermöglicht es außerdem, Schülerinnen und Schülern die Artbestimmung mithilfe digitaler Medien beizubringen. Drei Stiftungen unterstützen das Vorhaben: Die Entwicklung der App und die ersten Module wurden von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit rund 350.000 Euro finanziert und von der Joachim Herz Stiftung unterstützt. Bis 2021 fördert die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBU) das Modul zur Hummel-Bestimmung mit etwa 30.000 Euro.

„Mithilfe der App wollen wir die Faszination an Hummeln wecken, damit sich die Begeisterung auf alle Insekten und den Naturschutz insgesamt überträgt“, sagt Jorge Groß, Professor für Didaktik der Naturwissenschaften an der Universität Bamberg. „Denn der rasante Rückgang der Insekten muss dringend gestoppt werden.“ Eine Studie von Forschenden aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden hätte 2017 ergeben, dass die Gesamtmasse der Fluginsekten in knapp 30 Jahren um 76 Prozent zurückgegangen ist. Betroffen seien unter anderem Hummeln, die viele Blütenpflanzen bestäuben – auch einige, die von keinen anderen Insekten bestäubt werden wie Klee oder Bohnen.

Ehrenamtliche und Schüler nutzen digitale Medien zur Artbestimmung

Umso wichtiger war es Jorge Groß, die App „ID-Logics“ um eine Hummel-Datenbank zu ergänzen. Er leitet ein Forscherteam aus den Bereichen Biologie, Biologiedidaktik, Grafik und IT-Technik. Das Team hat bereits die ersten Module der App entwickelt, mit denen man Bäume, Sträucher und Muscheln bestimmen kann, indem man Fragen zu deren äußerer Erscheinung beantwortet. Das Programm funktioniert auf Smartphones und Tablets, es ist unter id-logics.com zu finden. Zahlreiche Schulen und Universitäten nutzen die App schon für Bestimmungsübungen. „Die Möglichkeiten zur Artbestimmung mithilfe digitaler Medien werden steigen, wenn nun bundesweit Schulen im Rahmen des sogenannten Digitalpaktes stärker digitalisiert werden“, meint Groß. Außerdem verwendet der Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen die Software für ein Projekt zum Bestandsschutz für seltene Hummelarten.

Die App bietet Naturfreunden zusätzlich Informationen über Hummelarten durch Lernvideos, Steckbriefe und Verbreitungskarten. Mit ihr kann man demnächst Fundorte von Hummeln auf der Webseite hummelmap.de melden, die alle Wildbienenarten in Niedersachsen erfasst und kartiert. „Mit wenig Vorwissen können jetzt sogar Grundschüler Hummeln bestimmen und später auch in allen Bundesländern melden“, so Groß. Sein Forscherteam begleitet den Prozess wissenschaftlich, unterstützt etwa die Artbestimmung und analysiert den Rückgang seltener Hummelarten. Mithilfe dieser Daten können die Wildbienen wiederangesiedelt werden, indem beispielsweise Ehrenamtliche in geeigneten Gebieten hummelfreundliche Pflanzen aussäen. „Unser langfristiges Ziel ist es, die App in ganz Europa einzuführen, denn Fluginsekten halten sich nicht an Landesgrenzen“, sagt Groß. Außerdem wird das Team die Software um weitere Artengruppen ergänzen, wie zum Beispiel um Frühjahrsblüher und Ameisen.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.uni-bamberg.de/nawididaktik/laufende-projekte

Quelle: Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Feldversuch mit Neonicotinoiden: Honigbienen sind deutlich robuster als Hummeln

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Das Insektengift Clothianidin wirkt im Freiland bei verschiedenen Bienenarten unterschiedlich: Während das Mittel keine nachweisbaren negativen Folgen für Honigbienen hat, stört es das Wachstum von Hummeln und bedroht das Überleben ganzer Völker. Beide Arten werden durch das Insektizid aber nicht anfälliger für Krankheiten, wie ein bislang weltweit einmaliger Feldversuch in Schweden zeigt. Über neue Erkenntnisse des Projekts berichtet ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Communications“.

Die Daten der Studie stammen von einem einzigartigen Forschungsprojekt in Südschweden: 2013 wurden dafür 96 Honigbienenvölker an Rapsfeldern angesiedelt, bei denen die Samen der Pflanzen zuvor entweder mit dem Neonicotinoid Clothianidin behandelt wurden oder nicht. Die Forscher beobachteten genau, wie sich die Völker entwickelten, suchten nach typischen Krankheitserregern und analysierten auch den von den Honigbienen eingesammelten Pollen. Ein Jahr später wurde der Versuch dann noch einmal mit einem Teil der Honigbienenvölker des ersten Versuchsjahrs wiederholt. „Die meisten vorherigen Studien zu den negativen Folgen von Neonicotinoiden auf Bienen fanden im Labor statt. Das Projekt sollte die Frage klären, ob sich die Ergebnisse aus dem Labor auch im Feld bestätigen lassen“, sagt die Erst-Autorin der Studie Julia Osterman, die am Institut für Biologie der MLU und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) promoviert wird. Geleitet wurde das Großprojekt von Dr. Maj Rundlöf von der Universität Lund in Schweden.

Bereits 2015 sorgte das Forscherteam mit einer ersten Veröffentlichung im Fachblatt „Nature“ für Aufsehen, in der es vor allem die negativen Folgen des Insektengifts für Wildbienen beschrieb. In der neuen Studie erweitert das Team die vorangegangenen Erkenntnisse nun um zahlreiche Details. Ein Schwerpunkt der neuen Studie, sowie einer parallel laufenden Studie zu Hummeln, war die Frage, ob Hummeln und Honigbienen durch Pflanzenschutzmittel anfälliger für Krankheiten werden können. Hierfür fanden die Forscher jedoch keine Belege. Stattdessen machten sie in den Völkern, die neben dem mit dem Insektengift behandelten Raps platziert worden waren, weniger Krankheitserreger aus. Die Analyse ihres Pollens belegte aber, dass die Honigbienenvölker mit Clothianidin in Kontakt gekommen waren, während der von den Kontrollvölkern gesammelte Pollen fast keine Spuren des Neonicotinoids aufwies.

Auch die Größe der Honigbienenvölker blieb konstant. „Honigbienenvölker können wohl aufgrund von ihrer enormen Größe negative Auswirkungen auf individuelle Bienen deutlich besser kompensieren als Solitärbienen oder Hummeln“, sagt Osterman. Anders sah die Sache für Hummeln aus: Lebten diese in der Nähe von mit Clothianidin behandelten Feldern, waren ihre Nachkommen nicht nur deutlich kleiner, die Völker brachten auch wesentlich weniger Königinnen und männliche Drohnen hervor. „Da bei Hummeln nur die neugeborenen Königinnen überwintern, ist der negative Einfluss auf deren Anzahl besonders besorgniserregend“, erklärt Dimitry Wintermantel vom Französischen Institut für Agrarwissenschaften INRA, der ebenfalls maßgeblich an der neuen Studie beteiligt war.

Die neuen Ergebnisse bestätigen nicht nur die Analysen der ursprünglichen Feldstudie. Sie zeigen den Forschern zufolge auch die Bedeutung von Versuchen an Wildbienen für die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln. Gleichzeitig lege die Studie nahe, dass es schwierig sein kann, Ergebnisse aus Laborversuchen auf reelle Bedingungen im Feld zu übertragen. Beides könnte bedeuten, dass die Risikobewertung für Pflanzenschutzmittel möglicherweise geändert werden müsste. Aufgrund ihrer bienenschädlichen Wirkung hat die Europäische Union 2018 den Einsatz von drei von fünf Neonicotinoiden, darunter auch Clothianidin, im Freiland innerhalb der EU verboten. Deshalb müssen Bauern nun auf alternative Pflanzenschutzmittel zurückgreifen. „Allerdings ist noch unklar, inwiefern Bienen von diesen beeinflusst werden und wie sich der Anbau von Massentrachten, wie Raps, in Europa aufgrund des Verbotes verändert“, so Osterman abschließend.

Quelle: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Erste Zwischenergebnisse aus Forschungsprojekten zu nachhaltiger Tierhaltung in Europa vorgestellt

Insgesamt 14 transnationale Forschungsprojekte, die Fragestellungen für eine nachhaltigere Tierhaltung in Europa erarbeiten, waren aus der ersten, von der EU kofinanzierten Bekanntmachung des ERA-NET Cofund SusAn (Sustainable Animal Production) hervorgegangen. Nach dem Projektstart im Jahr 2017 trafen sich die Projektkoordinatoren im April 2019 an der Universität Wageningen in den Niederlanden, um ihre Zwischenergebnisse vorzustellen.

Zu den Teilnehmern gehörten neben den Projektkoordinatoren auch Vertreter der Förderorganisationen des Forschungsvorhabens SusAn sowie Vertreter der Europäischen Kommission.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert deutsche Forschungseinrichtungen in 10 dieser Projekte mit rund 2 Millionen Euro. Insgesamt stellen die SusAn Partner für die 14 Forschungsverbünde ein Fördervolumen von 12 Millionen Euro ergänzt um vier Millionen Euro Kofinanzierung durch die Europäische Kommission zur Verfügung.

Die Niederlande – kleines Land ganz groß in der Nutztierforschung
Dr. Elke Saggau, Koordinatorin des ERA-NET Cofund SusAn von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, konnte rund 60 Nutztierforscher und SusAn Partner aus 23 Europäischen Ländern begrüßen. Peter Paul Mertens vom Landwirtschaftsministerium der Niederlande, betonte, dass nur eine innovative, nachhaltige Landwirtschaft zur langfristigen Nahrungsmittelsicherung europaweit und global beitragen kann. In den Niederlanden wird dies bereits erfolgreich praktiziert und von den Forschern der Universität Wageningen kompetent unterstützt. Dr. Martin Scholten, Generaldirektor der Nutztierwissenschaften an der Universität Wageningen, knüpfte in seiner Begrüßung daran an und unterstrich die Bedeutung der Forschung für eine nachhaltigere Tierhaltung in den Niederlanden sowie europa- und weltweit.

Vielfältige transnationale Aktivitäten
Dr. Elke Saggau gab anschließend einen Überblick über die Aktivitäten im ERA-NET Cofund SusAn und stellte die die Bedeutung der europäischen Forschungszusammenarbeit und -vernetzung heraus, die entscheidend für die Erreichung gemeinsamer europäischer Ziele sei. Im Rahmen der gemeinsamen Aktivitäten läuft derzeit unter anderem eine Bekanntmachung zur Reduktion von Treibhausgasemissionen in der Tierhaltung. Des Weiteren wird ein Workshop zur Einbindung von Nachwuchswissenschaftlern stattfinden und eine gemeinsame Forschungs- und Innovationsagenda zur Nachhaltigen Tierhaltung in Europa erarbeitet.

Nachhaltigkeit im Fokus
Die vielfältigen Forschungsprojekte des ERA-NET Cofund SusAn zeigen Lösungsvorschläge auf, um die Haltungsbedingungen verschiedener Nutztierarten künftig nachhaltiger zu gestalten. Das Forschungsspektrum reicht von der Immunokastration bei Ferkeln bis hin zu grünfutterbasierten Rinderhaltungssystemen. In allen Projekten stehen Nachhaltigkeit und der Systemansatz im Mittelpunkt der Fragestellungen. Die Projektziele orientieren sich am Ansatz des Forschungsnetzwerkes, den „drei Säulen der Nachhaltigkeit“ – Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit und gesellschaftliche Akzeptanz.

ERA-NET SusAn diskutiert gemeinsame Forschungs- und Innovationsagenda
Neben den Projektpräsentationen stand in einem Kommunikationsseminar der Wissensaustausch der Projektkoordinatoren und die Einbindung von Interessenvertretern im Mittelpunkt. Parallel dazu konnten die teilnehmenden ERA-NET SusAn Partner an einem Workshop teilnehmen, der die Weiterentwicklung der gemeinsamen Forschungs- und Innovationsagenda zur Nachhaltigen Tierhaltung in Europa thematisierte.
Im Begleitprogramm führte die Universität Wageningen die Teilnehmer auf einer Campus-Tour durch die Versuchsställe der Universität. Ein landwirtschaftlicher Betrieb mit 40.000 Legehennen und 100 Milchkühen öffnete seine Türen und gewährte Einblicke in die Praxis. Der Betrieb ist am SusAn Forschungsprojekt „FreeWalk“ beteiligt. Die Vernetzung zwischen Wissenschaft und Forschung wurde eindrucksvoll vorgestellt.

Das Abschlussseminar zu den SusAn Forschungsprojekten wird im Herbst 2020 in Porto in Portugal stattfinden.

Quelle: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Europawahl 2019 – Tiergesundheit auch eine europäische Aufgabe

Potential des Tiergesundheitssektors bewahren: Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft stärken

Am 19. Mai sind alle wahlberechtigten EU-Bürger aufgefordert, die Mitglieder des Europaparlaments neu zu bestimmen.

In unserem Alltag spielen Tiere eine große Rolle. Ihr Wohlergehen wird den Menschen dabei immer wichtiger. Die europäische Tiergesundheitsindustrie hat daher klare Erwartungen an die Politik, um auch künftig moderne Lösungen, die die Gesundheit sowie die Lebensqualität von Tieren und auch Menschen schützen, bereitstellen zu können. Sechs konkrete, für die nächsten fünf Jahre besonders relevante Aktionspunkte zum Schutz der Tiergesundheit wurden formuliert.

Gesunde Tiere bilden die Basis für eine sichere, qualitativ hochwertige und Ressourcen schonende Nahrungsmittelversorgung und für ein aktives und unbeschwertes Zusammenleben von Menschen und ihren Haustieren.

Tierarzneimittel und das Know-How der Tiergesundheitsunternehmen in vollem Umfang einzusetzen ist ein wesentlicher Teil der Lösung. Europa ist noch stets Heimat einiger der weltweit führenden Tiergesundheitsunternehmen. Rund 50.000 Arbeitsplätze in Europa sind mit dem Sektor verknüpft. Europa ist nach den USA der zweitgrößte Tierarzneimittelmarkt mit über 6 Milliarden Euro Umsatz. Mit rund 800 Millionen Euro zählt Deutschland zu den führenden Märkten. Im Kontext der Kontrolle der Resistenzentwicklung beim Menschen trägt der Sektor strikte Maßnahmen zur Anwendung und Kontrolle von Antibiotika mit. Die Antibiotikaabgabemengen in der Tiermedizin in Deutschland gingen seit 2011, um fast 60 Prozent zurück. Verstärkt wird in die Krankheitsvorbeuge investiert, z.B. durch die Impfung aber auch in digitale Lösungen zur Nutzung der Vielzahl vorliegender Gesundheitsparameter.

Um auch künftig neue Wege zur weiteren Verbesserung der Tiergesundheit zu finden, setzt die Tiergesundheitsbranche auf die Unterstützung von Europas Entscheidungsträgern. Die politischen Vorgaben aus Europa sind wichtiger Baustein, um den Weg zu ebnen, um wirksamere Impfstoffe, schnellere und genauere Diagnosetests und eine breite Palette von innovativen Lösungen für Tiergesundheit und Tierschutz zu entwickeln.

Ein Europa, dessen politischer und ordnungspolitischer Rahmen eine faktenbasierte Regulierung und eine offene Innovationskultur für den Tiergesundheitssektors gewährleistet, trägt auch zu einer nachhaltigeren Zukunft für alle bei.

In einem Manifest hat der Sektor detaillierter dargestellt, welche Schritte als wichtig erachten werden, damit die EU aktiv zum Schutz der Tiergesundheit vorangehen kann: Manifest 2019

1. Gewährleistung einer wissenschaftsbasierten Entwicklung und Anwendung innovativer Tiergesundheitsmittel.

2. Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

3. Verstärkte Grundlagenforschung auf nationaler und internationaler Ebene, beispielsweise in Initiativen wie Horizon Europe, für die Entwicklung der nächsten Generation von Impfstoffen und anderen therapeutischen Möglichkeiten.

4. Förderung eines innovationsfreundlichen regulatorischen Umfelds, das die zeitnahe Nutzung neuer wissenschaftlicher Fortschritte zu Tierarzneimitteln erlaubt.

5. Förderung integrierter Therapiekonzepte zur Bekämpfung von Krankheiten und zur Kontrolle von Antibiotikaresistenzen.

6. Entwicklung einer Innovations-Strategie und Förderung des Bewusstseins darüber wie neue Instrumente dazu beitragen, Tierseuchen und neu auftretende Krankheiten zu bekämpfen.

Quelle: AnimalhealthEurope

Wachtelhaltungsbetrieb erfüllt tierschutzrechtliche Anforderungen

Überprüfung abgeschlossen – Eier dürfen nicht mit Label „Aus Bodenhaltung“ vermarktet werden

Die tierschutzfachliche Kontrolle einer Legewachtelhaltung im Landkreis Vechta hat ergeben, dass die derzeit zugrunde zu legenden, allgemeinen tierschutzrechtlichen Mindestanforderungen an die Haltung von Nutztieren erfüllt sind. Die Kontrolle haben die örtlich zuständige Überwachungsbehörde und der Tierschutzdienst des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) vorgenommen. Hintergrund der Kontrolle waren Vorwürfe einer Tierrechtsorganisation zu tierschutzrelevanten Haltungsbedingungen.

Während der Kontrolle wurden lediglich geringfügige Abweichungen festgestellt, die unter Aufsicht des zuständigen Veterinäramtes zeitnah beseitigt werden müssen. So wurde zum Beispiel der Betrieb aufgefordert, einige Dokumente kurzfristig nachzureichen. Außerdem gab es eine Empfehlung zu einem Lichtband, um bestimmte Einstreuflächen durch mehr Helligkeit für die Tiere attraktiver zu machen. Sofern es künftig spezielle Tierschutzanforderungen an die Haltung von Wachteln in Deutschland gibt, die über die jetzigen Mindestanforderungen hinausgehen, werden die Behörden kurzfristig reagieren und die möglicherweise dann erforderliche Anpassungen der Haltungsbedingungen überwachen.

In diesem Zusammenhang hat das LAVES nochmals die Kennzeichnung der Wachteleier überprüft und kommt zu der Einschätzung, dass die Kennzeichnung als „Wachteleier aus Bodenhaltung“ im vorliegenden Fall als Irreführung angesehen werden muss und daher nicht zulässig ist.

Die EU-Vermarktungsnormen gelten nur für Hühnereier, nicht jedoch für Wachteleier. Vermarktungsnormen für Wachteleier sind weder in der EU, noch national eingeführt. Mit der Verwendung des Begriffs „Bodenhaltung“ wird der Anschein erweckt, es gäbe für Wachteleier eine über das Vermarktungsrecht eingeführte Handelsklasse mit dementsprechenden Anforderungen an die Haltungsform „Bodenhaltung“, die es tatsächlich nicht gibt. Die Verbraucherinnen und Verbraucher verbinden mit dieser Kennzeichnung eine entsprechende Erwartungshaltung. Der Verkauf der Produkte ist weiterhin uneingeschränkt möglich, allerdings ohne die Kennzeichnung „aus Bodenhaltung“. Die kommunalen Lebensmittelüberwachungsbehörden werden zeitnah durch das ML über die Ergebnisse der vertieften lebensmittelrechtlichen Einschätzung informiert.

Der Hintergrund:
Bezüglich der Haltung von Wachteln gibt es weder auf nationaler noch auf europäischer Ebene spezielle und verbindliche Rechtsvorgaben. Die Tierschutznutztierhaltungs-Verordnung bezieht sich nur auf Hühner der Art Gallus gallus. Für Wachteln gelten die grundsätzlichen Anforderungen der §§ 1 und 2 des Tierschutzgesetzes. Auch die Vermarktungsnorm für Eier bezieht sich nur auf Eier von Hühnern der Gattung Gallus gallus (Art. 1 Buchst. k der VO (EG) 589/2008). Eine vergleichbare Vermarktungsnorm für Wachteleier existiert nicht. Im Vorfeld hatten Sachverständige des LAVES dem zuständigen Landkreis die Zulässigkeit der Kennzeichnung bestätigt. Insbesondere vor dem Hintergrund der fehlenden verbindlichen Rechtsvorgaben hatte das ML das LAVES daraufhin beauftragt, die in Rede stehende Kennzeichnung einer vertieften rechtlichen Bewertung zu unterziehen.
In Niedersachsen gibt es etwa 1342 Wachtelbestände mit etwa 55.000 Tieren. Bei dem weitaus größeren Teil dürfte es sich hierbei um Rassegeflügelzüchter halten, die ihre Eier nicht kommerziell vermarkten.

Quelle: Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

TVT fordert gesetzliche Tierschutz-Vorgaben statt eines freiwilligen staatlichen Tierwohllabels

Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. kritisiert das geplante staatliche Tierwohllabel und fordert stattdessen rechtsverbindliche Tierschutzvorgaben. Denn es existieren auf dem Markt bereits zahlreiche von der Wirtschaft und dem Handel initiierte Label, die ein Mehr an Tierwohl versprechen. Zusammen mit den zusätzlichen Kennzeichnungen wie „Bio“ oder „gentechnikfrei“ existiert so ein regelrechter „Label-Dschungel“, in den sich nun ein weiteres Kennzeichen einreiht. Ob dies dazu beiträgt, dass der Verbraucher an der Ladentheke eine aktive Kaufentscheidung für mehr Tierwohl treffen kann, ist fraglich. Darüber hinaus gibt es keinerlei staatliche Anreize zur Verbesserung des Tierschutzes für die Betriebe, die die Einstiegskriterien eines Labelprogramms nicht erfüllen. Gerade bei diesen kritischen Haltungen, wo es besonders nötig wäre, wird damit kein Mehr an Tierschutz geschaffen.

„Von staatlicher Seite muss eine Verbesserung der Lebensbedingungen und des Tierwohls aller gehaltenen Nutztiere forciert werden. An einem freiwilligen Label werden sich nur die Landwirte beteiligen, deren Tierhaltungen entweder schon die Bedingungen für eine der Stufen erfüllen oder diese aus eigenen Mitteln heraus in ihren Betrieben erfüllen können“, so Prof. Thomas Blaha, Vorstandsmitglied der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V.

Die TVT plädiert deshalb für geförderte Beratungen in Kombination mit einer schrittweisen Anhebung der Mindeststandards für alle landwirtschaftlichen Tierhaltungen und damit verbindliche und rechtlich durchsetzbare Vorgaben.

Weitere Kritikpunkte der TVT am freiwilligen Label sind, dass tierbezogene Kriterien, ebenso wie bei den bereits existierenden Programmen, zu wenig berücksichtigt werden. Weitere wichtige Details, wie z.B. zu den externen Kontrollen oder zur Erweiterung auf weitere Tierarten sind bislang nicht näher erläutert. Darüber hinaus liegen einige der Kriterien in der Eingangsstufe zu wenig über dem gesetzlich geforderten Mindeststandard, so dass für die Tiere akzeptable Verbesserungen für ein Mehr an Tierwohl nicht zu erkennen ist.

Die Stellungnahme der zum freiwilligen staatlichen Tierwohllabel finden Sie, wie alle Veröffentlichungen der TVT, auf der Homepage der Vereinigung unter Veröffentlichungen.

Quelle: Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz

Boehringer Ingelheim erwirbt Unternehmensanteil an SoundTalks NV und startet Pilotprogramm

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• Pilotprogramm geplant, um das neuartige SoundTalks™-System in ausgewählten Schweinebetrieben einzusetzen

• Ziel: mögliche Atemwegsprobleme bei Schweinen mit Hilfe digitaler Technologie schnell erkennen

Der Unternehmensbereich Tiergesundheit von Boehringer Ingelheim hat einen Minderheitsanteil an dem belgischen Unternehmen SoundTalks NV erworben. Das digitale Überwachungsgerät von SoundTalks NV soll für eine gesündere Schweinehaltung sorgen und Landwirten ein effizienteres Arbeiten ermöglichen.

„Wir sind stolz darauf, mit SoundTalks NV zu kooperieren, um Schweineproduzenten eine neuartige Lösung bieten zu können“, sagt Rolf-Dieter Günther, Leiter des Bereichs Diagnostics & Monitoring im Unternehmensbereich Tiergesundheit von Boehringer Ingelheim. „Technologische Innovationen verändern die Tiergesundheitsbranche tiefgreifend. Vor diesem Hintergrund möchten wir Gesundheitslösungen entwickeln, die Tierärzten und letztlich auch Landwirten und Kleintierhaltern helfen.“

Im Rahmen eines Pilotprogramms plant Boehringer Ingelheim, das SoundTalks™-System in ausgewählten Schweineställen zu installieren. Die Testphase beginnt in den USA und in anderen wichtigen Märkten für Schweine in diesem Frühjahr.

„Wir freuen uns über diese Partnerschaft. Unsere beiden Unternehmen teilen die Leidenschaft für innovative Lösungen, Technologie und Tiergesundheit: Das ist erst der Anfang einer spannenden Zusammenarbeit“, fügt Dries Berckmans, CEO von SoundTalks NV, hinzu.

Das SoundTalks™-System besteht im Wesentlichen aus einem digitalen Mikrofon, das den Husten von Schweinen aufzeichnet. Ein Algorithmus ist in der Lage, diesen Husten von anderen Geräuschen im Schweinestall zu unterscheiden. So erkennt das SoundTalks™-System Hustengeräusche, die auf Atemwegsprobleme hindeuten können. Es bietet Landwirten und Tierärzten somit die Möglichkeit, früher einzugreifen, um Proben zu entnehmen und zu einer Diagnose zu gelangen.

Finanzielle Details zum Abschluss des Geschäfts wurden von den Unternehmen nicht offen gelegt.

Quelle: Boehringer Ingelheim