Guter Start für Sommerkälber

Foto: Virbac

Der Frühling und Sommer, die Jahreszeiten mit warmen und zum Teil heißen Temperaturen, bringen vor allem für junge Kälber Herausforderungen mit sich. Durch die warmen Temperaturen sinken die Generationszeiten von Keimen, zum Beispiel E. coli, stark ab, so dass der Keimdruck rasch in die Höhe schnellt. Dies ist für das noch ungeübte und unreife Immunsystem von neugeborenen Kälbern eine Herausforderung. Kälber sind weniger hitzeempfindlich als Kühe, können jedoch auch unter Hitzestress leiden. Besonders wichtig ist die Luftfeuchtigkeit, die die Wärmetoleranz beeinflusst. Studien zeigen, dass Hitzestress ab einer Nachttemperatur von 23 bis 25°C einsetzt.

Leiden Kälber unter Hitzestress, verringert sich ihre Futteraufnahme trotz erhöhtem Energiebedarf, was ihr Immunsystem schwächt. Dies führt zu schlechterem Wachstum, höherer Krankheitsanfälligkeit und erhöhter Sterblichkeit. Besonders problematisch wird es, wenn die Temperaturen auch nachts nicht sinken.

1. Schutz vor Erregern: Hygiene in allen Bereichen
Fehlende Sauberkeit in der Abkalbebox birgt hohe Risiken für die Gesundheit des neugeborenen Kalbes. Die frühzeitige Versorgung mit Biestmilch bester Qualität und Hygiene legt den Grundstein für eine gesunde Aufzucht. Sommerzeit ist Fliegenzeit, weshalb die Tränkeeimer unbedingt mit einem Deckel ausgestattet und täglich gründlich zu reinigen sind. Trockene und saubere Einstreu vermindert die Wärmebildung durch Mist.

2. Schutz vor Hitze: Schatten und Frischluft
Vor sehr hohen Temperaturen durch starke direkte Sonneneinstrahlung sind die Kälber am besten durch ein Dach oder einen Baum über dem Boxenbereich oder ganz kreativ mit Sonnenschirmen oder Sonnensegeln geschützt. Durch die Öffnung der Iglus nach Osten entstehen in der Regel die beste Luftzirkulation und die geringste direkte Sonneneinstrahlung.

3. Schutz durch Impfung: Immunprophylaxe gegen Neugeborenendurchfall
Es ist von besonderer Bedeutung, Neugeborene gezielt gegen Durchfallerreger zu schützen. Eine effektive Maßnahme hierfür ist die Impfung der tragenden Kühe gegen die häufigsten Erreger von Neugeborenendurchfall. Mit der OneShot – Mutterschutzimpfung von Virbac ist sichergestellt, dass die Kühe Antikörper gegen Rota- und Coronaviren sowie E. coli bilden. Die Antikörper reichern sich im Kolostrum an und gehen mit der ersten Kolostrumgabe an das Kalb über, was einen optimalen Schutz bietet. Besonders praktisch ist das breite Impfzeitfenster von drei Monaten bis drei Wochen vor der Abkalbung. Wichtig ist anschließend eine zeitnahe und reichliche Gabe von hygienisch einwandfreiem Kolostrum an das neugeborene Kalb. Durch diese gezielte Impfung lassen sich Krankheitssymptome und die durchfallbedingte Sterblichkeit der Kälber deutlich reduzieren – was auch den Bedarf an Einzeltierbehandlungen und Antibiotika verringert.

4. Schutz vor Austrocknung: Wasser für alle
Kälber sollten bei warmen Temperaturen jederzeit Zugang zu frischem Wasser haben. Frisches Wasser unterstützt die Verdauung und fördert die Raufutteraufnahme. Es hilft auch, die Flüssigkeit zu ersetzen, die durch das Schwitzen verloren geht. Besonders wichtig ist es, auf die ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, wenn Kälber an Durchfall leiden. So wird verhindert, dass sie zusätzlich anfällig für Hitzestress werden.

5. Schutz vor Stress: Arbeitsorganisation
Arbeiten wie Impfungen, Umstallen und Enthornen sollten früh morgens durchgeführt werden, um die Kälber und auch Menschen in der heißesten Phase des Tages nicht zusätzlich zu stressen.

6. Schutz vor schweren Erkrankungen: Sorgfältige Tierbeobachtung
Eine regelmäßige aufmerksame Kontrolle der Kälber in Hinblick auf frühe Krankheitsanzeichen wie Durchfall und Atemwegserkrankungen bewirkt, dass ein frühzeitiges Eingreifen vor Ausbildung von schweren Symptomen möglich ist. Schnelle Hilfe bei ersten Durchfallsymptomen des Kalbes sind die Zwischentränke von Elektrolyten und gegebenenfalls die Gabe eines Schmerzmittels.

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Virbac Tierarzneimittel GmbH
Dr. Kerstin Duncker
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Quelle: Virbac Tierarzneimittel GmbH