Bundestierärztekammer fordert Kennzeichnung von Falltieren beim Schwein

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In der Reportage „Millionen Schweine sterben für den Müll“ von Report Mainz am 20. März 2018 waren erneut entsetzliche Bilder zu sehen. Eine Studie mit dem Thema „Untersuchungen an verendeten/getöteten Schweinen in Verarbeitungsbetrieben für tierische Nebenprodukte (VTN)“ von Prof. Dr. Elisabeth große Beilage, wurde bereits in der Tierärzteschaft intensiv diskutiert. Die Bundestierärztekammer (BTK) fordert unter anderem eine Kennzeichnungspflicht von Falltieren beim Schwein, um eine Rückverfolgung zum Herkunftsbetrieb möglich zu machen.

„Diese Bilder sind auch für Tierärzte nicht leicht zu ertragen und lassen auf erschreckende Missstände in einigen Herkunftsbetrieben schließen“, sagt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK. Prof. große Beilage, Fachtierärztin für Schweine, machte in ihrer Studie auf das traurige Schicksal der gefallenen Tiere aufmerksam. Nach ihrer Untersuchung in VTNs in verschiedenen Regionen Deutschlands konnte sie feststellen, dass den dort angelieferten Tieren vor ihrem Tod „unnötige Schmerzen und lang anhaltende Leiden“ zugefügt wurden. Laut große Beilage ist es wichtig, „die Tierhalter in entsprechenden Aus- und Fortbildungsmaßnahmen theoretisch und vor allem praktisch im angemessenen Umgang mit kranken und verletzten Tieren zu schulen.“

„Die vielen Verstöße gegen das Tierschutzrecht und die Tierschutznutztierverordnung sind alarmierend. Damit die Überwachungsbehörden regelmäßige Tierschutzkontrollen in den tierhaltenden Betrieben durchführen können, ist eine Personalaufstockung in diesem Bereich dringend notwendig“, mahnt Tiedemann. Eine Kennzeichnungspflicht der Falltiere beim Schwein würde es den Amtstierärzten darüber hinaus ermöglichen durch Kontrollen in den Verarbeitungsbetrieben, die Herkunft der betroffenen Tiere zu ermitteln und wenn nötig, Verfahren einzuleiten. Auch die langjährige Forderung der BTK, eine Tiergesundheitsdatenbank, die per Gesetz die Daten der VTNs berücksichtigt, einzuführen, um alle relevanten Informationen aus einem Tierbestand zu dokumentieren, wäre ein Schritt in die richtige Richtung.

Die Brisanz und Präsenz dieser Thematik in den Medien sollte genutzt werden, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, das Leiden der Tiere umgehend zu beenden, indem eine bessere Versorgung erkrankter und verletzter Tiere sowie eine fachgerechte und rechtzeitige Nottötung unheilbar kranker Tiere gewährleistet wird.

Quelle: Bundestierärztekammer

Kommentar
Die erwähnte TiHo-Studie wurde bereits im November 2017 veröffentlicht und Tierärzte wie Nutztierhalter zeigten sich sehr betroffen von den Ergebnissen. Den Anstoß zu dieser Untersuchung an deutschen TBA gab eine entsprechende Studie aus Österreich, die bereits im September 2016 in Hannover vorgestellt wurde (Link).

Ozeanversauerung: Heringe könnten von veränderter Nahrungskette profitieren

Die Larven vieler Fischarten reagieren empfindlich auf Ozeanversauerung – das konnten Studien bereits zeigen. Hervorgerufen wird die Versauerung von großen Mengen Kohlendioxid (CO2), die von der Atmosphäre ins Meerwasser gelangen. Dieses CO2 beeinflusst aber auch das Nahrungsangebot für die Larven. Wie sich beide Effekte kombiniert auf den Fisch-Nachwuchs auswirken können, haben Forscherinnen und Forscher des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel an Heringslarven untersucht. Ihre Ergebnisse veröffentlichen sie jetzt in der internationalen Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution.

Kaum starten sie ins Leben, geht es für junge Fische auch schon ums Überleben. Die Jungfische müssen lernen zu fressen und Feinden zu entfliehen. Gleichzeitig sind sie in dieser Lebensphase am sensibelsten gegenüber Umweltfaktoren wie Temperatur, Sauerstoff und dem pH-Wert des Wassers. Genau diese Faktoren wandeln sich derzeit global: Temperaturen steigen und Sauerstoff geht den Meeren verloren. Außerdem gelangt immer mehr Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre ins Meerwasser, bildet dort Kohlensäure und lässt den pH-Wert sinken. Doch nicht nur direkt, auch indirekt beeinflusst zusätzliches CO2 die Überlebenschancen von Fischlarven, denn es kann auch ihr Nahrungsangebot verändern.

Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, Schweden und Norwegen unter Leitung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel haben jetzt anhand von Heringslarven erstmals untersucht, wie sich diese beiden Effekte der Ozeanversauerung kombiniert auf das Überleben und Wachstum von diesen Jungfischen auswirken können. Wie sie heute in der internationalen Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlichen, zeigten die Experimente, dass Heringe von einer durch Versauerung veränderten Nahrungskette profitieren könnten. „Möglicherweise werden sie in einem saureren Ozean der Zukunft einen Vorteil gegenüber anderen, empfindlicheren Arten haben“, sagt Dr. Michael Sswat vom GEOMAR, Erstautor der Studie.

Um die Reaktion der jungen Heringe auf Ozeanversauerung zu testen, ließ das Team sie in einem vollständigen Nahrungsnetz unter heutigen und zukünftigen CO2-Bedingungen aufwachsen. Dafür nutzte es die Kieler KOSMOS Offshore-Mesokosmen, die 2013 für einen Langzeitversuch im schwedischen Gullmarsfjord verankert waren. „Die Mesokosmen isolieren wie in einem riesigen Reagenzglas 50 Kubikmeter Meerwasser mit allen darin vorkommenden Planktonorganismen“, erklärt Prof. Dr. Ulf Riebesell vom GEOMAR, Ko-Autor der Studie. Fünf der Mesokosmen wurden mit CO2 angereichert, um Konzentrationen zu simulieren, die für das Ende des Jahrhunderts vorhergesagt werden. Fünf Mesokosmen wurden zum Vergleich bei gegenwärtigen CO2-Werten gehalten.

In den Mesokosmen mit erhöhten CO2-Konzentrationen trat die natürliche Algenblüte zwischen Februar und Juni verstärkt auf. „Dadurch vermehrte sich auch das tierische Plankton besser und von diesem erhöhten Nahrungsangebot profitierten dann die Heringslarven“, erklärt Dr. Michael Sswat. Sechs Wochen nach dem Schlupf hatten so fast 20 Prozent mehr Heringslarven unter zukünftigen als unter heutigen CO2 Bedingungen überlebt. „Dieser insgesamt positive Effekt von Ozeanversauerung auf Heringslarven war zunächst überraschend, da frühere Studien für viele andere Fischarten negative direkte Effekte von Versauerung auf das Überleben der Larven gezeigt haben“, ergänzt Dr. Catriona Clemmesen vom GEOMAR, ebenfalls Ko-Autorin der Studie.

Eine Erklärung für die überraschenden Ergebnisse bot sich in einer parallelen Laborstudie, welche zeigte, dass Heringslarven generell widerstandsfähiger gegenüber pH-Wert-Veränderungen sind. „Geschwister der Heringslarven in den Mesokosmen wurden im Labor bei vergleichbaren CO2 Werten aufgezogen, ohne Änderungen im Futterangebot. Somit konnten wir den direkten Effekt des Kohlendioxids auf die Heringslarven von dem indirekten Einfluss über die Nahrungskette trennen“, erklärt Dr. Sswat, der auch Erstautor der Laborstudie ist, die bereits Ende Januar in der Fachzeitschrift PLOS ONE erschien.

Die Toleranz der Heringslarven gegenüber pH-Wert-Veränderungen könnte an der Lebensweise der Fische liegen. „Heringe laichen meist nahe dem Boden, wo natürlicherweise hohe CO2-Werte vorherrschen. Sie sind somit vermutlich schon besser angepasst als andere Fischarten wie z.B. der Kabeljau, der nahe der Wasseroberfläche laicht“, erklärt Dr. Clemmesen.

Wie sich das Überleben der Fischlarven und somit ganzer Bestände in der Zukunft verändert, ist also von vielen Faktoren abhängig. Zusätzlich zur Ozeanversauerung verändern auch die ansteigende Temperatur und die Überfischung die Lebensgemeinschaften im Meer weltweit und längst nicht alle dieser Folgen sind absehbar. „Veränderungen im Ökosystem sind allerdings wahrscheinlich. Deshalb ist das Risiko hoch, dass die direkten und indirekten Folgen eines ungebremsten CO2-Ausstoßes die Fischbestände insgesamt negativ beeinflussen“, fasst Ulf Riebesell zusammen.

Quelle: GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Was Verbraucher bewegt und was (noch) nicht

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Fast alle Themen, bei denen konventionelle Nutztierhalter in der Kritik stehen, sind auch in der Verbraucher-Wahrnehmung angekommen. Nicht nur in Deutschland, sondern z. B. auch in Polen, wie die Fachzeitschrift „Meat Science“ berichtet. Grunert et al. baten jeweils etwa 1.000 Polen und Deutsche, aus einer Liste von 10 Forderungen jene zwei zu wählen, die ihnen am wichtigsten sind, wenn es um Schweinefleisch und Schweinehaltung geht.

Die Top-Fünf-Themen sind in beiden Ländern die gleichen, wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung. Dazu gehören die produktbezogenen Kriterien, die eher mit der menschlichen Gesundheit in Verbindung gebracht werden:

– Rückverfolgbarkeit vom Fleisch bis zum Tier
– Garantiert ohne mikrobielle Kontamination, etwa Salmonellen
– 100% gentechnikfreies Futter
– Antibiotikaeinsatz deutlich geringer als der Durchschnitt

Aber auch „Sauen werden den größten Teil ihres Lebens nicht fixiert“ steht in der oberen Hälfte der Liste. In Polen rangiert dieses Kriterium auf Platz 5, bei den Deutschen aber steht es ganz oben!

Der Zugang zu Stroh spielt in beiden Ländern keine herausgehobene Rolle und die Ferkelkastration hat es, auch in Deutschland, in der öffentlichen Diskussion noch nicht weit gebracht.

Kastenstände und Ferkelschutzkörbe aber sind für 41,5 der befragten Deutschen ein Problem. Und darauf müssen sich die Sauenhalter einstellen und in absehbarer Zeit Alternativen umsetzen. Gleiches dürfte, mit einem gewissen Zeitverzug, für die weiteren Punkte gelten.

Deutschland
Sauen werden den größten Teil ihres Lebens nicht fixiert            41.5
Rückverfolgbarkeit vom Fleisch bis zum Tier                              30.5
100% gentechnikfreies Futter                                                   28.7
Garantiert ohne mikrobielle Kontamination, etwa Salmonellen     26.4
Antibiotikaeinsatz deutlich geringer als der Durchschnitt             25.5

Transportzeit zum Schlachthof unter 4 Stunden                         16.9
Kastration unter Vollnarkose und Schmerzmittelgabe                 11.5
Zugang zu Stroh                                                                     10.4
Gülle wird zu Düngung und Energieerzeugung genutzt                 5.6
Produktion verursacht einen CO2-Fussabdruck von 0                   3.0

Polen
Garantiert ohne mikrobielle Kontamination, etwa Salmonellen    49.4
100% gentechnikfreies Futter                                                  43,8
Rückverfolgbarkeit vom Fleisch bis zum Tier                             41.3
Antibiotikaeinsatz deutlich geringer als der Durchschnitt            24.9
Sauen werden den größten Teil ihres Lebens nicht fixiert           14.4

Zugang zu Stroh                                                                      8.8
Gülle wird zu Düngung und Energieerzeugung genutzt                7.3
Transportzeit zum Schlachthof unter 4 Stunden                          5.7
Kastration unter Vollnarkose und Schmerzmittelgabe                  3.3
Produktion verursacht einen CO2-Fussabdruck von 0                  1.1

Quelle: scienecedirekct.com

Deutsche Verbraucher kaufen mehr Rindfleisch

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Die deutschen Verbraucher fragen wieder mehr Rindfleisch nach. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Markt damit sehr grundlegend gedreht, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Daten des Thünen-Institutes zum Rindermarkt belegen, dass 2017 erstmals der Selbstversorgungsgrad mit 97 Prozent unter 100 Prozent sank. Damit wird mehr Rindfleisch importiert, als hierzulande zur Deckung der Nachfrage erzeugt wird. 2001, im Jahr der BSE-Krise, war dieser Wert auf 170 Prozent hochgeschnellt und nur allmählich auf 117 Prozent im Jahr 2010 gesunken. In der Folge sind die Preise für Verbraucher und Erzeuger gestiegen, wobei das Plus im Endverbrauchersegment mit 1,6 Prozent noch recht marginal ausfällt. Die Marktbeobachter der Agrarmarkt Information (AMI) mit Sitz in Bonn sehen mehrere Gründe für die aus landwirtschaftlicher Sicht positiven Markttendenzen: Der Lebensmitteleinzelhandel wirbt für hochwertige Herkünfte und hat Rindfleisch damit ein positives Image gegeben. Davon profitieren ausländische Rindermäster wie die Erzeuger amerikanischen oder argentinischen Rindfleisches. Aber auch Rindfleisch deutsche Erzeugung genießt eine höhere Nachfrage, wozu außergewöhnliche Rassen oder besondere Reifemethoden für Fleisch wie sogenanntes Dry Aged Beef ebenfalls einen Beitrag leisten. Hier erlaubt zweifelsfrei die überwiegend positive Einkommenssituation in Deutschland Spielraum nach oben.

Trotz des positiven Marktumfeldes ist nach amtlichen Statistiken die Bruttoeigenerzeugung an Rindfleisch 2017 im Vergleich zum Vorjahr um knapp zwei Prozent gesunken. Als Grund wird die wieder geringere Zahl an Kuhschlachtungen genannt. In Niedersachsen wurden 2017 knapp 590.000 Rinder geschlachtet, das waren 1,2 Prozent weniger als 2016. Auch für 2018 erwarten Marktbeobachter eine weiter rückläufige Rindfleischerzeugung, nicht zuletzt wegen steigender Exportzahlen bei Kälbern.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Der richtige Rhythmus beim Rasen mähen

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Die amerikanische Fachzeitschrift „Science“ berichtet, dass Bienen Rasenflächen bevorzugen, die alle zwei Wochen gemäht werden. In einem zweijährigen Versuch, wurden die Rasenflächen von 16 Haushalten in Springfield, Massachusetts entweder wöchentlich, alle zwei oder alle drei Wochen gemäht. Hierbei zeigte sich, dass Bienen einen Zwei-Wochen-Rhythmus bevorzugen: diese Rasen lockte 30 % mehr Bienen an, als die anderen Flächen.

Den Wissenschaftlern zufolge wuchsen bei 2-wöchigem Mähen mehr Blumen, als beim 1-Wochen-Rhythmus, was die Bevorzugung erklärt. Wurde der Rasen nur alle drei Wochen gemäht, erschwerten zu lange Grashalme den Anflug der Bienen, vermuten die Forscher.

Quelle und Link: Science

Dialog zwischen Imkern und Bauern nimmt Fahrt auf

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Landwirte interessieren sich für Bienen – und Imker interessieren sich für Landwirtschaft. Beide Gruppen streben darüber hinaus eine verständnis- und respektvolle Zusammenarbeit miteinander an: Dies wurde beim zweiten gemeinsamen Workshop im Projekt „Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch‘“ erneut deutlich.

Rund 40 Landwirte und Imker trafen sich dazu unlängst in der Woltersburger Mühle in Uelzen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen begleitet das Projekt wissenschaftlich zusammen mit dem federführenden Institut für Bienenkunde in Celle.

Bei dem Treffen in Uelzen ging es um die konkrete Umsetzung einer zukünftigen Austausch- und Informationsplattform im Internet. Sie soll die Kooperation zwischen beiden Gruppen verbessern und Trachtflächen an Imker sowie Bienen zur Bestäubung an Landwirte vermitteln. Trachtpflanzen sind Pflanzen, die besonders viel Nektar oder Pollen produzieren und die deswegen von Bienen angeflogen werden.

Nachdem im vergangenen Jahr in einem ersten Workshop und einer teilnehmerstarken Online-Umfrage grundsätzliche Wünsche beider Interessensgruppen ermittelt wurden, ging es diesmal um die Gestaltung des Online-Portals. So wurden unter anderem ein passender Name für die Plattform gesucht, der Landwirte und Imker gleichermaßen anspricht. Weiterhin wurden die Handhabung der Registrierung und die Vernetzung mit anderen Teilnehmern besprochen sowie nutzerfreundliche Wege für die Platzierung von Angeboten sowie für die Informationsweitergabe landwirtschaftlicher und imkerlicher Themen diskutiert. Auf Basis dieser Ergebnisse wird in den nächsten Monaten die erste Testversion der Plattform konzipiert.

Der Erkenntnis folgend, dass ein Internetportal allein jedoch nicht genügt, um den direkten Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Imker und Landwirt anzuregen, startet das Projekt nun mit einem Blühflächenmonitoring. Hierbei dokumentieren und beobachten 20 landwirtschaftliche Betriebe und Imker in Ost-Niedersachsen die Entwicklung ihrer Blühflächen beziehungsweise Bienenvölker über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Imker arbeiten dabei eng mit den Landwirten zusammen und stellen ihre Bienenvölker im näheren Umfeld der Blühflächen auf. Auf die Fragen nach dem Nutzen von Blühflächen für die Bienenvölker und den Imker sowie für den Landwirt sollen somit innerhalb des Monitorings Antworten gefunden werden.

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts, das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, übernimmt das Institut für Bienenkunde in Celle, das zum Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gehört, zusammen mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Mit dabei ist außerdem das Softwareunternehmen IP SYSCON GmbH aus Hannover.

Das Obstbauzentrum Jork (Esteburg) bringt zudem seine langjährigen Erfahrungen der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Imkern und Obstbauern aus dem Alten Land mit in das Projekt ein.

Quelle: LWK Niedersachsen

M-Chart für Schulen informiert über Milchwirtschaft

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Es sind die Menschen, die der Landwirtschaft in Niedersachsen ein Gesicht geben. Rund 9.000 Milchviehbetriebe gibt es in Niedersachsen und mindestens ebenso viele Gesichter, die für diese Betriebe stehen. Das neue M-Chart der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) stellt einige der Menschen vor, die täglich etwa 806.000 Milchkühe in Niedersachsen melken, füttern und sich um das Tierwohl kümmern. Sie sind so unterschiedlich wie die Region in der sie leben und arbeiten: Bei Familie Löhmöller aus Emsbüren wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass ihre Milchkühe möglichst lange leben und Milch geben. Darauf haben sie ihre Zucht ausgerichtet und dazu werden sie optimal versorgt. In der Nähe von Friesland, einer typischen Grünlandregion, auf dem Hof Gerdes-Kleemann sind die Kühe so viel wie möglich auf der Weide. Jacob Gerdes macht mit bei der niedersächsischen Initiative „Pro Weideland“. Im Herzen von Ostfriesland liegt der Bioland Meedehof. Bereits seit 1992 arbeitet die Familie nach den Bioland-Vorschriften mit weitgehend eigener Futtererzeugung. Anhand der drei Beispielhöfe bekommen die Schüler einen Einblick in die Vielfalt der niedersächsischen Milchwirtschaft.

Schulen können das M-Chart unter dem Titel „Milchwirtschaft in Niedersachsen“ ab sofort bestellen auf www.milchwirtschaft.de. Das Chart stellt verschiedene Initiativen, Label und Regeln aus der Milchwirtschaft vor, klärt rund um die Angaben auf der Milchverpackung auf und stellt die drei Höfe aus Niedersachsen detailliert vor. Vervollständigt wird es durch allgemeine Zahlen und Fakten aus der hiesigen Milchwirtschaft, bietet einen Einblick in die Weidehaltung, klärt über das Label „ohne Gentechnik“ auf und fasst kurz die wichtigsten Regeln für Bio-Lebensmittel zusammen. Das Chart knüpft an die Alltagerfahrungen der Kinder ab der vierten Klasse an und enthält spannende Aufgaben zur Selbstreflektierung.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Herdenschutzzäune sind keine Lösung

Ein Elektrozaun mit mindestens 90 Zentimetern Höhe oder ein Maschendrahtzaun oder Knotengeflecht mit mindestens 120 Zentimetern Höhe, jeweils mit Untergrabeschutz, wird derzeit noch als wolfsabweisender Grundschutz angesehen. Eine Entschädigung für Wolfsrisse können Weidetierhalter in Niedersachsen nur erhalten, wenn sie diesen erfüllen. Trotz finanzieller Förderung und sogar dem Angebot von freiwilligen Helfern aus Naturschutzverbänden, bei der Errichtung solcher Zäune zu helfen, sind diese Herdenschutzmaßnahmen nach Ansicht des Landvolks Niedersachsen für eine flächendeckende Umsetzung auf hunderttausenden von Hektar Weideflächen in der Praxis untauglich. Immer wieder haben Wölfe diese und auch weit höhere Zäune problemlos überwunden, es beginnt aktuell bereits eine Aufrüstungsspirale beim Herdenschutz. Werden den Tierhaltern durch Wolfsangriffe getötete oder verletzte Tiere nach erfolgreicher Beantragung entschädigt, bleibt diese für in Panik verletzte und traumatisierte Tiere zudem aus. Hinzu kommen die ständigen Sorgen der Weidetierhalter um ihre Rinder, Schafe, Ziegen oder Wildtiere und die psychische Belastung nach einem Wolfsangriff.

Nach Ansicht des Landvolks Niedersachsen kann eine wolfssichere Umzäunung aller Weiden in Niedersachsen nicht die Lösung sein. Für Deichschäfer oder Rinderhalter sind wolfsabweisende Zaunbauten keine Option. Die rund 10.000 niedersächsischen Hobby-Schafhalter, die mit ihren Tieren ganz nebenbei einen beträchtlichen Beitrag zur Landschaftspflege leisten, können den geforderten aufwändigen Herdenschutz nicht erfüllen. Flächendeckend aufgestellte Schutzzäune würden das Landschaftsbild in allen Regionen zudem massiv beeinträchtigen und die Landschaft durchschneiden.

Vor dem Menschen zeigen viele Wölfe inzwischen keine Scheu mehr. Selbst bei Tageslicht werden sie schon mitten in Dörfern und auf Hofstellen gesichtet und zu Recht als wachsende Bedrohung auch für die Bevölkerung angesehen. Es stellt sich inzwischen die Frage, ob in Kürze auch Dörfer und Bauernhöfe bei der rasant wachsenden Wolfspopulation wolfsabweisend verbarrikadiert werden sollen. Die im Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement zusammengeschlossenen Verbände aus dem ländlichen Raum setzen sich daher dafür ein, dass unverzüglich Maßnahmen zur Regulierung des Wolfsbestandes ergriffen werden.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Schweinemarkt bleibt exportabhängig

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Die deutsche Schweinehaltung steht vor großen Herausforderungen. Die Tierhalter sehen sich mit sehr gegenläufigen Entwicklungen innerhalb Deutschlands und im globalen Umfeld konfrontiert, teilt der Landvolk Pressedienst mit. So nimmt die inländische Nachfrage nach Schweinefleisch in jüngster Vergangenheit ab, die internationale Nachfrage nach Schweinefleisch dagegen steigt ebenso weiter wie die Erzeugung weltweit. Diese Daten lassen sich aus Prognosen des Thünen-Instituts zum Schweinemarkt ableiten. Damit ist die Branche mit Tierhaltungen, Schlachtunternehmen und Fleischverarbeitern weiter einer sehr starken Exportorientierung ausgesetzt.

Die Marktexperten des Thünen-Institutes leiten draus zugleich ab, dass auf dem Markt für Schweinefleisch Effizienz und Kostenführerschaft wichtige Erfolgsgaranten sind. Die deutschen Betriebsleiter sehen sich wachsenden Anforderungen ausgesetzt, wie sie ihre Tiere halten sollen und wie die Ställe auszustatten sind. Zugleich hemmt nach Beobachtung des Landvolkes eine umfangreiche Genehmigungspraxis die Umgestaltung von Ställen. Eine Einschätzung, die auch von den Wissenschaftlern bestätigt wird. Diese Unsicherheiten spiegeln sich in der Entwicklung der Schweinebestände in Deutschland wider. Zwischen November 2016 und 2017 haben 3,8 Prozent der Mäster ihre Betriebe aufgegeben, für die Schweinefleischerzeugung wird für das laufende Jahr ein Minus von 1,1 Prozent auf 5,4 Mio. Tonnen erwartet.

Sind die Zuchtsauen- und Mastschweinebestände in nahezu allen Bundesländern zwischen 2010 und 2017 zurückgegangen, ist der Mastschweinebestand in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein im gleichen leicht Zeitraum angestiegen. Trotz der Entwicklungen in am deutschen Schweinefleischmarkt zu mehr Regionalität, Tierwohl oder Bio bleiben die Mäster auf den Export angewiesen und sehen sich enormem Preisdruck und ungewissen Zukunftsaussichten ausgesetzt. Diesem Druck konnten zwischen 2010 und 2017 jährlich durchschnittlich mehr als vier Prozent der niedersächsischen Schweinemäster nicht mehr standhalten und gaben ihre Betriebe auf. Andere setzten auf Wachstum und mehr Effizienz um mit der Konkurrenz aus China, den USA und auch Spanien mithalten zu können, die im gleichen Zeitraum die Produktion ausgeweitet haben.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Deutsche Milchbranche muss im internationalen Wettbewerb bestehen

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Der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, hat das 9. Berliner Milchforum eröffnet. Beim diesjährigen Treffen der deutschen Milchbranche steht die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors auf dem internationalen Markt thematisch im Fokus.

Die Marktentwicklungen zu Beginn des Jahres 2018 zeigen noch einmal deutlich, wie sehr regionale und nationale Milchmärkte von globalen Entwicklungen abhängig sind. In einem zunehmend liberalisierten Milchmarkt ist der internationale Warenaustausch ein entscheidender Faktor für das Einkommen der Milchbauern. Der deutsche Milchsektor stellt sich den Chancen und Herausforderungen, die ein offener Milchmarkt mit sich bringt. Die europäischen und nationalen politischen Institutionen sollten diesen Prozess unterstützend begleiten. Dies gilt insbesondere angesichts einer zunehmenden Kritik am internationalen Handel, die letztlich in Entscheidungen wie dem Brexit oder dem Androhen von Handelskriegen mündet.

Das Berliner Milchforum wird gemeinsam vom Deutschen Bauernverband und dem Milchindustrie-Verband in Kooperation mit dem Deutschen Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft organisiert. Bundesministerin Julia Klöckner wird als Festrednerin beim Berliner Milchforum einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung beitragen.

Quelle: DBV