Veredlungstag am 20. 9. 2018. Welche Perspektiven haben die deutschen Schweinehalter?

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Afrikanische Schweinepest, Schwänze kupieren, Kastenstand und betäubungslose Kastration – das sind u. a. die Themen des Veredlungstags 2018 des Deutschen Bauernverbandes (DBV) am 20. September in der Karl-Diehl-Halle in Röthenbach a. d. Pegnitz, Bayern.

Die Schweinehaltung in Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen. Dazu zählen der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration und neue Anforderungen bei der Haltung von Sauen.

Geplante Verschärfungen der Haltungsvorschriften erfordern in der Regel den Umbau von Stallungen und führen zu einem enormen Investitionsvolumen, was viele Betriebe überfordert.

Der anstehende Aktionsplan von Bund und Ländern, der das Kupieren des Ringelschwanzes reduzieren soll, wird Ferkelerzeugern und Schweinemästern ab dem kommenden Jahr zusätzlichen Aufwand im Betriebsablauf abverlangen. Alle Schweinehalter blicken mit großer Sorge auf die näherkommende Afrikanische Schweinepest, die für den gesamten Sektor dramatische Auswirkungen hätte. Nicht zuletzt bleibt die gesellschaftliche Debatte über die Tierhaltung in Deutschland.

Die Schweinehalter sind bereit zu zusätzlichen Veränderungen. Das geht aber nur mit Planbarkeit und Verlässlichkeit. Eine Politik, die eine Auslagerung der Tierhaltung in Länder mit weniger Tierschutz vorantreibt, wird ihrer Verantwortung nicht gerecht. Für die Betriebe in Deutschland muss eine Perspektive geschaffen und ein Weg aufgezeigt werden, der nicht am Markt vorbeiführt.

Auf dem DBV-Veredlungstag 2018 werden die Schweinehalter die Herausforderungen der Zukunft für die deutsche Schweinehaltung mit anderen Branchen diskutieren. Programm und weitere Informationen stehen ab sofort online zur Verfügung. Die Veranstaltung beginnt um 9:30 Uhr.

Quelle: DBV

Focus Schwein am 25. 9. 2018

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Bröring lädt nach Twistringen ein zum „Focus Schwein“ und hat das folgende Programm zusammengestellt:

Dr. Ludger Breloh, REWE
Perspektiven der Schweinehaltung
aus Sicht der REWE Group

Dr. Gereon Schulze Althoff, Tönnies
Schweinehaltung aus Sicht
des Vermarkters

Dr. Dirk Hesse, AgriKontakt
Ringelschwanz + Dünge-VO +
Geld verdienen = Xaletto ?

Dr. Lutz Wagner
Entscheiden in Stress-Situationen

Anschließend Podiumsdiskussion mit den Referenten

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Zwecks Planung wird um eine verbindliche Anmeldung bis zum 18. September 2018 per Fax 0 44 43 97 01 17, per Telefon 0 44 43 97 00 oder E-Mail anmeldung@broering.com gebeten. Kostenlose Parkmöglichkeiten stehen direkt am Gelände zur Verfügung. Für Verpflegung ist bestens gesorgt.

Programm und Anmeldung finden Sie auch hier:

Ort:
BEST 3 Geflügelernährung GmbH
Ringstr. 16, 27239 Twistringen

Steigende Futterkosten belasten Milcherzeuger

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Niedersachsens Milcherzeuger kommen erneut unter wirtschaftlichen Druck. Im vergangenen Jahr haben die Landwirte mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung deutlich aufholen können, das Jahr 2018 hat sie nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes erneut stark zurückgeworfen. Die wirtschaftlichen Kenndaten sind nach einer Aufstellung der Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) in Bonn in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent eingebrochen. Den größten Effekt haben die geringeren Milcherzeugerpreise, die im ersten Halbjahr 2018 um 7,6 Cent je Kilogramm gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind. Auch geringere Erlöse für Altkühe schlagen sich auf der Einnahmenseite nieder. Auf der anderen Seite sehen sich die Milcherzeuger auf ihren Rechnungen für Futter mit deutlich höheren Kosten konfrontiert. Für Futtergetreide gilt das ebenso wie für Grundfutter. Im Trockensommer 2018 ist in den Grünlandregionen die Futterernte weggetrocknet, das betrifft in erster Linie den Grasaufwuchs auf den Wiesen, aber auch die wärmeliebenden Maispflanzen haben unter der anhaltenden Trockenheit zuletzt stark gelitten. Die knappe Futterernte hat den Preisen Auftrieb gegeben, Sojaschrot als Kraftfutterkomponente dagegen wurden zuletzt etwas günstiger gehandelt.

Betriebswirtschaftler bemessen die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung als Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr. Bei einer Jahresleistung von 8.500 Kilogramm Milch ist dieser im ersten Halbjahr 2018 auf 750 Euro abgeschmolzen, gegenüber dem Vorjahr mit einem Wert von 1.069 Euro ein Einbruch um mehr als 25 Prozent. Von diesem Betrag müssen noch weitere feste Kosten, zum Beispiel zur Arbeitserledigung oder für Gebäude, bezahlt werden. Aktuell stehen die Milchviehhalter noch schlechter da als vor den Krisenjahren 2015 und 2016. Lediglich im Jahr 2017 konnten auskömmliche Deckungsbeiträge erzielt werden. Für viele Betriebe war diese Phase der Erholung deutlich zu kurz. Die Erzeugerpreise zeigen momentan wieder etwas nach oben, die variablen Kosten dagegen ziehen weiter an. Die Milchviehhalter setzen ihre Hoffnung jetzt darein, dass die zu erwartenden Steigerungen auf der Einnahmeseite über ein höheres Milchgeld die Steigerungen auf der Kostenseite mehr als aufwiegen. So könnten in dem von der Dürre geprägten Krisenjahr zumindest viele Milcherzeuger am Ende doch noch von einem durchwachsenen Jahr als Fazit sprechen.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Gesundheit der Kälber noch stärker im Blick

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Gesunder Nachwuchs im Stall erfreut jeden Tierhalter. Manchmal aber haben Milchviehhalter Probleme, die neugeborenen Kälber aufzuziehen. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) und die Niedersächsische Tierseuchenkasse (TSK) haben genauer hingeschaut und Betriebe ermittelt, die Probleme haben, ihre Kälber groß zu ziehen. Sie haben die Tierärztliche Hochschule in Hannover beauftragt, in diesen Betrieben eine gezielte Beratung durchzuführen und herauszufinden, ob und wie häufig die empfohlenen Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt bzw. aus welchen Gründen diese nicht aufgegriffen wurden. Erste Ergebnisse des Forschungsprojektes liegen inzwischen vor und zeigen, dass die Aufzucht der Kälber für viele der betroffenen Milcherzeuger einen sehr zeit- und arbeitsintensiven Bereich bedeutet. Da der Grad der Mechanisierung gering ist, werden viele Maßnahmen offensichtlich als unpraktisch angesehen. Dazu sagt Jan Heusmann, Vorsitzender der LVN: „Mir ist bewusst, dass die Kälberaufzucht einen komplexen Arbeitsbereich darstellt, der aus verschiedenen Gründen bei einer Reihe von Berufskollegen nicht im Fokus des betrieblichen Handelns steht. Aber wir wollen nach Wegen suchen, dies zu verbessern.“ Eine erhöhte Kälbersterblichkeit in einzelnen Betrieben müsse insbesondere aus Gründen des Tierschutzes verringert werden. Zugleich müsse jeder Milchviehhalter auch aus wirtschaftlichen Überlegungen ein Interesse an einer hohen Aufzuchtrate der geborenen Kälber haben.

Nach den von der Tierärztlichen Hochschule vorgelegten ersten Ergebnissen des Forschungsprojekts stößt eine einmalige Beratung der Betriebsleiter an ihre Grenzen. „Die Betriebsleiter und auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen dafür sensibilisiert werden, dass sie mit vertretbarem Zeitaufwand und in der Praxis umsetzbaren Empfehlungen tatsächlich ihre Kälberverluste reduzieren können. Wichtigste Aufgabe bleibt dabei nach wie vor die ausreichende Versorgung der neugeborenen Kälber mit dem Kolostrum, der ersten Milch der Kuh direkt nach dem Kalben“, fasst Heusmann zusammen. Dazu sei offenbar eine weitergehende Aufarbeitung der Forschungsergebnisse notwendig, um die Motivation der Betriebsleiter und aller Betriebsangehörigen zu steigern. Praxisnahe Empfehlungen für eine erfolgreiche Kälberaufzucht hat die LVN bereits vor einigen Jahren in Form eines „Kälberleitfadens“ herausgegeben. Er kann von der Homepage heruntergeladen werden.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Schafzuchtverband fordert Änderung der Berner Konvention zum Wolf

Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) hat Bundesumwelt-ministerin Svenja Schulze aufgefordert, einen Antrag der Schweiz auf eine Umstufung des Wolfes im Rahmen der Berner Konvention zu unterstützen.

Die Schweiz hat am 16.08.2018 bei der Berner Konvention des Europarates eine Rückstufung des Wolfes von Anhang II „streng geschützt“ in Anhang III „geschützt“ beantragt. Nach Anhang II dürfen Tiere weder gestört und gefangen, getötet oder gehandelt werden. Anhang III enthält solche Tierarten, die zwar schutzbedürftig sind, aber im Ausnahmefall bejagt oder in anderer Weise genutzt werden dürfen. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention wird den Antrag voraussichtlich in seiner jährlichen Sitzung im November beraten.

Zur Begründung des Antrages wird u. a. ausgeführt: „Auch mit der Rückstufung bliebe der Wolf ein geschütztes Tier. Die Vertragsstaaten wären weiterhin verpflichtet, Schutz und Interventionsmaßnahmen im nationalen Recht zu regeln und mittels nationalen Programmen zu überwachen.“

Aus Sicht der VDL entspricht der Schweizer Antrag der Intention der Formulierung in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung, in der es heißt: „Wir werden die EU-Kommission auffordern, den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können.“

2006 war die Schweiz mit einem solchen Antrag gescheitert. Inzwischen haben sich die Voraussetzungen deutlich verändert.

VDL-Vorsitzender Jürgen Lückhoff: „Nicht nur in der Schweiz hat sich seitdem die Wolfspopulation stark erhöht. Gleiches gilt für Deutschland und weitere europäische Staaten.“ Die Berner Konvention ist am 01.04.1985 in Deutschland in Kraft getreten.

Die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland sorgt für erhebliche Konflikte und Gefährdungen bei der Weidetierhaltung. Insbesondere die Schafhaltung ist davon seit Jahren in so starkem Maße betroffen, dass etliche Betriebe ans Aufgeben denken. Belange und Interessen der Schafhalter werden bislang unzureichend berücksichtigt. Die flächendeckende Ausbreitung und das rasante Wachstum der Wolfspopulation stellt die Weidehaltung von Schafen und Ziegen, aber auch von Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildhaltern im Grundsatz in Frage. Die Ausbreitung des Wolfes darf nach Ansicht der VDL nicht uneingeschränkt und um jeden Preis geduldet werden.

Quelle Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V.

Wasser können alle gebrauchen – die Fische besonders!

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Ähnlich zweigeteilt wie in der Landwirtschaft ziehen auch die Fluss- und Seenfischerei sowie die Forellen- und Karpfenteichwirtschaften Bilanz zu diesem Dürresommer. „Je nach Standort und je nach Möglichkeit der technischen Unterstützung reichen die Ergebnisse von normal zufriedenstellend bis hin zu hohen, teilweise katastrophalen Einbußen“, erklärt Steffen Göckemeyer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. „Der Prozess läuft noch, und wir haben weiterhin Bauchschmerzen. Die Versorgung der Teiche leidet“, sagt Göckemeyer, dem einige Schäden vor allem aus der Forellenwirtschaft gemeldet wurden. Hitze und fehlende Niederschläge haben in einigen Fällen sogar zum totalen Ausfall beim Fischbestand geführt. Analog zur Landwirtschaft sind die Schäden lokal zu betrachten. Vereinzelt gibt es gravierende Schäden, andere sind relativ normal durch den trockenen und heißen Sommer gekommen. „Die Grundwasserkörper müssen sich wieder auffüllen, dazu ist Regen nötig“, erklärt Göckemeyer und sieht etwas Abhilfe für die Forellen durch die nun kühleren Nächte. Die Wärme liebenden Karpfen haben sogar von den Temperaturen profitiert, sofern der Wasserstand gehalten werden konnte. Das bestätigte auch Carsten Brauer, Vorsitzenden des Landesfischereiverbandes. In einigen Forellenteichwirtschaften ist die gesamte Jahreserzeugung nach dem Dürre-Sommer nicht mehr verwertbar. Im Großen und Ganzen sind die Forellenteichwirtschaften mit einem blauen Auge davongekommen. Dazu war aber ein großer Aufwand mit Belüftung nötig. Leider haben von der Hitze auch Parasiten und Bakterien profitiert. Mittlerweile haben sich die Fische an die erhöhte Grundtemperatur gewöhnt.

Für Fluss- und Seenfischer Brauer reichten die Zuflüsse aus dem Ederstausee, den niedrigen Wasserstand der Weser abzufangen. Er hat die Trockenheit glimpflich überstanden. „Jetzt muss es aber bald regnen, denn wir brauchen das Wasser zum Fischen im Herbst“, erklärt Brauer – schließlich geht die Saison noch bis Dezember. Entschädigungen für existenzbedrohte Betriebe wie in der Landwirtschaft gibt es nicht, meint Carsten Brauer, obwohl sie dem einen oder anderen Forellenteich-Besitzer helfen würde. Aber eines, da sind sich die Teichwirte einig, können alle gebrauchen: Wasser! Sie hoffen mit den Landwirten zeitnah auf ergiebigen Regen.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Clostridium perfringens Typ C häufigster Durchfallerreger beim Saugferkel?

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Saugferkeldurchfall ist ein häufiges Problem, verursacht zumeist durch virale oder bakterielle Erreger. Allein am klinischen Bild im Bestand kann der verursachende Erreger nicht ermittelt werden. Eine umfassende Diagnostik ist meistens unumgänglich. Doch welche Erreger sind am häufigsten zu finden, wenn in einem Betrieb Saugferkeldurchfall auftritt? In diesem Zusammenhang bietet sich die Untersuchung von fäkalen Proben auf darmpathogene Erreger an.

Eine aktuelle Studie* hat sich mit dem Vorkommen von Durchfallerregern in Deutschland beschäftigt: Im Zeitraum der Jahre 2015 und 2016 wurden insgesamt 585 Saugferkeldurchfallproben von 220 ferkelerzeugenden Betrieben in Deutschland zur Untersuchung eingeschickt. Die Wissenschaftler wiesen vor allem Toxin produzierendes (Alpha- oder Beta2-Toxin) Clostridium (C.) perfringens in 61,7 % der fäkalen Proben von Saugferkeln nach. In ca. 8,3 % der Proben konnte Escherichia (E.) coli nachgewiesen werden, in ca. 7,0 % der Proben Nekrotoxische E. coli und in ca. 27,3 % der Proben Rotavirus Typ A.

Als Fazit schließen die Wissenschaftler aus den Ergebnissen, dass unter den bakteriologischen Saugferkeldurchfallerregern dem C. perfringens Typ A und dem E. coli F4-ETEC die wohl größte Bedeutung beizumessen ist. Unter den virologischen Erregern scheinen Rotaviren eine relevante Bedeutung zu haben, auch wenn diese häufig nicht die alleinigen Verursacher von Durchfall sind.
*Die Studie „Vorkommen von bakteriellen und viralen Saugferkeldurchfallerregern auf landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland“ wurde veröffentlicht in der Tierärztlichen Umschau 8, 2018, S. 199-206.

Quelle: Der Hoftierarzt

Kälber vor Grippe schützen: neuer intranasaler Rindergrippeimpfstoff von Boehringer Ingelheim

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Für den Schutz des Kalbes vor Rindergrippe bietet Boehringer Ingelheim nun einen neuen Lebendimpfstoff zur intranasalen Anwendung. Die intranasale Impfung stärkt die Schleimhautimmunität und schützt auf diesem Wege an der Eintrittspforte vor dem Bovinen Respiratorischen Synzytialvirus (BRSV) und dem Bovinen Parainfluenza-3-Virus (PI3V).

Der Impfstoff ist für Rinder ab einem Alter von 10 Tagen zugelassen und dessen Wirksamkeit ist auch bei der Anwesenheit von maternalen Antikörpern belegt. Die Dauer der Immunität nach Impfung beträgt 12 Wochen.

Durch den schonenden Applikator kann der Impfstoff einfach angewendet werden, denn dieser erleichtert die Positionierung der Zerstäuberdüse und ist sanft zur Kälbernase, was die Impferfahrung für die Kälber und den Anwender angenehm macht. Die Tiere bleiben ruhig, Verletzungen werden vermieden und zudem wird dadurch eine gute Verteilung des Impfstoffes auf der Schleimhaut ermöglicht.

Der neue intranasale Impfstoff von Boehringer Ingelheim ist der erste Baustein des Herdenimpfkonzepts gegen Rindergrippe: Der Impfstoff enthält dieselben Virusstämme (BRSV und PI3V) wie die Rindergrippe-Injektionsimpfstoffe von Boehringer Ingelheim, somit kann nun die Immunantwort durch zeitversetzte Kombination von lokaler (Intranasal) und systemischer Impfung (Injektion) aufgewertet werden. Zusätzlich kann der Schutz durch die systemische Impfung um 6 Monate verlängert und auch gegen M. haemolytica erweitert werden. Durch vorbeugende Maßnahmen in der Herde wird die Verbreitung von Infektionen im Bestand unterbrochen und über eine Impfdecke im Bestand auch das Einzeltier geschützt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an:
Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Lisa Weiner, Tel.: 06132-77- 184843, lisa.weiner@boehringer-ingelheim.com

Quelle: Boehringer

Routine führt zum Erfolg in der Geflügelhaltung

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Dr. Anja Kruschwitz, Geflügelgesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg

In der modernen Geflügelhaltung ist die Entwicklung und Ausübung reproduzierbarer Arbeitsabläufe von existenzieller Bedeutung für die Gesunderhaltung der Herde und letztlich für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.

Zudem bestehen durch regulatorische Anforderungen weitreichende Pflichten, Routinearbeiten im Stall durchzuführen und diese zu dokumentieren. Diese ergeben sich einerseits durch Gesetze und Verordnungen (z.B. Geflügel-Salmonellen-Verordnung), zum anderen durch Haltungsvereinbarungen wie sie für Mastputen durch die Bundeseinheitlichen Eckwerte vorliegen.

Weiterhin kommen auf die geflügelhaltenden Betriebe zusätzlich neue Tätigkeiten und Dokumentationspflichten durch die Teilnahme an diversen Herkunfts- und Prüfsystemen wie z. B. durch QS und KAT zu.

Gute Vorbereitung ist der halbe Erfolg
Für einen erfolgreichen Mast- oder Legedurchgang ist die Vorbereitung des Stalls essentiell. Bereits während der Ausstallung der vorherigen Herde kann hierfür der Grundstein gelegt werden, indem die Erfahrungen und Probleme mit dieser Herde in die Vorbereitung des neuen Durchgangs mit einfließen.

So sollte zeitnah zur Ausstallung eine Bekämpfung von Parasiten (Käfer, Rote Vogelmilbe) mit geeigneten Präparaten erfolgen, da diese sich im kühler werdenden Stall in schlecht zugängliche Ritzen und Fugen zurückziehen und bei einer späteren Behandlung gegebenenfalls nicht mehr wirkungsvoll erreicht werden können.

Der Stall und die Einrichtungsgegenstände sind in der Serviceperiode gründlich zu reinigen und mit geeigneten Desinfektionsmitteln (z.B. DVG-gelistet) zu desinfizieren. Hierbei dürfen auch sämtliche Gerätschaften, Maschinen, Schutzkleidung inklusive Gummistiefel (Sohlen!), Kadavertonnen und alle weiteren Gegenstände, die Kontakt zur Herde hatten nicht vergessen werden.

Nach der vollständig durchgeführten Reinigung und Desinfektion ist auch der geeignete Zeitpunkt für die Durchführung einer Desinfektionskontrolle wie sie z. B. nach einem positiven Salmonellenbefund nach der Geflügel-Salmonellen-Verordnung erforderlich ist.
Die gesamte Stalleinrichtung muss vor Einstallung einer neuen Herde einer Funktionsprüfung unterzogen werden. Hierbei ist sowohl an Alarmanlage, Notstromaggregat und Lüftungsanlagen, als auch an die Stalleinrichtung wie Tränke- und Futtersysteme und Legenester zu denken. Im Stall eingesetzte Leuchtmittel sollten auf vollständige Funktionsfähigkeit und ihre Flackerfreiheit überprüft werden. Hinsichtlich der Vermeidung von Unruhe sollten im Stall keine Lichtflecken oder Kegel durch die Ausleuchtung entstehen.

Bei häufig wiederkehrenden Erkrankungen (z.B. Eileiter-Bauchfellentzündungen bei Legehennen oder ORT-Infektionen bei Puten) besteht die Möglichkeit den folgenden Durchgang dagegen zu impfen. Dies sollte rechtzeitig mit dem betreuenden Tierarzt abgestimmt werden, da die Herstellung von bestandsspezifischen Impfstoffen mehrere Wochen in Anspruch nimmt. Bei Junghennen können Schutzimpfungen z.B. gegen Salmonellen, IB, ND, Mykoplasmen, aber auch E. coli und weitere Erreger vor Legebeginn als Nadelimpfungen durchgeführt werden.

Der Stall muss rechtzeitig vor Einstallung der neuen Herde gemäß den Anforderungen der Tiere aufgeheizt, eingestreut und ggf. Futter auf Futterpapier oder -höcker (bei Küken) aufgebracht werden. Das Spülen der Tränken unmittelbar vor der Einstallung entfernt in der Leitung stehendes warmes Wasser und reduziert so den Keimdruck (z.B. durch wärmeliebende Pseudomonaden).

Die Tiere sind da – was tun?
Grundsätzlich ist zum Zeitpunkt der Einstallung die Entnahme einer Probe zur Untersuchung auf Salmonellen zur eigenen Absicherung empfehlenswert. Geeignete Proben sind Küken, Kükenwindeln oder Kotproben, wobei die Entnahme bereits vom Transportbehältnis und nicht erst im Stall erfolgen sollte. …


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Ferkeln einen guten Start ins Leben geben

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In den ersten Lebenswochen reagieren Saugferkel äußerst empfindlich auf alle Umwelteinflüsse. Geringe Energiereserven, eine schwache Thermoregulation und ein Immunsystem, das sich erst noch aufbauen muss, machen sie anfällig für unterschiedlichste Krankheitserreger. Große Würfe, die in der Regel mit leichteren Ferkelgewichten bei der Geburt einhergehen, verschärfen die Situation und können in der Folge zu höheren Mortalitätsraten führen. Ein sorgfältiges Management und regelmäßige Tierbeobachtung durch geschulte und engagierte Fachkräfte helfen, die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Ferkelaufzucht und spätere bestmögliche Mastergebnisse zu stellen.

Grundlegend ist eine gesunde und bedarfsgerecht gefütterte Sau, die durch ihre genetischen Eigenschaften und ihre Körperkondition die Voraussetzung für gesunde und möglichst gleichmäßige Ferkel schafft. Erfolgreiche Betriebe behalten daher den Gesundheitsstatus ihres Bestandes fest im Blick und setzen alles daran, die Einschleppung von fremden Keimen so weit wie möglich zu minimieren. Dabei bedenken sie auch Bereiche wie Futtergewinnung und Ferkeltransport. Sie bewerten und dokumentieren außerdem die Körperkondition jeder einzelnen Sau und stimmen ihre Fütterung daraufhin ab.

Geburtsbedingungen optimieren
Die Vermeidung von Stress ist eine Grundlage für gesunde Schweine. Ruhe im Abferkelstall ist oberstes Gebot. Bewährt hat es sich auch Alt- und Jungsauen abwechselnd nebeneinander aufzustallen. Die Sau schätzt eine kühle Umgebung von 21 °C, was sowohl in den Wintermonaten als auch in den Sommermonaten gewährleistet sein sollte; ihre Körpertemperatur muss unter 39,3°C liegen. Sauberes Wasser in ausreichender Menge sollte selbstverständlich sein. Dennoch ist es angebracht, Tränken und Wasserqualität am Nippel zu überprüfen und Tränkeleitungen vor dem Einstallen ablaufen zu lassen. Hinter der Sau empfiehlt es sich, Stoff- oder Gummimatten zu legen. Die Geburt selbst sollte zügig ablaufen, damit auch die später geborenen Ferkel das überlebenswichtige Kolostrum erhalten. Schließlich nimmt die Konzentration der wichtigen Immunglobuline im Kolostrum sehr schnell ab. Es ist daher sinnvoll, stündlich einen Durchgang zur Tierbetreuung zu machen, um bei Bedarf einschreiten zu können. Es hat sich bewährt, den Sauen vor der Geburt Langstroh zu reichen. Können sie ihr Nestbauverhalten ausüben, so berichten Praktiker, reduzieren sich Geburtszeiten und Komplikationen. Nach der Geburt schätzen es die Ferkel im Nest.

Kolostrum ist lebenswichtig
Ohne Kolostrum der eigenen Mutter haben Ferkel kaum eine Überlebenschance. Sobald als möglich muss das Neugeborene es aufnehmen, da es kaum über Energiereserven und Abwehrkräfte verfügt. Vitale Ferkel schaffen das in der Regel von selbst. 15 Säugungen in den ersten 12 Stunden sind das Ziel. Kleine und geschwächte oder auch ausgekühlte Ferkel müssen jedoch unterstützt werden…


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