Weniger Erkrankungen durch hohe Futteraufnahmen rund um die Kalbung

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Thomas Engelhard, LLG Sachsen-Anhalt, ZTT Iden
Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel, Freie Universität Berlin
Andrea Meyer Landwirtschaftskammer, Niedersachsen

Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass geringe Futter- bzw. Trockenmasseaufnahmen von Milchkühen in den letzten Wochen und Tagen vor der Kalbung in der nachfolgenden Frühlaktation mit mehr Stoffwechselproblemen und auch klinischen Erkrankungen einhergehen. Solche Informationen waren im Jahr 2010 der Anlass, auch am ZTT Iden die ersten Messungen zur Futteraufnahme in den letzten Tagen der Trockenstehzeit durchzuführen und Effekte der dabei auftretenden einzeltierbezogenen Variation zu prüfen.

Aus diesen Messungen an fast 300 Kühen ergab sich, dass für das Drittel der Kühe mit den geringsten TM-Aufnahmen in den letzten fünf Tagen vor der Kalbung ein hohes Abgangs-risiko in der Folgelaktation bestand. Ein Viertel dieser Kühe schied im 1. Laktationsdrittel aus der Herde aus. Dagegen ging aus dem Drittel der Tiere mit dem höchsten Futter-verzehr keine Kuh ab. Zusätzlich gaben die kurz vor der Kalbung besser fressenden Kühe anschließend auch mehr Milch und Milcheiweiß als die schlechten Fresser.

Nach diesen ersten Ergebnissen erfolgten Untersuchungen an weiteren 100 Kühen. Das Resultat blieb dasselbe: Die geringen Futteraufnahmen vor der Kalbung in der betreffenden Auswertungsklasse gingen für die Kühe in der Folge mit stärkerer Stoffwechselbelastung, erhöhtem Abgangsrisiko sowie gleichzeitig reduzierter Milchleistungen einher (Tabelle 1). Allerdings hatte sich das Abgangsrisiko der schlechteren Fresser gegenüber der ersten Messreihe mehr als halbiert. Dazu könnte die stärkere Berücksichtigung der Futter-aufnahme vor der Kalbung im Management der Idener Herde beigetragen haben.


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Buch-Tipp: „Rinder gesund halten“

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Rinder gesund halten ist Ziel jedes Rinderhalters und auch der Titel eines neuen Fachbuchs von Prof. Barbara Benz, Dr. Agnes Richter und Prof. Thomas Richter.

Auf knapp 140 Seiten bietet das Autoren-Trio komprimierte Kost. Stallklima und Faktorenkrankheiten sind für alle Altersgruppen gleich bedeutsam und daher beginnt das Buch mit diesen beiden Themen. Darauf folgen einzelne Kapitel zu jedem Lebensabschnitt des Rindes: Biestmilchkalb – Milchkalb – Fresser – Mastbulle – Färse – Kuh.

In jedem Alter gilt es besondere Knackpunkte zu beachten. 25 davon werden ausführlich behandelt und machen das Buch so auch zum Nachschlagewerk. Von der Schutzlosigkeit des neugeborenen Kalbes, bis zur negativen Energiebilanz der Milchkuh. Checklisten erleichtern die Rekapitulation jedes einzelnen dieser Knackpunkte.

Farblich hervorgehobene sind wichtige Informationen an den Seitenrändern, z. B.: “Bieten Sie kleinen Kälbern 3, größeren Kälbern maximal 4 Liter Biestmilch an.“ Auch wenn der Labmagen nur 2 Liter fasst, werden größere Mengen doch verwertet – im Darm nämlich. Aber nur so lange die Darmschranke offen ist. Deshalb sollten Kälber in den ersten drei  Lebensstunden möglichst 3-4 Liter Kolostrum aufnehmen, empfehlen die Experten.

Gut geeignet ist das Buch deshalb für den Nachwuchs. Erfahrene Praktiker können es als „Fahrplan“ für die Ausbildung nutzen, speziell wenn es um Tierbeobachtung geht. 80 Farbfotos und Zeichnungen verdeutlichen deren zentrale Bedeutung in der Nutztierhaltung:

  • Schwirren besonders viele Fliegen um ein einzelnes Kalb, kann dies auf Fieber deuten. Liegt eine Kuh zu kurz oder zu lange beim Wiederkäuen, sollten die Liegefläche auf Komfort oder die Kuh auf Verletzungen kontrolliert werden. Auch bei den Knackpunkten Klauen-erkrankungen, Lahmheitsbewertung und Körperkondition sind die entsprechenden Fotos natürlich wertvoll.

Zu den vielen Praxistipps gibt es auch knackige Faustformeln dazu. Wie etwa beim Stallklima: „Durchmesser des Ventilators mal 10 ist gleich Wurfweite“. Oder im Kapitel Geburtshilfe: bleibt ein Vorderbein zurück, ist für das weitere Vorgehen entscheidend

„die Kraft, die es braucht, um den zurückgebliebenen Vorderfuß gerade zu ziehen. Sind das weniger als 15 Kilopond – das entspricht etwa der Kraft, die es braucht einen Kasten Bier zu tragen – dann kann weiter gezogen werden.“

Hintergrundinformationen zu Stallbau, Krank-heiten, Rationsgestaltung und vielem mehr runden die Kapitel jeweils ab.

Der Preis für den schmalen Band ist zwar eher üppig, aber welcher Rinderhalter hätte auch Lust, sich durch drei-, vierhundert Seiten zu kämpfen – und wozu gibt es schließlich Weihnachten und Geburtstage?

Unbedingt empfehlenswert:

Rinder gesund halten: Kälberaufzucht, Klauengesundheit, Fruchtbarkeit
von Barbara Benz, Agnes Richter, Thomas Richter

Taschenbuch, 137 Seiten, Verlag Eugen Ulmer, € 29,90

Bioland und Biokreis laden zur Fleischrinder- und Mutterkuhtagung

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Unter dem Motto „Biodiversität und Fleischqualität – da geht was!“ findet vom 27. bis 28. Oktober 2018 die 3. Fleischrinder- und Mutterkuhtagung in St. Andreasberg im Harz statt. Gemeinsame Veranstalter sind die Verbände Bioland und Biokreis, in Kooperation mit dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst.

In diesem Jahr stehen Naturschutz und Biodiversität sowie Rindermast und Fleischqualität im Fokus des bundesweiten Branchentreffs.

Top-Fleischqualität und mehr Biodiversität lassen sich gut verbinden. Das zeigen nicht zuletzt viele Mutterkuhhalter und Rindfleischerzeuger, die in extensiven Grünlandregionen wirtschaften“, so Dr. Ulrich Schumacher, Ressortleiter Tierhaltung bei Bioland e.V. „Doch auch diese Wirtschaftsweise ist hoch anspruchsvoll, wenn sie wirklich nachhaltig erfolgen soll. Die Kunst der Grünlandwirtschaft und -nutzung wird auf der Tagung ausgiebig erörtert und mit einer spannenden Exkursion im Harz ergänzt.“

Als Experte zum Thema „Optimierung der Fütterung in der grünlandbasierten Rindermast“ wird Georg Terler von der Bundeslehr- und Versuchsanstalt Raumberg-Gumpenstein (Österreich) an der Tagung teilnehmen. Terler gibt Einblicke in aktuelle Ergebnisse der Praxisforschung zu Mastverfahren und Fleischqualität. Darüber hinaus werden viele weitere Referentinnen und Referenten vor Ort zur Verfügung stehen. Die Redner referieren über wirkungsvolle Naturschutzmaßnahmen im Praxisbetrieb, eine erfolgreiche Verbindung von Naturschutz und Landwirtschaft, die Optimierung der Fütterung in der grünlandbasierten Rindermast, Kniffe und Tricks im Umgang mit Mutterkühen und Jungrindern, dem Potenzial nachhaltiger Beweidung für Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Klima sowie Chancen und Risiken extensiver Weidehaltung mit Fleischrindern.

Eine Exkursion zum Fleischrinder- und Direktvermarktungsbetrieb von Daniel Wehmeyer rundet die Fachtagung ab. Sein Hof gewann bereits den CeresAward sowie den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau.

Detailliertes Programm und Anmeldeformular

Anmeldungen nimmt das Bioland-Tagungsbüro bis 5. Oktober 2018 entgegen.
Kontakt: Tel. 04262 9590-70, Fax 04262 9590-50, E-Mail: tagungsbuero@bioland.de

Schafe und Hütehunde in Haus Düsse

Höhepunkt für die nordrhein-westfälischen Schäfer sind die NRW-Schaftage, die am Mittwoch und Donnerstag, 29. und 30. August, im Versuchs- und Bil¬dungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Nord¬rhein-Westfalen im Kreis Soest stattfinden. Mit Verkaufs- und Informations¬ständen, verschiedenen Wettbewerben sowie einem umfangreichen Angebot an Zuchtschafen wird Schafhaltern ein interessantes Programm angeboten.

Die Schaftage werden bereits am Dienstag, 28. August, um 15 Uhr mit der Kö¬rung der Böcke der Rassen Texel, Dorper und Ostfriesisches Milchschaf ein¬geläutet. Der Mittwoch beginnt um 8.30 Uhr mit der Prämierung der Rassen Ostfriesisches Milchschaf, Texel und Dorper. Die Auktion findet am selben Tag um 14 Uhr statt. Der Donnerstag startet nach dem Auftrieb von 7 bis 8 Uhr mit der Körung und Prämierung aller anderen in NRW gezüchteten Rassen. Daran schließt sich der freihändige Verkauf von Zuchtschafen der Wirtschaftsrassen an.

Um 15 Uhr beginnt die Auktion von Zuchtschafen der Wirtschaftsrassen. An beiden Tagen werden Fachausstellungen zum Schaf veranstaltet, ergänzt durch ein bunt gemischtes Programm rund um die Schafzucht.Darüber hinaus sind weitere Veranstaltungen, wie Vorträge, Demonstrationen und Wettbewerbe geplant. Abgerundet wird die Veranstaltung am Donnerstag mit der NRW-Meisterschaft im Hüten mit Koppelgebrauchshunden.

Anmeldungen zu den Wettbewerben nimmt die Geschäftsstelle des Schaf¬zuchtverbandes entgegen, Telefon: 02945 / 989-450. Weitere Informationen und die Kataloge gibt es hier

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Aquakultur ist im Kommen

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Wie das statistische Bundesamt mitteilt, haben die Aquakulturbetriebe in Deutschland 2017 etwa 36.000 t Fische, Muscheln und weitere Produkte erzeugt. Das waren fast 3.800 t oder 11,7 % mehr als im Vorjahr. Der starke Zuwachs basiert laut Destatis vor allem auf den Muschelerträgen, die im vergangenen Jahr um fast 30 % auf 16.900 t zulegten. Nahezu unverändert blieb die Fischerzeugung mit 19.200 t. Bundesweit gibt es rund 2.700 Aquakulturbetriebe mit einer oder mehreren Kulturformen. Davon bewirtschafteten 2017 rund 2.300 Betriebe Teiche auf einer durchschnittlichen Fläche von 10 Hektar. In rund 1.300 Betrieben wurden Becken, Fließkanäle oder Forellenteiche zur Erzeugung von Fischen und Krebstieren eingesetzt mit einem durchschnittlichen Volumen von 2.700 m³. Kreislaufanlagen und Netzgehege spielen in Deutschland noch eine untergeordnete Rolle.

Quelle. Statistisches Bundesamt Destatis

Bienen brauchen es bunt

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Forscher unter Leitung der Universität Würzburg haben herausgefunden, dass eine vielfältige Pflanzenlandschaft Bienen hilft, stabile Populationen aufrecht zu erhalten.

Bisher vermuteten Wissenschaftler, dass landwirtschaftlich intensiv genutzte Habitate generell schlecht für Bienen sind, da sie dort Pestiziden ausgesetzt sind und nur eine sehr geringe Auswahl an Nahrungsressourcen und Nistmöglichkeiten finden. Auch darauf führte man das weltweite Bienensterben zurück. Bienen können jedoch durchaus in landwirt-schaftlich genutzten Flächen gut leben. Voraussetzung ist, dass die Bienen Zugang zu sogenannten Habitatinseln mit hoher Pflanzendiversität haben.

Das zeigten Wissenschaftler der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), zusammen mit anderen deutschen und australischen Forschern nun erstmals in einer Studie. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in „Scientific Reports“.

Soziale Bienen untersucht
„Tetragonula carbonaria“ heißt die australische, stachellose Bienenart, die die Wissen-schaftler über mehr als zwei Jahre untersuchten. „Beispielhaft beobachteten wir an ihr, ob die Fitness und der Fortpflanzungserfolg sozialer Bienen von der sie umgebenden Diversität der Pflanzen und der damit verbundenen Qualität der Nahrungsressourcen abhängt“, sagt Dr. Sara Leonhardt, die Leiterin der Studie an der JMU. Zu sozialen Bienen gehören unter anderen Honigbienen und stachellose Bienen. Sie sind für einen Großteil der weltweiten Bestäubungsleistung verantwortlich.

Für die Studie installierten die Wissenschaftler Bienenkolonien in drei verschiedenen Habitaten. „Wir wählten naturbelassene Wälder, urbane Gärten und landwirtschaftlich intensiv genutzte Macadamia-Plantagen und beobachteten das Wachstum und die Pro-duktion von Arbeiterinnen, Königinnen und neuen Kolonien“, sagt Dr. Benjamin Kaluza, der Erstautor der Studie. Außerdem analysierten sie die Nahrungsqualität des gesammelten Pollens und Honigs und kartierten die Pflanzendiversität in diesen Habitaten.

Rückgang der Biodiversität als Ursache für das Bienensterben
Das Ergebnis: Die Lebensqualität der Bienen war in Gärten und artenreichen Wäldern am höchsten und in Plantagen am geringsten. Nehme die Pflanzenvielfalt in der Umgebung ab, produzieren die Bienen weniger Nachkommen, folglich schrumpfen die Kolonien. „Bienen brauchen Diversität“, sagt Kaluza. „Nur in Landschaften mit hohem Pflanzenarten-Reichtum finden sie kontinuierlich ausreichend ausgewogene und qualitativ hochwertige Nahrung und andere Ressourcen.“

Laut Leonhardt ist dieser Effekt bereits sichtbar, wenn die Bienen auch nur kleine Habitatinseln mit hoher Blütendiversität in Flugdistanz haben. „Denn dann können sie sowohl den negativen Einfluss von Pestiziden als auch von Monokulturen kompensieren“, sagt sie und ergänzt: „Dieses Ergebnis bedeutet, der weltweite massive Rückgang der Biodiversität könnte eine Hauptursache für das Bienensterben sein.“

Die Folgen ihrer Erkenntnisse: „Wir erhoffen uns jetzt natürlich verstärkten Schutz und Re-etablierung biodiverser Habitate, vor allem in landwirtschaftlich stark genutzten Regionen, wie zum Beispiel Plantagen“, sagt Kaluza.

Zusammenarbeit mit anderen Forschern
Die Forschung wurde finanziell von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt. Beteiligt waren Professorin Helen Wallace von der University of the Sunshine Coast (Australien), Dr. Tim Heard, Bienenberater aus Brisbane (Australien), Dr. Vanessa Minden von der Universität Oldenburg und Professorin Alexandra-Maria Klein von der Universität Freiburg. In weiteren Forschungen wollen Sara Leonhardt und ihr Team nun untersuchen, wie genau die Bienen ihre Ressourcen finden und wie sie von den unterschiedlichen Ressourcen profitieren.

Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Videointerview: Boomende Aquakultur in Asien

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Die Aquakultur in Asien ist nach Meinung von Dr. Serge Corneillie, Ph.D., Technical and Business Development, Asia, für ein enormes Wachstum bereit.

„Es gibt einen riesigen Markt“, sagte Dr. Corneillie. „Hinzu kommt, dass Asien ein fantastisches Umfeld für die Produktion von Fischen und Shrimps bietet: Die perfekten Temperaturen das ganze Jahr über und viele Orte, die sehr gut gegen Stürme geschützt sind. So können sie das ganze Jahr über sicher produzieren. “ Er wies jedoch darauf hin, dass es auch ernste Herausforderungen gibt, vor allem in Garnelenfarmen, wo bakterielle und virale Erkrankungen erhebliche Verluste verursachen.

Kevin Corizzo von Diamond V interviewte Dr. Corneillie als Teil der monatlichen Videoserie „Diamond V at 75: Immunstärke für das Leben“, die die Geschichte von Diamond V in der Tier- und Futtermittelindustrie würdigt und seine wissenschaftliche Forschung, technische Expertise und Vision hervorhebt für die Zukunft. Das August-Video konzentriert sich auf ein wachsendes Segment des Geschäftsportfolios von Diamond V – Aquakultur.

Dr. Corneillie wies darauf hin, dass in Asien eine steigende Nachfrage nach gesunden Produkten besteht und die Menschen haben mehr Geld für diese Produkte: „Ich denke, die Zukunft sieht sehr, sehr gut aus für die Aquakultur.“

Um das Video und weitere anzusehen, einfach hier klicken

Diamond V ist ein weltweit führendes Tiergesundheitsunternehmen, das auf vielen Arten forscht und natürliche, auf Fermentation basierende Produkte zur Unterstützung des Immunsystems für Tiergesundheit, Tierleistung und Lebensmittelsicherheit weltweit herstellt. Die globale Zentrale und alle Produktionsstätten befinden sich in Cedar Rapids, Iowa, USA. Diamond V hat auch Büros in fünf anderen Ländern und vermarktet Produkte in mehr als 70 Ländern. Mehr als 75 Jahre Erfahrung in den Bereichen Wissenschaft, Innovation, Technologie und Qualität haben Diamond V den Ruf als vertrauenswürdige Experten für Ernährung und Gesundheit eingebracht.

Quelle: Diamond V

BECAL: Neue App berechnet Wirtschaftlichkeit von Impfstoffen in der Schweineproduktion

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Welchen wirtschaftlichen Nutzen hat eine weitere Impfung, welchen Return of Investment (ROI) bringen höhere Tiergesundheitskosten? Die neue App BECAL (Boehringer Ingelheim Economic Calculator) analysiert eine tiermedizinische Maßnahme schnell und benutzerfreundlich auf ihre Wirtschaftlichkeit.

BECAL Schwein evaluiert die Auswirkung der Impfung bei Schweinen von der Geburt bis zur Schlachtung, BECAL Sau bewertet Präventionsmaßnahmen im Sauenbestand. In beiden Fällen erstellt die Anwendung eine Profitabilitätsrechnung basierend auf individuellen Produktionsdaten. Es sind Angaben zu den biologischen Leistungen, den Kosten und Erlösen des Betriebs einzugeben. Aus diesen Angaben berechnet die App u.a. die direktkostenfreie Leistung und den Netto- und den Mehrgewinn gegenüber der Investition (ROI).

Entwickelt wurde die App von Boehringer Ingelheim gemeinsam mit Experten der Schweineindustrie. Mit BECAL kann die Wirtschaftlichkeit einer neuen Gesundheits-maßnahme gemeinsam mit dem betreuenden Tierarzt objektiv bewertet werden. Damit    sei BECAL ein weiteres Werkzeug von Boehringer Ingelheim für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Schweinproduktion teil das Unternehmen mit..

Die App ist in deutscher Sprache kostenfrei in den Stores erhältlich. Geben Sie hierzu einfach „BECAL Boehringer Ingelheim“ in die Suche ein.

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH,  E-Mail: vetservice@boehringer-ingelheim.com, www.vetmedica.de

Quelle: Boehringer Ingelheim

Eingesetzte Antibiotikamengen erneut gesunken

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Weniger Fluorchinolone in den Geflügel und Schweine haltenden Betrieben im QS-System

Im Jahr 2017 ist die eingesetzte Antibiotikamenge bei Schweine, Geflügel und Mastkälber haltenden Betrieben im QS System nochmals gesunken. Auch für die Verbrauchszahlen der Fluorchinolone, einer Antibiotikagruppe, die für die Humanmedizin von besonderer Bedeu-tung sind, konnte erneut ein Rückgang festgestellt werden. Ein deutliches Zeichen für den sorgfältigen und verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz von Tierärzten und Tierhaltern.

Die Gesamtmenge der im QS-System eingesetzten Antibiotika sank von 486 Tonnen (2016) auf 471 Tonnen (2017). Besonders erfreulich: die Menge der eingesetzten Fluorchinolone konnte von 4,83 Tonnen (2016) auf 4,66 Tonnen (2017) gesenkt werden. Die Fluor-chinolone werden zusammen mit den Cephalosporinen der 3. und 4. Generation zu den sogenannten kritischen Antibiotika gezählt.

Davon teilweise abweichende Ergebnisse gab jüngst das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bekannt, das einmal jährlich die Antibiotikaabgabe-mengen an die Tierärzte veröffentlicht. Das BVL meldete einen Anstieg bei den Fluor-chinolonen um 0,6 Tonnen (s. Tab. 1). Thomas May, bei QS verantwortlich für das Anti-biotikamonitoring, stellt fest: „Dieser Anstieg beruht nicht auf den Antibiotikaeinsatz in Geflügel und Schweine haltenden Betrieben. QS erfasst den Antibiotikaeinsatz von über 95 Prozent der deutschen Schweine- und Geflügelhalter und diese haben 0,17 Tonnen weniger eingesetzt als im Jahr zuvor.“

Auch die aktuellsten Zahlen im Antibiotikamonitoring des QS-Systems deuten darauf hin, dass weiterhin weniger Antibiotika im Nutztierbereich eingesetzt werden. Mit 211 Tonnen liegen die Antibiotikamengen für die ersten sechs Monate des Jahres leicht unter dem Vorjahresniveau.

Tabelle: Vergleich der eingesetzten Antibiotikamengen (in Tonnen, QS) und Antibiotika-abgabemengen an Tierärzte (in Tonnen, BVL), 2011-2017

Quelle: QS Qualität und Sicherheit GmbH

QS berechnet erstmals Tiergesundheitsindex

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Bild: QS

19.500 Schweinemastbetriebe erhalten Auswertungen
Zum 1. August 2018 wurde erstmals der Tiergesundheitsindex (TGI) für alle Schweinemastbetriebe im QS-System berechnet. Die Schweinemäster erhalten die zusammengetragenen Ergebnisse aus den Schlachtungen des 1. Halbjahres 2018 von ihrem Bündler. Damit haben sie die Möglichkeit, die Organbefunde ihrer abgelieferten Tiere zu bewerten und sich mit den anderen Landwirten, die an denselben Schlachthof geliefert haben, zu vergleichen. Grundlage für den Index sind die Ergebnisse der amtlichen Schlachttier- und Fleischuntersuchung, die in der Schlachthof-EDV erfasst, an die QS-Befunddatenbank weitergegeben und dort Schlachthof bezogen ausgewertet werden.

Es werden vier Teilindices ermittelt und weitergeleitet (s. unten stehendes Muster): Atemwegsgesundheit (Herz, Lunge, Brustfell), Organgesundheit (Leber, Darm), Gelenkgesundheit (Gelenke, Liegebeulen) und Unversehrtheit des Schlachtkörpers (Haut, Ohr, Schwanz, Treibespuren). Die Berechnung der Teilindices erfolgt für alle Lieferungen eines Landwirts (VVVO-Nummer) an einen Schlachthof über einen Zeitraum von sechs Monaten. Die Indices für die Lieferungen des Landwirts werden im Vergleich zum 1. Quartil und zum Median aller Lieferungen an den jeweiligen Schlachtbetrieb dargestellt. Dieser Vergleich ermöglicht den Schweinehaltern neben der absoluten auch eine relative Einordnung. Die Werte für die Indices liegen zwischen 0 und 100. Gute Schlachtkörperbewertungen ergeben einen höheren Wert, Auffälligkeiten führen zu Abwertungen. Werden niedrige Werte aufgrund von höheren Befundraten festgestellt, sollte der Landwirt mögliche Defizite in seinem Betrieb identifizieren und prüfen, ob betriebliche Maßnahmen, wie beispielsweise eine Änderung der Klimaführung im Stall, notwendig sind.

20.930 Schweinemastbetriebe haben im ersten Halbjahr 2018 Schweine zur Schlachtung an Schlachtbetriebe im QS-System geliefert. Für 13.100 Betriebe konnte der Tiergesundheitsindex vollständig, das heißt für alle vier Teilindices, berechnet werden. Für weitere 6.400 Betriebe konnte mindestens ein Teilindex berechnet werden. Bei diesen Betrieben war die Erfassung der Befunde im Schlachtbetrieb noch nicht ausreichend umgesetzt worden. 160 Betriebe erhalten keinen TGI, weil die Datenlage für die Auswertungen nicht ausreichend war. 1.270 Schweinemäster haben weniger als 50 Mastschweine im ersten Halbjahr 2018 geliefert und wurden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

Rückmeldung an Tierhalter jedes Quartal
Der Tiergesundheitsindex wird zukünftig quartalsweise berechnet und den Betrieben mitgeteilt, damit diese die Möglichkeit haben, bei Bedarf zeitnah zu reagieren. Wenn der Landwirt es wünscht, kann der TGI z. B. auch dem behandelnden Tierarzt zur Verfügung gestellt werden. Zurzeit arbeitet QS an einer App für Landwirte, über die diese zukünftig alle betrieblichen Daten, u.a. die Tiergesundheitsindices, auch mobil abfragen können.

Quelle: QS Qualität und Sicherheit