Auch in der Landwirtschaft spielt die Digitalisierung eine zunehmend bedeutendere Rolle. Automatisierte Prozesse, der Einsatz von Robotertechnik und die Nutzung von Geodaten sind in vielen Betrieben bereits Standard. „Big Data im Stall – Zukunftsmodell oder Sackgasse?“ ist das Schwerpunktthema des 7. Wilhelm-Stahl-Symposiums am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf.
Vernetzt oder verheddert?
Die Veränderung fast aller Lebensbereiche durch die Digitalisierung stellt auch die Landwirte vor gänzlich neue Herausforderungen. Viele Arbeitsabläufe werden deutlich vereinfacht. Von optimierter automatischer Fütterung über Gesundheitsüberwachung bis hin zur Brunsterkennung in der Zucht – die Liste der innovativen Einsatzmöglichkeiten ist lang. Die moderne Nutztierhaltung profitiert zweifellos von dieser Entwicklung. Doch die Fortschritte in der Branche müssen andererseits für alle Landwirte zugänglich und nutzbar sein. Dafür müssen die Voraussetzungen stimmen. Die Fragen für Wissenschaft, Praxis und Politik zur intelligenten Verknüpfung etablierter digitalisierter Abläufe oder zur Nutzung und zum Schutz gewonnener Daten stehen dabei im Raum, ebenso wie die Investitionskosten und der Mehrwert für Mensch, Tier und Umwelt.
Das Dummerstorfer Wilhelm-Stahl-Symposium wird gemeinsam von der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Rostock und vom Leibniz-Institut für Nutztierbiologie alle fünf Jahre zu einem aktuellen agrarpolitischen Schwerpunktthema veranstaltet.
7. Wilhelm-Stahl-Symposium Big Data im Stall – Zukunftsmodell oder Sackgasse?
Mittwoch, 6. Juni 2018, 10.00 – 17.30 Uhr – Tagungszentrum des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie Dummerstorf, Wilhelm-Stahl-Allee 2
Eröffnung und Begrüßung
Prof. Dr. Klaus Wimmers, Vorstand FBN Dummerstorf
Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Festvorträge
„Digitale Transformation und Big Data – Plädoyer für nachhaltige Technikgestaltung“ – Prof. Dr. Klaus Mainzer, Technische Universität München
„Digitalisierung und Big Data – Innovation in der Nutztierhaltung!?“ – Prof. Dr. Thomas Jungbluth, Universität Hohenheim
Fachvorträge zum Thema – Big Data und Tiermanagement
„Vernetzt oder verheddert – Wie steht es um die zukunftsorientierte Digitalisierung in der Milchviehhaltung?“ – Andreas Pelzer, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
„Big Data in der Tierzucht – Welche Herausforderungen und Erwartungen haben die Unternehmen?“ – Dr. Bianca Lind, Bundesverband Rind und Schwein e.V.
„Vom Sensor zur Entscheidung“ – Prof. Dr. Norbert Reinsch, FBN Dummerstorf
Fachvorträge zum Thema – Neue Phänotypen für Tierwohl und Tiergesundheit
„Big Data – Mittel zu welchen Zwecken?“ – Prof. Dr. Albert Sundrum, Universität Kassel
„Neue Technologien für neue Phänotypen in einem internationalen Schweinezucht- programm“- Dr. Barbara Harlizius /Dr. Egbert Knoll, Topigs Norsvin Research Center Breuningen, Niederlande
„Neue Phänotypen: Was können sie uns über die Diversität von Prädisposition und Haltungsansprüchen bei Nutztieren sagen?“ – Prof. Dr. Christa Kühn, FBN Dummerstorf
Fachvorträge zum Thema – High Tech und Transparenz
„Tierethik und Nutztierhaltung – Sind Landwirtschaft 4.0 und Ansprüche aus der Tierethik miteinander vereinbar?“ – Christian Dürnberger, VetMed Universität Wien
„Transparenz in der Lebensmittelproduktion – dient nicht nur als Tool zur Verbesserung der Verbraucherakzeptanz“ – Sandra Erdmann, EDEKA Nord GmbH
„Milchrindzuchtziele zwischen Tradition und Moderne – Was Daten erklären können“ – PD Dr. Anke Römer, Landesforschungsanstalt MV
Anmeldung
Dr. Norbert K. Borowy: borowy(at)fbn-dummerstorf.de
Quelle: Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN)