Fütterung auch bei Dürre sicherstellen

Von Dr. Heike Engels, Dipl. Ing. agr

Die extreme Trockenheit im Sommer 2018, die teils mit großer Hitze einherging, beeinträchtigte deutschlandweit die Erntemengen und Futterqualitäten. Auch Familie Hörstmann-Jungemann in Lippstadt, Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen, hatte damit zu kämpfen, ihre Tiere satt zu bekommen. Um nicht nur Quantität, sondern auch Qualität beim Futter zu sichern, testeten sie ein neues Futtermittel der Firma Bröring – Bova Forage.

Wenn man wie Familie Hörstmann-Jungemann täglich 250 Milchkühe plus eigene Nachzucht sowie 160 Bullen füttern muss, hat die Futterbeschaffung einen sehr hohen Stellenwert. Mag das Futter im Sommer immer noch reichen, so müssen auch für den Winter ausreichende Mengen vorhanden sein. Dafür nutzen die Milchviehhalter gerne Silage aus Gras und/oder Mais. Was in normalen Jahren eigentlich kein Problem ist, gestaltete sich im Dürrejahr 2018 extrem schwierig – es gab durch die Trockenheit viel zu wenig Graswachstum und auch beim Silomais fehlten die Massen-, aber vor allem auch die Energieerträge. Sohn Florian Hörstmann-Jungemann erinnert sich: „Wir hier in Lippstadt hatten 2018 nur 58 % Niederschlag im Vergleich zum langjährigen Mittel. Der erste Grasschnitt war noch sehr gut, der 2. brachte nicht einmal 60 % der sonst üblichen Menge, der 3. Schnitt war ebenfalls nur mäßig und der 4. war nur noch ein Pflegeschnitt. Es wuchs einfach nichts mehr. Normal haben wir hier gute 5 Schnitte Gras, die wir für den Winter einsilieren können.“

Schwankende Silagequalitäten
Mit dem Mais verhielt es sich ähnlich. War die Erntemenge schon zu niedrig, fehlte es dem Mais auch noch an Energie und Stärke, denn der Futterwert des Silomaises richtet sich hauptsächlich nach der Kolbenausbildung, und die war durch Hitze und Trockenheit schwer beeinträchtigt. „Wir ernteten Silomais mit einem Trockensubstanzgehalt von über 43 %, normal sind zwischen 32 und 38 % TS in der Gesamtpflanze. Der Stärkegehalt lag unter 30 %, normalerweise bewegen sich Maissilagen zwischen 36 und 40 % Stärke in der Trockenmasse“, so Florian Hörstmann-Jungemann. Die Energiegehalte lagen nur bei 6,6 MJ NEL, idealer wären Werte ab 7,0 MJ NEL gewesen. Zudem besteht bei zu hohen Trockensubstanzgehalten aus der Restpflanze mit deutlich über 35 % das Risiko, durch mangelnde Verdichtung des Silostockes sehr leicht Fehl- bzw. Nachgärungen zu bekommen.

Futterzukauf oder Herde abstocken?
Schnell wurde allen klar, dass das Grundfutter knapp war und zudem von nicht optimaler Qualität, es würde nicht für den Winter reichen. Familie Hörstmann-Jungemann stellte sich die Frage: Grundfutter zukaufen oder die Herde abstocken? …


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