Von Dr. Onno Burfeind, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Die Fütterung von Schweinen legt einen wichtigen Grundstock für die Gesundheit der Tiere. Nicht zuletzt durch das gesetzliche Ziel den Antibiotikaverbrauch in der Tiermast zu reduzieren, sind nach Einführung der Aufzeichnungspflicht 2014 viele Anstrengungen unternommen worden, durch verbesserte Managementbedingungen den Gesundheitsstatus der Tiere zu verbessern. Auch in punkto Fütterung gibt es neue Ansätze – der Einsatz von Lebendhefen ist einer davon.
In der Fütterung ist der Einsatz von Probiotika mittlerweile weit verbreitet. Probiotika sind Mikroorganismen, die dem Organismus mit dem Futter verabreicht werden. Diese Mikroorganismen können die Zusammensetzung der Darmflora positiv beeinflussen, was sich idealerweise positiv auf die Darmgesundheit auswirken soll. Dazu zählen auch die Lebendhefen. Abzugrenzen sind die Probiotika von den Präbiotika, die lediglich das Milieu im Magen-Darm-Trakt in der Weise beeinflussen sollen, dass das Wachstum von erwünschten Mikroorganismen gefördert werden soll. Die Präbiotika stellen somit das „Futter“ für die gewünschten Mikroorganismen dar, wäh-rend bei der Verwendung von Probiotika die erwünschten Mikroorganismen selbst hinzugefügt werden.
Gesundheit als Basis für gute Leistungen
Heutige Mastschweine verfügen über ein enormes genetisches Potential für hohe Mastleistungen und günstige Futterverwertungen. Tageszunahmen von 1.000 g pro Tag sind keine Seltenheit mehr. Über die Futterqualität kann neben der Gesundheit auch die Leistung der Schweine positiv beeinflusst werden. Lebendhefen werden mittlerweile regelmäßig in Schweinefuttermitteln eingesetzt. Auch diese haben das Potential die Leistungen der Tiere weiter zu verbessern. Lag der Einsatzschwer-punkt bisher vor allem in der Fütterung von Sauen und Ferkeln, so erfolgten erst in den letzten Jahren intensivere Überlegungen des Einsatzes in der Schweinemast. Hier ist immer kritisch zu hinterfragen, ob der Einsatz eines kostenintensiven Pro-duktes gerechtfertigt ist, da die benötigten Mengen höher sind und die Futterkosten einen Großteil der Produktionskosten ausmachen.
Versuch am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp (LVZ)
Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse eines Schweinemastversuches aus dem LVZ zum Einsatz von Lebendhefen im Schweinemastfutter vorgestellt. In die-sem wurden zwei Fütterungsstrategien bei Mastschweinen miteinander verglichen. Es wurden Sauen und Eber getrenntgeschlechtlich in Gruppen von elf Schweinen gemästet. In beiden Gruppen von jeweils 165 Mastschweinen wurden mehlförmige Standardmastfuttersorten gefüttert (Tabelle 1). Die Differenzierung erfolgte lediglich über die Zulage von Lebendhefen zu dem Futter der Versuchsgruppe über die drei Mastphasen. Während dem Vormastfutter der Versuchsgruppe 1 kg / to des unter-suchten Produktes hinzugefügt wurde, waren es in der Mittel- und Endmast jeweils 0,5 kg / to des Produktes. Dies entspricht 1,0 * 1010 koloniebildenden Einheiten in der Vormast und jeweils 5,0 * 109 koloniebildenden Einheiten pro kg Futter. …
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