Vogelgrippe-Virus bei Wiederkäuern in den USA bestätigt

Das amerikanische „Farm Journal“ berichtet von Infektionen mit dem HPAI-Virus bei Rindern in Texas, New Mexico und Kansas. Es handelt sich dabei um denselben hochpathogenen Stamm, der seit zwei Jahren in den USA verbreitet ist. Bisher wurden drei Molkereien in Texas und eine in Kansas positiv auf HPAI getestet.

Das Virus wird von wildlebenden Wasservögeln übertragen, betroffene Milchkühe übertragen das Virus aber offenbar nicht auf andere Tiere in ihrer Herde. Auch wurden keine Veränderungen am Virus festgestellt, die eine Übertragung auf den Menschen erleichtern würden.

Die zuständigen Behörden raten Milchproduzenten dringend, alle Standard-Biosicherheitsmaßnahmen anzuwenden, alle Viehtränken zu reinigen und zu desinfizieren und das Trinkwasser dort zu isolieren, wo es durch Wasservögel kontaminiert werden könnte.

„Anders als bei betroffenem Geflügel gehe ich davon aus, dass es keinen Bedarf geben wird, Milchviehherden zu keulen“, sagte ein Sprecher des Texas Department of Agriculture. Man rechne mit einer vollständigen Erholung der Rinder.

Symptome
Das “Farm Journal” zitiert auch einen Sprecher der American Association of Bovine Practitioners (AABP), der die Symptome so beschreibt:

„Es scheint, dass die Krankheit nach etwa drei bis vier Tagen ihren Höhepunkt erreicht und 10 bis 14 Tage anhält. Ältere Milchkühe scheinen klinisch stärker betroffen zu sein und die Laktation ist stärker beeinträchtigt. Und obwohl es nicht bei jeder Herde auftritt, scheint es, dass es hauptsächlich Tiere betrifft, die sich in der mittleren bis späten Laktationsphase befinden. Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass bei älteren Tieren etwas passiert, bei frischen Kühen jedoch nicht.“

Infizierte Herden verlieren 14 bis 21 Tage lang etwa 20 % ihrer Milchleistung
• Zu den klinischen Symptomen zählt ein plötzlicher Rückgang der Milchleistung.
• Einige stark betroffene Kühe produzieren dickere, konzentriertere, kolostrum-artige Milch.
• Die Infektion führt zu einem Rückgang der Futteraufnahme bei gleichzeitiger Verschlechterung der Pansenfunktion, begleitet von losem Kot und etwas Fieber.
• Betroffene Betriebe berichteten, dass ältere Kühe in der Mitte der Laktation möglicherweise stärker betroffen sind als jüngere Kühe, frischlaktierende Kühe oder Färsen.
• Trockensteher und Färsen scheinen nicht betroffen zu sein.
• In einigen Herden traten Lungenentzündung und Mastitis auf.

Kürzlich wurde erstmals die HPAI-Infektion einer Ziege in Minnesota diagnostiziert, wie die amerikanische Branchen-Website meldet. Die Ziege lebte mit einer Geflügelherde zusammen, die Ende Februar positiv auf das Vogelgrippevirus getestet wurde. Ziege und Geflügel teilten sich auf dem Hof Weide und Wasserquelle.