X-Zelit® – Milchfieberprophylaxe einfach gemacht

Keep it simple,
dies ist die Zielsetzung des Calciumund Phosphorbinders X-Zelit® bei der Milchfieberprophylaxe. X-Zelit® ist ein Natrium-Aluminium Silikat, auch als Zeolit bekannt, es wirkt im Verdauungstrakt der Kuh. Eine einfache Anwendung und Rationsgestaltung sind bei diesem Prophylaxeprodukt die Zielsetzung. Es muss mindestens 14 Tage vor der Kalbung mit einer Dosierung von rund 500 g je Kuh und Tag eingesetzt werden, dann liefert es sehr überzeugende Ergebnisse.

Phosphor ist der Schlüssel
Zum Hintergrund: Eine Studie am Hofgut Neumühle unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Grünberg von der Uni Gießen aus dem Jahr 2022 zeigt, dass die Reduktion des Phosphorgehaltes in der Trockensteherfütterung den Blut-Calciumgehalt rund um die Abkalbung konstant hält. Dieser Effekt tritt ein, wenn die tägliche Phosphoraufnahme unter 20 g je Kuh und Tag liegt.

Dieses ist mit einer GMO-freien Fütterung und den entsprechend hohen Rapsmengen in der Ration nicht zu erbringen, da Raps viel Phosphor enthält. X-Zelit® bindet diätetischen Phosphor sehr fest, wodurch dieser dem Stoffwechsel der Kuh nicht zur Verfügung steht. Durch einen hormonellen Feedbackmechanismus wird die Aktivität der knochenabbauenden Zellen angeregt. Als Ergebnis wird Ca und P im immer gleichen Verhältnis von 2:1 freigesetzt. Niedrige Blutphosphorgehalte regen außerdem die Aktivierung von Vitamin D3 in der Niere an. Hierdurch wird eine größere Anzahl an Calcium-Kanälen in die Darmwand eingebaut und mehr Calcium wird aus dem Futter absorbiert (Horst et al., 1994). Beides hat zur Folge, dass die Kuh rund um die Geburt den Calciumblutspiegel aufrechterhält (>2,15 mmol/l) und kein subklinisches Milchfieber entwickelt.

Weg mit alten Zöpfen
Durch die Phosphor-Bindung des Produktes sinkt dementsprechend der Phosphorgehalt im Serum auf gewünschte Werte von unter 0,8 mmol/l. Studien von Wächter et al. (2022) und Cohrs et al. (2018) zeigen, dass eine kurzfristige (bis zu 5 Wochen) Absenkung des Phosphor- Serum-Spiegels während der Trockenstehzeit keine negative Auswirkung hat. Wie oben beschrieben, wird der Calcium-Blutspiegel dadurch stabilisiert. Wir nutzten heute den Phosphor-Serum-Spiegel als Kontrollmechanismus, ob wirklich die gewünschte X-Zelit® -Menge je Kuh und Tag aufgenommen wird. Bei Abweichungen müssen Managementoder Fütterungsfehler behoben werden, um den vollständigen Effekt des Prophylaxeproduktes zu erzielen.

Fütterung gestalten
In einer modernen Trockensteherfütterung hat Phosphor keinen Platz, somit sind Mineralfutter, die Phosphor enthalten umgehend zu ersetzen. Um den Einsatz von Raps in der Ration zu minimieren, kann bei Einsatz von X-Zelit® der Anteil an Grassilagen erhöht werden. Es hat sich gezeigt, dass das Produkt auch in grasbasierten Systemen wie in Neuseeland überzeugt. Wichtig ist, dass die gefütterten Mineralfutter mit einer sehr gut verfügbaren Magnesiumquelle und hohen Magnesiumgehalten ausgestattet sind. Magnesium spielt in der Aktivierung des Parathormons, ebenfalls ein Aktivator des Knochenabbaus, eine zentrale Rolle. Im Zusammenspiel mit X-Zelit® empfiehlt sich das Mineralfutter X-Dry 8000 von VILOFOSS. Um den Erfolg abzurunden ist es wichtig, dass die Tiere energie- und proteinmäßig an den Bedarf angepasst gefüttert werden.

Erfolg im Stall kontrollieren
Die Vermeidung von subklinischem Milchfieber durch X-Zelit® lässt sich durch Analyse des Blutcalciumspiegels post partum feststellen. Das Ziel sind Werte über 2,15 mmol/l rund 6-17 Std p.p.

Es können hierzu auch Kuhsignale beobachtet werden, denn eine gute Calciumversorgung gewährleistet eine gute Muskelkontraktion. Somit geht die Geburt schnell vonstatten, unterhalb von einer Stunde. Der Schwanz der Frischabkalber ist sauber sowie nicht blutverschmiert und die Scheide ist wenig geschwollen und nach ca. 4 Stunden wieder rückgebildet. Empirisch zeigt es sich, dass die Nachgeburt zügig ab geht und der Pansen nach 8 Stunden wieder gefüllt ist, da die Tiere schnell anfangen zu fressen.

Nicht vergessen
Das X-Zelit® sollte mindesten 14 Tage und höchstens 24 Tage mit 500 g täglich gefüttert werden. Bei sehr niedrigen Phosphorgehalten in der Ration kann die tägliche X-Zelit® Menge reduziert werden.

Es ist wichtig, dass die Frischabkalber direkt nach dem Kalben auf die Frischmelkerration umgestellt werden, da es ansonsten durch die Ca- und P-Bindung zu einem vehementen Milchfieber kommt. Praktiker handhaben es so, dass Frischabkalber jeweils vor und nach dem Melken umgruppiert werden. Hier müssen die Mitarbeiter sensibilisiert werden.

Gerne beraten wir Sie zum Einsatz und zur Rationsgestaltung, um auf einfache Art klinisches und subklinisches Milchfieber vorzubeugen und wie Sie gemeinsam mit ihrem Tierarzt den Erfolg sichern.

Kontakt:
VILOFOSS®
Dr. Katrin Metzger-Petersen
km-petersen@vilofoss.com
Tel: 05493-9870517