Schwalben und Kühe – auf Milchbauernhöfen ein gutes Team

Hannover (LVN). Gute Nachrichten für die Schwalben in Niedersachsen: Der Bestand an Mehl- und Rauchschwalben auf Milchbauernhöfen hat sich offensichtlich gut entwickelt. Im Rahmen der ersten niedersächsischen Schwalbenzählung im Sommer letzten Jahres wurden von den 1.100 teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten mehr als 23.000 Nester auf den Höfen gezählt. Mit dem Frühling kehren auch die Schwalben auf die Höfe und in die Kuhställe zurück, teilt die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (LVN) mit.

Davon profitieren alle Beteiligten, denn die Schwalben, Kühe und Kälber bilden eine sehr gute Symbiose. Sowohl Rauch- als auch Mehlschwalben ernähren sich von Insekten, die sie im Flug fangen. Insbesondere Fliegen und Mücken finden in den Kuhställen gute Lebensbedingungen, werden aber schnell für Kühe und für die in den Ställen arbeitenden Menschen zum Ärgernis. Indem die Schwalben diese Insekten fressen, helfen sie, den Fliegenbestand auf natürliche Weise zu regulieren.

Traditionell gehörten Schwalben lange zum typischen Bild in dörflich gelegenen Kuhställen. Doch auch für die nützlichen Flugkünstler wurde der Strukturwandel in der Landwirtschaft zur Herausforderung. Während 1970 noch auf mehr als 100.000 niedersächsischen Höfen Kühe gehalten wurden, sind es aktuell nur noch rund 7.800 Milchhöfe. In den dortigen offenen Ställen siedeln sich die sonst schon zu den gefährdeten Arten zählenden Schwalben aber gern an. Die -LVN, die im vergangenen Sommer die Schwalbenzählung in Niedersachsen zusammen mit dem Landvolk und dem Landeskontrollverband initiiert hatte, will mit ihrer Aktion hierbei unterstützend wirken und niedersächsische Milchhöfe dazu motivieren, noch mehr Nisthilfen für die Schwalben zu bauen und aufzuhängen.

„Schwalben sind nützliche Stall-Mitbewohner. Zudem sind sie ein Indikator für ein gesundes Ökosystem. Es hilft allen Beteiligten, wenn in und um die Stallgebäude herum zusätzliche Nistmöglichkeiten durch das Anbringen von Nisthilfen geschaffen werden. Wichtig bei Nestern über hygienisch sensiblen Bereich ist, ein sogenanntes Kotbrett unterhalb des Nestes anzubringen, sodass beispielsweise Futter nicht verunreinigt wird“, stellt Dr. Jan-Hendrick Paduch, Geschäftsführer der LVN, heraus. „Damit können die beteiligten Milchbauernhöfe zudem einen wirksamen Beitrag leisten, den Bestand an Rauch- und Mehlschwalben in Niedersachsen zu schützen, denn die gefährdeten Vogelarten finden außerhalb der Landwirtschaft in Stadt und Land oft immer weniger Brutmöglichkeiten“, so Paduch weiter.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.milchland.de