Anlässlich des 14. Niedersächsischen Tierschutzsymposiums in Oldenburg stellte Dr. Eva Moors vom Tierschutzdienst, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Oldenburg die neue Tierschutzleitlinie für die Schafhaltung vor. Eingangs wies sie darauf hin, dass jeder Schafhalter über die nötige Sachkunde (Ernährung, Pflege, Betreuung verhaltensgerechte Unterbringung) verfügen muss, die durch entsprechende Ausbildungen, abgeschlossenes Studium oder Teilnahme an speziellen Sachkundekursen erworben werden könne.
In den letzten Jahren sei eine Zunahme zu beobachten, dass vermehrt Mängel bei der Unterbringung, Fütterung oder Tierbetreuung auffielen. Gerade für diese Hobbyschafhalter sei fachliche Weiterbildung dringend geboten.
Stallhaltung
Schafe werden üblicherweise nur zur Lammzeit und in kalten Wintermonaten im Stall gehalten, die ganzjährige Stallhaltung sei tierschutzfachlich dagegen abzulehnen. Ein Stall solle trocken, hell und zugfrei sein und über ausreichende Luftzufuhr verfügen, Offenställe böten prinzipiell günstige Klimabedingungen und Tiefstreuhaltung auf Stroh habe sich in der Praxis bewährt.
Der Flächenbedarf im Stall sei z.B. von Körpergröße und Rasse der Tiere, Fütterungseinrichtungen und Bewollung abhängig. Für ein Mutterschaf bis 70 kg würde eine Liege-/Lauffläche von mind. 0,8-1,2 m² empfohlen, für ein Mutterschaf mit 2 Lämmern mind. 1,5-2,0 m².
Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen müssten jedem Tier jederzeit Zugang zu ausreichenden Mengen Futter und Wasser gewähren und so angeordnet sein, dass Verunreinigungen von Futter und Wasser ebenso wie Auseinandersetzungen zwischen den Tieren auf ein Mindestmaß reduziert würden.
Hürden und Raufen müssten stabil und sicher befestigt sein und dank ausreichender Höhe und lichter Weite zwischen den Stangen das Überspringen oder Durchkriechen verhindern. Auch dürften keine herausragenden Nägel, abgebrochenen Teile oder scharfe Kanten eine Verletzungsgefahr darstellen.
Witterungsschutz
Werden Schafe und Lämmer im Freien gehalten, brauchten sie einen Witterungsschutz, der sie vor extrem niedrigen oder hohen Temperaturen schützt. Langanhaltender Regen in Kombination mit Kälte/Wind, könnten zur Auskühlung (gerade bei Lämmern) führen. Bei starker Sonneneinstrahlung drohe neben Hitzestress auch Sonnenbrand (speziell bei frisch geschorenen Tieren).
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