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Big Data im Stall – Zukunftsmodell oder Sackgasse?

Auch in der Landwirtschaft spielt die Digitalisierung eine zunehmend bedeutendere Rolle. Automatisierte Prozesse, der Einsatz von Robotertechnik und die Nutzung von Geodaten sind in vielen Betrieben bereits Standard. „Big Data im Stall – Zukunftsmodell oder Sackgasse?“ ist das Schwerpunktthema des 7. Wilhelm-Stahl-Symposiums am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf.

Vernetzt oder verheddert?
Die Veränderung fast aller Lebensbereiche durch die Digitalisierung stellt auch die Landwirte vor gänzlich neue Herausforderungen. Viele Arbeitsabläufe werden deutlich vereinfacht. Von optimierter automatischer Fütterung über Gesundheitsüberwachung bis hin zur Brunsterkennung in der Zucht – die Liste der innovativen Einsatzmöglichkeiten ist lang. Die moderne Nutztierhaltung profitiert zweifellos von dieser Entwicklung. Doch die Fortschritte in der Branche müssen andererseits für alle Landwirte zugänglich und nutzbar sein. Dafür müssen die Voraussetzungen stimmen. Die Fragen für Wissenschaft, Praxis und Politik zur intelligenten Verknüpfung etablierter digitalisierter Abläufe oder zur Nutzung und zum Schutz gewonnener Daten stehen dabei im Raum, ebenso wie die Investitionskosten und der Mehrwert für Mensch, Tier und Umwelt.

Das Dummerstorfer Wilhelm-Stahl-Symposium wird gemeinsam von der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Universität Rostock und vom Leibniz-Institut für Nutztierbiologie alle fünf Jahre zu einem aktuellen agrarpolitischen Schwerpunktthema veranstaltet.

7. Wilhelm-Stahl-Symposium Big Data im Stall – Zukunftsmodell oder Sackgasse?
Mittwoch, 6. Juni 2018, 10.00 – 17.30 Uhr – Tagungszentrum des Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie Dummerstorf, Wilhelm-Stahl-Allee 2

Eröffnung und Begrüßung

Prof. Dr. Klaus Wimmers, Vorstand FBN Dummerstorf
Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Festvorträge

„Digitale Transformation und Big Data – Plädoyer für nachhaltige Technikgestaltung“ – Prof. Dr. Klaus Mainzer, Technische Universität München

„Digitalisierung und Big Data – Innovation in der Nutztierhaltung!?“ – Prof. Dr. Thomas Jungbluth, Universität Hohenheim

Fachvorträge zum Thema – Big Data und Tiermanagement

„Vernetzt oder verheddert – Wie steht es um die zukunftsorientierte Digitalisierung in der Milchviehhaltung?“ – Andreas Pelzer, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

„Big Data in der Tierzucht – Welche Herausforderungen und Erwartungen haben die Unternehmen?“ – Dr. Bianca Lind, Bundesverband Rind und Schwein e.V.

„Vom Sensor zur Entscheidung“ – Prof. Dr. Norbert Reinsch, FBN Dummerstorf

Fachvorträge zum Thema – Neue Phänotypen für Tierwohl und Tiergesundheit

„Big Data – Mittel zu welchen Zwecken?“ – Prof. Dr. Albert Sundrum, Universität Kassel

„Neue Technologien für neue Phänotypen in einem internationalen Schweinezucht- programm“- Dr. Barbara Harlizius /Dr. Egbert Knoll, Topigs Norsvin Research Center Breuningen, Niederlande

„Neue Phänotypen: Was können sie uns über die Diversität von Prädisposition und Haltungsansprüchen bei Nutztieren sagen?“ – Prof. Dr. Christa Kühn, FBN Dummerstorf

Fachvorträge zum Thema – High Tech und Transparenz

„Tierethik und Nutztierhaltung – Sind Landwirtschaft 4.0 und Ansprüche aus der Tierethik miteinander vereinbar?“ – Christian Dürnberger, VetMed Universität Wien

„Transparenz in der Lebensmittelproduktion – dient nicht nur als Tool zur Verbesserung der Verbraucherakzeptanz“ – Sandra Erdmann, EDEKA Nord GmbH

„Milchrindzuchtziele zwischen Tradition und Moderne – Was Daten erklären können“ – PD Dr. Anke Römer, Landesforschungsanstalt MV

Anmeldung
Dr. Norbert K. Borowy: borowy(at)fbn-dummerstorf.de

Quelle: Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN)

Kraftfutter einsparen – mehr verdienen

Viele Schweizer Milchviehhalterinnen und -halter setzen bei der Produktion variable Anteile an Frischgras und Kraftfutter ein. Agroscope-Forschende konnten jetzt zeigen, dass man eine sehr gute Wirtschaftlichkeit erreichen kann, wenn man weitgehend auf Frischgras setzt. Dadurch lässt sich die Milch um einen Viertel bis einen Drittel günstiger produzieren. Die größten Einsparungen ergeben sich beim Kraftfutter.

Agroscope-Forschende haben drei Pilotgruppen von Milchvieh-Betrieben gegenüber einer Referenzgruppe getestet. Letztere ist repräsentativ für die Schweizer Milchproduktion (Details siehe unten). Die drei Pilotgruppen sind:

– Vollweide
– Eingrasen mit wenig Kraftfutter
– Eingrasen mit viel Kraftfutter

In den drei Pilotgruppen lässt sich die Milch unter Einsatz von Frischgras bei optimalem Kostenmanagement bis zu einem Drittel günstiger produzieren als in der Referenzgruppe, die mit konventioneller Fütterung arbeitet. Die größten Einsparungen ergeben sich beim Kraftfutter, das seit Jahren zu einem vergleichsweise hohen Preis eingekauft werden muss, dann aber auch beim Gebäude und bei der Arbeit.

Vollweide zahlt sich aus
Im Vollweidesystem lassen sich höhere Arbeitsverwertungen realisieren. Zudem können so tiefere Milchpreise verkraftet werden als mit den beiden Mischsystemen mit Eingrasen. Eingrasbetriebe mit viel Kraftfutter sind trotz höherem Milchproduktionsvolumen nicht im Vorteil gegenüber denjenigen mit wenig Kraftfutter. Die hohen Direktkosten und die tieferen Nebenerlöse (Fleischerlöse und Direktzahlungen) je kg Milch werden durch die tieferen Arbeits- und Gebäudekosten nicht ausgeglichen. Das zeigt, dass auch Betriebe mit geringeren Milchmengen sehr gute Ergebnisse erzielen können, sofern sie die Kosten bewusst tief halten.

Bis zu einem Drittel günstiger produzieren
Alle untersuchten Pilotgruppen produzieren die Milch um 24 % bis 32 % günstiger als die Referenzgruppe und weisen eine um 8 bis 13 CHF höhere Arbeitsverwertung je Arbeitsstunde aus. Letztere ist größtenteils auf ein besseres Management bzw. ein ausgeprägtes Kostenbewusstsein zurückzuführen (Details siehe unten).

Welche Frischgras-Systeme sind wirtschaftlich erfolgreich?
Diese Fragestellung wurde im gemeinschaftlichen Projekt «Optimierung von graslandbasierten Milchproduktionssystemen auf Basis von Eingrasen» (Federführend: Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen und das Berufsbildungszentrums Natur und Ernährung (BBZN) Hohenrain) mit 36 Pilotbetrieben über drei Jahre (2014–2016) untersucht. Die Betriebe wurden in drei Pilotgruppen eingeteilt: zwei Mischsysteme mit durchschnittlich 430 kg Kraftfutter (Eingrasen mit wenig Kraftfutter) bzw. 1160 kg Kraftfutter (Eingrasen mit viel Kraftfutter) pro Kuh und Jahr, dazu ein Vollweidesystem mit 90 kg Kraftfutter pro Kuh und Jahr. Die 36 Pilotbetriebe wurden auf die drei Gruppen verteilt. Am Schluss hat Agroscope die Daten genutzt, um für jede Pilotgruppe einen Modellbetrieb mit typischen Daten aufzustellen. Eine weitgehend repräsentative Referenzgruppe, sozusagen «der Schweizer Normbetrieb», wurde diesen gegenübergestellt.

Hintergrundinformationen zur Datengrundlage
Die Ergebnisse der drei Pilotgruppen sind durchwegs besser als die der Referenzgruppe, was auf einen weitgehenden Einsatz von Frischgras zurückgeführt werden kann, der auch tendenziell mit höheren Milchpreisen verbunden ist. So sind Betriebe mit Käsereimilch oder Bio-Milch eher auf eine Frischgrasfütterung angewiesen. Allerdings dürfte auch ein Selektionseffekt zur besseren Wirtschaftlichkeit beigetragen haben, da sich mehrheitlich an Betriebsführung interessierte Teilnehmende meldeten. Die Betriebsleitenden brachten sich aktiv in Arbeitskreisen ein, um bestehende Systeme zu diskutieren und Optimierungen vorzuschlagen. Insofern kann von kostenbewussten Betriebsleitenden mit überdurchschnittlichen Managementfähigkeiten ausgegangen werden.

Quelle: Agroscope Schweiz

Campylobacter – Krankheitskeim auf Hühnereiern

Der wichtigste bakterielle Durchfallerreger verbreitet sich auch über Eierschalen – aber ein Schutz ist möglich

Eier sind ein beliebtes Lebensmittel. Fast 20 Milliarden haben die Deutschen 2016 konsumiert, das entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 235 Eiern. Verständlich, dass der Fund von Chemikalien in Eiern wie zuletzt der des Insektenvernichtungsmittels Fipronil Aufsehen und Empörung hervorrufen. Eher weniger bekannt ist dagegen, dass sich auch der häufigste bakterielle Erreger einer Lebensmittelinfektion auf Hühnereiern findet. Die Rede ist von Campylobacter-Bakterien. Sie rufen eine mit Bauchschmerzen, Fieber und – mitunter blutigem – Durchfall einhergehende Darmentzündung (Enteritis) hervor. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat nun den Wissensstand zum Vorkommen von Campylobacter auf Hühnereiern ermittelt – und gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

Jedes Jahr werden dem Robert-Koch-Institut ungefähr 70 000 Fälle von Campylobacter-Enteritis gemeldet, Tendenz leicht steigend. Zudem gibt es eine erhebliche Dunkelziffer. In der Regel stammen die krank machenden Bakterien von Hühnern, in deren Darm sie leben und denen sie nichts anhaben können. Häufig werden diese Bakterien über nicht ausreichend durchgegartes Hühnerfleisch auf den Menschen übertragen. Das Infektionsrisiko durch Hühnereier wird deutlich geringer eingeschätzt, doch kann man sich über bakterienhaltigen Kot, der am Ei haftet, anstecken. Deshalb sollten Lebensmittelunternehmer die Verunreinigung von Hühnereiern mit Hühnerkot bei der Produktion und dem Verpacken durch Hygienemaßnahmen reduzieren.

„Mit guter Küchenhygiene kann man das Infektionsrisiko durch Hühnereier noch weiter senken“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. „So sollten Küchenutensilien und Hände nach Kontakt mit rohen Eiern gründlich gereinigt werden. Und wer mit Eiern zubereitete Speisen ausreichend erhitzt, tötet Campylobacter und andere Krankheitserreger zuverlässig ab.“

Quelle: BfR

Neues TVT Merkblatt: Eckpunkte einer tiergerechten Sauenhaltung

In der Diskussion um die zukünftige Sauenhaltung, meldet sich die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz mit einem neuen Merkblatt zu Wort:

„Obwohl im deutschen Tierschutzgesetz neben einer angemessenen Ernährung und Pflege auch eine verhaltensgerechte Unterbringung von Tieren vorgeschrieben wird, ist z. B. die Fixierung der Sauen im sogenannten „Ferkelschutzkorb“ gesetzlich erlaubt. Gleichzeitig ist unstrittig, dass Sauen dadurch in ihrem Verhalten und Wohlbefinden stark beeinträchtigt sind. Allerdings stellt sich die Frage, wie eine „verhaltensgerechte Unterbringung“ denn genau aussehen sollte.“

Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) hat verschiedene wissenschaftliche Studien ausgewertet und auf dieser Basis ein Merkblatt erarbeitet, welches auf sämtliche Aspekte der Sauenhaltung und Ferkelproduktion eingeht. Prof Thomas Blaha, Vorsitzender der TVT, erklärt dazu: „Mit diesem Merkblatt fordern wir wissenschaftlich fundiert eine tiergerechtere Sauenhaltung. Die Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere wie beispielsweise das Abferkeln ohne Fixierung oder die Gruppenhaltung im Deckzentrum sind praktisch umsetzbar, unser Merkblatt zeigt auf, worauf dabei geachtet werden muss.“

Als Hintergrundinformation und zum besseren Verständnis bietet das Merkblatt einen kurzen Überblick über das natürliche Verhalten und die Bedürfnisse von Schweinen. Thematisiert werden auch die grundsätzlichen Anforderungen an das Stallklima, also Temperatur, Schadgase und Licht.

In einzelnen Kapiteln des Merkblattes wird die verhaltensgerechte Unterbringung in den verschiedenen Produktionsabschnitten genau beschrieben.

Tiergerechte Gruppenhaltung im Deckzentrum
Die Ergebnisse von Studien und Praxiserfahrungen von Betrieben, die bereits die Gruppenhaltung im Besamungsstall praktizieren, zeigen, dass dies möglich ist. Aufgezeigt werden die Maßnahmen beim Stallbau und Management, um die entsprechenden Voraussetzungen für die Gruppenhaltung zu schaffen.

Unterbringung im Wartestall
Detailliert wird erklärt, welches Beschäftigungsmaterial sinnvoll ist, wie die artgerechte Ernährung und die Strukturierung des Stalles aussehen sollte.

Bewegungsbuchten statt „Ferkelschutzkorb“ im Abferkelstall
Die TVT fordert schon länger das freie Abferkeln in Bewegungsbuchten statt der Fixierung der Sauen im „Ferkelschutzkorb“. Da viele Tierhalter beim freien Abferkeln hohe Saugferkelverluste befürchten, wird speziell darauf eingegangen, wie diese in Bewegungsbuchten sogar verringert werden können, und es wird erläutert, dass diese Haltungsform auch nicht unbedingt deutlich teurer sein muss.

Jungsaueneingliederung und Zyklussteuerung ohne PMSG
Das Merkblatt geht auf tiergesundheitliche Aspekte, die Gestaltung des Eingliederungsstalles und das Management der künstlichen Besamung und Zyklussteuerung ein. Bei der Zyklussteuerung werden auch Alternativen zum Einsatz von PMSG aufzeigt. Die TVT empfiehlt, derzeit auf den Einsatz von PMSG zu verzichten, da es bei der PMSG-Gewinnung von tragenden Stuten vielfach zu großen Belastungen und tierschutzrelevanten Mängeln gekommen ist.

Auch zum Thema „Tierschutzindikatoren“ gibt das Merkblatt Hilfestellung. Diese müssen von den Haltern seit 2014 erhoben und bewertet werden, um eine Einschätzung des Wohlergehens der Tiere zu ermöglichen. Der Gesetzgeber hat die Indikatoren allerdings noch nicht konkretisiert, die TVT nennt im Merkblatt die wichtigsten Indikatoren für Sauen und Saugferkel, die in der Praxis mit geringem Aufwand erfassbar, aussagekräftig, objektiv und aufgrund der Forschungsergebnisse sinnvoll sind. Bei den Sauen gehören dazu neben den allgemeinen Kennzahlen wie Antibiotika-Therapieindex oder Umrauschqote beispielsweise auch die tierbezogenen Indikatoren wie Kotkonsistenz und Vulvaverletzungen. Bei den Saugferkeln ist neben den Saugferkelverlusten und der Anzahl der notgetöteten Ferkel auch die Erhebung von Lefzen-/Nasenbeißen wichtig. Wichtig ist aber, laut TVT, dass die betriebliche Eigenkontrolle erst dann zu einer Verbesserung des Befindens der Tiere führt, wenn über einen längeren Zeitraum standardisierte Merkmale erhoben, verglichen und bei Abweichungen die Ursachen ermittelt und schnellst möglich abgestellt werden.

Das TVT-Merkblatt Nr. 95 „Eckpunkte einer tiergerechten Sauenhaltung“ finden Sie, wie alle Merkblätter der TVT, auf der Website unter Veröffentlichungen.

Quelle : Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.

Hier einige wichtige Punkte aus dem TVT-Merkblatt:

Gruppenhaltung im Deckzentrum
Platzangebot mind. 5 m² pro Sau, Zwischenwände oder Strohballen hinter denen sich rangniedere Sauen verstecken können.

Damit die Sauen sich gegenseitig aus dem Weg gehen können, sollte der Gang mindestens 2,80-3,00 m breit sein.

In Einzelfällen kann es allerdings notwendig sein, Sauen, die ein sehr ausgeprägtes Aufspringverhalten zeigen und damit andere Sauen verletzten könnten, während der Rausche für einzelne Tage zu isolieren.

Gruppenhaltung im Wartestall
Das Tier-Fressplatzverhältnis sollte 1:1 betragen. Ganz allgemein: sattgefütterte Sauen sind ruhiger.

Setzt man Komponenten wie z.B. Stroh, Heu oder rohfaserreiche und strukturreiche Silage ein, und bietet dies so (bodennah) an, dass die Tiere beim Fressen zusätzlich ihr Wühlbedürfnis befriedigen können, ist neben dem sättigenden Effekt auch noch für eine arttypische und länger andauernde Beschäftigung gesorgt.

Klare Struktur der Bucht in Fress-, Liege-, Aktivitäts- und Kotbereich, um eine Verschmutzung des Futters zu vermeiden.

Auf einer gesonderten, z.B. planen Fläche im Fress- oder Aktivitätsbereich, ist wühlbares Material anzubieten, um den Sauen die Möglichkeit zu geben, ihrem Bedürfnis nach Wühlen (Exploration) nachzugehen. Besonders attraktiv ist dies für die Sauen, wenn sie dabei auch ein schmackhaftes und fressbares Material suchen und finden können, wie z.B. Maiskörner in einer (dünnen) Schicht Stroh. Die Attraktivität ist bei häufiger Vorlage kleiner Mengen höher, da die Tiere immer wieder zum Wühlen animiert werden und das angebotene Material den Stallgeruch noch nicht angenommen hat.

Gruppenhaltung im Abferkelstall
Mindestens 4 Wochen lange Säugezeit ist empfehlenswert.

Maßnahmen in den Bereichen Stallbau, Management und Zucht sind nötig, um der Gefahr höherer Erdrückungsverluste entgegenzuwirken. Gelingen diese Maßnahmen unterscheiden sich die Gesamtferkelverluste während der Säugezeit zwischen Haltungssystemen mit freien Abferkelbuchten (12,1%) und Kastenstandsystemen (12,1%) nicht, auch wenn in freien Abferkelbuchten mehr Ferkel (5,5%) erdrückt werden als in Betrieben mit Kastenständen (4,5%). Untersuchungen von Weber et al. (2006) ergaben sogar, dass die „sonstigen Verluste“ mit 6,6% in freien Abferkelbuchten signifikant geringer waren als in Betrieben mit Kastenständen (7,6%). Auch die Erfahrung aus Ländern in denen die 6,5m2 freien Abferkelungen in Buchten von mindestens Standard ist, wie zum Beispiel Norwegen zeigen, dass die Saugferkelverluste dort geringer als in Deutschland ausfallen (Ingris Arsstatistikk 2016; Schweinereport Schleswig Holstein 2016; Schweinereport Baden-Württemberg 2016, VzF).

Bei Sauen, die frei abferkeln sollen, muss zusätzlich auf gute Mütterlichkeit, funktionierende Sau-Ferkel-Kommunikation, stabiles Fundament und geringes Aggressionspotential gegenüber Betreuungspersonen selektiert werden. Diese züchterischen Merkmale sind in Zukunft mehr in den Vordergrund zu stellen.

Die Ferkel müssen mit hohen Geburtsgewichten und einer guten Vitalität ausgestattet sein, was die Überlebenschancen bei freier Abferkelung erheblich fördert

Damit die Funktionsbereiche Ruhen, Säugen, Fressen und Koten von der Sau eingehalten werden können und die Sau ungehindert aufstehen und abliegen kann, muss die Abferkelbucht eine Gesamtfläche von mindestens 7,0-8,0 m² aufweisen (Busch, 2006; Herrle, 2017; IGN, 2012; Richter, 2011). Werden diese Maße unterschritten, kann es zum Schutz der Ferkel im Einzelfall sinnvoll sein, die Sau vorübergehend für wenige Tage nach der Geburt zu fixieren.

Das Management und Handling von frei abferkelnden Sauen stellt andere Anforderungen an die Fähigkeiten der Tierhalter/-betreuer, als die Abferkelung in Kastenständen. Der Betreuungsaufwand bei der Geburt und in den ersten Lebenstagen ist höher und es müssen Gesundheits- und Verhaltensprobleme bei der Sau rechtzeitig erkannt werden. Eine qualifizierte Tierbetreuung ist einer der Schlüsselfaktoren bei Systemen in denen die Sauen frei abferkeln. Die Arbeitssicherheit für das Personal kann dabei durch ein vom Gang aus zu erreichendes absperrbares Ferkelnest gewährleistet werden

Die ökonomischen Konsequenzen sind nicht so gravierend, da zum Beispiel der kostenträchtige perforierte und unterkellerte Bereich kleiner ausfällt wenn eine Trennung von nicht perforierten Liegeplatz und perforierten Kotplatz erfolgt und der Kastenstand wegfällt (Richter, 2014). Zusätzlich gibt es Beispiele, die auf eine bessere Tiergesundheit in dem System ohne Fixierung hindeuten, was die Kosten für den höheren Platzbedarf weiter ausgleichen kann (IGN, 2012).

Kälberaufzucht – einfache Maßnahmen verhelfen zu gesunden Kälbern

Dr. Hans-Jürgen Kunz

Ob es zum Ausbruch einer Erkrankung kommt, egal welcher Art, wird niemals von nur einem Faktor alleine beeinflusst. Wir wissen, dass wir auf der einen Seite den Infektionsdruck so weit wie möglich senken und auf der anderen Seite die Abwehrkräfte der Kälber so weit wie möglich stärken müssen. Häufig wird uns jedoch suggeriert, dass wir mit einzelnen Maßnahmen ein Problem lösen können. Das ist in den seltensten Fällen möglich. Doch einige Maßnahmen beeinflussen ohne einen größeren zusätzlichen Aufwand die gesundheitliche Situation unserer Kälber maßgeblich positiv.

Häufig meinen wir, dass die Abwehrbereitschaft unserer Kälber alleine durch die Aufnahme von Biestmilch sichergestellt wird. Dafür sind jedoch die Immunglobuline in der Biestmilch nicht alleine zuständig. Mit der Biestmilch erhalten die Kälber wichtige spezifische Antikörper (Immunglobuline), die sich gegen spezielle im Bestand befindliche Erreger richten, meist Enterotoxische E. coli Bakterien (ETEC). Es wird darum empfohlen, die erste Biestmilch so schnell wie möglich, möglichst unmittelbar nach der Kalbung, zu verabreichen und davon so viel wie möglich, möglichst drei Liter oder mehr. Der Saugreflex der Kälber ist direkt nach der Geburt am höchsten. Das gleiche trifft für die Aufnahmemenge zu.

Aktivierung des Immunsystems
Spielen jedoch beispielsweise Rotaviren beim Durchfallgeschehen eine Rolle, dann wird der Anteil an Antikörpern in der Biestmilch, der auf Rotaviren spezialisiert ist, nicht ausreichen, um eine Infektion zu verhindern. Es sei denn, die Mütter wurden während der Trächtigkeit mit einem Impfstoff gegen Rotaviren immunisiert …
 


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Schweinepreis und Fleischkennzeichnung: „Niedrige Fleischpreise und immer mehr Tierwohl passen nicht zusammen!“

Der Erzeugerpreis für Schweine ist aktuell deutlich gefallen. So bekommen Schweinehalter derzeit mit 1,37 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht fünf Cent weniger als in der Vorwoche. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai sind es sogar 22 Prozent weniger. BBV-Veredelungspräsident Gerhard Stadler erläutert dazu:„Unseren Schweinehaltern droht im Schraubstock zwischen immer höheren Tierwohlanforderungen einerseits und dem Preisdruck von Lebensmitteleinzelhandel und Schlachtunternehmen andererseits die Luft auszugehen. Wir sind bereit, den Wünschen der Verbraucher nach mehr Tierwohl und nach der Kennzeichnung von Fleisch nach der Haltungsform der Tiere Rechnung zu tragen. Wir können in unseren Ställen aber nur dann mehr Tierwohl umsetzen, wenn dies dauerhaft bezahlt wird. Niedrige Fleischpreise und gleichzeitig immer mehr Tierwohl – das passt einfach nicht zusammen!“

Auf seiner Tagung der Kreisbäuerinnen und Kreisobmänner hat der Bayerische Bauernverband in der vergangenen Woche eine Position zur Kennzeichnung von Fleisch nach Haltungsformen verabschiedet. Der BBV spricht sich für eine bundeseinheitliche verpflichtende staatliche Kennzeichnung aus. Nur so kann dem Verbraucher wirklich Transparenz und Orientierung geboten und ein Dschungel von unterschiedlichen Systemen verhindert werden. Außerdem wird es nur mit einer verpflichtenden Kennzeichnung gelingen, auch verarbeitete Produkte und den Außer-Haus-Verzehr (z.B. Kantinen) in die Kennzeichnung einzubinden. „Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung von mehr Tierwohl ist und bleibt, dass die Tierhalter, die ihre Tiere nach über dem Gesetz liegenden Vorgaben halten, auch einen entsprechend höheren Preis für ihre Erzeugnisse erzielen“, sagt Stadler.

Quelle: Bayerischer Bauernverband

Neu von Lely: Astronaut A5

Bei den „Lely Future Farm Days“ am Hauptsitz in den Niederlanden hat Lely einen neuen Meilenstein im Bereich Robotermelken vorgestellt: Den Lely Astronaut A5. Nach vielen Gesprächen mit Kunden und einer langen Beobachtungsphase in verschiedensten Milchviehställen konnten wir ein neues System entwickeln, welches bewährte Grundsätze des automatischen Melkens mit absoluter Zuverlässigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Kosteneffizienz verbindet. Der neue A5 Melkroboter steht für stressfreies Melken für Kühe und Landwirte.

Ein neuer Meilenstein im Kuhkomfort und in der Benutzerfreundlichkeit
Wir bei Lely glauben, dass gesunde und stressfreie Kühe eine höhere Milchleistung haben. Es ist erwiesen, dass sich Kühe in einem Lely-Stall mit z.B. freiem Kuhverkehr, I-Flow-Konzept und geräumigen Melkboxen wohl fühlen und eine gute Leistung erzielen.

Beim Astronaut A5 wurde der Kuhkomfort durch einen neuen Hybridarm noch weiter verbessert: leise, schnell und zugleich energiesparend, sorgt er für einen rundum gleichmäßigen und angenehmen Melkvorgang. Der neue Roboterarm folgt allen Bewegungen der Kuh und bleibt stets in der Nähe des Euters. Bei unerwarteten Bewegungen erfolgt sofort eine eigenständige Korrektur. So ist auch bei unerfahrenen Färsen ein schneller und gründlicher Melkvorgang gewährleistet.
Mit dem neuen Zitzenerkennungssystem TDS wurde das Einsprühen der Zitzen nach dem Melken weiter verbessert. Das Euter wird nun vor dem Einsprühen gescannt. Dies sorgt für eine optimale Euterhygiene und begrenzt das Risiko der Verunreinigung.

Dank der neu gestalteten, intuitiven Benutzeroberfläche ist das automatische Melken für jeden leicht zu verstehen. Von der Erstmelkung einer Kuh bis zur täglichen Wartung sind alle wichtigen Informationen auf einer einzigen Seite dargestellt. Sofortige Maßnahmen wie Futterzuteilung, kuhspezifische Wegführung und tägliche Wartungsarbeiten sind nur einen Klick entfernt. Der Astronaut A5 ist für Benutzerfreundlichkeit, Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit auf höchstem Niveau entwickelt.

Gute Rendite und bewährte Zuverlässigkeit
Lely hat das komplette System neu gestaltet, um deutlich niedrigere Gesamtkosten pro kg produzierter Milch zu erreichen. Es gab ein umfangreiches, weltweites Testprogramm mit mehr als 30 Kunden und über 2 Millionen Melkungen in verschiedensten Temperaturbereichen, um einen einwandfreien Betrieb unter allen Bedingungen gewährleisten zu können. In allen Tests konnte der Verbrauch von Reinigungsmitteln und Wasser sowie der Energieverbrauch um bis zu 20 % gesenkt werden. Eine schnelle und einfache Wartung und die Verwendung von hochwertigen Materialien führen zu einer erheblichen Reduzierung der Wartungskosten. Neben der verbesserten Effizienz kann die äußerst zuverlässige und wartungsfreundliche Konzeption mit einer unschlagbaren Rendite aufwarten.

An die Bedürfnisse der Landwirte angepasst
Der neue Astronaut A5 Melkroboter (kompatibel mit Astronaut A4), entspricht absolut der Vision von Lely. „Das Melken einer Kuh war noch nie so einfach und komfortabel für den Landwirt und die Kuh. Der Astronaut A5 trägt dazu bei, den Landwirten das Leben zu erleichtern, ihr Business erfolgreicher zu machen und ihnen und ihren Familien eine glänzende Zukunft in der Landwirtschaft zu eröffnen. Deshalb haben wir während des gesamten Entwicklungsprozesses immer wieder auf das Feedback unserer Landwirte gesetzt und den Lely Astronaut A5 mit ihnen zusammen gründlich getestet. Wie bei allen unseren Produkten sind sie es, die letztlich entscheiden, wie erfolgreich dieser neue Astronaut sein wird.“, so Alexander van der Lely (CEO).

Quelle: Lely

Ferkeldurchfälle durch E. coli und Clostridien: Besser vorbeugen statt behandeln

von Dr. Heike Engels

Ferkeldurchfall ist nach wie vor eine sehr häufige Erkrankung in Schweineställen, häufig müssen Antibiotika eingesetzt werden. Nicht immer ist der Erreger sofort bekannt, in vielen Fällen ist eine umfassende Diagnostik nötig, um den krankmachenden Erreger zu ermitteln. Doch es gibt gut wirksame Impfstoffe, die den Antibiotikaeinsatz reduzieren helfen.

Die Infektionen mit den Bakterien Escherichia coli und Clostridium perfringens kommen häufig und weltweit in der kommerziellen Schweinehaltung vor. Vielfach bereiten diese beiden Erreger im Bestand gleichzeitig Probleme. Escherichia Coli besiedelt sehr früh den Ferkeldarm. Die Giftstoffe, die von den krankmachenden Colikeimen ausgeschieden werden, führen zu massivem Durchfallgeschehen, bekannt als „Ferkelruhr“. Bei den E. coli-Keimen gibt es verschiedene Stämme, die sich an ihrer Oberfläche unterscheiden. Sie werden nach ihren Anhängseln, auch Fimbrien, genannt, unterschieden. Fimbrien sind elektronenmikroskopisch sichtbare Zellanhänge von Bakterien, die der Anheftung der Erreger an Zelloberflächen dienen. Direkt nach der Geburt findet man sehr häufig Coli-Stämme mit den Fimbrientypen F4, F5, F6, F41. Ferkel, die sich während der Säugezeit immer wieder mit E. coli-Keimen auseinandersetzen müssen, haben in der Regel einen schlechten Start ins Leben und bleiben zumeist kümmernde Ferkel.

Je nach Alter andere E. coli-Stämme
Je nachdem in welchem Alter die Infektion stattfindet, finden sich entsprechende Symptome und Bakterienstämme. Der besonders aggressive F18-Typ befällt Saugferkel ab Ende der zweiten Säugewoche bis in die Ferkelaufzuchtphase. Er verursacht neben schweren Durchfällen auch die Ödemkrankheit. F4 und F18 sind bei der Diarrhoe von Absatzferkeln am häufigsten nachgewiesenen Fimbrientypen. Sie tragen häufig die für den Durchfall verantwortlichen Gene des hitzelabilen Toxins (LT) oder des hitzestabilen Toxins (ST). Das für die Ödemkrankheit verantwortliche Shigatoxin Stx2e wird ebenfalls von F18-E. coli- Stämmen gebildet …

 


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Blauzungenvirus: Serotyp 4 und 8 in Frankreich neu aufgetreten

Imke Brammert-Schröder

Der Feind kommt in der Nacht: kleine Mücken übertragen das Blauzungenvirus auf Rinder, Ziegen und Schafe. Diese so genannten Gnitzen fallen die Tiere vor allem zwischen Abend- und Morgendämmerung an und infizieren sie mit dem Virus. Die Folge sind erhebliche gesundheitliche und wirtschaftliche Schäden in Ziegen-, Schaf- und Rinderherden. Eine Impfung bietet Schutz vor Erkrankungen und wird von einigen Bundesländern bezuschusst.

Das Blauzungenvirus (BTV, Abkürzung aus dem Englischen von Blue Tongue Virus) wurde erstmals im Sommer 2006 in Deutschland nachgewiesen. Vorher war das Virus bereits im Länderdreieck Niederlande, Belgien und Deutschland aufgetreten. Zunächst erkrankten Schafe, dann aber auch mehr und mehr Rinder. In den Jahren 2007 und 2008 kam es zu einer nahezu flächendeckenden Ausbreitung des Virus in ganz Deutschland und Mitteleuropa. Aktuell gilt Deutschland als BTV-frei. Allerdings breitet sich das Virus vom Serotyp 4 seit 2014 über Griechenland und den Balkan immer weiter Richtung Norden aus. Ende 2017 wurde es in Frankreich nachgewiesen, bis Februar 2018 wurden dort nach Angaben des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) bereits mehr als 80 Fälle gemeldet. In Frankreich richtet auch der Serotyp 8 hohe Schäden an: in 2017 wurden dort über 1.700 Fälle gemeldet, in diesem Jahr bereits mehr als 400. Experten rechnen damit, dass das Virus die deutsche Grenze überwindet und es hier ebenfalls zu Ausbrüchen kommen wird….

 


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Strategiekonferenz „Zukunft agrar Nordwest“

Auftaktveranstaltung des Verbunds „Transformationswissenschaft agrarische Intensivregion im Nordwesten Niedersachsens“ in Vechta – Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast nimmt teil

Die niedersächsische Agrar- und Ernährungswirtschaft hat in der Vergangenheit eine einzigartige Erfolgsgeschichte geschrieben. Sie hat die ländliche Region im Nordwesten stark gemacht und prägt sie immer
noch maßgeblich. Damit das Erfolgsmodell auch noch in Zukunft tragfähig ist, richtet der Verbund für Transformationswissenschaft, an dem niedersächsische Hochschulen und Wirtschaftseinrichtungen beteiligt sind, eine Strategiekonferenz aus am 24. Mai 2018 in der Aula der Universität Vechta. Eingeladen sind alle, die sich für die Zukunft der Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion interessieren und mit namhaften Fachleuten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden über die Entwicklung des für den ländlichen Raum Niedersachsens wichtigsten Wirtschaftszweigs zu diskutieren. Ihre Teilnahme bereits zugesagt haben die niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast, sowie Hubertus Paetow, Präsident der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.).

Verbundsgeschäftsführerin Dr.in Barbara Grabkowsky ist sich sicher: „Wandel, Veränderung, und Transformation: Das sind zentrale Themenfelder, mit denen sich die Branche verstärkt beschäftigen muss, um der Zukunft gewachsen zu sein“. Der Transformationsprozess könne das Gesicht der Landwirtschaft von heute stark verändern, erläutert die Geschäftsführerin weiter. Fragen zur Zukunft der Nutztierhaltung, der Rolle der Digitalisierung und nach einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen seien dabei von zentraler Bedeutung. Fleisch aus dem Reagenzglas, grüne Gentechnik oder vertikaler Pflanzenbau sind Beispiele, die die bestehenden Strukturen auf den Kopf stellen könnten, aber auch Chancen für neue Geschäftsmodelle böten.

Der Verbund „Transformationswissenschaft für die agrarische Intensivregion im Nordwesten Niedersachsens“ hat sich zum Ziel gesetzt, für die Herausforderungen der Agrar- und Ernährungswirtschaft pro-aktiv nach Lösungen zu suchen. Die Strategiekonferenz „Zukunft agrar Nordwest“ ist zugleich Auftaktveranstaltung des Verbunds und der Startschuss, gemeinsam in Richtung Zukunft aufzubrechen.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten

Quelle: Universität Vechta