QS: Antibiotikaeinsatz bei Nutztieren weiter rückläufig

QS legt 2. Statusbericht zum Antibiotikaeinsatz für die Jahre 2014 bis 2018 vor
Antibiotikaeinsatz in QS-Betrieben für alle Tierarten rückläufig
Auch die Menge der Reserveantibiotika sinkt kontinuierlich weiter
Keine kritische Verlagerung von Ferkelaufzucht auf Ferkelerzeugung

Der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung ist weiterhin rückläufig. Dies belegen die Zahlen des aktuellen Statusberichts zum Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung der QS Qualität und Sicherheit GmbH. Zwischen 2014 und 2018 sank die im QS-System erfasste Abgabe von Antibiotika in der Nutztierhaltung um insgesamt 253,2 Tonnen. Dies entspricht einer Reduktion von 35,7 Prozent. Das QS-Monitoring deckt 95 Prozent der Schweine- und Geflügelfleischproduktion in Deutschland ab. Seit der Einführung des QS Antibiotikamonitorings in 2012 wertet QS die Daten von über 2.300 Tierärzten aus. Das sind mehr als 4,1 Millionen Behandlungsbelege im erfassten Zeitraum.

Einsatz von Reserveantibiotika unter ganz besonderer Beobachtung
Auch kritische Antibiotika, sogenannte Reserveantibiotika, die für die Human-medizin von großer Bedeutung sind, kommen deutlich seltener in den Ställen der QS-zertifizierten Betriebe zum Einsatz. Hier sank die verabreichte Menge um 46,7 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die von Tierhaltern und Tierärzten ergriffenen Maßnahmen zur Antibiotikareduktion greifen. Vor dem Hintergrund möglicher Resistenzbildungen, welche zu einer Unwirksamkeit besonders wichtiger Antibiotika in der Humanmedizin führen könnten, stehen diese kritischen Antibiotika bei QS unter ganz besonderer Beobachtung. Wir haben den Anspruch mit unserer Datenerfassung Tierhalter und Tierärzte beim sinnvollen und im Sinne des Tierwohls sensiblen und restriktiven Einsatz von Antibiotika zu unterstützen., so Dr. Hermann-Josef Nienhoff, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH zur Veröffentlichung der 2. Ausgabe des Statusberichts zum Antibiotikamonitoring. Deshalb erhalten Tierhalter und Tierärzte einen separaten Therapieindex nur für den Einsatz von kritischen Antibiotika.

Verlagerung innerhalb der Schweinehaltung findet nicht statt
Innerhalb der Schweinehaltung reduzierte sich die Menge der verabreichten Antibiotika sogar um 41,9 Prozent. Dieses Ergebnis ist besonders erfreulich, da die Reduktion in der Mast und Ferkelaufzucht nicht zu Lasten der Sauen und Saugferkel geht: Auch Betriebe mit Ferkelerzeugung verringerten ihre Antibiotikagabe um 7,9 Prozent.

QS-Antibiotikamonitoring zeigt Wirkung in der Branche
Die Geflügelhalter konnten ebenfalls 18,8 Prozent weniger Antibiotika verabreichen und setzen damit ihre positive Entwicklung über alle Wirkstoffgruppen hinweg fort.

Die Wirtschaft hat mit ihrer Eigeninitiative zur Erfassung und Auswertung der Antibiotikamengen in der Nutztierhaltung seit 2012 bereits viel erreicht. Durch die breite Branchenabdeckung konnte QS Transparenz und nachvollziehbare Vergleichsmöglichkeiten für Tierhalter und Tier-ärzte schaffen. Die Zahlen haben eine beratende Funktion für die Branche und belegen, dass Tierhalter und Tierärzte für dieses Thema ausreichend sensibilisiert und in hohem Maße um
einen restriktiven Einsatz bemüht sind.

Die wichtigsten Aussagen und Ergebnisse des aktuellen Statusberichts zum Antibiotikaeinsatz haben wir in einem separaten Dokument zusammengefasst, das Sie hier herunterladen können. Den vollständigen 2. Statusbericht zum Antibiotikamonitoring im QS-System können Sie auf der QS-Webseite ansehen und herunterladen.

Erst Kombination von Neonikotinoiden und Milben schwächt Honigbienen

Forscher des Instituts für Bienengesundheit der Universität Bern und des internationalen Honigbienen-Forschungsnetzwerkes COLOSS melden die Entdeckung, eines Zusammenwirkens zwischen der Milbe Varroa destructor und Neonikotinoiden, welches die Lebensdauer von Honigbienen beeinträchtigt.

Die Westliche Honigbiene, Apis mellifera, ist der mit Abstand wichtigste von Menschen gehaltene Bestäuber weltweit. In den vergangenen Jahren kam es global zu hohen Verlusten von Honigbienenvölkern. Es wird seit Längerem vermutet, dass ein Zusammenwirken von verschiedenen Stressfaktoren hinter diesen Verlusten steht.

Nun melden die Wissenschaftler des Instituts für Bienengesundheit der Universität Bern und Agroscope in Zusammenarbeit mit dem internationalen Honigbienen-Forschungsnetzwerk COLOSS und den Universitäten von Auburn (USA) und Chiang Mai (Thailand), dass es einen bislang unbekannten Mechanismus gibt, der diese erhöhten Verluste an Honigbienenvölkern weltweit erklären kann. Die Ergebnisse wurden in «Scientific Reports» publiziert, dem Open Access-Journal von «Nature».

Eine ungute Kombination
Zwei Stressfaktoren, die einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit von Honigbienen haben, sind Insektizide und die nahezu überall vorkommende Milbe V. destructor. Diese Milbe stammt ursprünglich aus Asien, wo sie die Östliche Honigbiene, Apis cerana, befällt. Nach einem Wirtswechsel auf die Westliche Honigbiene A. mellifera wurde sie weltweit zu deren gefährlichster biotischer Bedrohung. Der negative Effekt von weit verbreiteten Insektiziden, speziell den Neonikotinoiden, sei ebenfalls bereits bekannt, schreibt die Universität Bern in ihrer neuesten Mitteilung. Bislang existierten jedoch noch keine Daten, welche ein solches Zusammenwirken zwischen diesen beiden Faktoren aufzeigen konnten.

In den untersuchten Honigbienen-Kolonien hatte die Behandlung der experimentellen Arbeiterinnen mit zwei ausgewählten Neonikotinoiden keinen Einfluss auf Gewicht und Langlebigkeit. Sobald allerdings ein Befall mit der Milbe Varroa destructor hinzukam, konnte ein schädliches synergistisches Zusammenwirken der beiden Stressfaktoren nachgewiesen werden. Davon waren besonders die langlebigen Winterhonigbienen betroffen, die im Herbst geboren werden, um das Überleben der Kolonie im Winter zu sichern. Der negative «Kombi-Effekt» führte nicht nur zu einer kürzeren Lebensdauer der Winterbienen-Arbeiterinnen, sondern auch zu einer reduzierten Körpergröße. Die Körpergröße ist ein wichtiger Faktor für die Leistungsfähigkeit der Winterbienen. Davon hängt unter anderem ab, wie gut sie ihre Körpertemperatur gegen die Kälte verteidigen können.

Für schonendere Mittel
«Imkerinnen und Imker in vielen Regionen dieser Welt sind von viel zu hohen Völkerverlusten betroffen», sagt Prof. Peter Neumann vom Institut für Bienengesundheit der Universität Bern, Co-Autor der Studie und Präsident des COLOSS-Netzwerkes. Für die Forscher sind mit dem Nachweis eines solchen Zusammenwirkens zwischen Insektiziden und Milben entsprechende nachhaltige Lösungen in der Landwirtschaft und Imkerei zum Schutz der Honigbienenvölker von zentraler Bedeutung. «Ein reduzierter Einsatz von Insektiziden sowie eine verbesserte Kontrolle der Milbe Varroa destructor sind dringend erforderlich», sagt Dr. Lars Straub, Erstautor und Post-Doktorand am Institut für Bienengesundheit.

Anmerkung:
Die Bienenvölker wurden Neonicotinoid-kontaminiertem Pollen (in realistischen Dosen von 4 ppb Thiamethoxam und 2 ppb Clothianidin) ausgesetzt oder, zum Vergleich, kontrollierten unkontaminierten Pollen. Insgesamt 42 Tage lang im Frühjahr, wenn die Kolonien normalerweise Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt sind.

Link zur Studie (englisch)

Quelle: Universität Bern

Fakten statt Mythen

Bundesverband für Tiergesundheit e. V. (BfT) sieht viele Missverständnisse rund um das Thema Tiergesundheit und fordert stärkere Ausrichtung an Fakten

„Tiergesundheit, die Gesundheit der Menschen und ein intakter Planet sind eng ineinander verschränkt.“ Mit diesen Worten sprach der Vorsitzende Jörg Hannemann bereits in seiner Begrüßung zur Vortragsveranstaltung (16.05.) in Köln an, was dem Verband am Herzen liegt.

Welche Bedeutung und welchen Nutzen hat die Tiergesundheit für die Gesellschaft? Was leistet die Tiergesundheitsindustrie und wie lässt sich ihr Nutzen auf Seiten der Gesellschaft vermitteln? Welche Rolle spielen Medien und der Journalismus dabei? All diese Fragen waren wichtiger Bestandteil der Veranstaltung.

Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des BfT forderte faktenorientierte Rahmenbedingungen und eine offene Innovationskultur, damit die Industrie auch weiterhin zum Schutz der Gesundheit von Nutz- und Kleintieren beitragen kann und so der wichtige gesellschaftliche Nutzen und der Beitrag zu den unterschiedlichen Facetten von One Health abgesichert werden können. In Beispielen zeigte sie auf, dass viele Missverständnisse in der Gesellschaft bestehen und betonte damit die Notwendigkeit für eine besser gelingende Kommunikation. Tierarzneimittel dienten der Behandlung und Gesunderhaltung von Tieren und spielten somit auch für den Tierschutz und das Tierwohl eine entscheidende Rolle. Zudem ist die Tiergesundheit eine essenzielle Grundlage für ein unbeschwertes Zusammenleben von Mensch und Tier und nicht zuletzt auch für die Erzeugung sicherer Lebensmittel.

Eines der Missverständnisse ist, dass Tierärzte im Nutztierbereich nur Antibiotika einsetzten würden. Antiinfektiva, darunter Antibiotika, machen inzwischen nur ein Sechstel des gesamten Tierarzneimittelmarktes aus. Mehr als ein Viertel sind Impfstoffe. Die Kontrolle von Antibiotikaresistenzen muss gemeinsames Anliegen von Human- und Veterinärmedizin sein, so Schüller. Wie aber auch das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) bestätigt, ist die Hauptursache für Antibiotikaresistenzen beim Menschen im Einsatz von Antibiotika zunächst einmal in der Humanmedizin selbst zu suchen. Schüller stellte außerdem klar, dass Tierarzneimittel nicht zur Leistungssteigerung in der intensiven Tierhaltung eingesetzt werden. Bei der Tiergesundheit geht es vorrangig um die Vermeidung und Bekämpfung von Tierkrankheiten. Antibiotische Leistungsförderer sind in der gesamten EU seit 2006 verboten und der Einsatz von Hormonen zu Mastzwecken ist bereits seit 1988 untersagt.

Schüller hob auch die vielen positiven Effekte hervor, die unsere Haustiere auf den Menschen im Zusammenleben heute haben. Kaum jemand wisse jedoch, dass Tierarzneimittel speziell für Hunde und Katzen, aber auch Rind, Schwein und Huhn entwickelt werden und von den Behörden auf Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit geprüfte werden.

Thomas Heyer, Journalist, WDR-Moderator und Medientrainer moderierte die Veranstaltung des BfT und skizzierte zunächst das Verhältnis der Gesellschaft zum Tier und wie unsere Branche durch die Gesellschaft wahrgenommen wird, um dann Ansatzpunkte aufzuzeigen, wie der Dialog besser gelingen kann. Fehlendes Wissen oder nicht korrekte Informationen beeinflussen wie der Sektor wahrgenommen werde. Die Abhilfe lautet „Haltung gleich Wissen“. Haltung habe mit Information zu tun. Und hier sieht Heyer die Aufgabe des zukünftigen Journalismus. In der Berichterstattung der Medien stehen nach wie vor schlechte Nachrichten besonders im Vordergrund. Einen möglichen journalistischen Ansatz böte laut Heyer das Konzept „Constructive News“. Um der Gesellschaft die Möglichkeit zur Meinungsbildung zu geben, müsse der Journalismus „die Welt mit beiden Augen sehen“. So können Nachrichtenroutinen hinterfragt, blinde Flecken vermieden und neue Perspektiven aufgezeigt werden. Er forderte die Branche auf klar Position zu beziehen, proaktiv zu kommunizieren und Medienanfragen als Chance zu nutzen. Die Tiergesundheitsbranche müsse eng mit Gesellschaft und Medien im Dialog stehen.

In einer abschließenden Gesprächsrunde diskutierten die Vertreter verschiedener Verbände, Organisationen und der Politik offen und teils auch kontrovers aus ihrer jeweiligen Perspektive die Vermittlung des One-Health-Gedankens an die Gesellschaft. Die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein, Dr. Bianca Lind gab zu verstehen, dass die Landwirte schon heute sehr viele Gesundheitsdaten ihrer Tiere erfassen. Fakt sei auch, dass die Bauern viel dafür täten, die Gesundheit ihrer Tiere zu erhalten, dafür seien bei kranken Tieren nun mal auch Medikamente notwendig. Lea Fließ, Geschäftsführerin vom Forum Moderne Landwirtschaft äußerte klar, dass Mythen aus Unwissenheit entstehen. „Es gibt einen riesen Unterschied zwischen den tatsächlichen Geschehnissen und dem was Menschen fühlen“, so Dr. Gaby-Fleur Böl vom Bundesinstitut für Risikobewertung. Die Angst vor dem Schnitzel und was da eventuell Gefährliches und Giftiges drinsteckt sei eigentlich noch viel zu weit verbreitet. Statt Genuss am Essen und hohe Wertschätzung für die Lebensmittel, hätten die Leute eher Sorge vom Fleisch krank zu werden. Mythen hierzu müssen ausgeräumt werden. Wichtig sei in diesem Zusammenhang auch, laut Böl, das Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig gute Küchenhygiene ist. Rheinhild Benning von Germanwatch forderte einen Systemwechsel in der Tierhaltung und sprach sich für strengere Regularien aus, denn nur dann würden notwendige Innovationen kommen.

Fazit: Einigkeit bestand, dass die gesamte Branche intensiver informieren und den Dialog mit der Gesellschaft vertiefen muss.

Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit

Bundesministerin Klöckner lässt untersuchen, was wirklich in zubereitetem Essen steckt – weltweit umfangreichste Studie „MEAL“

Erstmals werden Lebensmittel so analysiert, wie sie verzehrt werden – Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung ermöglicht realistische Aussagen über die Aufnahme von Stoffen, erlaubt Verzehrempfehlungen

Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, sprach am Berliner Standort des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) über die von ihr in Auftrag gegebene MEAL-Studie (Mahlzeiten für die Expositionsschätzung und Analytik von Lebensmitteln). Das vom Ministerium geförderte Projekt untersucht für Deutschland erstmals systematisch und großflächig, welche Stoffe in zubereiteten und verzehrfertigen Lebensmitteln enthalten sind und in welchen Mengen sie vorkommen. Die Studie ist die umfangreichste weltweit, bezogen sowohl auf die Anzahl untersuchter Lebensmittel als auch auf die Anzahl an Stoffen.

Dazu Julia Klöckner: „Lebensmittelsicherheit ist nicht verhandelbar. Daher ist die von meinem Ministerium in Auftrag gegebene MEAL-Studie ein echter Leuchtturm – national wie international. Detailliert wird untersucht, welchen Einfluss die Zubereitung von Lebensmitteln auf die darin enthaltenden Stoffe hat. Über 90 Prozent der in Deutschland verzehrten Lebensmittel werden in der Untersuchung dabei abgebildet und analysiert.

Das Neue: Erstmals können Aussagen und Empfehlungen gemacht werden über Lebensmittel nicht nur als Ausgangsprodukte, sondern in dem Zustand, in dem wir sie üblicherweise tatsächlich zu uns nehmen. Mögliche Lebensmittelrisiken können so besser erkannt und bewertet werden. Ziel ist es, realistische Aussagen über die Aufnahme von Stoffen aus Lebensmitteln zu treffen. Über sieben Jahre wird geforscht, wir fördern mit 13 Millionen Euro. Die Studie ist ein weiterer Meilenstein zur Stärkung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes.“

Zur MEAL-Studie:
Erstmals in Deutschland untersucht die BfR-MEAL-Studie großflächig, welche Risiken unter anderem durch Stoffe bei der Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln entstehen können. Dazu werden die fertigen Mahlzeiten auf Zusatzstoffe und Prozesskontaminanten, also auf Stoffe, die bei der Zubereitung entstehen, untersucht. So lässt sich zum Beispiel auch ermitteln, welche Gehalte an Acrylamid durchschnittlich in Keksen oder Pommes Frites enthalten sind, die gekauft oder im Haushalt zubereitet werden.

Die Studie berücksichtigt die gesamte Lebensmittelpalette und analysiert die Speisen jeweils in dem Zustand, in dem sie typischerweise verzehrt werden. Etwa 50.000 bis 60.000 Lebensmittel werden dafür eingekauft und in einer eigens dazu eingerichteten Küche zubereitet. Diese Proben werden anschließend in Laboren auf verschiedene Stoffgruppen analysiert, sowohl auf gesundheitlich nützliche als auch auf unerwünschte Stoffe. Neben Zusatzstoffen und Prozesskontaminanten gehören dazu Stoffe aus der Umwelt (Umweltkontaminanten wie z.B. Dioxin), Schimmelpilzgifte (Mykotoxine), Nährstoffe, Pflanzenschutzmittel, Tierarzneimittel und Stoffe, die aus Verpackungen in die Lebensmittel gelangen. Darüber hinaus wird auch untersucht, inwiefern sich die durchschnittliche Belastung mit Stoffen in einzelnen Lebensmitteln je nach Region, Saison oder Produktionsart (z. B. nach biologischem oder konventionellem Anbau) unterscheidet.

Es wird ermittelt, in welchen Konzentrationen Stoffe durchschnittlich in verzehrfertigen Lebensmitteln enthalten sind. Die Ergebnisse dienen unter anderem als Grundlage, mögliche chronische Risiken durch stark belastete Lebensmittel zu erkennen. So lassen sich zum Beispiel Verzehrempfehlungen für empfindliche Bevölkerungsgruppen oder hinsichtlich bestimmter Lebensmittel ableiten.

Da die BfR-MEAL-Studie bei der Analyse von Stoffen möglichst geringe Nachweisgrenzen vorsieht, liefern die Ergebnisse genauere Daten zu Hintergrundbelastungen als bisher vorliegen. So können künftig für mehr Stoffe vor allem chronische Risiken zuverlässiger bewertet werden. Die Ergebnisse können darüber hinaus auch zur Einordnung akuter Risiken – etwa im Falle einer lebensmittelbedingten Krise – genutzt werden. Bisher waren viele Stoffe in Lebensmitteln nicht nachweisbar oder wurden nur in unverarbeiteten Lebensmitteln untersucht.

Weitere Informationen zur Studie sind unter diesem Link zu finden

Zum Bundesinstitut für Risikobewertung
Durch wissenschaftliche Bewertungen gesundheitlicher Risiken trägt das BfR maßgeblich zur Sicherheit von Lebensmitteln, Futtermitteln sowie von Produkten und Chemikalien bei. Diese unabhängigen und belastbaren Analysen sind unverzichtbar, wenn es um den Schutz der Gesundheit der Verbraucherinnen und Verbraucher geht.

Neben der Bewertung ist die Risikokommunikation eine ebenso wichtige wie verantwortungsvolle Aufgabe des Instituts. Zentrale Grundlagen für eine effektive Öffentlichkeitsarbeit sind dabei Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Diese hat sich das BfR in der Gesellschaft erarbeitet.

Das BfR forscht und berät aber auch, um Tierversuche auf das absolut unverzichtbare Maß zu beschränken. Dabei spielt die Validierung und Anerkennung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zu Tierversuchen eine entscheidende Rolle.

Quelle: BMEL

Amtstierärztin Dr. Gabriele Fuchs: Tiertransporte in Drittländer

Seit Jahrzehnten stehen Tiertransporte in Länder außerhalb der EU in der Kritik. Schon innerhalb der Union können tagelange Transporte problematisch sein, spätestens an der EU-Außengrenze aber endet der Tierschutz regelmäßig.

Die Dokumentationspflichten für Transporteure sind zwar umfangreich, so müssen entsprechende LKW über Tränkesysteme, Lüftung, GPS-Aufzeichnung, Temperatur- und Ladeklapppen-Sensoren verfügen und vor Fahrtantritt detaillierte Routenpläne, inklusive der anzusteuernden Versorgungsstationen, vorgelegt werden. Aber in manchen Ländern sind die „offiziellen“ Transportdokumente das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stehen.

Mit detektivischem Talent kommen Amtstierärzte wie Dr. Gabriele Fuchs dem auf die Schliche. Mit der Amtstierärztin aus dem Oberallgäu, sprachen wir über die vielfältigen Probleme bei Land- und Seetransporten.

Berühmt-berüchtigt etwa ist der Grenzübergang Kapikule zwischen Bulgarien und der Türkei schon seit Jahrzehnten. Aber auch einige EU-Häfen sind völlig unzureichend ausgestattet und berücksichtigen den Tierschutz faktisch überhaupt nicht.

Für die Tierärztin Gaby Fuchs müssen nicht nur dort die Probleme angegangen werden: Sie plädiert dafür, auf den Langzeit-Transport lebender Tiere möglichst ganz zu verzichten. Statt Schlachtvieh solle lieber Fleisch exportiert und wertvolle Zuchttiere besser per Flugzeug transportiert werden. Letzteres – man höre und staune – geschieht tatsächlich bereits heute.

Hier das Gespräch mit der engagierten Amtstierärztin:

0:00 Gesetzliche Vorgaben für Tiertransporter
1:54 Transportzeiten, Entladungen und Versorgung nach EU-Verordnung 1/2005
6:15 Transportplan
6:55 Offizielle Entlade- und Versorgungsstationen in Drittländern
8:08 Die Wahrheit über offizielle Versorgungsstationen in Russland
11:58 Kontrollpunkt Kapikule an der bulgarisch-türkischen Grenze, Usbekistan, Türkei, Iran
14:55 Schlacht- oder Zuchtvieh?
17:20 Verladung in EU-Häfen (Algeciras, Spanien und Rasa, Kroatien)
21:40 Lufttransport von Zuchtvieh die Lösung?

Q-Fieber: Für Tier und Mensch gefährlich

Von Dr. Joachim Lübbo Kleen, Fachtierarzt für Rinder (Cowconsult)

Die Rinderhaltung in Deutschland muss sich mit nur vergleichsweise wenigen Tierseuchen auseinandersetzen: BHV-1 (IBR) und BVD sind anzeigepflichtig und weitestgehend kontrolliert, von einzelnen Ausbrüchen abgesehen. Bei den meldepflichtigen Krankheiten beschäftigt neben der Paratuberkulose vor allem das Q-Fieber die Milchviehhalter immer wieder.
Q-Fieber wurde erstmals in den 1930 Jahren bei Arbeitern an australischen Schlachthöfen festgestellt: Der Name rührt vom englischen „Query“ her, Q-Fieber könnte also als „Rätselfieber“ übersetzt werden. Die Symptome waren zwar deutlich, die Ursache aber damals noch unbekannt. Mittlerweile ist klar, dass Q-Fieber bis auf Neuseeland weltweit verbreitet ist. In Europa brachte in den Jahren 2008 und 2009 ein massiver Ausbruch in den Niederlanden die Erkrankung in die Schlagzeilen: Ausgehend von Milchziegen wurde Q-Fieber als Zoonose auf mehrere tausend Menschen in der Umgebung der Betriebe übertragen. Hierbei erkrankten etwa 4000 Personen klinisch und zeigten grippeähnliche Symptome, mehrere Dutzend Personen verstarben nach Komplikationen, vor allem schweren Lungenentzündungen.

Ziegen und Rinder betroffen
Durch diese Verbindung zu Milchziegen wird Q-Fieber nach wie vor häufig als Erkrankung wahrgenommen, die vor allem die kleinen Wiederkäuer, also Schafe und Ziegen, betrifft. Allerdings kommt in Deutschland die Mehrzahl der Meldungen zu Q-Fieber aus Rinderbeständen. So geht die niedersächsische Tierseuchenkasse derzeit davon aus, dass Q-Fieber in deutlich mehr Beständen vorkommt, als eigentlich bekannt ist und die Erkrankung wird beispielsweise für Baden-Württemberg vom Friedrich-Löffler-Institut als „endemisch“, also regelmäßig vorkommend, bezeichnet. Der Impfstoffherstellers CEVA betreibt ein Monitoring auf Q-Fieber und erhält regelmäßig Hinweise auf das Vorkommen von Q-Fieber aus dem gesamten Bundesgebiet. Festzuhalten bleibt, dass Q-Fieber weit verbreitet ist und viele Betriebe ihren Infektionsstatus nicht kennen, da die Folgen, wie z.B. schlechte Besamungsergebnisse, auf andere Ursachen geschoben und nicht mit Q-Fieber in Verbindung gebracht werden. Das Unwissen über eine möglicherweise bestehende Infektion betrifft zudem eine Zoonose, also eine vom Tier auf den Menschen übertragbare Erkrankung.

Immunsuppressive Wirkung von Q-Fieber
Beim Rind sind Aborte, bzw. Verkalbungen eine Folge von Q-Fieber-Infektionen, stellen aber nur die auffällige Spitze des Krankheitsgeschehens dar. Betroffene Betriebe berichten davon, dass Besamungserfolge zurückgehen und Umbuller oder bei der Trächtigkeitsuntersuchung vermehrt nicht tragende Tiere festgestellt werden.


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Moderne Milchkuhhaltung zum Anfassen

Bundesweite Aktionen zum Internationalen Tag der Milch am 1. Juni

Anlässlich des Internationalen Tages der Milch öffnen Milchbäuerinnen und Milchbauern bundesweit am 1. Juni ihre Höfe und zeigen, wie Kühe gehalten und gemolken werden.

Der Internationale Tag der Milch wurde 1957 von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (IDF) ins Leben gerufen.

Weltweit wird an diesem Tag über Herstellung und die Vorzüge von Milch und Milchprodukten informiert. „Der Internationale Tag der Milch bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich bei einer der bundesweit zahlreichen Aktionen über das Leben der Milchkühe, die Herausforderungen der Milchbauern und das Produkt Milch aus erster Hand zu informieren.

Die Milchproduktion ist nicht nur ein wichtiger Pfeiler der deutschen Landwirtschaft, sondern auch für den Erhalt von bundesweit 4,7 Mio. Hektar Grünland von Bedeutung.“, so Karsten Schmal, Milchpräsident des Deutschen Bauernverbandes.

Milcherzeugung in Deutschland bzw. Nordwesteuropa hat im weltweiten Vergleich den niedrigsten CO2-Fubßabdruck und ist damit deutlich klimaverträglicher als gemeinhin angenommen. Außerdem steht sie für die Erhaltung von Grünland – als Kohlenstoffspeicher und Fläche für Biodiversität. Wichtigste Voraussetzung für den Grünlanderhalt ist aber die Nutzungsmöglichkeit durch die Tierhaltung.

In Deutschland produzieren aktuell etwa 63.000 Milcherzeuger ein gesundes und hochwertiges Lebensmittel. Rund um den Internationalen Tag der Milch werden in Zusammenarbeit mit den Landesbauernverbänden und den Landesvereinigungen für Milch informative und unterhaltsame Aktionen für alle Altersklassen durchgeführt. Dabei werden Landwirte mit Verbrauchern, Schulklassen, Politikern und Medien über moderne Milchkuhhaltung und das Lebensmittel Milch in den Dialog kommen.

Informationen zu den bundesweit geplanten Veranstaltungen finden Sie unter www.bauernverband.de/tag-der-milch-2019

BMEL: Neuregelung der Kastenstandhaltung, mehr Platz für Schweine

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird heute die Länder- und Verbändebeteiligung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung einleiten.

Dazu erklärt die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner: „Mit unserem Verordnungsentwurf schaffen wir mehr Platz und Tierwohl im Stall. Gleichzeitig berücksichtigen wir aber auch die wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Schweine haltenden Betriebe. Ich weiß um die Herausforderungen, vor denen sie stehen – weitere Strukturbrüche in der Sauenhaltung wollen wir mit unserem Vorschlag vermeiden.

Beides bringen wir zusammen: Tierwohl und Wettbewerbsfähigkeit. Vorgesehen ist konkret, dass nach einer Übergangsfrist die Fixationszeit von Sauen deutlich verkürzt, die Länge des Kastenstands und die Mindestgröße der Abferkelbucht erhöht werden. Gleichzeitig ermöglichen wir es den Betrieben, während dieser Zeit die vorhandenen Kastenstände im Deckzentrum weiter zu nutzen und sich auf die Umstellung einzustellen. Die Maßnahmen kurzfristig umzusetzen, das wäre gerade für die kleinen Betriebe nicht machbar. Mit der Frist stellen wir ihre Wettbewerbsfähigkeit sicher und schaffen Investitionssicherheit. Dafür müssen die Sauenhalter ein verbindliches Umstellungskonzept vorlegen sowie, falls erforderlich, einen Bauantrag stellen. Wir wollen die Produktion bei uns in Deutschland halten, nur hier haben wir Einfluss auf die Bedingungen.“

Hintergrund:
Am 24.11.2015 hat sich das Oberverwaltungsgericht (OVG) Sachsen-Anhalt mit der Vorschrift des § 24 Absatz 4 Nummer 2 der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV), nach der „jedes Schwein ungehindert aufstehen, sich hinlegen sowie den Kopf und in Seitenlage die Gliedmaßen ausstrecken“ können muss, befasst. Nach Auffassung des OVG Sachsen-Anhalt sind die Anforderungen der genannten Vorschrift nur dann erfüllt, wenn die Breite des Kastenstandes mindestens der Widerristhöhe (= Stockmaß) des Schweines entspricht oder dem Tier die Möglichkeit eröffnet wird, die Gliedmaßen ohne Behinderung in die beiden benachbarten leeren Kastenstände durchzustrecken.

Im Lichte dieses Urteils entspricht der überwiegende Teil der deutschen Sauen haltenden Betriebe derzeit nicht der geltenden Rechtslage. Eine kurzfristige Durchsetzung der Rechtslage auf Basis des Urteils des OVG Sachsen-Anhalt durch die zuständigen Behörden der Länder würde für viele Betriebe zu erheblichen Belastungen führen und nicht zu leisten sein.

Mit der jetzt vorgesehenen Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung bekommen die Sauenhalter die notwendige Planungs- und Investitionssicherheit, aber auch klar kommuniziert, was das Ziel ist.

Wesentlicher Inhalt des Verordnungsentwurfs:

Deckzentrum
Zukünftige maximal zulässige Fixationsdauer von Sauen im Kastenstand: Reduzierung von derzeit ca. 35 auf 8 Tage zugunsten der Gruppenhaltung.
Zukünftige Anforderung an den Kastenstand:
Mindestbreite: Widerristhöhe der Tiere abzüglich ca. 17 %, definiert in drei „Größenklassen“
Mindestlänge: 220 cm statt der bisher üblichen 200 cm.

Abferkelbereich
Zukünftige maximal zulässige Fixationsdauer: Reduzierung von derzeit ca. 35 auf 5 Tage – lediglich Fixation um den Geburtszeitraum herum.
Zukünftige Anforderung an den Kastenstand: Die Mindestlänge soll zukünftig 220 cm statt den bisher üblichen 200 cm betragen.
Zukünftige Mindestgröße der Abferkelbucht: In der Abferkelbucht muss eine für die Sau uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche von mindestens 5 m² zur Verfügung stehen und die Sau muss sich ungehindert umdrehen können.

Übergangsfristen
Übergangsfrist 15 Jahre, nach 12 Jahren müssen die Betriebe ein verbindliches Umstellungskonzept vorlegen sowie, falls erforderlich, einen Bauantrag gestellt haben. Die Behörden können im Einzelfall zur Vermeidung unbilliger Härten eine Verlängerung um längstens zwei Jahre genehmigen.

Quelle: BMEL

Bundesministerium stellt neue Stallbaukonzepte vor, die für Tierhalter wirtschaftlich und gesellschaftlich akzeptiert werden

Was Tieren guttut, gesellschaftlichen Anforderungen entspricht und für Landwirte machbar ist: All das vereint der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft maßgeblich geförderte „Virtuelle Stall der Zukunft“. Wissenschaftlich wurde untersucht, wie innovative, tierwohlorientierte Schweineställe der Zukunft aussehen können, die gesellschaftlich akzeptiert werden und gleichzeitig praktisch realisierbar sind. Mit den Entwicklungen aus dem Innovationsprojekt können Landwirte künftig per Baukastensystem ihren modernen Stall für Sauen, Ferkel oder Mastschweine planen und dafür betriebsindividuell Kosten kalkulieren.

Dazu Julia Klöckner: „Die Arbeit von Landwirten wird in der Gesellschaft immer intensiver begleitet und diskutiert – auch die Bedingungen in Ställen und welche Auswirkung Tierhaltung auf Wasser, Boden und Klima hat. Wer mit Nutztierhaltern spricht, der merkt, dass sie sensibel mit diesem Thema umgehen. Denn wenn wir in Deutschland Nutztierhaltung auch zukünftig erfolgreich betreiben möchten, braucht sie breite gesellschaftliche Zustimmung und muss gleichzeitig ökonomisch gut aufgestellt sein.“

Hier setzt das Ministeriums-Projekt „Virtueller Stall der Zukunft“ an, es leistet einen beeindruckenden Beitrag. Es wurden all jene zusammengebracht, die es für die Konzeption innovativer, wirtschaftlich tragfähiger und gesellschaftlich akzeptierter Ställe braucht: Wissenschaftler, Bürger, Landwirte und Tierexperten, Stallbauer. Um mehr Tierwohl geht es, mehr Platz und Beschäftigung, aber auch um mehr Transparenz und die Ästhetik der Ställe. Jeder konnte seine Sichtweise einbringen, Bewusstsein wurde geschaffen für die Position des jeweils anderen. Deutlich wurde: Den einen Stall der Zukunft gibt es nicht, um betrieblichen und regionalen Besonderheiten gerecht werden zu können.

Julia Klöckner: „Die Mehrkosten eines solchen Stalls und der Haltungsbedingungen kann nicht allein der Landwirt tragen. Verbraucher müssen bereit sein, für die Anforderungen, die sie stellen, auch an der Kasse zu zahlen. Durch unser staatliches Tierwohlkennzeichen wird es möglich sein, den Mehrwert der so erzeugten Produkte abzubilden. Daher arbeite ich an der schnellen Einführung. Der Verordnungsentwurf zum Gesetz, das von der EU-Kommission grünes Licht bekommen hat, ist in Arbeit.“

Hintergrund:
Kernergebnisse der Stallbaukonzepte sind:
• mehr Platz und Bewegungsfreiheit für Sauen, Ferkel und Mastschweine,
• getrennte Funktionsbereiche,
• unbegrenztes Angebot von Raufutter, Stroheinstreu oder anderem organischen Beschäftigungsmaterial,
• Möglichkeiten zum Duschen und Wühlen für Mastschweine,
• Zugang zu einem Außenklimabereich für alle Tiere ab 30 kg Gewicht und
• Stallbau aus Holz, um Nachhaltigkeitsanforderungen und ästhetischen Aspekten gerecht zu werden.

Am „Virtuellen Stall der Zukunft“ beteiligt waren die Georg-August Universität Göttingen (Koordination, gesellschaftliche Akzeptanz, ökonomische Betrachtung), die Christian-Albrechts Universität zu Kiel (Tierzucht und -haltung), die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Marketing), die Richard Hölscher GmbH und Co KG (Stallbau), die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN).

Quelle: BMEL

Zwischenstand Milchviehbefragung: Investitionspläne steigen

Der Prozentsatz deutscher Rindviehhalter, die in Melkanlagen investieren wollen, ist 2019 im Vergleich zu 2018 gestiegen.

Das zeigt der aktuelle Zwischenstand der Befragung durch AgriDirect Deutschland GmbH bei deutschen Milchviehhaltern. Bei den telefonischen Interviews wurden diverse Daten, wie z. B. der aktuelle Einsatz und Investitionspläne in Melktechnik, aber auch die Neubau- und Renovierungspläne in Ställe abgefragt. Dieser Zwischenstand, nach ca.
2.000 Interviews, kann sich bis zum Ende der Befragung noch ändern.

Investitionspläne Melkanlagen
Der Anteil der Milchbauern, die in Melkanlagen investieren wollen, steigt mit 2,7% in 2019. Dies ist der höchste Wert seit 2015! 63,5% davon möchten in einen Melkroboter investieren, 16,3% in einen Fischgräten-Melkstand.

Renovierungspläne gestiegen
Die Renovierungspläne steigen, nach einem Abwärtstrend, von 2,5% im Jahr2018 auf 3,5% im Jahr 2019 und entsprechen wieder dem Stand von 2017. Die Neubaupläne sinken unwesentlich von 6,6% im Jahr 2018 auf 5,9%. Im vergangenen Jahr erst stieg dieser Prozentsatz um 1,6%.

Pläne Fütterungstechnik stabil
Auch der Anteil der Milchbauern, die in Fütterungstechnik investieren wollen, steigt leicht an. Nach einem Abwärtstrend in den letzten Jahren scheinen sich die Investitionspläne in Fütterungstechnik zu stabilisieren (5,6%). 60 % möchten in eine angehängte Maschine investieren, 21,5% in einen Selbstfahrer und 11,2% in ein automatisches Fütterungssystem (Futterroboter).

Fahrsilos investieren in 2020
9% der Milchbauern möchten in Fahrsilos investieren. Ein Viertel davon plant eine Investition in der ersten Hälfte des Jahres 2020. 17,8% möchtet in die zweite Hälfte von 2020 investieren.

Quelle: AgriDirect Deutschland GmbH