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Was Verbraucher bewegt und was (noch) nicht

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Fast alle Themen, bei denen konventionelle Nutztierhalter in der Kritik stehen, sind auch in der Verbraucher-Wahrnehmung angekommen. Nicht nur in Deutschland, sondern z. B. auch in Polen, wie die Fachzeitschrift „Meat Science“ berichtet. Grunert et al. baten jeweils etwa 1.000 Polen und Deutsche, aus einer Liste von 10 Forderungen jene zwei zu wählen, die ihnen am wichtigsten sind, wenn es um Schweinefleisch und Schweinehaltung geht.

Die Top-Fünf-Themen sind in beiden Ländern die gleichen, wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung. Dazu gehören die produktbezogenen Kriterien, die eher mit der menschlichen Gesundheit in Verbindung gebracht werden:

– Rückverfolgbarkeit vom Fleisch bis zum Tier
– Garantiert ohne mikrobielle Kontamination, etwa Salmonellen
– 100% gentechnikfreies Futter
– Antibiotikaeinsatz deutlich geringer als der Durchschnitt

Aber auch „Sauen werden den größten Teil ihres Lebens nicht fixiert“ steht in der oberen Hälfte der Liste. In Polen rangiert dieses Kriterium auf Platz 5, bei den Deutschen aber steht es ganz oben!

Der Zugang zu Stroh spielt in beiden Ländern keine herausgehobene Rolle und die Ferkelkastration hat es, auch in Deutschland, in der öffentlichen Diskussion noch nicht weit gebracht.

Kastenstände und Ferkelschutzkörbe aber sind für 41,5 der befragten Deutschen ein Problem. Und darauf müssen sich die Sauenhalter einstellen und in absehbarer Zeit Alternativen umsetzen. Gleiches dürfte, mit einem gewissen Zeitverzug, für die weiteren Punkte gelten.

Deutschland
Sauen werden den größten Teil ihres Lebens nicht fixiert            41.5
Rückverfolgbarkeit vom Fleisch bis zum Tier                              30.5
100% gentechnikfreies Futter                                                   28.7
Garantiert ohne mikrobielle Kontamination, etwa Salmonellen     26.4
Antibiotikaeinsatz deutlich geringer als der Durchschnitt             25.5

Transportzeit zum Schlachthof unter 4 Stunden                         16.9
Kastration unter Vollnarkose und Schmerzmittelgabe                 11.5
Zugang zu Stroh                                                                     10.4
Gülle wird zu Düngung und Energieerzeugung genutzt                 5.6
Produktion verursacht einen CO2-Fussabdruck von 0                   3.0

Polen
Garantiert ohne mikrobielle Kontamination, etwa Salmonellen    49.4
100% gentechnikfreies Futter                                                  43,8
Rückverfolgbarkeit vom Fleisch bis zum Tier                             41.3
Antibiotikaeinsatz deutlich geringer als der Durchschnitt            24.9
Sauen werden den größten Teil ihres Lebens nicht fixiert           14.4

Zugang zu Stroh                                                                      8.8
Gülle wird zu Düngung und Energieerzeugung genutzt                7.3
Transportzeit zum Schlachthof unter 4 Stunden                          5.7
Kastration unter Vollnarkose und Schmerzmittelgabe                  3.3
Produktion verursacht einen CO2-Fussabdruck von 0                  1.1

Quelle: scienecedirekct.com

Deutsche Verbraucher kaufen mehr Rindfleisch

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Die deutschen Verbraucher fragen wieder mehr Rindfleisch nach. In den vergangenen zehn Jahren hat sich der Markt damit sehr grundlegend gedreht, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Daten des Thünen-Institutes zum Rindermarkt belegen, dass 2017 erstmals der Selbstversorgungsgrad mit 97 Prozent unter 100 Prozent sank. Damit wird mehr Rindfleisch importiert, als hierzulande zur Deckung der Nachfrage erzeugt wird. 2001, im Jahr der BSE-Krise, war dieser Wert auf 170 Prozent hochgeschnellt und nur allmählich auf 117 Prozent im Jahr 2010 gesunken. In der Folge sind die Preise für Verbraucher und Erzeuger gestiegen, wobei das Plus im Endverbrauchersegment mit 1,6 Prozent noch recht marginal ausfällt. Die Marktbeobachter der Agrarmarkt Information (AMI) mit Sitz in Bonn sehen mehrere Gründe für die aus landwirtschaftlicher Sicht positiven Markttendenzen: Der Lebensmitteleinzelhandel wirbt für hochwertige Herkünfte und hat Rindfleisch damit ein positives Image gegeben. Davon profitieren ausländische Rindermäster wie die Erzeuger amerikanischen oder argentinischen Rindfleisches. Aber auch Rindfleisch deutsche Erzeugung genießt eine höhere Nachfrage, wozu außergewöhnliche Rassen oder besondere Reifemethoden für Fleisch wie sogenanntes Dry Aged Beef ebenfalls einen Beitrag leisten. Hier erlaubt zweifelsfrei die überwiegend positive Einkommenssituation in Deutschland Spielraum nach oben.

Trotz des positiven Marktumfeldes ist nach amtlichen Statistiken die Bruttoeigenerzeugung an Rindfleisch 2017 im Vergleich zum Vorjahr um knapp zwei Prozent gesunken. Als Grund wird die wieder geringere Zahl an Kuhschlachtungen genannt. In Niedersachsen wurden 2017 knapp 590.000 Rinder geschlachtet, das waren 1,2 Prozent weniger als 2016. Auch für 2018 erwarten Marktbeobachter eine weiter rückläufige Rindfleischerzeugung, nicht zuletzt wegen steigender Exportzahlen bei Kälbern.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Der richtige Rhythmus beim Rasen mähen

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Die amerikanische Fachzeitschrift „Science“ berichtet, dass Bienen Rasenflächen bevorzugen, die alle zwei Wochen gemäht werden. In einem zweijährigen Versuch, wurden die Rasenflächen von 16 Haushalten in Springfield, Massachusetts entweder wöchentlich, alle zwei oder alle drei Wochen gemäht. Hierbei zeigte sich, dass Bienen einen Zwei-Wochen-Rhythmus bevorzugen: diese Rasen lockte 30 % mehr Bienen an, als die anderen Flächen.

Den Wissenschaftlern zufolge wuchsen bei 2-wöchigem Mähen mehr Blumen, als beim 1-Wochen-Rhythmus, was die Bevorzugung erklärt. Wurde der Rasen nur alle drei Wochen gemäht, erschwerten zu lange Grashalme den Anflug der Bienen, vermuten die Forscher.

Quelle und Link: Science

Dialog zwischen Imkern und Bauern nimmt Fahrt auf

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Landwirte interessieren sich für Bienen – und Imker interessieren sich für Landwirtschaft. Beide Gruppen streben darüber hinaus eine verständnis- und respektvolle Zusammenarbeit miteinander an: Dies wurde beim zweiten gemeinsamen Workshop im Projekt „Bestäubungs- und Trachtbörse im Fachinformationssystem Mein Bienenstand – Landwirtschaft und Imkerei im Austausch‘“ erneut deutlich.

Rund 40 Landwirte und Imker trafen sich dazu unlängst in der Woltersburger Mühle in Uelzen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen begleitet das Projekt wissenschaftlich zusammen mit dem federführenden Institut für Bienenkunde in Celle.

Bei dem Treffen in Uelzen ging es um die konkrete Umsetzung einer zukünftigen Austausch- und Informationsplattform im Internet. Sie soll die Kooperation zwischen beiden Gruppen verbessern und Trachtflächen an Imker sowie Bienen zur Bestäubung an Landwirte vermitteln. Trachtpflanzen sind Pflanzen, die besonders viel Nektar oder Pollen produzieren und die deswegen von Bienen angeflogen werden.

Nachdem im vergangenen Jahr in einem ersten Workshop und einer teilnehmerstarken Online-Umfrage grundsätzliche Wünsche beider Interessensgruppen ermittelt wurden, ging es diesmal um die Gestaltung des Online-Portals. So wurden unter anderem ein passender Name für die Plattform gesucht, der Landwirte und Imker gleichermaßen anspricht. Weiterhin wurden die Handhabung der Registrierung und die Vernetzung mit anderen Teilnehmern besprochen sowie nutzerfreundliche Wege für die Platzierung von Angeboten sowie für die Informationsweitergabe landwirtschaftlicher und imkerlicher Themen diskutiert. Auf Basis dieser Ergebnisse wird in den nächsten Monaten die erste Testversion der Plattform konzipiert.

Der Erkenntnis folgend, dass ein Internetportal allein jedoch nicht genügt, um den direkten Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Imker und Landwirt anzuregen, startet das Projekt nun mit einem Blühflächenmonitoring. Hierbei dokumentieren und beobachten 20 landwirtschaftliche Betriebe und Imker in Ost-Niedersachsen die Entwicklung ihrer Blühflächen beziehungsweise Bienenvölker über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Imker arbeiten dabei eng mit den Landwirten zusammen und stellen ihre Bienenvölker im näheren Umfeld der Blühflächen auf. Auf die Fragen nach dem Nutzen von Blühflächen für die Bienenvölker und den Imker sowie für den Landwirt sollen somit innerhalb des Monitorings Antworten gefunden werden.

Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts, das durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird, übernimmt das Institut für Bienenkunde in Celle, das zum Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gehört, zusammen mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Mit dabei ist außerdem das Softwareunternehmen IP SYSCON GmbH aus Hannover.

Das Obstbauzentrum Jork (Esteburg) bringt zudem seine langjährigen Erfahrungen der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Imkern und Obstbauern aus dem Alten Land mit in das Projekt ein.

Quelle: LWK Niedersachsen

M-Chart für Schulen informiert über Milchwirtschaft

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Es sind die Menschen, die der Landwirtschaft in Niedersachsen ein Gesicht geben. Rund 9.000 Milchviehbetriebe gibt es in Niedersachsen und mindestens ebenso viele Gesichter, die für diese Betriebe stehen. Das neue M-Chart der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) stellt einige der Menschen vor, die täglich etwa 806.000 Milchkühe in Niedersachsen melken, füttern und sich um das Tierwohl kümmern. Sie sind so unterschiedlich wie die Region in der sie leben und arbeiten: Bei Familie Löhmöller aus Emsbüren wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass ihre Milchkühe möglichst lange leben und Milch geben. Darauf haben sie ihre Zucht ausgerichtet und dazu werden sie optimal versorgt. In der Nähe von Friesland, einer typischen Grünlandregion, auf dem Hof Gerdes-Kleemann sind die Kühe so viel wie möglich auf der Weide. Jacob Gerdes macht mit bei der niedersächsischen Initiative „Pro Weideland“. Im Herzen von Ostfriesland liegt der Bioland Meedehof. Bereits seit 1992 arbeitet die Familie nach den Bioland-Vorschriften mit weitgehend eigener Futtererzeugung. Anhand der drei Beispielhöfe bekommen die Schüler einen Einblick in die Vielfalt der niedersächsischen Milchwirtschaft.

Schulen können das M-Chart unter dem Titel „Milchwirtschaft in Niedersachsen“ ab sofort bestellen auf www.milchwirtschaft.de. Das Chart stellt verschiedene Initiativen, Label und Regeln aus der Milchwirtschaft vor, klärt rund um die Angaben auf der Milchverpackung auf und stellt die drei Höfe aus Niedersachsen detailliert vor. Vervollständigt wird es durch allgemeine Zahlen und Fakten aus der hiesigen Milchwirtschaft, bietet einen Einblick in die Weidehaltung, klärt über das Label „ohne Gentechnik“ auf und fasst kurz die wichtigsten Regeln für Bio-Lebensmittel zusammen. Das Chart knüpft an die Alltagerfahrungen der Kinder ab der vierten Klasse an und enthält spannende Aufgaben zur Selbstreflektierung.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Herdenschutzzäune sind keine Lösung

Ein Elektrozaun mit mindestens 90 Zentimetern Höhe oder ein Maschendrahtzaun oder Knotengeflecht mit mindestens 120 Zentimetern Höhe, jeweils mit Untergrabeschutz, wird derzeit noch als wolfsabweisender Grundschutz angesehen. Eine Entschädigung für Wolfsrisse können Weidetierhalter in Niedersachsen nur erhalten, wenn sie diesen erfüllen. Trotz finanzieller Förderung und sogar dem Angebot von freiwilligen Helfern aus Naturschutzverbänden, bei der Errichtung solcher Zäune zu helfen, sind diese Herdenschutzmaßnahmen nach Ansicht des Landvolks Niedersachsen für eine flächendeckende Umsetzung auf hunderttausenden von Hektar Weideflächen in der Praxis untauglich. Immer wieder haben Wölfe diese und auch weit höhere Zäune problemlos überwunden, es beginnt aktuell bereits eine Aufrüstungsspirale beim Herdenschutz. Werden den Tierhaltern durch Wolfsangriffe getötete oder verletzte Tiere nach erfolgreicher Beantragung entschädigt, bleibt diese für in Panik verletzte und traumatisierte Tiere zudem aus. Hinzu kommen die ständigen Sorgen der Weidetierhalter um ihre Rinder, Schafe, Ziegen oder Wildtiere und die psychische Belastung nach einem Wolfsangriff.

Nach Ansicht des Landvolks Niedersachsen kann eine wolfssichere Umzäunung aller Weiden in Niedersachsen nicht die Lösung sein. Für Deichschäfer oder Rinderhalter sind wolfsabweisende Zaunbauten keine Option. Die rund 10.000 niedersächsischen Hobby-Schafhalter, die mit ihren Tieren ganz nebenbei einen beträchtlichen Beitrag zur Landschaftspflege leisten, können den geforderten aufwändigen Herdenschutz nicht erfüllen. Flächendeckend aufgestellte Schutzzäune würden das Landschaftsbild in allen Regionen zudem massiv beeinträchtigen und die Landschaft durchschneiden.

Vor dem Menschen zeigen viele Wölfe inzwischen keine Scheu mehr. Selbst bei Tageslicht werden sie schon mitten in Dörfern und auf Hofstellen gesichtet und zu Recht als wachsende Bedrohung auch für die Bevölkerung angesehen. Es stellt sich inzwischen die Frage, ob in Kürze auch Dörfer und Bauernhöfe bei der rasant wachsenden Wolfspopulation wolfsabweisend verbarrikadiert werden sollen. Die im Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement zusammengeschlossenen Verbände aus dem ländlichen Raum setzen sich daher dafür ein, dass unverzüglich Maßnahmen zur Regulierung des Wolfsbestandes ergriffen werden.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Schweinemarkt bleibt exportabhängig

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Die deutsche Schweinehaltung steht vor großen Herausforderungen. Die Tierhalter sehen sich mit sehr gegenläufigen Entwicklungen innerhalb Deutschlands und im globalen Umfeld konfrontiert, teilt der Landvolk Pressedienst mit. So nimmt die inländische Nachfrage nach Schweinefleisch in jüngster Vergangenheit ab, die internationale Nachfrage nach Schweinefleisch dagegen steigt ebenso weiter wie die Erzeugung weltweit. Diese Daten lassen sich aus Prognosen des Thünen-Instituts zum Schweinemarkt ableiten. Damit ist die Branche mit Tierhaltungen, Schlachtunternehmen und Fleischverarbeitern weiter einer sehr starken Exportorientierung ausgesetzt.

Die Marktexperten des Thünen-Institutes leiten draus zugleich ab, dass auf dem Markt für Schweinefleisch Effizienz und Kostenführerschaft wichtige Erfolgsgaranten sind. Die deutschen Betriebsleiter sehen sich wachsenden Anforderungen ausgesetzt, wie sie ihre Tiere halten sollen und wie die Ställe auszustatten sind. Zugleich hemmt nach Beobachtung des Landvolkes eine umfangreiche Genehmigungspraxis die Umgestaltung von Ställen. Eine Einschätzung, die auch von den Wissenschaftlern bestätigt wird. Diese Unsicherheiten spiegeln sich in der Entwicklung der Schweinebestände in Deutschland wider. Zwischen November 2016 und 2017 haben 3,8 Prozent der Mäster ihre Betriebe aufgegeben, für die Schweinefleischerzeugung wird für das laufende Jahr ein Minus von 1,1 Prozent auf 5,4 Mio. Tonnen erwartet.

Sind die Zuchtsauen- und Mastschweinebestände in nahezu allen Bundesländern zwischen 2010 und 2017 zurückgegangen, ist der Mastschweinebestand in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein im gleichen leicht Zeitraum angestiegen. Trotz der Entwicklungen in am deutschen Schweinefleischmarkt zu mehr Regionalität, Tierwohl oder Bio bleiben die Mäster auf den Export angewiesen und sehen sich enormem Preisdruck und ungewissen Zukunftsaussichten ausgesetzt. Diesem Druck konnten zwischen 2010 und 2017 jährlich durchschnittlich mehr als vier Prozent der niedersächsischen Schweinemäster nicht mehr standhalten und gaben ihre Betriebe auf. Andere setzten auf Wachstum und mehr Effizienz um mit der Konkurrenz aus China, den USA und auch Spanien mithalten zu können, die im gleichen Zeitraum die Produktion ausgeweitet haben.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Deutsche Milchbranche muss im internationalen Wettbewerb bestehen

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Der Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Karsten Schmal, hat das 9. Berliner Milchforum eröffnet. Beim diesjährigen Treffen der deutschen Milchbranche steht die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors auf dem internationalen Markt thematisch im Fokus.

Die Marktentwicklungen zu Beginn des Jahres 2018 zeigen noch einmal deutlich, wie sehr regionale und nationale Milchmärkte von globalen Entwicklungen abhängig sind. In einem zunehmend liberalisierten Milchmarkt ist der internationale Warenaustausch ein entscheidender Faktor für das Einkommen der Milchbauern. Der deutsche Milchsektor stellt sich den Chancen und Herausforderungen, die ein offener Milchmarkt mit sich bringt. Die europäischen und nationalen politischen Institutionen sollten diesen Prozess unterstützend begleiten. Dies gilt insbesondere angesichts einer zunehmenden Kritik am internationalen Handel, die letztlich in Entscheidungen wie dem Brexit oder dem Androhen von Handelskriegen mündet.

Das Berliner Milchforum wird gemeinsam vom Deutschen Bauernverband und dem Milchindustrie-Verband in Kooperation mit dem Deutschen Raiffeisenverband und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft organisiert. Bundesministerin Julia Klöckner wird als Festrednerin beim Berliner Milchforum einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung beitragen.

Quelle: DBV

Mehr Investitionspläne bei Schweine- und Geflügelställen in den Niederlanden

Der Anteil der niederländischen Schweinezüchter an den Investitionsplänen in der Tierhaltung ist im Jahr 2017 gegenüber dem Jahr 2016 gestiegen. Auch die Investitionspläne der Geflügelzüchter nehmen zu.

Dies wird durch den ViehScanner 2017 des Agrimarketing- und Marktforschungunternehmen AgriDirect belegt. Während dieser jährlichen, telefonischen Befragung sind rund 3.200 niederländische Schweinehalter (mit mindestens 100 Zuchtsauen und / oder 500 Schweine) und Geflügelhalter (mit mindestens 10.000 Legehennen, 15.000 Masthähnchen und / oder 5.000 sonstigem Geflügel) nach ihren Betriebsaktivitäten, Zukunfts- und Investitionsplänen befragt worden.

Renovierungspläne für Schweinezüchter verdoppelt
Im Jahr 2017 stieg der Anteil der Schweinezüchter, die Investitionspläne für Neubau oder Renovierung haben, auf 15,9 % bzw. 18,2 %. Der Anteil der Renovierungspläne hat sich gegenüber dem Jahr 2016 mehr als verdoppelt. Nach einem Abwärtstrend von 2012 bis 2015 begann ab dem Jahr 2016 der Aufwärtstrend.


Auch bei den Geflügelzüchtern ist ein Aufwärtstrend zu beobachten
Auch der Anteil der Investitionspläne der Geflügelbetriebe in der Tierhaltung ist in den letzten Jahren gestiegen. Vom Jahr 2012 bis einschließlich 2014 war ein Abwärtstrend zu verzeichnen. In diesem Zeitraum sanken die Prozentsätze für Neubauten und Renovierungen von 16,5 % bzw. 8,7 % im Jahr 2012 auf 12,7 % bzw. 4,7 % im Jahr 2014. Die Investitionspläne scheinen sich ab 2015 zu erholen. Im Jahr 2017 stieg der Anteil der Investitionsvorhaben für den Neubau auf 14,3 % und für die Renovierung auf 11,2

Reaktion Mark Tijssen, Vizepräsident LLTB
“Natürlich bin ich von der Entwicklung des Sektors begeistert. Es ist wichtig, dass der Schweine- und Geflügelsektor weiterhin erneuert, verbessert und verjüngt wird, um sein Existenzrecht zu wahren. Der Sektor hatte eine schwierige Zeit. Es geht jetzt wirtschaftlich etwas besser, und das ist ein Grund für die Landwirte, wieder zu investieren. Ich sehe diese Entwicklung jedoch eher als Erholung als eine Erweiterung des Sektors. Die Investitionspläne liegen in etwa auf dem Niveau vom Jahr 2012.”

Quelle: AgriDirect

Bienenbestäubung verbessert Qualität und Haltbarkeit von Erdbeeren

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Ein interdisziplinäres Forscherteam der Universität Göttingen konnte erstmals zeigen, dass die Blütenbestäubung durch Bienen eine deutlich bessere Fruchtqualität bewirkt als bei Selbstbestäubung. Die Insektenbestäubung hat einen entscheidenden Einfluss auf die hormonellen Prozesse während der Fruchtentwicklung, die im Vergleich mit Früchten aus eigenbestäubten Blüten zu einem typischeren Geschmacksergebnis führen. Zwar erzielt die aufwändige Bestäubung per Menschenhand qualitativ ähnlich gute Früchte, doch sie ist umständlich, teuer und zeitintensiv. Nur die Insektenbestäubung kann der steigenden Lebensmittelnachfrage gerecht werden sowie Ertrag und Qualität der Produkte und damit ihre Vermarktbarkeit garantieren. Die Ergebnisse der Studie sind in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Agriculture, Ecosystems & Environment erschienen.

Etwa ein Drittel der weltweiten landwirtschaftlichen Produktion stammt von Kulturfrüchten, deren Ertrag durch Tierbestäubung, insbesondere Insekten, deutlich verbessert werden kann. Studien zu Erdbeeren, Äpfeln, Zuckermelonen, Ackerbohnen und Raps konnten diesen Zusammenhang bereits belegen. Allerdings ist bislang nur wenig darüber bekannt, welchen Einfluss die Insektenbestäubung auf die pflanzenphysiologischen Prozesse – also die Lebensvorgänge in der Pflanze – während der Fruchtentwicklung und die damit zusammenhängende Fruchtqualität und Vermarktbarkeit hat. Dieser Frage gingen erstmals Göttinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Abteilungen Agrarökologie, Molekulare Phytopathologie und Qualität pflanzlicher Erzeugnisse nach. Auf einem Erdbeerfeld in der Nähe Göttingens wurden für diesen Zweck verschiedene Bestäubungsvarianten miteinander verglichen: Die Selbstbestäubung ist die Übertragung des eigenen Pollens der Blüte ohne das Zutun von Tieren. Bei der Handbestäubung erfolgt eine manuelle Bestäubung mit Pollen derselben Blüte durch Menschenhand mithilfe eines Pinsels. Die offene Bestäubung bezeichnet die Pollenübertragung durch Insekten und in geringeren Anteilen auch durch Wind.

Die Forscherinnen und Forscher fanden heraus, dass Selbstbestäubung zu kleineren und leichteren Erdbeerfrüchten führt. Zudem waren über 90 Prozent dieser Früchte deformiert, wiesen eine kürzere Haltbarkeit auf und hatten folglich den mit Abstand geringsten Handelswert. Insektenbestäubte Blüten entwickelten sich hingegen zu wohlgeformten, schwereren und größeren Früchten, welche einen um 92 Prozent gesteigerten Handelswert aufwiesen. Es bestand kein merkbarer Unterschied zwischen Hand- und offener Bestäubung. „Insekten- und Handbestäubung führte zudem, wie anhand des Zucker-Säure-Verhältnisses nachgewiesen wurde, zu einem sortenspezifischeren Verhältnis von Geschmackskomponenten in der Frucht“, so Dr. Inga Smit, Co-Autorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Qualität pflanzlicher Erzeugnisse.

Diese Resultate führen die Forscherinnen und Forscher auf einen deutlich verbesserten und gleichmäßigeren Bestäubungserfolg – Fruchtansatz – durch Insekten- und Handbestäubung zurück. Dieser resultiert in einer signifikant erhöhten Produktion des Phytohormons Indol-3-Essigsäure. Das Hormon ist maßgeblich an der Fruchtentwicklung der Erdbeere und vieler anderer Früchte beteiligt. Mit dieser Studie konnte somit erstmals gezeigt werden, dass die Insektenbestäubung nicht nur eine große Bedeutung für den landwirtschaftlichen Ertrag, sondern auch einen bedeutenden Einfluss auf phytohormonelle Prozesse hat. Letzte wiederum sind entscheidend für die Entwicklung, Qualität und Vermarktbarkeit von Früchten. Dieser Einfluss kann auch auf andere Kulturfrüchte übertragen werden, die durch Bestäubung entstehen. „Die natürliche Bestäubungsleistung in unseren Agrarökosystemen – welche insbesondere durch Insekten erbracht wird –, ist daher essentiell, um Ernte- und Qualitätsverluste zu verhindern und der global steigenden Lebensmittelnachfrage gerecht werden zu können“, betont Alexander Wietzke, Erstautor und Doktorand in der Abteilung Pflanzenökologie und Ökosystemforschung.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen