Positionspapier zum Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration

Verschiedene Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft, berufsständischen Organisationen und Behörden haben ein gemeinsames Positionspapier zur Lokalanästhesie zur wirksamen lokalen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration auf den Weg gebracht. In einem Austausch wurde eine gemeinsame Position zusammengetragen, die auch eine Indikationserweiterung von Procain für die Lokalanästhesie fordert.

Von vielen Seiten würde erwartet, dass es mit dem Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration ab 1. Januar 2019 zu einer massiven Strukturveränderung bei den Tierhaltungsbetrieben kommen wird, weil die bisher zugelassenen Verfahren teuer und wenig praxisgerecht sind. Das hätte deutliche Auswirkungen auf den gesamten Markt, da sich die Bezugsquellen für Industrie und Handel ändern würden. Insbesondere sei zu fürchten, dass kleinere Sauenhalter ihren Betrieb aufgeben, wenn die Schmerzausschaltung mit einer Medikamentengabe durch den Landwirt nicht ermöglicht wird. Es müsse deshalb schnellstmöglich, spätestens bis Ende 2018 eine Indikationserweiterung von Procain, für die Lokalanästhesie erreicht werden. Denn dann könnte der Tierhalter selbst das Tier angemessen behandeln. Die Unterzeichner stellten fest, dass nach derzeitigem Kenntnisstand die lokale Betäubung eine wirksame Schmerzausschaltung gewährleisten sollte.

Ziel sei es, bis Ende 2018 eine umsetzbare Lösung für das Verfahren der Lokalanästhesie zu realisieren. Sollte dies nicht gelingen, betonen die Verfasser des Positionspapiers, müssten rechtzeitig Schritte für Übergangslösungen eingeleitet werden.

Das Positionspapier steht bei QS zum Download bereit.

Quelle: QS Qualität und Sicherheit GmbH

Anmerkung der Redaktion: Zumindest die Bundestierärztekammer hat sich bisher gegen diese Form des „4. Weges“ ausgesprochen. Auf einen Kommentar zum neuen Positionspapier darf man gespannt sein.

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