Bestandssicherung ab 2019

Keine Zukunft ohne Weidetierprämie

Der Bundesverband Berufsschäfer (BVBS) fordert eine Weidetierprämie in Höhe von 38 Euro je Mutterschaf und -ziege, um die deutschen Betriebe wirtschaftlich zu stabilisieren. 22 europäische Mitgliedstaaten unterstützen so ihre Schäfer mit rund 500 Mio. Euro im Jahr – Deutschland nicht.

Wenn die Gesellschaft in Zukunft noch Schäfer in Deutschland will, dann muss sie jetzt handeln, fordert der Bundesverband Berufsschäfer (BVBS). Auf die nächste Reform der gemeinsamen Agrarpolitik können die Schäfer weder warten noch hoffen. Im ungünstigsten Fall werde man bis 2023 mit den aktuellen Regelungen leben müssen, dank Brexit, Europawahl und Haushaltsverhandlungen.

Aber die Bundesregierung könne schon heute unkompliziert helfen. „Genau für die Schäfer gibt es bereits einen europäischen Rettungsring“, so die Sprecher des Verbandes, Knut Kucznik und Andreas Schenk, „wir kämpfen schließlich nicht nur um unser Überleben, sondern sind auch unersetzliche agrarökologische Dienstleister für die Gesellschaft“: Schon ab 2019 könne Deutschland eine Weidetierprämie für Mutterschafe und Ziegen zahlen. Das funktioniere über eine gekoppelte Stützung als Teil der Direktzahlungen nach Titel IV der Verordnung (EU) 1307/2013 in Verbindung mit 639/2014 und 640/2014. Insgesamt 22 europäische Mitgliedstaaten fördern so ihre Schäfer mit rund 500 Mio. Euro im Jahr. Aus Sicht der europäischen Kommission sei die Weidetierprämie das beste Mittel für den Erhalt der extensiven Weidetierhaltung.

Der BVBS erklärt dazu: Eine Weidetierprämie ist eine jährliche Direktzahlung zusätzlich zur Flächenprämie. Sie kann bundeseinheitlich festgesetzt werden. Förderbar sind die im Betrieb gehaltenen Muttertiere, bis hin zum höchsten Bestand der fünf Jahre vor Prämieneinführung. Geprüft wird lediglich, ob geförderte Tiere tatsächlich im Betrieb vorhanden sind. Diese Prüfung hat keinen CC-Bezug. Ein vorhandenes Kennzeichnungsmerkmal reicht zur Identifikation. Bei gemeldeten Bestandsänderung nach unten gibt es nur entsprechende Kürzungen, ebenso bei ungemeldeten Abweichungen von bis zu 10 %. Nur bei größeren ungemeldeten Änderungen erfolgen Sanktionen. Die sind begrenzt auf die gezahlte Weidetierprämie für das jeweilige Jahr. Tierverluste können förderunschädlich ersetzt werden. Eine Förderung auf Flächenbasis ist gesetzlich nicht möglich. Für die Einführung ab dem 1. Januar 2019 reicht eine Meldung der Bundesregierung an die Europäische Kommission bis zum 1. August 2018.

Eines müsse jedem klar sein: Die Weidetierprämie sei europaweit etabliert und anerkannt. Ein anderes europäisches Instrument zur Förderung der Schäferei werde es in absehbarer Zeit kaum geben. Eine Beweidungsprämie über die zweite Säule sei aktuell keine Alternative, denn sie wäre nur eine Lösung für einzelne Bundesländer, schwer finanzierbar und reiner Kostenersatz, betont der BVBS.

 

Warum gibt es in Deutschland keine Weidetierprämie?

Dafür gibt es laut BVBS drei schwache Argumente:

  • Die Agrarförderung sei hierzulande entkoppelt, man wolle nicht zurück zur Produktionsförderung, zu Milchseen und Butterbergen. Dieses Argument ist nach Ansicht des BVBS verfehlt: Eine Weidetierprämie stabilisiere lediglich die vorhandenen Tierbestände. Sie wirke nicht produktionsfördernd. Ihr Ziel sei die Sicherung bestimmter öffentlicher Leistungen der Landwirtschaft schreibe die europäische Verordnung vor, im völligen Einklang mit den Regeln der Welthandelsorganisation.
  • Die Zukunft der Schäferei könne durch die zweite Säule gesichert werden. Dazu sagt der BVBS: In Deutschland wurde dies bisher intensiv, aber erfolglos versucht. Förderungen aus der zweiten Säule sind eben kein Einkommen, sondern nur Kostenersatz und abhängig von den einzelnen Bundesländern.
  • Dann könne ja jeder kommen. Das ist nach Ansicht des BVBS falsch, denn eine Weidetierprämie dürfe nur unter ganz bestimmten Bedingungen gezahlt werden. Lediglich gesetzlich benannte Bereiche der Landwirtschaft sind förderfähig. Sie müssen zudem in einer Krise sein und eine besondere soziale, wirtschaftliche oder ökologische Bedeutung haben. Abseits davon kann die Bundesregierung völlig frei entscheiden, wen sie fördert.


„Wir fordern eine Weidetierprämie!“

Der BVBS fordert daher 38 Euro Weidetierprämie je Mutterschaf und -ziege. Diese Prämie wäre finanzierbar mit einer Umlage aus den Flächenprämien von 2 bis 4 Euro je ha. Ziel sei die Stabilisierung der Betriebe durch Ausgleich aller Kosten zuzüglich eines bescheidenen Einkommens für die Betriebsführer, sagt der BVBS. Ohne wirtschaftliche Stabilität könne man weder heute überleben, noch fit für morgen werden. Dafür fehlten den Schäfern Geld und Nerven. Ohne eine Weidetierprämie gebe es keine Zukunft für die Schäfer und ihre Leistungen für die Gesellschaft.

 

Was bleibt zu tun?

„Wir müssen die Bundesregierung und die Länder überzeugen, uns zu retten“, betont der Bundesverband. Die Hälfte der Bundesländer habe sich bereits positiv zu einer Weidetierprämie geäußert. Auch die Zivilgesellschaft stehe hinter den Schäfern. Über 30 Verbände forderten im letzten Jahr zusammen mit dem Bundesverband Berufsschäfer die Weidetierprämie. „Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen. In den nächsten zwei Monaten wird es sich entscheiden.“

Quelle: Bundesverband Berufsschäfer (BVBS)

„Afrikanische Schweinepest – Prophylaxe durch Desinfektion ohne Kältefehler und Resistenzproblematik “

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Die Afrikanische Schweinepest (ASP) nähert sich von Osten her unaufhaltsam den Grenzen Deutschlands. Die Deutsche Schweineerzeugung steht vor einem Horrorszenarium, offizielle Stellen warnen. Laut tagesschau24 vom 09.01.2018 werden „Milliardenschäden befürchtet“: Die ASP bedroht massiv die Produktion, von der allein 40 % in den Export gehen. Der Verlauf dieser virusbedingten, anzeigepflichtigen Tierseuche, die binnen 7-9 Tagen für Wild- und Hausschweine fast vollständig tödlich verläuft, zieht weiter westwärts. Eine Übertragung der Erreger erfolgt auf vielfältige Weise, durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen sowie indirekte Übertragungswege, etwa entlang der Ost-West-Transitverkehre an den Autobahnen. Die angelaufene Dezimierung der Wildschweinpopulation wird nicht reichen, zumal die Tiere äußerst zahlreich und angepasst nur schwer zu entdecken und zu schießen sind.

Neu: Die abgepufferte 2-Komponenten-Peressigsäure 1+1 Wofasteril SC super ist in 2017 auch für die Humanbereiche zur Flächendesinfektion im Seuchenfall RKI-gelistet worden: Wirkbereich AB mit 2 % + 2 %, Einwirkzeit 1h. Somit ist das Produkt für nahezu alle Anwendungsbereiche gelistet: Biozid, DVG-gelistet Tierhaltung + Lebensmittelbereich (hier einzige Peressigsäure!), IHO-gelistet Tierhaltung + Lebensmittelbereich, FIBL-gelistet für Biobetriebe, 2 DLG-Gütesiegel für Klauenpflege mit desinfizierender Wirkung sowie Melkzeugzwischendesinfektion und für die Humanbereiche Medizinprodukt, für die Händedesinfektion sowie VAH- und RKI-gelistet!!!

Quelle: KESLA HYGIENE AG

Bioland-Betrieb Strotdrees erhält Bundespreis Ökolandbau

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Bio mit Sternchen: Bioland-Betrieb Strotdrees erhält Bundespreis Ökolandbau

Der Bioland-Betrieb Strotdrees aus dem westfälischen Harsewinkel wurde am heutigen Donnerstag mit dem Bundespreis Ökolandbau ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2001 im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin an besonders erfolgreiche und engagierte Biolandwirte verliehen. „Es ist großartig, welche Vielfalt Familie Strotdrees auf ihrem Betrieb geschaffen hat. In dem Hof stecken sehr viel Zeit, Engagement und Herzblut, das spürt man und deshalb ist die Auszeichnung mit dem Bundespreis Ökolandbau mehr als verdient“, gratuliert Bioland-Präsident Jan Plagge der Bioland-Vizepräsidentin und ihrer Familie.

Seit fast 30 Jahren bewirtschaften Stephanie und Ludger Strotdrees ihren Hof mit ihren fünf Töchtern nach den strengen Bioland-Richtlinien. Doch damit nicht genug: Auf die bereits hohen Ansprüche des Biolandbaus legt Familie Strotdrees noch eine Schippe drauf. Bio mit Sternchen also: Die Legehennen auf dem Hof leben in und um Mobilställe herum. Die Kälber der Milchkühe werden von Ammen gesäugt. Eier und Fleisch der Tiere werden komplett über den eigenen Hofladen vermarktet. Auch auf den Äckern und Weiden ist Nachhaltigkeit Trumpf. Um das Bodenleben zu fördern, wird ausschließlich betriebseigener Mist ausgebracht. Viele Hecken bieten Lebensraum für Insekten. Den einstigen Nebenerwerbsbetrieb hat Familie Strotdrees zum erfolgreichen Haupterwerbsbetrieb mit 75 Hektar Acker und Grünland umgebaut. Obendrein engagieren sich die beiden Betriebsleiter ehrenamtlich für die Landwirtschaft. Ludger Strotdrees ist Mitglied des Prüfungsausschusses der Landwirtschaftskammer, Stephanie Strotdrees ist im Vorstand von Bioland Nordrhein-Westfalen und Vizepräsidentin des Bioland-Bundesverbandes.

Kein Wunder also, dass der Bioland-Betrieb Strotdrees nach dem Ceres Award 2014 nun auch den Bundespreis Ökolandbau gewonnen hat. „Wir freuen uns sehr über diese Bestätigung unserer Arbeit. Das spornt uns an, zukunftsfähige Lösungen auf unserem Hof und für die Landwirtschaft weiterzuentwickeln. Wir nehmen gerne die Herausforderung an, am Schutz von Boden und Wasser, der Erhaltung der Biodiversität und der Belebung der ländlichen Räume mitzuwirken“, sagt Ludger Strotdrees. Stephanie Strotdrees freut sich: „Bei uns ziehen Familienmitglieder, Mitarbeiter und Kunden an einem Strang, der Preis gilt allen gemeinsam.“

Weitere Informationen zum Betrieb: www.biolandhof-strotdrees.de

Der Bundeswettbewerb wird organisiert und ausgerichtet von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Quelle: Bioland e.V.

Förderung der Tiergesundheit

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Boehringer Ingelheim lobt Tierwohl-Medaille 2018 aus

Boehringer Ingelheim lobt in Deutschland zum zweiten Mal Tierwohl-Medaillen aus, um innovative Konzepte für Gesundheit und Wohlergehen von Tieren zu fördern. Das Unternehmen wird wissenschaftliche Arbeiten in den vier Kategorien Rind, Pferd, Schwein sowie Klein- und Heimtier auszeichnen, die sich in besonderem Maße mit dem Thema Tierwohl, insbesondere durch die Reduktion von Schmerzen und Leiden, beschäftigen. Eine unabhängige, pro Kategorie dreiköpfige wissenschaftliche Jury entscheidet über die Vergabe der mit je 3.000 Euro dotierten Medaillen.

Im Bereich Tiergesundheit legt Boehringer Ingelheim einen besonderen Fokus auf die Prävention von Krankheiten und Leiden. „Wenn die Tiere gesund sind, geht es auch den Menschen besser – davon sind wir überzeugt. Daher investieren wir kontinuierlich in die Erforschung neuer Lösungsansätze und fördern darüber hinaus externe Projekte zum Thema Tiergesundheit“, betont Stephan Dolle, Leiter des Geschäftsbereichs Tiergesundheit von Boehringer Ingelheim in Deutschland.

Zu diesem Zweck pflegt Boehringer Ingelheim eine enge Zusammenarbeit mit Universitäten und Tierarztpraxen. So setzen sich viele universitäre Forschungsarbeiten intensiv mit für das Tierwohl relevanten Themen auseinander, wie beispielsweise dem Schutz, der Haltung, Fütterung oder Ausbildung von Tieren. Aber auch in der veterinärmedizinischen oder landwirtschaftlichen Praxis entstehen innovative Konzepte, mit denen das Tierwohl gefördert werden kann.

Mit der Tierwohl-Medaille wird das Unternehmen bereits bestehende Arbeiten honorieren, die relevante und praxisnahe Lösungsansätze für mehr Tierwohl in einem dieser Bereiche aufzeigen.

Unter www.vetmedica.de/tierwohlmedaille-2018 stehen Informationen zu den einzelnen Kategorien der Tierwohl-Medaille 2018 und den jeweiligen Teilnahmebedingungen zur Verfügung.

Bis zum 1. Juni 2018 können innovative Forschungsprojekte eingereicht werden. Die Preisträger der Tierwohl-Medaille 2018 werden im September dieses Jahres bekannt gegeben.

Quelle: Boehringer Ingelheim

Apisticus-Tag in Münster: Imkerei für Jedermann

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Mit dem Schwerpunktthema „Imkerei für Jedermann“ beschäftigt sich der 27. Apisticus-Tag am 10. und 11. Februar in Münster. Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 12.30 Uhr mit einem Festakt, bei dem der Apisticus des Jahres verliehen wird. Mit diesem Ehrenpreis werden Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die Imkerei verdient gemacht haben.

Am Sonntag startet die Tagung schon um 9 Uhr. Bereits zum 27. Mal veranstaltet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die bienenkundliche Fachtagung, zu der Imker und Bienenkundler aus Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Münster kommen. Die Veranstaltung, bei der mehr als 3 500 Besucher erwartet werden, findet an beiden Tagen in der Backhalle der Speicherstadt in Münster-Coerde statt.

Parallel zur Fachtagung gibt es eine Messe für Imker auf mehr als 4 000 Quadratmetern in der Speicherstadt, bei der mehr als 140 Aussteller aus dem In- und Ausland ihre Produkte rund um Imkerei und Bienenkunde sowie Natur- und Wildbienenschutz anbieten. Neben Geräten zur Honiggewinnung findet der Besucher alles, was zur Imkerei benötigt wird. Auch Naturkosmetik mit Honig oder Wachs und Software für Imker werden präsentiert. Auf der „Via Mièle“ können Besucher Köstlichkeiten aus der Bienenhaltung probieren, von Met und Bärenfang bis hin zu Honigsenf oder Honigeis. Die Messe dauert am Samstag von 11 bis 18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 16.30 Uhr. Wer nur die Messe besuchen will, muss 8 Euro Eintritt pro Tag bezahlen.

Zentrales Thema des Apisticus-Tages ist aber das fachliche Programm. Wegen der Vielzahl der Anmeldungen finden am Samstagnachmittag und am Sonntag Parallel-Vorträge statt. Mehr als 20 Fachvorträge und Präsentationen stehen auf dem Programm. Eine Tombola und weitere Programmpunkte an beiden Tagen runden den Apisticus-Tag ab. Weitere Informationen gibt es unter www.apisticus-tag.de.

In Nordrhein-Westfalen halten mehr als 15 000 Imker über 95 000 Bienenvölker. Auch 2017 nahm die Zahl der Imker weiter zu. Die fleißigen Bienen produzierten im vergangenen Jahr etwa 2 500 Tonnen Honig mit einem Marktwert in Höhe von etwa 25 Millionen Euro.

http://www.apis-ev.de/apisticus-tag-muenster.html

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Schweine und Masthähnchen akzeptieren alternative Futterproteine

Wissenschaftler ersetzen Sojaschrot im Tierfutter durch Insekten- und Algenprotein

Schweine und Masthähnchen können nur gesund aufwachsen, wenn sie optimal ernährt werden. Dabei spielt insbesondere die Proteinversorgung eine herausragende Rolle. In Deutschland stammt ein Großteil des Futterproteins aus Soja-Importen. Wissenschaftler der Universität Göttingen erforschen zurzeit, ob und wie Soja durch Insekten- oder Algenmehle ersetzt werden kann. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass die Tiere das neue Futter gut annehmen und verwerten können.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ersetzten das Sojaextraktionsschrot im Futter von Masthähnchen und Schweinen zu 50 bis 100 Prozent durch teilentfettetes Larvenmehl der schwarzen Soldatenfliege (Hermetica illucens) oder das Mehl der blau-grünen Mikroalge (Spirulina platensis). „Beide alternativen Proteinquellen sind aus ernährungsphysiologischer Sicht grundsätzlich geeignet, um einen großen Teil des Import-Sojas im Futter für Masthähnchen und Schweine zu ersetzen“, erläutern Susanne Velten und Carmen Neumann von der Abteilung Tierernährungsphysiologie. „Nun geht es darum, die Akzeptanz des Futters, dessen Nährstoffverdaulichkeit und Proteinqualität genau zu bewerten.“

Darüber hinaus wollen die Forscher überprüfen, wie weit sich die Proteinqualität durch die Ergänzung einzelner Futteraminosäuren noch verbessern lässt. Algenproteine sind bereits seit 2001 als Futtermittel für Tiere einsetzbar, Insektenproteine in der Europäischen Union bislang nur im Fischfutter zugelassen. Die Versuche sind Teil des Projekts „Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive“. Weitere Informationen und Veröffentlichungen zum Thema sind im Internet unter http://www.uni-goettingen.de/sustrans zu finden.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen

Milchbranche muss sich weiterentwickeln

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Milchforum des DBV auf der Internationalen Grünen Woche

„Die Herausforderung der Milchbranche ist es, die Wettbewerbsfähigkeit in zunehmend globalen Milchmärkten zu stärken. Die Molkereien sind gefordert, verstärkt attraktive Absatzmärkte zu erschließen, um damit zusätzliche Wertschöpfungspotentiale zu generieren. Darüber hinaus ist die Entwicklung neuer innovativer Produkte erforderlich. Zudem sollten Molkereien und Milcherzeuger gemeinsam Vermarkungsstrukturen weiterentwickeln und Lieferbeziehungen marktgerechter gestalten.“ Dies betonte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem Milchforum des DBV auf der Internationalen Grünen Woche. Im liberalisierten Milchmarkt seien stark schwankende Preise stete Realität. EU und Bund müssen deshalb die bestehenden Leitplanken für den Milchmarkt wie Direktzahlungen, Private Lagerhaltung und Intervention beibehalten sowie steuerliche Anreize zur Risikovorsorge ausbauen, erklärte Rukwied.

„Die vorhandenen Instrumente wie Warenterminbörsen zur Absicherung der Erzeugerpreise müssen endlich weiterentwickelt und umgesetzt werden“, erklärte Milchbauernpräsident Karsten Schmal. Die angekündigten Pilotprojekte der Molkereien Hochwald und DMK im Jahr 2018 zur Etablierung von Festpreismodellen seien vielversprechend und gingen in die richtige Richtung. Auch andere Molkereien haben Festpreismodelle angekündigt. „Damit folgen diese Molkereien den internationalen Konkurrenten, doch noch ist die Entwicklung der gesamten Branche zu zögerlich“, kritisierte Schmal. Auch die Milchbauern selbst seien gefordert. Die moderne Milchviehhaltung rücke zunehmend in das Interesse der Öffentlichkeit und werde kritisch hinterfragt. „Als Milchbranche machen wir den laufenden Fortschritt und die erzielten Erfolge durch eine offensivere Öffentlichkeitsarbeit sichtbar“, appellierte Schmal. Die Milchbauern entwickelten ihre Betriebe beim Tierwohl und bei den Parametern der Nachhaltigkeit weiter. Damit sei die Praxis weiter, als politische und öffentliche Diskussionen über gesetzliche Standards vermitteln würden.

Den Lebensmittelhandel forderte Schmal auf, sich nicht durch öffentliche Debatten zu Aktionismus treiben zu lassen. Anforderungen an die Produktion und die Produktqualität müssten praxisgerecht sowie sachgerecht sein. „Der Handel darf seine Marktmacht nicht missbrauchen. Verbraucher wollen einheimische und regionale Lebensmittel, die unter hohen Standards, wie wir sie in Deutschland haben, produziert werden. Insofern sollte dem Handel bewusst sein, dass für ihn die deutsche Landwirtschaft essentiell ist,“ stellte der Milchbauernpräsident fest. Den bei QM-Milch aufgenommenen Dialogprozess würden Bauernverband und Milcherzeuger weiter fortsetzen.

Quelle: Deutscher Bauernverband

Wolf: Weidetierhalter vor leisem Rückzug

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„Es fehlen keine Erkenntnisse im Umgang mit dem Wolf, unsere Weidetierhalter vermissen mutige Entscheidungen.“ Mit diesen Worten reagiert Landvolkvizepräsident Jörn Ehlers auf die Aussage von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies im Umgang mit dem Wolf „klare Kante“ zeigen zu wollen. Ehlers fordert aber nicht nur Sicherheit für die Menschen, sondern auch für Weidetiere. Die Einschätzung der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf, kurz DBBW, die in den vergangenen Monaten im Landkreis Cuxhaven gerissenen Tiere seien nicht ausreichend geschützt worden, bezeichnet Ehlers als praxisfremd. „Die Autoren des Gutachtens haben sehr lange gebraucht, bis sie zu dieser schalen Erkenntnis gekommen sind. Wir laden sie gerne ein, mit unseren Tierhaltern wolfssichere Zäune zu errichten“, sagt Ehlers. Allerdings sei dies in den weiten Grünlandregionen in Nordniedersachsen ein aussichtsloses Unterfangen und entspreche in keiner Weise dem tradierten Landschaftsbild. „Es kann nicht sein, dass die Tierhalter tausende Rinder, Schafe, Ziegen weiträumig ein- und wegsperren müssen, einige wenige Wölfe sich aber ungeniert ausbreiten dürfen“, fügt er an.

Mit der jetzt vorgesehenen Besenderung der Cuxhavener Wölfe greift Umweltminister Lies eine Forderung des Aktionsbündnisses Wolf (www.aktives-wolfsmanagement.de) auf. Der Zusammenschluss aller Tierhalterverbände fordert ein aktives Wolfsmanagement, Bewegungsprofile können dazu die richtige Entscheidungsgrundlage liefern. Das Weidetierhalter, egal ob als Hobbyhalter oder hauptberufliche Landwirte, haben die eindeutige Erwartungshaltung, auffällig gewordenen Tiere zu vergrämen oder auch abzuschießen. Jeder weitere Wolfsübergriff, wie auch der jüngst bekannt gewordene Fall bei einem Hobbyhalter in der Region Hannover, veranlasse die Weidetierhalter zu einer kritischen Bilanz. Ehlers befürchtet deren leisen Rückzug: „Sie sind zermürbt und wollen nicht jeden Morgen mit klammem Gefühl ihre Weiden kontrollieren“, schildert er. Sein eindringlicher Appell in Richtung Politik: Die Vergrämung und Entnahme auffälliger Wölfe muss sofort erlaubt werden.

 

Quelle: Landvolk Niedersachsen

„Vorbeugung vor Afrikanischer Schweinepest Gebot der Stunde“

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DBV-Vizepräsident Schwarz erläutert Maßnahmen

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat ein Konzept mit den aus Sicht der Landwirtschaft notwendigen, zu ergreifenden Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest vorgestellt. „Für uns haben vorbeugende Maßnahmen und deren Umsetzung angesichts des scheinbar unaufhaltsamen Vorrückens der gefährlichen Tierseuche, gegen die es noch keine Impfung gibt, derzeit oberste Priorität. Wir fordern ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Seuchenprävention“, betonte DBV-Vizepräsident Werner Schwarz vor Journalisten in Berlin.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende Tierkrankheit. Sie befällt ausschließlich Wild- und Hausschweine. Menschen und andere Tierarten können sich nicht anstecken. Daher ist ASP für Menschen ungefährlich.

„Die volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest sind kaum vorstellbar. Bereits das Auftreten im Wildschweinbestand würde bedeuten, dass kein Schweinefleisch mehr in Drittländer, also in Länder außerhalb der EU, exportiert werden kann. Diese Restriktionen würden somit zu einem dramatischen Preisverfall im deutschen Schweinemarkt führen. Für unsere Schweinehalter könnten die Verluste geschätzt zwei bis drei Milliarden Euro pro Jahr bedeuten. Mit Folgekosten für die vor- und nachgelagerten Bereiche und für die eigentliche Seuchenbekämpfung würden Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe entstehen. Dies würden viele Betriebe nicht verkraften“, erklärte Schwarz.

Schwarz machte deutlich, dass der Bauernverband seit Mitte letzten Jahres intensive Gespräche mit den Landwirten, Tierärzten, Jägern sowie mit Ministerien und Verbänden führe, um zu sensibilisieren und für sinnvolle Präventionsmaßnahmen zu werben. Gleichzeitig bereite man die Schweine haltenden Betriebe aber auch auf einen möglichen Ausbruch der Tierseuche vor. „Doch wir benötigen zur Umsetzung der Präventionsmaßnahmen jetzt dringend auch die Unterstützung von Bund und Ländern”, forderte Schwarz.

„Die Branche mit ca. 120.000 Erwerbstätigen in knapp 24.000 Betrieben mit Schweinehaltung ist in großer Sorge vor einem Einschleppen der Tierseuche. Übertragen wird die Afrikanische Schweinepest durch direkten Tierkontakt, aber auch durch Speiseabfälle oder über kontaminierte Gegenstände wie Fahrzeuge, Geräte, Kleidung. Deshalb birgt der Tourismus und grenzüberschreitendes Transportwesen ein hohes Gefährdungspotential. Weggeworfene Essensreste können von Wildschweinen aufgenommen werden, so dass sich die Seuche schnell über große Strecken verbreitet und auch nach Deutschland kommen könnte“, stellte Schwarz fest.

„Für die deutsche Schweinehaltung ist der Export in Drittländer sehr wichtig, da diese vor allem die Teile vom Schwein nachfragen, die der deutsche Verbraucher nicht mehr verzehrt wie Pfötchen, Ohren und Schweinespeck. 2016 wurden über 800.000 Tonnen Schweinefleisch- und Nebenprodukte in Drittländer exportiert“, erläuterte Schwarz. Zu den Präventionsmaßnahmen zählte er unter anderem wildsichere Müllbehälter an allen Autobahnen, Bundes- und Landstraßen und Rastplätzen, die regelmäßig geleert werden.

Für den Erfolg der vorbeugenden Maßnahmen sei entscheidend, den Wildschweinbestand jetzt konsequent und nachhaltig zu verringern. Deutschland hat einen sehr hohen Wildschweinebestand, obwohl allein im letzten Jahr über 610.000 Wildschweine erlegt wurden. „Bund und Länder müssen zeitnah handeln, um den Jägern eine konsequente Reduktion zu vereinfachen. Dabei spielt auch eine Aufwandsentschädigung für Jäger für erlegtes Schwarzwild eine Rolle. Denn je nach Gebiet sind die Kosten und vor allem der zeitliche Aufwand sehr hoch, um die Tiere zu beproben. Es gibt keine ausreichende Anzahl an Annahme- und Untersuchungsstellen. Auch in den Staats- und Bundesforsten muss ein Umdenken stattfinden, in welchen teilweise monatelange Jagdruhen bestehen, die dem Schwarzwild Rückzugsgebiete bieten. Neben den Präventionsmaßnahmen hat aber auch die Entwicklung eines Impfstoffes höchste Priorität“, betonte Schwarz.

Schwarz appellierte auch an Reisende, Erwerbstätige und LKW-Fahrer, die aus mit der Schweinepest befallenen Ländern Osteuropas kommen, keine Wurst- und Fleischwaren nach Deutschland mitzubringen. Experten sehen in solchen Lebensmitteln ein großes Risiko für die Einschleppung des Virus.

Die Forderungen des DBV stehen zum Download unter www.bauernverband.de/asp-forderungen.

Quelle: Deutscher Bauernverband

QS-Systempartnerzahlen

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Positive Entwicklung in der Futtermittelwirtschaft und der Geflügelhaltung

Auch 2017 hat sich die Zahl der am QS-System teilnehmenden Betriebe im Bereich Fleisch und Fleischwaren positiv entwickelt. Dies zeigen die im Januar 2018 veröffentlichten QS-Systempartnerzahlen.  Zuwächse sind insbesondere im Bereich der Futtermittelwirtschaft zu verzeichnen, schreibt die QS Qualität und Sicherheit GmbH in ihrem Newsletter.

So ist die Anzahl der für das QS-System lieferberechtigten Futtermittelbetriebe im Vergleich zum Januar 2017 von 4.028 auf aktuell 4.197 Betriebe angestiegen – ein Plus von über 4 Prozent.

Während sich die Anzahl der teilnehmenden Futtermittelbetriebe aus Deutschland im Vergleich zum Vorjahr nur leicht erhöht hat, ist die Zahl der ausländischen Systemteilnehmer in diesem Bereich um 14 Prozent gestiegen (116 neue Unternehmen). Besonders hervorzuheben ist hier der deutliche Anstieg bei den Systempartnern aus Polen (260 neue Unternehmen), Dänemark (44 neue Unternehmen) und Tschechien (33 neue Unternehmen).

Aktuell besitzen 32.212 Rinder haltende und 37.100 Schweine haltende Betriebe eine Lieferberechtigung für das QS-System. Hinzu kommen in der Rinderhaltung 42.380 Betriebe, die über den QM-Milch-Standard anerkannt sind sowie 8.311 Betriebe in der Schweinehaltung, die über den dänischen Standard QualitätsSicherungsGarantie (QSG) lieferberechtigt sind.

Bei der Entwicklung QS-Systempartnerzahlen in der Rinder- und Schweinehaltung schlägt sich der aktuell in der Tierhaltung vollziehende Strukturwandel nieder. In 2017 schieden 1.098 Rinder haltende Betriebe und 642 Schweine haltende Betriebe aus dem QS-System aus. Die Ausnahme stellen die Geflügelhaltung und Brütereien dar: Hier ist mit 179 neuen Systempartnern ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.

Derzeit sind 107.224 Unternehmen aus der Fleischerzeugung und-vermarktung Vertragspartner von QS. Mit annähernd 70 Prozent stammt der Großteil von ihnen aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung gefolgt vom Lebensmitteleinzelhandel mit rund 23 Prozent. Die am QS-System teilnehmenden Betriebe stammen aus 26 verschiedenen Ländern.

Die Systempartnerzahlen werden jedes Quartal auf der QS-Unternehmensseite veröffentlicht und können hier angesehen und heruntergeladen werden. Eine aktuelle Übersicht der Unternehmen, die neu am QS-System teilnehmen finden Sie hier.

Quelle: QS Qualität und Sicherheit GmbH

Projekt „HorseVetMed“

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Forscher entwickeln innovatives Sensorsystem zur Tierdiagnostik

„HorseVetMed“ heißt ein Projekt von Wissenschaftlern der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, die in Zusammenarbeit mit zwei medizintechnischen Firmen ein weltweit bisher einzigartiges Sensorsystem zur Untersuchung von Tieren entwickeln. Ihr Ziel ist eine umfassende Technikplattform, mit der verschiedene wichtige Daten über den Zustand des Tieres zeitgleich erfasst, nahezu in Echtzeit verarbeitet, ausgewertet und an das Smartphone des behandelnden Tierarztes oder des Tierhalters übermittelt werden. Es wird beim 9. Leipziger Tierärztekongress vom 18. bis 20. Januar 2018 erstmals einem größeren Fachpublikum vorgestellt.

„HorseVetMed“ heißt ein Projekt von Wissenschaftlern der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig, die in Zusammenarbeit mit zwei medizintechnischen Firmen ein weltweit bisher einzigartiges Sensorsystem zur Untersuchung von Tieren entwickeln. Ihr Ziel ist eine umfassende Technikplattform, mit der verschiedene wichtige Daten über den Zustand des Tieres zeitgleich erfasst, nahezu in Echtzeit verarbeitet, ausgewertet und an das Smartphone des behandelnden Tierarztes oder des Tierhalters übermittelt werden. Es wird beim 9. Leipziger Tierärztekongress vom 18. bis 20. Januar 2018 erstmals einem größeren Fachpublikum vorgestellt.

Das neue Sensorsystem, das zunächst an Pferden getestet und später auch bei anderen Tieren wie Schweinen oder Rindern angewendet werden soll, kann mindestens sechs Parameter gleichzeitig messen, wie Projektleiter Michael Geiger von der Universität Leipzig berichtet. Neben einem Herz-EKG misst es die Temperatur, das Bewegungstempo, die Muskelaktivität, die Druckkräfte unter dem Huf und überwacht die Lage des Tieres. „Diese Werte wurden bisher immer einzeln gemessen“, sagt Geiger. Mit der Neuerung könnten Untersuchungsergebnisse vereinheitlicht und damit Subjektivität in der Diagnostik, wie sie beispielsweise häufig bei der Beurteilung von Lahmheit bei Pferden vorkommt, eingedämmt werden. Die Daten werden über Sensoren erfasst, die am Tier befestigt werden, ohne das Fell an der betreffenden Stelle rasieren zu müssen. Geplant sind mehrere Versionen des Systems: eine für die Tierhalter, eine andere für niedergelassene Tierärzte sowie eine dritte für die Anwendung in Tierkliniken.

„An dem Tier gibt es ein Gateway. Das ist ein zentraler Verarbeitungspunkt für die Daten, von wo aus diese dann an einen externen Rechner geschickt und innerhalb von Sekunden ausgewertet werden“, erklärt der Projektleiter. Über einen Server gelangen diese wichtigen Informationen über den Zustand des Tieres direkt zum behandelnden Tierarzt, der wiederum Informationen an den Halter zurückgeben kann. „Die technische Plattform kann auch neue Sensoren aufnehmen, etwa zur Feuchtigkeitsmessung. Das gibt es bisher noch nicht“, erläutert Geiger.

Das System wird derzeit an der Veterinärmedizinischen Fakultät an Pferden getestet. Bis zum Juni 2018 läuft das Projekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Geiger und die sechs anderen beteiligten Wissenschaftler wollen eine Verlängerung beantragen, um das Produkt zur Marktreife zu führen.

Weitere Informationen:

http://www.tieraerztekongress.de/

Quelle: Universität Leipzig

VR-Video zeigt Zerstörungskraft des PRRS-Virus in der Schweinelunge

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Boehringer Ingelheim:

Das in Ferkeln und Mastschweinen weit verbreitete PRRS-Virus sorgt für gravierende Atemwegsprobleme – auch oder gerade durch bakterielle und virale Sekundärerreger. Das PRRS-Virus zerstört direkt die Lungenabwehr für mehrere Wochen. Wie schutzlos die Lungenmakrophagen (Fresszellen) und damit die gesamte Lungenabwehr dem Virus ausgeliefert sind, zeigt anschaulich und in 3D das Virtual Reality-Video „Das PRRS-Virus in der Lunge“.

Nur geschützte Fresszellen können Bakterien fressen und sichern dadurch das immunologische Gleichgewicht, also die Gesundheit. Fresszellen sind das Ziel der PRRS-Viren, getötete Fresszellen bedeuten eine bakterielle Vermehrung, Infektionen sind die Folge. Die Schäden, die das PRRS-Virus allein als Wegbereiter verursacht und die damit verbundenen Leistungseinbußen sind enorm.

Die PPRS-Impfung mit dem speziell für Ferkel entwickelten PRRS EU-Impfstoff schützt die natürliche Körperabwehr vor den PRRS-Viren und verbessert so bei sehr guter Verträglichkeit die Lungengesundheit. Antibiotika werden eingespart und höhere Tageszunahmen bei im Feld bewiesenem langem Impfschutz sorgen für stabile Ferkel mit hohem Potential.

Der kostenlose Film ist für Android-Nutzer im Google Play Store als App „Das PRRS-Virus in der Lunge“ erhältlich. Apple-Nutzer finden das Video auf YouTube unter dem Suchbegriff „PRRS Lunge“. Nach dem Tippen auf das Cardboard-Symbol ist es auf dem Smartphone anzusehen.

Weitere Informationen unter www.prrs.de.

Quelle: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

Johannes Raves aus dem Kreis Kleve ist bester Melker in NRW

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Der beste Melker Nordrhein-Westfalens kommt aus dem Kreis Kleve. Beim Landesentscheid im Melkwettbewerb der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse im Kreis Soest hat Johannes Raves (20) aus Issum-Sevelen gewonnen. Bei dem dreitägigen Wettmelken vom 8. bis 10. Januar belegte Alexander Gerbe (21) aus Schmallenberg im Hochsauerlandkreis den zweiten Platz vor Marleen Ruß (22) aus Emmerich. Alle drei werden das Land Nordrhein-Westfalen beim Bundesmelkwettbewerb der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft vom 23. bis 26. April vertreten, der im Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Echem in Niedersachsen stattfindet.

Insgesamt vier Teilnehmerinnen und 14 Teilnehmer mussten im Landesentscheid beweisen, wie gut sie mit Kühen und moderner Melktechnik umgehen können. Bewertet wurden die praktische Melkarbeit im Melkstand, Milchhygiene und Eutergesundheit sowie Fachkenntnisse in der Milchproduktion. Der Melkwettbewerb wird alle zwei Jahre ausgetragen. Der erste Bundesentscheid fand 1951 statt.

Bereits zum siebten Mal wurde der NRW-Mannschaftswettbewerb im Melken ausgetragen. Die Fachschulen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen haben die besten Melkerinnen und Melker ins Rennen geschickt, um den Wanderpokal für ihre Schule zu gewinnen. Der Wanderpokal geht in diesem Jahr an die Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Landwirtschaft der Landwirtschaftskammer in Kleve mit dem Team Johannes Raves, Marleen Ruß und Johannes Weyers.

In Nordrhein-Westfalen melken noch etwa 5 850 Landwirte, die 417 600 Kühe in ihren Ställen und auf der Weide halten. Eine Kuh gibt hier durchschnittlich etwa 8 300 Liter Milch im Jahr.

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Imker und Bienen bereiten sich auf die Saison vor

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Ihren ersten Reinigungsflug machen die Bienen bei 10 bis 12 Grad Celsius, meist Mitte bis Ende Februar. Erst dann können die niedersächsischen Berufs- und Hobbyimker sagen, wie gut ihre Schützlinge den Winter überstanden haben. „Bisher sind die Meldungen positiv, aber das kann sich schnell wandeln“, erklärt Jürgen Frühling gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Der Vorsitzende des Landesverbandes Hannoverscher Imker blickt lieber voraus auf ein hoffentlich sonniges und bienenfreundliches 2018, zu enttäuschend war das vergangene Jahr. „Der Honigertrag war etwa 30 Prozent geringer als sonst, das lag vor allem an dem Spätfrost, dessen Folgen uns bis in den Sommer begleitet haben“, erklärt der Imker. Zuerst sei die Frühtracht durch den Frost beinahe komplett ausgefallen, dieser habe aber auch die Linden geschädigt, die dadurch im Sommer auch nicht geblüht haben, erläutert Frühling. Was dann noch blühte, habe der Regen zunichte gemacht. Nur der Winterraps, der die Landschaft im Frühjahr in sonniges Gelb taucht, brachte etwas Frühtracht.

Im Herbst waren einige Imker mit ihren Völkern zur Heideblüte unterwegs, aber das sei nur etwas für Spezialisten. „Manchmal gibt es nur wenige Tage mit Tracht, aber dann muss eben alles passen, das war im vergangenen Jahr leider nicht oft der Fall“, sagt Frühling. Es wird in diesem Jahr kein Überangebot an Honig geben, aber mit steigenden Preisen oder Engpässen müssen die Kunden auch nicht rechnen. In Süddeutschland gab es eine sehr gute Honigernte. Die Imker in Niedersachsen bereiten sich jetzt auf die neue Saison vor, reinigen die Beuten und schmelzen die Waben aus. Sobald es dann warm genug ist, folgen die fleißigen Insekten ihrem Instinkt und machen sich auf zur Futtersuche.

Der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund (DBIB) lädt Berufs- und Hobbyimker und alle Interessierten am 20. und 21. Januar zum zweiten Mal zu den Großen Celler Imkertagen ein. Der Samstag ist geprägt von zahlreichen Workshops von der Bienenhaltung über die Honigvermarktung bis hin zu Steuerfragen, die Besucher können sich ihr Programm vorab im Internet zusammenstellen. Die Mitgliederversammlung ist ausschließlich DBIB-Mitgliedern vorbehalten, die zur Fachmesse mit 30 Ausstellern im Begleitprogramm der Veranstaltung ebenfalls freien Eintritt haben. Am Sonntag sprechen vier Referenten zu Themen aus der praktischen Bienenhaltung und -zucht. Weitere Informationen und die Anmeldung stehen auf der Website www.berufsimker.net bereit.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Hochansteckende Tierseuche: Bekämpfung und Prävention der Afrikanischen Schweinepest

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Noch sind in Deutschland keine Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) bekannt, aber diese gefährliche Tierseuche breitet sich in Europa immer mehr aus. Einen Impfstoff dagegen gibt es derzeit noch nicht. Er wird nach Einschätzung von Experten auch in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen. Aufgrund der aktuellen Bedrohungslage durch die Afrikanische Schweinepest, die sowohl Haus- als auch Wildschweine betrifft, wurde das Programm des 9. Leipziger Tierärztekongress im Schwerpunkt „Tierseuchen“ umgestellt: Der Vortagsblock zu diesem Thema findet am 19. Januar 2018 von 8.30 bis 12.15 Uhr statt.

Die ASP ist eine hochansteckende, virale Tierseuche, die sich – von Osten kommend – langsam in Europa ausbreitet. Betrifft es in Polen und Tschechien ausschließlich Wildschweine, sind in der Ukraine, Weißrussland und dem Baltikum auch Hausschweinebestände betroffen. Die Verbreitung des Virus´, das für den Menschen ungefährlich ist, geschieht direkt durch den Kontakt infizierter Schweine aber auch indirekt durch Produkte, die aus infizierten Schweinen hergestellt wurden. Durch die hohe Stabilität des Virus und der großen Infektionsmenge im Blut infizierter Tiere kann das Virus beispielsweise den Herstellungsvorgang von Rohwürsten überstehen und etwa in Salami lange infektiös bleiben. Wird ein solches Produkt beispielsweise in Form von unachtsam entsorgten Speiseabfällen an Schweine verfüttert oder von Wildschweinen aufgenommen, kann das Virus in neue Populationen verschleppt werden.

„Das Virus ist seit vielen Jahrzehnten bekannt und kommt in den Warzenschweinpopulationen in Südafrika vor. Dort wird es in einem Zyklus zwischen Warzenschweinen und den an ihnen saugenden Lederzecken übertragen. Es kam in der Vergangenheit sporadisch zu Übertragungen auf Hausschweine und noch seltener zu einer Verbreitung des Virus in andere Regionen der Welt“, sagt Prof. Dr. Uwe Truyen, der Leiter des Instituts für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen der Universität Leipzig.

 

Erhöhte Alarmbereitschaft

Die Infektion geht mit einer hohen Sterberate einher. Die Tierseuche kann derzeit nur durch die die Tötung infizierter Bestände, die Einrichtung von Schutzzonen und die Verhängung drastischer Handelsbeschränkungen bekämpft werden. „Eine Einschleppung nach Deutschland würde den Export von Schweinen und Schweinefleisch in Drittländer massiv beeinträchtigen und große wirtschaftliche Einbußen verursachen“, warnt Truyen. Daher müsse alles daran gesetzt werden, eine Einschleppung zu verhindern. Da für die Schweinehaltung in den EU-Mitgliedsstaaten ein striktes Verfütterungsverbot von Speise- und Küchenabfällen besteht, sei eine direkte Einschleppung in Hausschweinbestände auf legalem Wege unwahrscheinlich. Das Friedrich-Loeffler-Institut schätzt aber in seiner aktuellen Bewertung das Risiko der Einschleppung durch die illegale Einfuhr und das Entsorgen von Speiseabfällen insbesondere entlang des Fernstraßennetzes als hoch ein.

Sollte die Tierseuche doch in Deutschland ausbrechen, muss das Virus so früh wie möglich nachgewiesen und der Erstausbruch mit aller Konsequenz bekämpft werden. Alle Ebenen der Veterinärverwaltung sind in erhöhter Alarmbereitschaft und haben Krisenpläne und Tilgungspläne ausgearbeitet. Während Ausbrüche in Hausschweinebeständen durch Bestandstötungen erfolgreich bekämpft werden können, sind die mit den Sperrmaßnahmen verbundenen Einschränkungen zeitlich überschaubar. „Das ist bei Ausbrüchen bei Wildschweinen gänzlich anders, denn eine Tilgung erscheint – insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Wildschweinepopulation – schwierig, sodass über einen sehr langen Zeitraum mit einer Einschränkung des Handels mit Schweinen und Schweinefleisch in der betroffenen Region gerechnet werden muss“, erläutert Truyen.

 

Fachliches Know-how beim Tierärztekongress

Auf dem 9. Leipziger Tierärztekongress sprechen zwei hochkarätige Referenten zu dieser Tierseuche und erläutern die Maßnahmen, die in Deutschland dagegen getroffen worden sind: Prof. Dr. Thomas Mettenleiter, der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, stellt den Verlauf der Ausbreitung dieser Seuche in Europa dar, gibt eine aktuelle Risikoeinschätzung der Einschleppung des Virus´ nach Deutschland ab und versucht eine Bewertung der Verbreitung dieses Virus´ in einem Land mit einer sehr hohen Wildschweindichte.

Prof. Dr. Hans-Joachim Bätza, der Leiter des Referates Tiergesundheit im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, spricht über die rechtlichen Grundlagen der Bekämpfung dieser gefährlichen Seuche und erklärt, welche Maßnahmen in den betroffenen Mitgliedsstaaten erfolgreich durchgeführt wurden.

Quelle: Universität Leipzig

Erklärung zur Anbindehaltung in Süddeutschland

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Die Landwirtschaft in Süddeutschland, insbesondere die Milchviehhaltung, ist geprägt von vielen kleineren und mittleren bäuerlichen Familienbetrieben. Durch ihre Vielfalt an Unternehmensformen (Haupt-, Zu- und Nebenerwerb) und Einkommenskombinationen (z.B. mit Urlaub auf dem Bauernhof oder Direktvermarktung) gestalten sie das wirtschaftliche Leben im ländlichen Raum wesentlich mit. Außerdem bilden sie mit ihrer Erzeugung die Basis für ein breites Spektrum an regionalen Produkten und Spezialitäten, welche von den Verbrauchern hoch geschätzt werden.

Viele dieser Milchviehbetriebe halten ihre Rinder noch in Anbindehaltung, auch wenn die Zahl dieser Betriebe stetig abnimmt. In Bayern haben aktuell noch über die Hälfte der mehr als 30.000 Milchviehbetriebe Anbindehaltung. In Baden-Württemberg sind es rund 35 %. Die Haltungsform Anbindehaltung entspricht dabei grundsätzlich den gesetzlichen Anforderungen.

Die gesellschaftliche Bedeutung der kleinen Milchviehbetriebe mit Anbindehaltung sowohl für die Landschaftspflege als auch für die Bewirtschaftung von Grünland ist groß. Denn es sind gerade diese Betriebe, die kleinteilige Grünlandflächen, Hanglagen und andere ökologisch wertvolle Grenzstandorte pflegen und erhalten. Damit übernehmen sie unverzichtbare Aufgaben für den Klima- und Bodenschutz sowie für den Erhalt der Artenvielfalt.

Jeder neu gebaute Stall ist ein Laufstall, der neben dem Tierwohl weitere Vorteile z.B. für die Arbeitswirtschaft bietet. Die bestehenden Anbindebetriebe sind ebenfalls aufgeschlossen für Weiterentwicklungen, insbesondere wenn es um Verbesserungen des Tierwohls geht. Oft stehen jedoch räumliche Enge in beengter Dorflage, finanzielle Ausstattung, geringe Aussicht auf die Genehmigungsfähigkeit von Neubauten oder fehlende Planungssicherheit z.B. durch unsichere Generationenfolge größeren Baumaßnahmen entgegen.

Vor diesem Hintergrund lehnen die Unterzeichner ein gesetzliches Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung ab. Gleichzeitig wird auch eine einseitige Befristung durch Marktpartner, z.B. den Lebensmitteleinzelhandel, abgelehnt. Beides würde einen massiven Strukturbruch im ländlichen Raum auslösen.

Stattdessen plädieren die Unterzeichner (https://www.bayerischerbauernverband.de/gemeinsame-erklaerung-zur-anbindehaltung-in-sueddeutschland) dafür, die Betriebe bei ihrer Weiterentwicklung weg von der ganzjährigen Anbindehaltung mit aller Kraft zu unterstützen, um so die flächendeckende Milchviehhaltung zu erhalten. Dies erfolgt insbesondere über die verstärkte Umstellung auf Laufställe, aber auch – um Strukturbrüche zu vermeiden – über die Kombination aus Anbindeställen mit Bewegungsmöglichkeiten, z.B. Weidegang oder befestigte Auslauffläche (Laufhof). Verbesserungen im Sinne des Tierwohls bei der Entwicklung weg von der ganzjährigen Anbindehaltung sind auch Laufbuchten für Trockensteher oder Abkalbebereiche.

Die staatliche Unterstützung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, z.B. durch finanzielle Förderung mit dem Ziel des Laufstallneubaus sowie durch gezielte Beratung bei der Weiterentwicklung der bestehenden Anbindeställe.

Angesichts der aktuellen Situation appellieren die Unterzeichner an alle Milchviehhalter mit ganzjähriger Anbindehaltung, sich aufbauend auf einer Situationsanalyse und betrieblicher Zukunftsplanung mit Weiterentwicklungen weg von der ganzjährigen Anbindehaltung auseinanderzusetzen.

Quelle: Bayerischer Bauernverband

„Deutsche Landwirtschaft mit ambitionierten Zielen im Klimaschutz“

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DBV stellt Klimastrategie 2.0 vor

„Für die deutschen Landwirte ist der Klimawandel eine enorme Herausforderung. Wie kein anderer Wirtschaftsbereich sind Land- und Forstwirtschaft unmittelbar davon betroffen, wie die Extremwetterereignisse im zurückliegenden Jahr gezeigt haben. Die Bauernfamilien nehmen deshalb die Verantwortung für einen effizienten Klimaschutz sehr ernst. Nur gemeinsam mit Gesellschaft, Politik und Forschung kann dem Klimawandel und seinen Folgen wirksam entgegengesteuert werden. Mit seiner Klimastrategie 2.0 zieht der Bauernverband eine Zwischenbilanz zum Klimaschutz in der Landwirtschaft, formuliert konkrete Ziele und beschreibt ein Paket von über 20 Maßnahmen für eine weitere Verbesserung der Klimaschutzleistungen der Land- und Forstwirtschaft“, so die Bewertung des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, zur heute veröffentlichten Klimastrategie 2.0 des DBV.

„Bereits 2010 hatte der Bauernverband strategische Ziele für den Klimaschutz in Angriff genommen, die mit der Klimastrategie 2.0 ausgebaut und weiterentwickelt wurden“, betonte der Umweltbeauftragte des DBV und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, vor Journalisten in Berlin. „Land- und Forstwirte haben bereits erfolgreich zum Klimaschutz beigetragen. So wurden seit 1990 die Treibhausgas-Emissionen aus der Landwirtschaft um 16 Prozent gesenkt. Der Einsatz der Bioenergie im Verkehrs-, Wärme- und Energiesektor ersetzt fossile Energieträger und vermeidet bisher Emissionen in Höhe von knapp 60 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten. Die deutsche Landwirtschaft ist selbst klimaeffizienter geworden und hilft anderen Sektoren beim Klimaschutz“, verdeutlichte Hartelt in der DBV-Pressekonferenz. Emissionen seien verringert worden, obwohl gleichzeitig Erträge verbessert wurden. Die CO2-Vermeidungsleistung durch Bioenergie konnte weiter ausgebaut werden. Doch trotz angestrebter Energiewende fehlt augenblicklich der politische Rückenwind für erfolgreichen Klimaschutz durch Bioenergie.

In der Klimastrategie 2.0 hält der DBV an seinen Klimaschutzzielen grundsätzlich fest, entwickelt sie aber weiter zu einem ambitionierten strategischen und praxisnahen Konzept. „Wir stehen zu unserem ehrgeizigen Ziel, die Emissionen an Treibhausgasen aus der Landwirtschaft um 30 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 zu senken. Auch sehen wir eine Verdopplung der CO2-Vermeidungsleistung durch Bioenergie bis 2030 gegenüber 2010 als realistisch und zielführend für den Klimaschutz an. Als zusätzliche Ziele haben wir uns in der Klimastrategie 2.0 vorgenommen, die Klimaeffizienz landwirtschaftlicher Erzeugung weiter zu steigern. Bereits heute erzeugen unsere Milchviehhalter in Deutschland ihre Milch mit weltweit den geringsten Emissionen an Treibhausgasen. Wir setzen uns des Weiteren das Ziel, die CO2-Senkenleistung in landwirtschaftlichen Böden und der Forstwirtschaft zu erhalten und auszubauen“, erklärte Hartelt die Ziele der DBV-Klimastrategie 2.0.

„Die Umsetzung der Strategie kann nur gemeinsam mit Politik und Gesellschaft erfolgen. Zielkonflikte zwischen Klimaschutz und Tierwohl oder bei der Bioenergie sind nur mit Unterstützung von Wissenschaft, Beratung, Politik und Gesellschaft erfolgreich zu lösen. Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir Landwirte sind bereit, auch weiterhin unseren Beitrag zu leisten und den Dialog mit Politik und Gesellschaft zu führen“, betonte der DBV-Umweltbeauftragte.

Hartelt erläuterte den praktischen Ansatz des DBV für Klimaschutz in der Landwirtschaft: „Für einen erfolgreichen Klimaschutz in der Landwirtschaft gemeinsam mit den Bauern streben wir eine Steigerung der Effizienz in Tierhaltung und Pflanzenbau an. Dabei gilt es, das im Klimaabkommen von Paris verankerte Ziel der Ernährungssicherheit zu berücksichtigen und Klimaschutz so auszugestalten, dass gerade auch kleine und mittlere Betriebe nicht übermäßig belastet werden. Zur Erreichung der Klimaschutzziele des DBV bedarf es auch des notwendigen Klimas für Innovationen und Investitionen in der Landwirtschaft, nur dann kann Klimaschutz erfolgreich sein.“ Als einzelne Klimaschutzmaßnahmen hob Hartelt die Bereiche Fütterung, Düngung und die Verwertung von Gülle in Biogasanlagen hervor. Hartelt wörtlich: „Über eine bessere Ausnutzung des Stickstoffdüngers und noch zielgenauere Düngung können wir nicht nur das Klima schützen, sondern reduzieren auch mögliche Auswirkungen auf Gewässer. Ebenso spielt eine passgenau zugeschnittene Fütterung eine entscheidende Rolle, um die Tierhaltung noch umweltschonender zu gestalten. Und schließlich stellt die Verwertung der anfallenden Gülle in Biogasanlagen eine Win-win-Situation für das Klima dar, da damit Methanemissionen aufgefangen werden und fossile Energien ersetzt werden können.“

Die Klimastrategie 2.0 des DBV steht unter www.bauernverband.de/klimastrategie-2018 zum Download bereit.

Quelle: Deutscher Bauernverband

Bullenmastforum in Haus Düsse am 30. und 31. Januar

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Um die Bullenmast unter aktuellen Rahmenbedingungen geht es am Dienstag und Mittwoch, 30. und 31. Januar, im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Kreis Soest. Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr. Folgende Themen stehen auf dem Programm:

  • Effiziente Fütterungskonzepte und Nährstoffbilanz
  • Effektive Bullenmast – Verborgene Reserven erkennen, Rentabilität und ein Praktikerbericht
  • Neues aus dem Stallbau und Richtlinien für Silolagerstätten

 

Exkursionen in Bullenmastbetriebe sind für den 31. Januar geplant. Die Teilnahme kostet 122 Euro pro Tag, einschließlich Seminarunterlagen und Mittagessen. Die Seminartage können auch einzeln gebucht werden. Anmeldeschluss ist der 23. Januar. Für die Teilnehmer besteht die Möglichkeit, in Haus Düsse zu übernachten. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter www.duesse.de.

http://www.duesse.de/kalender/rinder/2018-01-30-bullenmastforum.htm

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Bienen-Parasit: Forscher entdecken Medikament gegen Varroa-Milbe

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Hoffnung für Imker: Erstmals gelang es Forschern der Universität Hohenheim in Stuttgart ein potentielles Medikament zu entwickeln, das befallene Bienenstöcke mit geringem Arbeitsaufwand über die Fütterung von der gefürchteten Varroa-Milbe befreien kann. Die Varroa-Milbe zählt weltweit zu den gefährlichsten Feinden der Bienen: innerhalb von ein bis drei Jahren kann sie ein Bienenvolk komplett ausrotten. Bislang mussten Imker befallene Bienenstöcke mit aggressiven organischen Säuren oder chemisch hergestellten Milbenbekämpfungsmitteln behandeln, die Resistenzprobleme und Rückstände verursachen. Bei der vielversprechenden Substanz handelt es sich um leicht verfügbares Lithiumchlorid. Nach über 25 Jahren Forschung steht damit erstmals ein neuer Wirkstoff im weltweiten Kampf gegen die Varroa-Milbe zur Verfügung, der völlig anders wirkt als bisherige Mittel. Derzeit laufen bereits Gespräche mit Unternehmen mit dem Ziel einer Produktentwicklung und Zulassung. Ihre ersten Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der heutigen Online-Ausgabe der Zeitschrift „Scientific Report“, www.nature.com/articles/s41598-017-19137-5.

Ein günstiger, einfach anzuwendender Wirkstoff gegen die gefährliche Milbe, der nach dem aktuellen Kenntnisstand der Forscher keine gefährlichen Nebenwirkungen für Bienen, Imker oder Verbraucher hat und in der Natur reichlich vorkommt: Das versprechen die Ergebnisse des Forschungsprojektes. Mit Lithiumchlorid hat das Forscherteam einen Wirkstoff für ein solches Medikament gefunden, der leicht zu beschaffen und zu verabreichen ist. Auch für eine Ablagerung im Honig gibt es bislang keine Anzeichen.

Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde, erklärt die Vorteile des Wirkstoffs: „Lithiumchlorid kann man Bienen in Zuckerwasser aufgelöst füttern. Bei unseren Versuchen haben bereits geringe Mengen der Salzlösung ausgereicht, um innerhalb weniger Tage die auf den Bienen aufsitzenden Milben abzutöten – ohne Nebenwirkungen für die Bienen.“

Auch die Verfügbarkeit spricht für den Wirkstoff: Die weltweiten Vorräte des Leichtmetalls Lithium werden auf über 40 Millionen Tonnen geschätzt, als Lithiumchlorid-Salz findet es sich in Salzlaugen, Salzseen und Heilquellen, und das zum Teil in erstaunlich hoher Konzentration. Das leicht in Wasser lösbare Salz wird unter anderem als Trocknungsmittel und Enteiserlösung verwendet. In der Humanmedizin kommt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Antidepressivum zum Einsatz.

Bevor der Wirkstoff nun als Medikament für Bienen auf den Markt kommen kann, sind dennoch weitere Tests nötig, um die beste Dosierung zu bestimmen und Nebenwirkungen für Bienen und Anwender sowie das Risiko von Rückständen auszuschließen. Dazu sei man aktuell mit Unternehmen im Gespräch, die diese Entwicklung weiterführen wollen.

 

Entdeckt durch Zufall

Eigentlich hatte das Team um Dr. Rosenkranz einen viel komplexeren Ansatz verfolgt: „Gemeinsam mit dem Biotechnologie-Startup SiTOOLs Biotech haben wir versucht nach dem RNA-Interferenz-Verfahren, kurz RNAi-Verfahren, gezielt bestimmte Gene auszuschalten. Dieses Verfahren erhielt 2006 den Nobelpreis für Medizin und ist seitdem weltweit zur Bekämpfung von Krankheiten in Anwendung.“

Die Idee: RNA-Bruchstücke werden an die Biene gefüttert und dann von der Varroa-Milbe beim Blutsaugen aufgenommen. In der Milbe schalten die Bruchstücke gezielt lebenswichtige Gene des Parasiten aus. „Für die Bienen sind diese RNA-Bruchstücke ungefährlich, da sie ausschließlich mit varroaspezifischen Genen interagieren. Bei der Varroa-Milbe jedoch werden zentrale Stoffwechselprozesse gestört und die Milbe schließlich abgetötet“, so Dr. Rosenkranz.

Der Ansatz zeigt Erfolg, doch dann bemerkten die Wissenschaftler etwas Seltsames: „Bei Kontrollexperimenten konnten wir auch mit unspezifischen RNA-Bruchstücken, die weder bei den Bienen noch bei den Milben ein genetisches Ziel finden sollten, die Milben abtöten“, berichtet Dr. Rosenkranz. „Etwas in unserer „Genmischung“ bekam den Milben nicht, während die Bienen keinen Schaden nahmen.“

Fast zwei Jahre dauerte es, bis das Lithiumchlorid als die geheime Wunderwaffe gegen den Parasiten gefunden war. Die Forscher hatten die Chemikalie als Hilfsmittel bei der Isolierung der RNA-Bruchstücke verwendet, mit deren Hilfe die Gene im Bienenkörper ausgeschaltet werden.

Eine folgenreiche Entdeckung, denn die RNAi-Methode würde zwar wohl funktionieren, wäre allerdings teuer und aufwendig. „Lithiumchlorid hingegen ist einfach herzustellen, relativ preiswert, und unkompliziert zu lagern.“

Quelle: Universität Hohenheim

Afrikanische Schweinepest: Keine Gefahr für Verbraucherinnen und Verbraucher

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Die derzeit in Osteuropa grassierende Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt für den Menschen keine Gesundheitsgefahr dar. „Der Erreger der ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, geht ein Risiko für die Gesundheit aus.“

Erreger der ASP ist ein Virus, das Wild- und Hausschweine befällt und das zu einer schweren, häufig tödlichen Erkrankung der Tiere führt. Es wird über direkten Kontakt, über Ausscheidungen infizierter Tiere oder über Zecken übertragen. Das ASP-Virus ist in infizierten Wildtieren in Afrika heimisch. Auch in Südeuropa kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. Der Erreger breitet sich seit 2007 von Georgien über Armenien, Aserbaidschan und Russland nach Nordwesten aus. Seit 2014 wurden im Baltikum ASP-Fälle bei Wildschweinen und Ausbrüche bei Hausschweinen registriert. Zudem wurde das Virus in Polen und der Tschechischen Republik nachgewiesen.

Der Erreger ist sehr stabil und kann in Lebensmitteln über mehrere Monate infektiös bleiben. Werden nicht erhitzte Lebensmittel oder nicht erhitzte Lebensmittelreste, die von infizierten Tieren stammen, an nicht-infizierte Tiere verfüttert, kann das Virus daher in zuvor ASP-freie Regionen und damit auch in die Hausschweinbestände verbreitet werden.

Obwohl das ASP-Virus für den Menschen weder eine Gefahr noch ein Risiko darstellt, sollte Haus- und Wildschweinfleisch wie jedes andere rohe Fleisch stets hygienisch zubereitet werden, da es auch andere Erreger enthalten kann, rät das BfR. Es sollte gekühlt aufbewahrt und vor dem Garen getrennt von anderen Lebensmitteln zubereitet werden. Beim Erhitzen sollte im Inneren des Fleischstücks eine Temperatur von 70 Grad oder höher für mindestens zwei Minuten erreicht werden, empfiehlt das BfR.

Für weitergehende Informationen hat das BfR Fragen und Antworten zur ASP zusammengestellt. Sie können auf der Webseite des BfR abgerufen werden. (http://www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zur_afrikanischen_schweinepest__a…)

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)