Welches Wühlmaterial macht Absetzferkel glücklich?

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Über fünf Wochen bot ein norwegisches Forscherteam 10 Würfen Absetzferkel (TN70-Sauen × Duroc-Eber) verschiedene Wühlmaterialien an. Silage, Stroh oder Torf oder eine Kombination (plus Kontrollgruppe). Untersucht wurden Erkundungsverhalten, Spiel, Schwanzringeln und -wedeln sowie Aggression, Ohr- oder Schwanzbeißen und hängende Schwänze.

Torf- und Kombinationsbedingungen führten zu höherer Erkundung, Spiel, Schwanzringeln und -wedeln und geringerer Aggression gegenüber der Kontrollgruppe; die Werte für Gruppen mit Silage und Stroh lagen dazwischen. Geschlecht, Wurfgröße und Körpergewicht waren dabei weder positiv noch negativ assoziiert

Die Ergebnisse legen nahe, dass Torf oder Torf in Kombination mit Stroh und Silage die größten Effekte auf affektive Zustände von Schweinen haben.

Marko Ocepek, Ruth C. Newberry and Inger Lise Andersen
Norwegian University of Life Sciences, Faculty of Biosciences,
P.O. Box 5003, 1432 Ås, Norway; marko.ocepek@nmbu.no

Allerdings gibt es Untersuchungen, nach denen häufig Mykobakterien in Torf nachgewiesen wurden und eine Dekontamination von Torf in großem Maßstab nicht erfolgreich war.

Preis der Tiergesundheit 2019 verliehen: Erster Preis geht nach Sachsen

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• Gewinner investieren in weitere Tiergesundheitsmaßnahmen
• Dr. Bianca Lind (BRS) würdigt Engagement für Tierwohl
• Dr. Siegfried Moder (bpt) will Gesellschaft und Landwirtschaft wieder zusammenbringen
• Tierwohl und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus, so Dr. Daniel Sicher

Riesenfreude bei Jan Köhler und ‚Luchbergmilch‘ aus Glashütte-Luchau. Der Betrieb aus Sachsen gewinnt den ersten „Preis der Tiergesundheit“. Der Betriebsleiter und Vorstand der Agrargenossenschaft e.G. Cunnersdorf hat entscheidend zur Modernisierung des historisch gewachsenen Betriebs beigetragen. Sein Erfolg gibt ihm Recht. Verbesserte Tiergesundheit und damit einhergehend bessere Tageszunahmen belegen seine Maßnahmen. Jan Köhler: „Kälbergesundheit ist uns wichtig! Es macht nicht nur mehr Spaß mit gesunden Tieren zu arbeiten, nur aus gesunden Kälbern erwachsen auch gesunde Milchkühe.“.

Dr. Karsten Donat, Geschäftsführer der Thüringer Tierseuchenkasse und Mitglied der Jury begründet die Entscheidung für Luchbergmilch : „Ein an sich schon perfektes System der Erstkolostrumversorgung mit einem Kunstgriff so an die betrieblichen Gegebenheiten anzupassen, dass es nicht besser geht: Bereits in der ersten halben Stunde ihres Lebens erhalten Kälber ein Maximum an Erstkolostrum. Eine bessere Versicherung für gute Gesundheit gibt es für Kälber nicht. Die anschließende ad libidum-Tränke und beste Haltungsbedingungen sichern traumhafte Zunahmen. Eine Meisterleistung.“ Für das zweckgebundene Preisgeld in Höhe von 30.000 € hat Jan Köhler schon eine Verwendung. Der Gewinn soll in ein neues Milchtaxi mit Pasteurisierung fließen.

Der zweite Platz geht nach Schleswig-Holstein. Konstanze Rohwer und ihr Mann Marcus bieten in ihrem Betrieb in Westerrönfeld ihren Kälbern, nach eigenen Angaben, einen „5-Sterne-Plus-Service“ an. Ihre Kälber wachsen in einer eigenen Frühchenstation auf. Das Ehepaar sieht in der Auszeichnung nicht nur die Anerkennung jahrelanger Arbeit, sondern freut sich vor allem über den zukünftigen Austausch mit den anderen Landwirten. „Frau Rohwer war z.B. eine der Pionierinnen bei der Einführung der ad libidum-Tränke und nutzt seitdem jede Gelegenheit, bei Berufskollegen, Beratern, Studenten hierfür vehement zu kämpfen. Neben einer extrem guten Hygiene sowie einer genial einfachen Dokumentation des Tränkeverhaltens lässt sie nichts unversucht, was ihren Kälbern ein angenehmes Leben bereitet, angefangen mit einer ganz intensiven Tränke bis hin zum Spielzeug. Für Frau Rohwer sind ihre Kälber letztlich wie kleine Kinder und genauso kümmert sie sich um diese.“, erklärt Frau Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge, Professorin für Tierernährung an der Fachhochschule Kiel und Mitglied der Jury. Das zweckgebundene Preisgeld in Höhe von 20.000 € wird in einen neuen Kälberstall investiert. Kleingruppen für die Tränkekälber und ein Rein-Raus-System sind das Ziel.

Und auch Christine Löb aus Reupelsdorf wird ausgezeichnet und hat bereits neue Pläne für Mensch und Tier. Die Landwirtin vom „Betrieb Hugo Löb“ aus Bayern sieht ihre Arbeit als Berufung und kann deshalb nicht aufhören, über Verbesserungen nachzudenken: „Mach es richtig oder lass es gleich bleiben.“ Halbe Sachen kommen für die ehemalige bayerische Milchkönigin nicht in Frage. „Ich will gesunde Tiere haben. Ich will nicht die Feuerwehr spielen. Daher ist es wichtig, vorausschauend zu planen.“

Das ist auch der Jury nicht entgangen: „Auf diesem Betrieb steht das Zusammenspiel von Tier, Mensch und Natur eindeutig im Mittelpunkt. Die Aufzucht von gesunden und leistungsbereiten, langlebigen Kühen setzt die Betriebsleiterin Christine Löb durch ihre langjährige Erfahrung und außergewöhnliche Begeisterung für das ‚Rind‘ sehr engagiert und kreativ mit einem klar strukturierten Konzept erfolgreich um. Tier und Mensch fühlen sich hier rundum wohl.“, so die Begründung von Jury-Mitglied Dr. Caroline van Ackeren, Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg.

Dr. Bianca Lind, Geschäftsführerin des Bundesverband Rind und Schwein e. V. (BRS), stellt auf der Preisverleihung die Eigeninitiative aller Bewerber heraus: „Am besten hat mir das Engagement der Betriebe gefallen, weil sie mit unglaublich viel Leidenschaft an ihre Arbeit herangehen. Sie suchen Konzepte, damit es ihren Tieren besser geht und die Wirtschaftlichkeit und Tierwohl miteinander kombinieren.“

„Viele Leute haben keine Vorstellung mehr, wie Landwirtschaft wirklich ausschaut. Das muss sich dringend wieder ändern. Was da auseinanderläuft, Gesellschaft und Landwirtschaft ist der falsche Weg. Wir müssen alles dafür tun, die Leute wieder mitzunehmen. Wenn sie erst sehen, was auf den Betrieben geleistet wird, wird auch die Wertschätzung wieder kommen.“ zeigt sich der Präsident der Bundesverbands Praktizierender Tierärzte, Dr. Siegfried Moder, überzeugt.

Tiergesundheit und wirtschaftlicher Erfolg gehören zusammen
Der Preis der Tiergesundheit wurde 2019 von MSD Tiergesundheit ins Leben gerufen, um Erfolgsgeschichten zur Verbesserung des Tierwohls ins Rampenlicht zu rücken und zu teilen. Die Preisverleihung am 21. September im MSD hub berlin zeigte einmal mehr, wie wichtig der direkte Austausch zwischen Landwirten und Landwirtinnen ist. Der Erfahrungsaustausch über neue Ideen, Gesundheitsmaßnahmen oder Impfkonzepte steigert langfristig die Tiergesundheit und wirkt sich auch wirtschaftlich positiv auf die Betriebe aus.

„Es spielt keine Rolle, ob ein Betrieb 100 oder 1.200 Kühe hat, ob in Nord, Süd, Ost oder Westdeutschland gelegen oder ob Alt oder Jung, Frau oder Mann den Betrieb leitet und auch nicht ob Bio oder Konventionelle Landwirtschaft. Worauf es ankommt, ist die Haltung, der Einsatz, die Veränderungsbereitschaft und der Wille des Teams. Die Top 5 des Preis der Tiergesundheit sind ein Querschnitt, der eindrucksvoll belegt, dass Wirtschaftlichkeit und Tierwohl in der Landwirtschaft Hand in Hand gehen können.“, erklärt Dr. Daniel Sicher, Geschäftsführer von MSD Tiergesundheit.

MSD Tiergesundheit ruft auch 2020 den „Preis der Tiergesundheit“ aus
Unter dem Motto „Landwirte lernen von Landwirten“, wird MSD Tiergesundheit auch in Zukunft für einen regelmäßigen Austausch sorgen. Nach dem Erfolg in diesem Jahr, geht es 2020 mit dem „Preis der Tiergesundheit“ in die nächste Runde. Dann mit einem neuem Schwerpunkt für das Rind und einer weiteren Tierart: Schwein.

Quelle: MSD Tiergesundheit

Bald ist wieder Schnupfen- und Hustenzeit

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Von Dr. Christian Haverkamp, Fachtierarzt für Geflügel, Vechta

Besonders in den Übergangszeiten von Herbst/Winter oder Winter/Frühjahr kommen im Hähnchenstall häufig Atemwegserkrankungen vor. Sie sind von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung und sollten schnell erkannt werden.

Erkrankungen der Atemwege bei Broilern werden in vielen Fällen von einer verminderten Futter- und Wasseraufnahme, einer schlechteren Futterverwertung sowie erhöhten Verwürfen am Schlachthof und erhöhten Mortalitätsraten begleitet. Sie können erhebliche ökonomische Auswirkungen auf einen Durchgang haben. Verantwortlich für das Auftreten von Atemwegserkrankungen können infektiöse und nicht-infektiöse Ursachen sein. Bei den Infekten sind regionale Unterschiede aufgrund der Tierdichte und vorkommenden Geflügelarten zu erkennen. Der Tierarzt weiß, welche Erreger gerade „unterwegs“ sind. Nicht-infektiös bedingter Schnupfen im Hähnchenmaststall wird meist durch Fehler im Management ausgelöst. Dabei ist es wichtig, die Ursachen zu erkennen und diesen entgegenzuwirken.

Kranke Tiere gut zu erkennen
Atemwegserkrankungen bei Masthähnchen sind meistens durch Kopfschütteln bzw. Niesen der Tiere charakterisiert. Auch rasselnde Atemgeräusche und nasaler Ausfluss können beobachtet werden. Tiere mit Atemnot geben charakteristische Krählaute von sich („Schreier“). Gut feststellbar sind Atemwegsinfektionen im Hähnchenstall bei abgeschalteten technischen Anlagen und ausgeschaltetem Licht, bei absoluter Ruhe. Zudem verringert sich oft die Futter-und Wasseraufnahme. Daneben treten zum Teil erhöhte Verluste auf. Höhere Verwürfe am Schlachthof sind meist die Folge bakterieller Primär- oder Sekundärinfektionen.
Bei den infektiösen Atemwegserkrankungen kommen Viren oder Bakterien als Verursacher in Frage. Viruserkrankungen breiten sich in der Regel schnell im Bestand aus und sind zunächst durch trockene Schnupfengeräusche charakterisiert.
Typisch für bakteriell bedingte Atemwegserkrankungen sind dagegen feucht-rasselnde Atemgeräusche. Häufig kommen viral-bakterielle Mischinfektionen vor. Die Tiere infizieren sich durch den Kontakt mit den Erreger-Aerosolen (Tröpfcheninfektion). Ebenso ist eine Übertragung über kontaminiertes Trinkwasser, Personen, Staub sowie kontaminierte Einstreu möglich. Der Erreger wird über die Schleimhäute der oberen Atemwege aufgenommen. Die Schwere der Erkrankung richtet sich nach dem jeweiligen Virus, dem Immunstatus und Alter der Tiere, Sekundärinfektionen und dem betriebsindividuellen Management.

Bakterien und Viren als Verursacher
Bei den bakteriellen Erregern spielt vor allem Escherichia coli (E. coli) eine große Rolle. Dieser Erreger ist die häufigste Ursache für Verluste in der Geflügelhaltung. E. coli kommt überall (ubiquitär) vor. Die Erreger sind normaler Bestandteil der Darmflora von Hühnervögeln. Gesundes Geflügel mit intaktem Immunsystem ist in der Regel immun gegenüber einer Infektion mit E. coli. Erkrankungen entstehen häufig erst durch Zusatzfaktoren.


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Volksbegehren „Rettet die Bienen“: Experten der Universität Hohenheim kritisieren Forderungen

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„Sehr gut gemeint, aber schlecht gemacht“: Wissenschaftler beklagen falsche Prioritäten, Maximalforderungen und fehlenden Dialog.

Bayern hat es vorgemacht: Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ war das erfolgreichste der Landesgeschichte und soll nun 1:1 Gesetz werden. Seit vergangener Woche läuft auch in Baden-Württemberg ein Volksbegehren unter gleichem Namen. Doch die Forderungen zum Stopp des Insektensterbens gehen deutlich über das bayerische Vorbild hinaus. Entsprechend größer ist auch der Widerstand der Landwirte. Experten der Universität Hohenheim stehen den Forderungen ebenfalls kritisch gegenüber. In Presse-Statements äußern sich Prof. Dr. Johannes Steidle, Tierökologe, Dr. Sabine Zikeli, Leiterin des Zentrums für ökologischen Landbau, Prof. Dr. Ralf Vögele, Dekan der Fakultät Agrarwissenschaft und Direktor des Instituts für Phytomedozin sowie Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde.

Das Volksbegehren „Artenschutz: Rettet die Bienen“ ist eine Initiative von „proBiene – Freies Institut für ökologische Bienenhaltung“ und wird von zahlreichen Verbänden wie BUND BW, NABU BW, Demeter BW oder Naturland BW unterstützt.

Die Forderungen im Überblick:
Der Anteil der ökologischen Landwirtschaft soll bis 2035 auf 50% erhöht werden
In Naturschutzgebiete sollen Pestizide verboten werden
Flächen auf denen Pestizide eingesetzt werden sollen sich bis 2025 halbieren
Streuobstwiesen sollen geschützt werden

Pressestatements

Prof. Dr. Johannes Steidle, Fachgebiet Tierökologe, Universität Hohenheim
„Meine Einschätzung zum Volksbegehren zusammengefasst: Sehr gut gemeint, aber schlecht gemacht.

Das Thema Insektensterben ist wirklich ernst, und es bleibt zu hoffen, dass die Politik schnell handelt. Ich bin dankbar, dass das Volksbegehren Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema lenkt. Dennoch werde ich den Text in der vorliegenden Form nicht unterschreiben.

Hauptkritikpunkt aus meiner Sicht: Die Forderungen sind zu sehr auf die Pestizide verengt. Sie sind sicherlich ein Faktor für das Artensterben. Aber sie zum Kern des Problems zu erklären, das gibt die Datenlage nicht her.

Ein wirklich entscheidender Faktor wird im Volksbegehren hingegen quasi gar nicht berücksichtigt: Damit Insekten überleben können, benötigen sie Lebensräume: Fraßpflanzen, Pflanzen, an denen sie ihre Eier ablegen können, Lücken im Boden, blühende Wildpflanzen, Hecken…

Monokulturen mit Nutzpflanzen sind für Insekten hingegen in etwa so attraktiv wie eine geteerte Fläche. Ob man auf dieser ‚geteerten Fläche‘ dann auch noch Pflanzenschutzmittel ausbringt oder nicht, spielt letztendlich keine so große Rolle mehr.

Der erste Schritt wäre also etwas gegen die Strukturarmut unserer Landschaft zu unternehmen: Beispielsweise ein verpflichtender Grünstreifen am Rande großer Äcker. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist auch ein anderer Umgang mit Grünland, das in immerhin 50% der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland ausmacht. Es sollte erheblich seltener gemäht werden.

Mein zweiter Kritikpunkt ist das geforderte Pauschal-Verbot sämtlicher Pflanzenschutzmittel und Biozide in Schutzgebieten. So wie ich die entsprechenden Gesetzestexte verstehe fallen darunter auch die biologische Schädlingsbekämpfung und andere umweltfreundliche Methoden, ohne die biologische Landwirtschaft nicht möglich wäre.

Beispielsweise setzen viele Winzer beim Kampf gegen den Sauerwurm und den Heuwurm auf eine biologische Verwirrungstaktik. Sie bringen im Weinberg Gerüche von Weibchen aus, damit die Männchen die echten Weibchen nicht mehr finden. Eine erfolgreiche und bewährte Strategie, die dabei hilft, den Einsatz chemischer Gifte zu reduzieren. Diese Methode wäre auch verboten.

Im Nachhinein für jedes einzelne biologische Mittel eine Sondergenehmigung auf den Weg zu bringen halte ich für einen nicht leistbaren bürokratischen Aufwand.

Mein Eindruck ist: Das bayerische Volksbegehren war so erfolgreich, weil vorab ein intensiver Dialog mit allen betroffenen Gruppen stattgefunden hat. In Baden-Württemberg wurde diese Auseinandersetzung hingegen offensichtlich versäumt.“

Dr. Sabine Zikeli, Leiterin des Zentrums für ökologischen Landbau, Universität Hohenheim
„Das Volksbegehren will den Ökolandbau massiv ausbauen. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Forderungen, wenn sie 1:1 umgesetzt würden, der Branche keinen Gefallen täten. Im Gegenteil.

Der Text des Volksbegehrens suggeriert, dass im ökologischen Landbau keinerlei Pflanzenschutzmittel eingesetzt würden. Auf den ökologischen Ackerbau trifft dies weitgehend zu: Hier gibt es alternative Strategien der Schädlingsbekämpfung: z.B. über die mechanische Bekämpfung von Beikräutern oder über die Fruchtfolge, um Pilzkrankheiten und Schädlinge zu vermeiden. Im Obst- und Weinbau können jedoch weder Pilze noch Insekten auf diese Weise bekämpft werden. Auch beim Kartoffelanbau müssen Maßnahmen gegen den Kartoffelkäfer ergriffen werden.

Zwar kommen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, dafür aber Kupfer, pflanzliche Präparate oder biologische Mittel, wie z.B. Viren, die auf bestimmte Insekten wirken. All dies wäre gemäß den Forderungen des Volksbegehrens jedoch nicht mehr erlaubt.

Jeder Kleingärtner weiß aber, dass man unter unseren Klimabedingungen zwar Äpfel kultvieren kann, diese aber ohne biologische Schädlingsbekämpfung eben nicht immer schön aussehen, sondern Schorfflecken zeigen oder von den Raupen des Apfelwicklers befallen sind. Wir müssten den Apfelanbau also in Landschaftsschutzgebieten einstellen oder die Apfelbäume einhausen, das heißt unter Folie und Netz kultivieren. Ich vermute jedoch, dass die Initiatoren des Volksbegehrens keine großflächige Folien-Plantagen am Bodensee im Sinn hatten.

Auch der Plan, die biologische Landwirtschaft bis 2025 auf 25% und bis 2035 auf 50% zu erhöhen erscheint mir unrealistisch. Für die Erzeugnisse muss schließlich auch ein Markt da sein. Der Bio-Markt wächst zwar, aber eben nicht so schnell. Die Konkurrenz unter den biologischen Landwirten würde also erheblich zunehmen, sodass der Ökolandbau an Attraktivität verlieren würde.

Nicht zuletzt lebt der ökologische Landbau davon, dass die Landwirte diesen Weg aus Überzeugung gehen. Würde man den Umstieg gewissermaßen erzwingen, ist von deutlich mehr schwarzen Schafen auszugehen. Richtlinien müssten vermutlich noch viel schärfer kontrolliert werden und die Glaubwürdigkeit der Branche könnte in Gefahr geraten.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass der ökologische Landbau im Vergleich zum konventionellen Landbau stärker zum Erhalt der Biodiversität beiträgt. Den Landwirten ist dies bewusst und der Erhalt der Biodiversität vielen von ihnen ein sehr großes Anliegen.

Verbände wie Demeter BW oder Naturland BW unterstützen das Volksbegehren. Ich vermute allerdings, dass hier vor allem die Stimmen von Mitgliedern gehört wurden, die Ackerbau betreiben und die Konsequenzen für Sonderkulturen nicht in vollem Umfang wahrgenommen wurden. Der Verband Bioland BW hat sich aus den genannten Gründen daher gegen das Volksbegehren ausgesprochen.“

Prof. Dr. Ralf Vögele, Dekan der Fakultät Agrarwissenschaft und Direktor des Instituts für Phytomedizin, Universität Hohenheim
„Der Grundgedanke des Volkbegehrens ist unterstützenswert. Aber leider schießt es weit über das Ziel hinaus und ist deshalb aus meiner Sicht in der vorliegenden Form nicht akzeptabel.

Ich bin überzeugt, dass wir den Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel erheblich reduzieren können. Dazu müssen wir intelligente Strategien entwickeln und es gibt ja bereits sehr vielversprechende Ansätze. Eine pauschale Verteufelung bringt uns hingegen nicht weiter.

Man darf nicht vergessen: Würden wir von heute auf morgen auf Pflanzenschutzmittel verzichten, könnten wir die Weltbevölkerung nicht mehr ernähren. Für viele deutsche Betriebe würde es das Aus bedeuten. Kartoffeln oder Äpfel müssten wir z.B. nahezu komplett aus dem Ausland importieren. Auch Weinbau wäre in Deutschland nicht mehr möglich.

Nicht außer Acht lassen darf man an dieser Stelle auch, dass eine Reduktion der einsetzbaren Pflanzenschutzmittel zu großen Resistenzproblemen führen kann. Eine Reduktion der Aufwandmenge kann sehr schnell zur Unterschreitung des nötigen Schwellenwertes führen, was den Einsatz der Mittel wirkungslos macht. Eine Reduktion des Spektrums der Mittel führt dagegen aufgrund der Verwendung nur eines Wirkstoffs gegebenenfalls schnell zur Entwicklung von Resistenzen bei den Erregern – ähnlich der derzeit beobachtbaren zunehmenden Antibiotika-Resistenz bei Krankenhauskeimen.

Ein vernünftiges und zukunftsweisendes Management des Pflanzenschutzmitteleinsatzes wäre hier also weitaus zielführender.

Große Chancen bietet beispielsweise die Digitalisierung. Neue Technologien helfen Landwirten dabei, Pflanzenschutzmittel immer gezielter ausbringen und somit die Menge zu reduzieren.

Sehr vielversprechend halte ich auch einen Ansatz, der versucht, Vorteile der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft miteinander zu vereinen und deren jeweiligen Nachteile so weit wie möglich zu reduzieren. Ziel sind Anbausysteme, die auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten, nicht aber auf Mineraldünger. An der Universität Hohenheim koordinieren wir dazu das 5,3-Mio.-Euro-Verbundprojekt „NOcsPS“.

Viele Menschen haben heute offensichtlich eine romantisch verklärte Sicht auf die Landwirtschaft, aber keine Vorstellung von der Realität der Betriebe. Diese fühlen sich durch das Volksbegehren zu Unrecht an den Pranger gestellt.

Der Wunsch nach Verzicht auf Pflanzenschutzmittel steht zudem in krassem Widerspruch zu dem tatsächlichen Verhalten der Verbraucher. Solange im Supermarkt ausschließlich optisch makelloses Obst und Gemüse nachgefragt wird, wird die Reduktion von Pflanzenschutzmittel nur schwer gelingen.“

Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde, Universität Hohenheim
„Auch wenn der Imkerschaft der Insektenschutz naturgemäß sehr am Herzen liegt, sieht die Mehrheit die Maximalforderungen im Volksbegehren kritisch. Daher unterstützen derzeit weder der württembergische noch der badische Imker-Landesverband, die zusammen ca. 25.000 Imker vertreten, das Volksbegehren.

Zahlreiche Obst- und Weinbauern insbesondere in Naturschutzgebieten der Bodenseeregion haben inzwischen deutlich gemacht, dass sie sich durch die Forderungen des Volksbegehrens in ihrer Existenz bedroht sehen. Indirekt wäre davon auch die Imkerei betroffen.

Auch wenn es immer wieder Konflikte zwischen Landwirten und Imkern gibt, so sind beide Seiten doch stark aufeinander angewiesen. Denn Obst- und Gemüsebauern benötigen Bienen als Bestäuber und umgekehrt sind die Sonderkulturen für die Imkerei wichtige Pollen- und Nektarquellen.

Die meisten Imker kennen die Sorgen und Nöte der Landwirte sehr gut, und wissen z.B., dass im Bereich der Sonderkulturen nicht komplett auf Pflanzschutz verzichtet werden kann. Zugleich haben Imker natürlich ein starkes Interesse daran, dass ihre Bienenvölker gesund bleiben und der Honig nicht durch Pestizide verunreinigt wird.

In Bienenschutzausschüssen wird deshalb seit vielen Jahren auf lokaler Ebene intensiv darum gerungen, wie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert und die Anbauflächen bienenfreundlicher gestaltet werden können. Diese durchaus kontroversen Auseinandersetzungen und Diskussionen haben auch mit vielen konventionell arbeitenden Landwirten, die in diesem Volksbegehren leider weitgehend außen vor bleiben, zu Verbesserungen beim Bienenschutz geführt.

Eine Unterstützung des Volksbegehrens durch die Imkerverbände würde diese Zusammenarbeit untergraben und gerade in den Obst- und Weinanbaugebieten alte Gräben wieder aufreißen.“

Quelle: Universität Hohenheim

Landwirtschaft 4.0: Künstliche Intelligenz für mehr Tierwohl im Stall

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Das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ) und die Universität Hohenheim erschließen Datenquellen für eine zukunftsfähige Schweinehaltung.

Versuchsdaten zum Tierverhalten, biologische Daten aus dem Routinebetrieb, Daten zur Haltungsumgebung, zur Tiergenetik …: Zu der Sauenherde inklusive Ferkelaufzucht und Schweinemast am Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ) liegen immense Datenmengen vor. Ein Schatz, der bisher kaum nutzbar ist. Denn die Datensätze, erfasst in Excel-Tabellen, Papierformularen oder durch Fachanwendungen, sind nicht vernetzt. Wirtschaftsinformatiker der Universität Hohenheim in Stuttgart führen im Projekt „Landwirtschaft 4.0: Informationssystem für die Schweinehaltung“ diese Daten in einer Digitalen Plattform zusammen – und erschließen sie so für die Datenanalyse und für das maschinelle Lernen. Das ermöglicht neue Erkenntnisse, die dem Tierwohl und einer zukunftsfähigen Ausrichtung der Schweinehaltung zugutekommen. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) fördert das Projekt unter der Leitung der LSZ. Mit einer Fördersumme von fast 200.000 Euro für die Universität Hohenheim stellt es ein Schwergewicht der Forschung dar.

Stress mit dem Buchtennachbar, Kampf um den Zugang zu Ressourcen wie Wasser, Futter und Beschäftigungsmaterial, gesundheitliche Probleme, zu hohe Schadgasgehalte im Abteil – all diese Faktoren fördern das Schwanzbeißen bei Schweinen. Wissenschaft und Praxis gehen davon aus, dass ein Zusammenwirken dieser Risikofaktoren eine Rolle spielt – doch hier gibt es noch viele Wissenslücken.

An dieser Stelle setzt intelligente Big Data-Analytik an. „Damit können wir große Datenmengen zu diesen Faktoren aus unterschiedlichen Quellen analysieren – und so neue Informationen gewinnen und bisher unbekannte Zusammenhänge aufdecken“, erläutert Prof. Dr. Stefan Kirn, Leiter des Fachgebiets Wirtschaftsinformatik II an der Universität Hohenheim.

„Die Tierhaltung bietet herausfordernde Anwendungsfälle für maschinelle Lernverfahren, z.B. kann das Wohlergehen der Tiere verbessert oder auch das betriebliche Management optimiert werden“, unterstreicht Wirtschaftsinformatiker Martin Riekert, der das Teilprojekt der Universität Hohenheim leitet.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Tierhaltung
Ein Thema, das die Forscher im Visier haben, ist die Frage, wie man frühzeitig gesundheitliche Risiken bei den Ferkeln mittels Maschineller Lernverfahren erkennen kann. Dafür untersuchen sie derzeit rund 25 Variablen und werten Daten seit 2011 zu rund 50.000 Schweinen aus, um zu prüfen, ob Vorhersagen zu frühzeitigen gesundheitlichen Risiken möglich sind.

„Eine andere denkbare Anwendung wäre auch, im Rahmen eines Tierwohlmonitorings das Tierverhalten zu überwachen, um Stress frühzeitig zu erkennen“, so Riekert. Das Team wertet dazu über Videokameras mit Deep Learning das Liegeverhalten der Tiere aus.
Darin liegt auch eine wichtige Anwendung für die breite Praxis. Landwirtschaftliche Nutztierhaltung steht vor zukunftsorientierten Aufgaben. Viele Konsumenten wollen heute wissen, wo die Tiere herkommen, wie sie gehalten und gefüttert werden und dass es ihnen gut geht. Die Daten vom Tier selbst und aus der Haltungsumgebung, der Haltungstechnik und zum Gesundheitszustand geben in ihrer Verknüpfung Auskunft auf die vielen Fragen. Bedeutende Beiträge für mehr Akzeptanz der Tierhaltung in der Gesellschaft und ein besseres Image bringt die Digitalisierung und Vernetzung.

Viele einzelne Dateninseln am Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg
Umsetzen wollen die Hohenheimer Wissenschaftler das konkret mit dem Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ). Die Herausforderung an der LSZ: „Dort liegen zwar sehr viele Daten vor, aber sie sind nicht nutzbar, da es sich um lauter Insellösungen handelt. Sie sind nicht vernetzt“, legt Dr. Achim Klein dar, der bis Ende August 2019 den Arbeitsbereich Knowledge Extraction leitete, dem das Teilprojekt zugeordnet ist. „In der tierischen Erzeugung gibt es einen enormen Nachholbedarf. Denn anders als in der Pflanzenproduktion sind die Datensätze kaum für die Datenanalytik erschlossen.“

Zu den Sauen, Ferkeln und Mastschweinen in den Lehr- und Versuchsställen werden sehr unterschiedliche Daten erfasst. „Wir haben routinemäßig erhobene strukturierte Daten wie Sauenplanerdaten oder Mast- und Schlachtdaten “, berichtet Riekert. „Dazu kommen weitere strukturierte Daten zur Haltungsumgebung wie Abteiltemperatur, Lüftungseinstellungen, Wasserdurchfluss oder Futterverbrauch. Außerdem unstrukturierte Versuchsdaten zum Tierverhalten, die uns unter anderem über 50 Videokameras liefern.“

Digitale Vernetzung statt Insellösungen
Erfasst wurden diese Daten bisher mit Excel-Tabellen und Fachanwendungen – die Datenerfassung ist bisher nicht einmal überall digital. Im Projekt führen die Wissenschaftler diese heterogenen Daten in einer Datenplattform (Data Warehouse) zusammen.

Sie statten dafür den gesamten Stall mit WLAN aus und installieren Industriecomputer mit Touchscreens. Vorhandene externe Systeme, zum Beispiel Lüftungs- und Fütterungssysteme, binden sie ein. Das Ziel: Im papierlosen Stall entfallen manuelle Schritte, die Daten gehen ab sofort über die neue Eingabemaske direkt in die Datenplattform. „Die Dateneingabe wird so schneller und effizienter“, erklärt Tobias Zimpel, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt. „Es erfolgt vor Ort eine Plausibilisierung, und die Mitarbeiter können jederzeit auf das Infosystem zugreifen.“

Durch die Vernetzung stehen die Daten dann für die Datenanalyse bereit. „Durch maschinelles Lernen kann das System in den vielfältigen Daten die Muster und Gesetzmäßigkeiten erkennen“, erläutert Riekert. „Ziel ist es, bisher unerkannte Zusammenhänge abzuleiten und daraus Entscheidungshilfen und Prognosemodelle zu entwickeln, die dem Tierwohl, der Forschung und dem betriebsindividuellen Management zugutekommen.“

HINTERGRUND: Projekt „Landwirtschaft 4.0: Informationssystem für die Schweinehaltung“
Das Projekt „Landwirtschaft 4.0: Informationssystem für die Schweinehaltung“ wird vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) im Rahmen der Strategie der Landesregierung „Landwirtschaft 4.0 nachhaltig.digital“ gefördert. Die Projektleitung liegt beim Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg (LSZ). Das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik II an der Universität Hohenheim erhält für seinen Projektteil 197.648 Euro, die Gesamt-Fördersumme beträgt rund 0,3 Mio. Euro. Das Vorhaben startete am 1.11.2016 und endet am 31.12.2019.

Hintergrund: Schwergewichte der Forschung
32,5 Millionen Euro an Drittmitteln akquirierten Wissenschaftler der Universität Hohenheim 2018 für Forschung und Lehre. In loser Folge präsentiert die Reihe „Schwergewichte der Forschung“ herausragende Forschungsprojekte mit einem finanziellen Volumen von mindestens 350.000 Euro für apparative Forschung bzw. 150.000 Euro für nicht-apparative Forschung.

Quelle: Universität Hohenheim

Elektro-Nottötung von Saugferkeln – #TiHo-Tierschutztagung2019

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Um eine Alternative zum üblichen Verfahren der Nottötung nicht überlebensfähiger Ferkel, also dem Kopfschlag mit anschließendem Kehlschnitt, zu entwickeln, wurden an der TiHo Versuche zur Elektrotötung durchgeführt. Auf der diesjährigen Tierschutztagung in Hannover, stellte Dr. Alexandra von Altrock (TiHo) die Ergebnisse vor. Zwar werden ausgewachsene Schweine schon lange mit Strom (not-)getötet, ob sich diese Methode auch für Ferkel unter 5 kg Körpergewicht eignet, war aber bis jetzt wissenschaftlich nicht hinreichend untersucht worden.

Dr. Alexandra von Altrock

Vor den eigentlichen Tierversuchen wurde, zusammen mit dem Institut für Physik, ein Modell entwickelt, um Hinweise auf sinnvolle Parameter zu bekommen. Mithilfe von CT- und MRT-Bildern wurde dieses Modell für Ferkel-Kopf und -Thorax erstellt und den verschiedenen Gewebearten jeweils elektrische Leitfähigkeiten zugewiesen. Am Ende konnten hiermit Stromstärken und die Stromrichtung dargestellt werden.

Bei einer ersten Überprüfung an einem toten Ferkel wurden jedoch relativ große Unterscheide festgestellt. Speziell die Stromstärken am Tier unterschieden sich von den Modellwerten, die Tendenzen jedoch erwiesen sich als gleich.

Für die Elektrobetäubung gibt es Vorgaben in der Tierschutzschlachtverordnung (Mindeststromstärke und Mindestdurchströmungsdauer), für die Elektrotötung gab es bisher nur vage Angaben in der wissenschaftlichen Literatur. Die exakten Werte sollen hier nicht verraten werden, aber am Ende erwies sich eine dreimalige Durchströmung, an Schläfen und Thorax, als am besten geeignet (zweimalige Durchströmung am Thorax zur Elektrotötung, bei vorheriger Betäubung durch eine einmalige Durchströmung des Gehirns). Zwischen den Stromstößen zur Betäubung und Tötung liegt hierbei eine Pause von 20 Sekunden.

Im Anschluss an die klinische Studie ist nun ein zweijähriger Feldversuch geplant, bei dem ein vollautomatisches System zum Einsatz kommen soll. Hier werden, in einem abgeschlossenen Behälter, alle Stromstöße an den korrekten Ansatzstellen und im geforderten Zeitabstand gesetzt. So soll eine anwenderfreundliche Lösung zur Verfügung gestellt werden, die auch der Arbeitssicherheit Rechnung trägt.

(Abbildungen © TiHo)

Ein ausführliches Interview mit Dr. Alexandra von Altrock zum Ablauf der Versuche ist hier zu hören:

Ergebnis der Verbraucherbeteiligung liegt vor: Bundesministerin Julia Klöckner wird Nutri-Score® einführen

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Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat heute in Berlin bekanntgegeben, welches Modell einer vereinfachten erweiterten Nährwertkennzeichnung sie in Deutschland einführen will. Vorausgegangen war eine umfassende, wissenschaftlich fundierte sowie unabhängige Verbraucherforschung im Auftrag des Ministeriums. Im deren Vorfeld hatte die Bundesministerin erst das Max Rubner-Institut eine ernährungswissenschaftliche Analyse zahlreicher Modelle durchführen lassen und dann alle Beteiligten an einen Tisch geholt. Gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen, dem Verbraucherzentrale Bundesverband und dem Lebensmittelverband Deutschland (BLL) hatte sie beschlossen, welche Modelle genau in die Verbraucherforschung gegeben werden – die eine europarechtliche Voraussetzung für die Notifizierung ist. Deren Ergebnis liegt nun vor – ein entsprechender Verordnungsentwurf wird zeitnah von der Bundesernährungsministerin vorgelegt werden.

Julia Klöckner: „Als erweitertes Nährwertkennzeichen für Deutschland will ich den NutriScore einführen. Damit treffe ich eine valide Entscheidung in einer Debatte, die seit über einem Jahrzehnt sehr emotional – teils auch polarisierend – geführt wird. Umso wichtiger daher, dass wir mit der von uns durchgeführten wissenschaftlichen Analyse und Verbraucherforschung nun eine belastbare und verlässliche Datengrundlage haben.

Der Wunsch der Verbraucher nach mehr Sicherheit und Transparent beim Kauf von Lebensmitteln – das zeigen die Ergebnisse – ist groß. Für viele erscheint es bisher schwer, beim Thema gesunde Ernährung vieles richtig zu machen und sich sicher bei der schnellen Kaufentscheidung zu fühlen. Gerade in einer Zeit, in der vermehrt zu Fertigprodukten gegriffen wird, die teilweise zu viel Zucker, Salz oder Fette enthalten. Das hat gesundheitliche, aber auch volkswirtschaftliche Folgen, die ich nicht hinnehmen will. Mit dem NutriScore soll es nun eine Kennzeichnung auf der Vorderseite geben, die viele der Anforderungen erfüllt, die die Verbraucher an ein zusätzliches Nährwertkennzeichen formulieren: Er ist auf den ersten Blick erfassbar, leicht zu verstehen und nutzt die eingängige, bereits gelernte Farbwelt einer Ampel. Der NutriScore lässt dabei zwar keine Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Nährwerte zu. Verbraucher erwarten vor allem aber eine zusammenfassende Bewertung, die schnelle Orientierung gibt. Weitere Informationen kann man weiterhin der Nährwerttabelle sowie der Zutatenliste entnehmen.

Die Ergebnisse der von uns beauftragten wissenschaftlich fundierten Verbraucherbefragung sind europarechtlich zwingend vorgeschrieben, um ein Modell einzuführen. Wir sind dabei sehr strukturiert vorgegangen: wissenschaftliche Analyse und Seriosität der Kennzeichnungsmodelle, qualitative Befragung und Auswertung. Für mich ist das Ergebnis der Verbraucherbeteiligung maßgeblich und ich nehme das ernst. Der NutriScore ist wissenschaftlich seriös, bekannte Schwachstellen des Algorithmus werden optimiert. Für den deutschen Markt werde ich sehr zeitnah die rechtliche Grundlage für die Verwendung von NutriScore schaffen und den Kollegen des Kabinetts zur Zustimmung vorlegen. Das ist ein Meilenstein in der Ernährungspolitik.“

Kernergebnisse der Repräsentativerhebung
Auf die Frage, welches dieser Modelle in Deutschland eingeführt werden sollte, entschieden sich:
• 57 Prozent für Nutri-Score®
• 28 Prozent für das MRI-Modell
• 7 Prozent für Keyhole®
• 5 Prozent für das BLL-Modell

Testaufgaben zeigen, dass der Nutri-Score® unter den vier untersuchten Modellen am besten verstanden wird:
• Nutri-Score®: 70 Prozent der Befragten konnten Testaufgaben zur Einordnung eines Lebensmittels vollständig richtig lösen
• MRI-Modell: 60 Prozent
• Keyhole®: 35 Prozent
• BLL-Modell: 21 Prozent

Die höchsten Empfehlungswerte erreicht Nutri-Score® in zwei besonders relevanten Verbrauchergruppen:
• bei Personen, die sich selten oder gar nicht mit der Zusammensetzung von Lebensmitteln beschäftigen (67 Prozent),
• bei Personen mit Adipositas, Body-Mass-Index (BMI) über 30 (64 Prozent).

Die Ergebnisse im Detail finden Sie auf der Homepage unseres Bundesministeriums unter folgendem Link: www.bmel.de/eNWK

Studiendesign
Die INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine umfassende Studie zum Thema „Evaluation von erweiterten Nährwertkennzeichnungs-Modellen“ durchgeführt. Ziel der Studie war es, eine fundierte Datengrundlage für die Evaluation von erweiterten Nährwertkennzeichnungs-Modellen zu erarbeiten, insbesondere um die EU-rechtlichen Vorgaben an eine erweiterte Nährwertkennzeichnung zu erfüllen.

In der Studie wurden der Nutri-Score®, das Modell des Lebensmittelverband Deutschland e.V. (vormals Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V.; BLL), das Modell des Max Rubner-Instituts (MRI) und das Keyhole® vergleichend untersucht und bewertet. Die drei zentralen Untersuchungskriterien hierbei sind waren: die Wahrnehmung der Modelle, die Verständlichkeit, d.h., ob ein bestehendes System auch objektiv verständlich ist, sowie das Verständnis der Verbraucher/innen und damit die Frage, ob die Verbraucher das vorliegende Modell zutreffend interpretieren.

Im Rahmen der Studie wurden im ersten Schritt im Zeitraum Juli/August 2019 insgesamt 10 Fokusgruppendiskussionen durchgeführt, in denen es vor allem um die Anforderungen der Verbraucher/innen an ein solches erweitertes Nährwertkennzeichnungs-Modell und die Detailbewertung der verschiedenen Modelle ging.

Auf dieser Grundlage wurde der Fragenkatalog für den zweiten Schritt, der sich anschließenden Repräsentativbefragung, erarbeitet. Diese wurde mit insgesamt 1.604 Interviews durchgeführt.

Quelle: BMEL

Mehr Forschung, neuer Name, neue Professur: WING forscht künftig an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

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Das Wissenschafts- und Informationszentrum Nachhaltige Geflügelwirtschaft (WING) wird ab dem 1. Oktober 2019 zur Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) gehören und seinen Namen in „Wissenschaft und Innovation für nachhaltige Geflügelwirtschaft“ ändern. Die Abkürzung WING bleibt bestehen. Finanziert wird die Forschungseinrichtung weiterhin vom Landesverband Niedersächsische Geflügelwirtschaft e.V. (NGW). Für die Leitung des WING wird der NGW zudem eine Stiftungsprofessur für das Gebiet „Geflügelhaltung und -gesundheitsmanagement im globalen Kontext“ an der TiHo finanzieren. Die inhaltliche und wissenschaftliche Gestaltung der Professur liegt in den Händen der TiHo.

Der Zusammenschluss mit der TiHo ermöglicht WING, im Bereich der Geflügelhaltung zu forschen und die Zusammenarbeit mit der TiHo zu intensivieren. Ziel ist es, selbst Innovationen zur Verbesserung des Tierwohls hervorzubringen. Bisher konzentrierte sich WING unter anderem darauf, globale Erkenntnisse in der Geflügelhaltung verständlich aufzu-arbeiten und zu kommunizieren. Mit der Stiftungsprofessur erweitert sich der Wirkungsbereich von WING. Die Forschung, unter der noch zu besetzenden Stiftungsprofessur, wird sich auf folgende Bereiche erstrecken: Marktanalyse, Haltung von Geflügel, Fütterung, Ernährungssicherheit sowie Tiergesundheit.

Wie bisher wird WING weiter auf den Wissenstransfer setzen und der Öffentlichkeit neutral, sachlich und wissenschaftlich Einblicke in die Geflügelhaltung geben. WING bringt Tierhalter und Verbraucher in Kontakt, sodass die Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren, woher ihre Lebensmittel vom Geflügel stammen. Dafür organisieren die WING-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter gemeinsam mit geflügelhaltenden Betrieben Tage der offenen Tür und bieten Schulausflüge zu Betrieben an. Zudem werden die WING-Mitarbeiter weiterhin nationale und internationale Forschungsergebnisse im Bereich Eier- und Geflügelwirtschaft bündeln und diese Ergebnisse veröffentlichen.

Die Forschungseinrichtung WING wird mittelfristig räumlich an der Außenstelle für Epidemiologie der TiHo in Bakum angesiedelt werden.

Quelle: TiHo

Kolostrum für das neugeborene Kalb – mehr als nur Immunglobuline

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Von Dr. Christian Koch, DLR Westpfalz, Hofgut Neumühle

Kolostrum stellt für das neugeborene Kalb die wichtigste Quelle zur Versorgung mit Immunglobulinen, aber auch wichtigen Nährstoffen nach der Geburt dar. Die besondere Bedeutung der Immunglobuline auf den Gesundheitsstatus ist hinlänglich untersucht und auch bekannt. Neben diesen Immunglobulinen sind jedoch noch andere bioaktive Substanzen, wie z.B. Hormone, Wachstumsfaktoren und maternale Immunzellen in der Biestmilch vorhanden.

Der Start ins Leben ist für jedes Individuum ein einschneidendes Erlebnis, so auch für das Kalb. Auch im Hinblick auf die Ernährung des Neugeborenen stellt die Geburt eine Herausforderung dar, da sich die Versorgung des Kalbes aus ernährungsphysiologischer Sicht dramatisch ändert. Während der Trächtigkeit wird das Kalb mit Nährstoffen über die Plazenta und über die Nabelschnur versorgt. Nach der Geburt muss die Nahrungsaufnahme dann über das Maul erfolgen. Neben diesen logischen Veränderungen ändert sich aber auch die Versorgung der Kälber im Hinblick auf die Hauptenergieträger. Stand als Hauptenergieträger während der Trächtigkeit Glukose zur Verfügung, so wird dieser durch Fett, Eiweiß und Laktose (Milchzucker) aus der Milch ersetzt. Nach der Geburt soll das Kalb so schnell wie möglich und auch so viel als möglich Erstkolostrum aufnehmen, wobei hierbei immer die Versorgung des Kalbes mit Immunglobulinen für den Immunschutz im Fokus steht.

Früh viel Kolostrum bringt Vorteile
Dem Kalb so viel als möglich in den ersten Lebensstunden zu vertränken ist auch ohne Zweifel ein fundamental wichtiger Grund. Im Rahmen einer aktuellen Studie aus Kanada von Fischer und Kollegen (2018) wurden 27 Bullenkälber der Rasse Holstein in 3 vergleichbare Gruppen zu je 9 Kälbern eingeteilt. Die 3 Gruppen unterschieden sich nur im Zeitpunkt der ersten Kolostrumversorgung. Eine Gruppe erhielt 45 Minuten (0 h) und die beiden weiteren Gruppen 6 Stunden (6 h) bzw. 12 Stunden (12 h) nach der Geburt hitzebehandeltes Kolostrum mit einem IgG-Gehalt von 62 g IgG/Liter Kolostrum. Alle Kälber erhielten 7,5 % ihres Geburtsgewichtes, was ca. 3,2 Liter entspricht, als Erstkolostrummenge. Um die passive Immunisierung der Kälber zu analysieren, wurde der Gehalt an Immunglobulinen im Blutserum bestimmt. Hierzu wurden innerhalb der ersten 51 Lebensstunden alle 3 Stunden Blutproben von den Kälbern entnommen (Abb. 1). Bereits nach sechs Stunden erreicht die Gruppe, die nach 45 Minuten mit Kolostrum versorgt wurde, den Sollwert von > 10 mg IgG/ml Blutserum. Nach 15 Stunden wurde die höchste IgG-Konzentration im Blutserum gemessen. Die beiden Gruppen die nach 6 bzw. 12 Stunden nach der Geburt erstmalig Kolostrum erhielten, erreichen hingegen erst nach 24 bzw. 30 Stunden nach der Geburt die höchste IgG-Konzentration. Interessanterweise liegen die sehr früh mit Kolostrum versorgten Kälber auch 48 h nach der Geburt noch auf einem höheren Niveau im Vergleich zu den später versorgten Kälbern.

Durch die deutlich spätere ausreichende Versorgung mit Immunglobulinen in den beiden später mit Kolostrum versorgten Gruppen erhöht sich hierüber deutlich die Krankheitsanfälligkeit und kann dadurch die Immunität dieser Kälber über das gesamte Leben nachhaltig beeinflussen. Neben den genannten Immunglobulinen hat die Aufnahme an Kolostrum auch systemische Effekte auf den Ernährungsstatus sowie die Stoffwechselsituation und auf den Hormonhaushalt. Hierbei sind biologisch aktive Inhaltsstoffe wie Hormone, Wachstumsfaktoren und weitere Peptide, die im Kolostrum z. T. in sehr hohen Konzentrationen (bis zu 300fach höher im Vergleich zu Vollmilch) vorkommen, von großer Bedeutung.

Wertvolle Inhaltsstoffe im Kolostrum
Kolostrum von Rindern besteht aus einem Cocktail aus Nährstoffen (inklusive essentieller Fettsäuren und Aminosäuren), Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und deren Vorstufen, sowie einer Reihe von nicht nutritiven Inhaltsstoffen, allen voran Immunglobulinen, aber auch Hormonen, Wachstumsfaktoren, Enzymen und weiteren biologisch aktive Stoffen (Tab. 1)…


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APP – immer wieder ein akutes Problem

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Von Prof. Isabel Hennig-Pauka, TiHo Hannover, Außenstelle Bakum

So schnell kann es gehen – gestern waren die Schweine noch unauffällig und zeigten einen guten Appetit, heute lagen drei von ihnen mit schaumig-blutigem Ausfluss an der Rüsselscheibe tot im Stall. Die Sektion der Tiere ergab die für eine Actinobacillus-Pleuropneumonie (APP) typischen hämorrhagisch-nekrotisierenden Lungengewebsveränderungen – vor allem in den Hauptlappen – in Kombination mit einer hochgradigen Pleuritis (Abb.1). Oft sind es gerade schwere Mastschweine in der Endmast, die verenden, weshalb eine lange Immunität bei einer Impfung essentiell ist. Bisweilen sterben auch Sauen, oder sie verferkeln als Folge hohen Fiebers, verursacht allein durch APP oder in Kombination mit anderen Erregern, z.B. Influenzaviren.
Durch intensive Forschungsarbeit unterschiedlicher Gruppen weltweit konnte eine breite Wissensbasis bezüglich der Pathomechanismen und Virulenzfaktoren von APP, sowie seiner Wechselwirkungen mit dem Wirtsorganismus geschaffen werden. Trotzdem führt dieser Erreger nach wie vor zu großen Verlusten auf betroffenen Betrieben.

APP-Ausbruch oft unerwartet
Die Vorberichte zu den an den Folgen einer APP-Infektion verendeten Tieren sind vielfältig. Allen gemeinsam ist, dass bereits seit langem bekannt ist, dass der Betrieb positiv für APP ist. Es wird derzeit vermutet, dass es in den meisten Betrieben vor einer Erkrankung nicht zum Eintrag eines neuen Stammes gekommen ist, sondern dass inapparente Trägertiere durch den Einfluss eines Triggers zu Ausscheidern wurden. So kommt es dann zu einem nicht vorhersagbaren Zeitpunkt zu den klassischen Ausbrüchen. Begleitfaktoren begünstigen einen Krankheitsausbruch, bzw. führen dazu, dass aus dem stillen Besiedler plötzlich ein Killerkeim wird. Die Faktoren auf zellulärer Ebene, die zu dieser Verwandlung führen, können derzeit nur vermutet werden. Experimentelle Studien deuten darauf hin, dass Stress, der die Ausschüttung von Stresshormonen (Catecholaminen) induziert, den Erreger zur vermehrten Expression von Virulenzfaktoren veranlasst. Die Stressoren im Feld können unterschiedlicher Natur sein. Gerade in den Übergangszeiten Frühjahr und Herbst wird klimatischer Stress durch Zugluft oder ausgeprägte Tag-Nacht-Temperaturschwankungen mit Krankheitsausbrüchen in Verbindung gebracht. Koinfektionen mit viralen Erregern, wie Influenzaviren oder PRRSV, spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle. Gerade bei Schweinen in der Endmast kann es deswegen zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden kommen, wenn APP akut ausbricht.

Erreger versteckt sich in Tonsillen
Um die Infektionsdynamik in endemisch infizierten Betrieben aufschlüsseln und möglicherweise in der Zukunft die Wahrscheinlichkeit für klinische Erkrankungen besser abschätzen zu können, wäre die Diagnostik des Kolonisationsstatus der Tonsillen (im Volksmund auch Mandeln genannt) wünschenswert….


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