Das Bundeslandwirtschaftsministerium unterstützt im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung ein Projekt zur Weiterentwicklung der Schweinehaltung.
Bei dem Verbundvorhaben handelt es sich um die Entwicklung eines interaktiven, tierwohlorientierten Sensorsystems, das eine intelligente Stallumgebung für Mastschweine schafft und diese entsprechend der „Stimmung im Stall“ optimiert. Dabei werden nicht nur alle automatisiert messbaren Umgebungsparameter wie Luftqualität, Temperatur und Lichtverhältnisse erfasst, sondern auch die Tieraktivität, Tierlaute und Liegemuster über im Stall installierte Kameras aufgenommen. Über einen KI-basierten Algorithmus werden diese Daten miteinander verknüpft und als aktive Steuerung der Stallumgebung eingesetzt. Sobald die KI auffällige Muster erkennt, startet ein Beschäftigungsspiel, das interaktiv bewegliche Objekte auf den Stallboden projiziert. Damit werden die natürliche Neugier und Intelligenz der Tiere angesprochen, die nach Beendigung des Spiels eine schmackhafte „Belohnung“ erhalten. Der Mehrwert dieses Systems liegt klar im Bereich der Vorsorgeorientierung, da es bereits bei kleinsten Änderungen reagiert, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind und somit eine intelligente, tierbezogene Umgebungssteuerung ermöglicht. Damit wird der Landwirt/die Landwirtin optimal unterstützt, alle Daten aus dem Stall digital zur verknüpfen, diese auszuwerten und damit aktive Tiergesundheitsvorsorge betreiben zu können
Das Verbundprojekt wird von Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen bei der Universität Vechta (Dr. Steffi Retz, Dr. Barbara Grabkowsky) koordiniert. Weitere Projektpartner sind die Peter Kenkel GmbH (Peter Kenkel), die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Prof. Dr. Isabel Hennig-Pauka und Prof. Dr. Christian Visscher), das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (Dr. Sarah Fischer) und das Start Up VetVise GmbH (Johannes Schmidt-Mosig).
CDU-Bundestagsabgeordnete Silvia Breher MdB kommentiert dazu: „Die Weiterentwicklung der Nutztierhaltung bedeutet für alle Beteiligten eine große Aufgabe und viele Herausforderungen. Die Förderung ist eine großartige Neuigkeit, weil wir für die Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland genau solche innovativen Ideen benötigen, die das Tierwohl verbessern und gleichzeitig auch noch den Umweltschutz verbessern. Innovative Projekte, wie das SmartPigHome, tragen ihren Teil dazu bei, dass sich unsere landwirtschaftlichen Betriebe zukunftsfähig aufstellen können. Umso mehr freut es mich, dass das Verbundprojekt aus dem Oldenburger Münsterland kommt.“
Quelle: Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen