Kokzidien beim Saugferkel verstärkt ins Visier nehmen

Prof. Dr. med. vet. Anja Joachim, Institut für Parasitologie, Veterinärmedizinische Universität Wien

Wenn Ferkel in den ersten Lebenswochen Durchfall zeigen, kommen eine Reihe verschiedener Krankheitserreger als Ursache in Frage. Neben Bakterien, vor allem Escherichia coli, können auch einzellige Parasiten, sogenannte Kokzidien, zu Darmentzündungen mit der Folge von Durchfall führen. Bisher gab es einen Wirkstoff, der die Kokzidien in Schach hielt. Doch seit einiger Zeit beobachten Tierärzte eine nachlassende Wirkung.

Kokzidien, genauer gesagt Cystoisospora suis (syn. Isospora suis), befallen die Auskleidung des Dünndarms und zerstören die Zellen, was zu Störungen der Nährstoffaufnahme und infolgedessen zu schlechterer Gewichtszunahme führt. Die Schwere und Dauer des Durchfalls können dabei unterschiedlich sein, meist handelt es sich um gelbliche Diarrhö, die cremig-fettig bis flüssig ist. Obwohl betroffene Ferkel weiter Milch aufnehmen, können sie den Verlust an Flüssigkeit und Nährstoffen nicht ausgleichen, häufig bleiben sie auch nach überstandener Erkrankung bis zum Absetzen kümmerlich und nehmen weiterhin schlecht zu. Vielfach kommen zu den Parasiten auch noch andere Erreger von Darmerkrankungen hinzu, wie E. coli oder Clostridium perfringens; beide können sich an die bereits geschädigte Darmoberfläche anheften. Durch diese multiplen Infektionen, die sich gegenseitig begünstigen, kann es zu einem noch schwerwiegenderen Krankheitsbild und sogar zu Todesfällen kommen. Infizierte Ferkel können mehrere Millionen Parasiten ausscheiden, die in der Umgebung monatelang infektiös bleiben und von weiteren Tieren beim Erkunden der Umgebung meist schon in der ersten Lebenswoche aufgenommen werden….


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