Fütterungsversuch mit Roggen: Salmonellen und Skatol gesenkt #HANSA2019

Roggen geriet ein wenig in Vergessenheit, aber angesichts der Debatte um mehr Tierwohl und eine darmgesunde Fütterung erinnert man sich an die guten Eigenschaften des Roggens. Um die Effekte des Roggens in der Schweinefütterung in der Praxis zu testen, führt KWS Lochow gemeinsam mit der Viehvermarktung Walsrode e.G. seit 2017 einen Versuch durch. Er umfasst 18 Schweinemastbetriebe mit rund 67.000 Tieren, darunter knapp 46.000 Eber. Die Betriebe veränderten nichts, außer dass das Futter gröber vermahlen wurde (max. 20 % <0,25 mm) und dass insgesamt mehr Roggen gefüttert wurde bis hin zu 40 % Roggen und 25 % Gerste in der Endmast. Im Ergebnis sind die Salmonellenbefundraten der Betriebe deutlich gesunken (von 14,6 % im 1. Quartal 2017 auf 10,3 % im 4. Quartal 2017), das entspricht einer Reduktion von ca. 30 %. Und auch bei der Anzahl geruchsauffälliger Eber am Schlachtband gab es einen positiven Effekt: Sie sank von anfangs über 2.000 geruchsauffälligen Tieren auf null. „Die Feldstudie läuft noch bis Sommer 2019, um weitere Daten zu erhalten. Zusätzlich haben wir im Sommer 2018 vom BLE die Bewilligung für das „6R“- Forschungsprojekt erhalten. Mit den Tierernährern der Universitäten Hannover, Berlin und Bonn wollen wir den Effekt des Roggens noch besser untersuchen“, so Dr. Andreas von Felde, KWS Lochow, auf der Schweinefachtagung von HANSA Landhandel.

Dr. Thomas Glindemann vom HANSA Landhandel wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass der HANSA Landhandel schon immer einen höheren Anteil an Roggen im Mastfutter hat. Mit dem Spezialfutter Duroc-Mast und Acid-Futter gegen Salmonellen ist eine wirtschaftliche Mast bei gleichzeitiger Salmonellenvorbeugung möglich. Besonders in Stresssituationen wie beim Einstallen oder Umstallen könne das Acid-Futter bei der Salmonellenprophylaxe helfen.

Dr. Heike Engels

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