Verbessert Magnesium das Wohlbefinden von Schweinen?

Schweine erfahren zu verschiedenen Zeitpunkten in ihrem Leben Stress. Um das Wohlbefinden  während dieser stressigen Ereignisse zu verbessern, bieten sich Enrichment-, Handling- und Ernährungsstrategien an. Ein erhöhter Magnesiumspiegel wirkt z. B. auf Pferde beruhigend, entsprechende Versuche haben gezeigt, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Phytase die Verfügbarkeit von Mineralien, einschließlich Magnesium, erhöhen. Ob Magnesium als Futterzusatz mit oder ohne Phytase aggressives oder stressbedingtes Verhalten reduzieren kann, war die Ausgangsfrage einer aktuellen englischen Studie.

Zu diesem Zweck wurden 240 Edelschwein/Landrasse-Kreuzungsferkel im Alter von ungefähr 4 Wochen abgesetzt und zu je 5 Tieren Buchten zugeordnet (ausgeglichen nach Gewicht, Geschlecht und Wurf). Beim Absetzen wurden zwei Tiere pro Fünferbucht ausgewählt (44 weiblich, 52 männlich), um an ihnen Läsionen zu bewerten. Ab 20 Tage nach dem Absetzen wurden vier verschiedene Futtermischungen bis zum Alter von 13 Wochen angeboten: A (Kontrolle), B (0,15% supplementiertes Magnesiumphosphat), C (0,03% supplementierte Phytase) und D (0,15% Magnesiumphosphat und 0,03% Phytase).

Fünf Wochen nach dem Absetzen wurden die Buchten gemischt und je zehn Tiere in neue gruppiert. Die Tier- und Futtergewichte wurden am ersten Tag des Versuchs, am Tag vor der Neugruppierung und am Ende des Versuchs aufgezeichnet, um die Berechnung der Leistungsparameter zu ermöglichen.

Läsionen wurden wöchentlich nach einem fünfstufigen System bewertet: Schwanzwert, Ohrwert (Summe beider Ohren) und Körperwert (Summe aller Hauptkörperbereiche (linke und rechte Flanke, Hinterhand, Schultern und Rücken). Friedman-Tests wurden benutzt, um die Körper-, die Ohren- und Schwanz-Scoring in Bezug auf die Ernährung und den Zeitpunkt (vor oder nach der Neugruppierung) zu bewerten.

Wie erwartet gab es einen signifikanten Effekt des Testzeitpunkts (vor oder nach der Gruppierung) (P ≤ 0,01) auf die Anzahl von
Körper-Läsionen (Mittelwert vor = 5,1, nach = 12,8),
Ohr-Läsionen (Mittelwert vor = 1,7, nach = 3,8)
und Schwanz-Läsionen (Mittelwert vor = 0,21, nach = 1,03).

Auch zwischen den Futtermischungen zeigten sich teils signifikante Unterschiede: B (Mittelwert = 11,6) und C (Mittelwert = 14,3) und C und D (Mittelwert = 12,2) bei der Anzahl von Körperläsionen.

Schweine die Phytase (C = 0,03% supplementierte Phytase) erhielten, wiesen eine höhere Anzahl von Läsionen auf, als die beiden Magnesiumdiäten. Es gab jedoch keinen signifikanten Unterschied zwischen den Futtermischungen bei der Zahl von Ohr- und Schwanzläsionen.

Insgesamt reduzierte Magnesium die Anzahl der Körperläsionen, was nach Ansicht der britischen Forscherinnen auf Vorteile von Magnesium für das Wohlbefinden von Mastschweinen deuten könnte.

Emily V. Bushby1, Helen Miller1, Louise Dye2, Kayleigh Almond3 und Lisa M. Collins1 1 Universität Leeds, Fakultät für Biowissenschaften, Leeds, LS2 9JT, Vereinigtes Königreich, 2 Universität Leeds, Fakultät für Medizin und Gesundheit, Leeds, LS2 9JT, Vereinigtes Königreich, 3Primary Diets, Melmerby, Ripon HG4 5HP, Vereinigtes Königreich; bsevbu@leeds.ac.uk

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