Kühler Wetterverlauf sorgte für schlechteste Honigernte seit fünf Jahren – Echter Deutscher Honig in diesem Jahr rar

Die Honigernte fiel in diesem Jahr in vielen Gegenden Deutschlands sehr gering aus. Bereits im Frühjahr hatte es mit durchschnittlich 7,4 kg Honig pro Volk das schlechteste Ergebnis der letzten fünf Jahre gegeben. Die Bienen mussten entweder wegen des kalten und oft nassen Wetters im Stock bleiben oder fanden wenig Nektar in den Blüten. Das, was von den Sammlerinnen eingetragen werden konnte, benötigten die Völker zur Selbstversorgung und Brutpflege. Teilweise mussten die Imker sogar zufüttern, um ihre Bienen gesund und vital zu erhalten.

Die Hoffnung aller lag deshalb auf den Sommermonaten und eine bessere zweite Ernte. Nun legte das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen seine Zahlen zur Sommertrachternte vor, die durch eine Online-Umfrage ermittelt wurden.

Demnach gaben die rund 9.100 Imkereien an, die sich aus Deutschland an der Befragung beteiligten, durchschnittlich 10,6 Kilogramm Honig pro Volk geerntet zu haben. Wobei die Ergebnisse — wie bereits im Frühjahr — wieder sehr deutliche Unterschiede in den einzelnen Regionen zeigten. Während im Norden und Osten gute Ergebnisse erzielt werden konnten, blieben den Imkern im Westen und Süden nur unterdurchschnittliche Erntemengen.

So wurden zum Beispiel — rechnet man beide Ernten zusammen – in Mecklenburg-Vorpommern 42,7 kg Honig pro Volk, in Sachsen-Anhalt sogar 46,8 kg und in Schleswig-Holstein immerhin noch 38,4 kg geerntet. Im Vergleich dazu lag Bayern mit 14,5 kg, Baden-Württemberg mit 6,3 kg oder Rheinland-Pfalz mit 16 kg deutlich darunter. Ausschlaggebend für dieses Ergebnis war auch, dass viele Imker gar keinen Honig ernten konnten. Im Frühjahr waren das mit 51,5 % aller Umfrageteilnehmer über die Hälfte aller deutschen Imkereibetriebe, im Sommer immerhin noch 17,6 %. Regionaler Honig vom Imker dürfte demnach in diesem Jahr nicht überall ausreichend vorhanden sein, so der Deutsche Imkerbund. Denn außer der mageren Ernte machte der gleichzeitig hohe Wassergehalt der Honige den Imkern zu schaffen. Eine Vermarktung im D.I.B.-Imker-Honigglas mit seinen über den gesetzlichen Standards liegenden Qualitätsvorgaben, die u. a. einen maximalen Wassergeh-alt von 18 % festlegen, war dadurch für viele in diesem Jahr teilweise schwierig.

Kunden sollten trotzdem bevorzugt auf regionale Ware achten, um die Bestäubungsleistung der heimischen Bienen, den Naturerhalt, aber auch die Berufsimkerei zu fördern. Wetterextreme als Folge des Klimawandels würden zukünftig weiter zunehmen.

Die genauen Erntemengen je nach Bundesland für Früh- und Sommertrachthonig sind hier zu finden: https://deutscherimkerbund.de/

Quelle: Der Hoftierarzt

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