Netzwerk Fokus Tierwohl: Kompetenzzentrum Rind

Zehn Arbeitsgruppen arbeiten derzeit unter der Leitung der Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Rind am Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) fachlich an verschiedenen Tierwohlthemen der Rinderhaltung

Während des Austausch- und Vernetzungstreffens in Berlin am 14. März 2022 stellte Dr. Hans-Joachim Herrmann, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH), stellvertretend für das Tierwohl-Kompetenzzentrum Rind einige bisher im Rahmen des Projektes erarbeitete Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen (AG) des Tierwohl-Kompetenzzentrum Rind vor.

Im Bereich Milchviehhaltung arbeiten zwei AGs an den Themen Klauengesundheit und Umgang mit kranken und verletzten Rindern. Entscheidend ist dabei der Zeitpunkt zum Handeln. Eine gute Tierkontrolle und somit eine Früherkennung von Krankheiten und Verletzungen können zur schnelleren und besseren Genesung führen. Eine von der AG entworfene „Stallkarte“ zur Erkennung von kranken und verletzten Rindern und der „Untersuchungsgang für die Landwirtin und den Landwirt“ dienen dazu, dass der Blick auf das Tier wieder geschärft wird. Eingebettet sind diese in ein Merkblatt mit Informationen zur Genesungsbucht und den Bedürfnissen eines kranken Rindes.

Die AG Haltungssysteme Bullenmast erarbeitet abgestimmte Informationsblätter zum Einsatz gummierter Spaltenböden und zur Strukturversorgung in der Bullenmast. Gummierte Spaltenböden können dem natürlichen Bedürfnis der Rinder nach einer verformbaren Liegefläche entsprechen und damit den Tierkomfort und das Tierwohl steigern. Die Informationsmaterialien zeigen Vorteile gegenüber reinen Betonspalten auf, aber auch worauf bei der Umstellung (u. a. rechtlich) zu achten ist. Die Fütterung – und dabei insbesondere die Strukturversorgung – bei Mastbullen ist ein immens wichtiger Faktor, der sich auf Leistung, Gesundheit und Wohlbefinden der Mastbullen auswirkt.
Wichtige zu beachtende Punkte werden für Beratende, Landwirtinnen und Landwirte genannt, und praktische Tipps zur Verbesserung der Fütterung für die Tiere gegeben.

In der AG Mutterkuh und Mast entsteht zurzeit ein Leitfaden zum Umgang mit Hitzestress auf der Weide. Die Weidehaltung stellt für Rinder eine naturnahe Haltungsform dar, die von Verbrauchern zunehmend gewünscht wird. Um das Ziel einer artgerechteren Haltung und Steigerung des Tierwohls zu erreichen, müssen jedoch gewisse Kriterien erfüllt sein. Der Leitfaden fokussiert sich auf den Umgang mit Hitzestress und soll auf dessen hohe Relevanz aufmerksam machen. Er bietet Landwirtinnen, Landwirten und Beratenden Hilfestellung zur Einschätzung der Wärmebelastung am Tier und welche Punkte bei einem Witterungsschutz gegen Hitze zu beachten sind.

Weitere Details über das Projekt und die aktuellen Themen im Bereich Rinderhaltung sind auf der Projekt-Webseite zu finden.

Quelle: Netzwerk Fokus Tierwohl

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