FBN-Wissenschaftlerin übernimmt Koordinierung eines zweiten EU-Projektes – Kick-off für EuroFAANG am 27. Februar in Berlin
Das Forschungsinstitut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) wird in den kommenden drei Jahren im Rahmen eines von der EU (Horizon Europe) finanzierten Infrastrukturprojekts standardisierte Prozesse für die internationale Nutztierforschung entwickeln. Für das Projekt unter Leitung der FBN-Wissenschaftlerin Professorin Christa Kühn stehen 2,65 Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung. Das Kick-off-Meeting findet am 27. Februar in Berlin statt. Es ist aktuell neben dem Rinderforschungsnetzwerk BovReg* das zweite große EU-Projekt, das unter Federführung des FBN und Prof. Dr. Christa Kühn koordiniert wird.
„Die Nutztierhaltung in einer globalisierten Welt nachhaltig und zukunftsfähig zu entwickeln, ist eine herausfordernde Aufgabe. Ressourceneffizienz unter Berücksichtigung lokaler und globaler Umwelt‐ und Klimawirkungen stehen dabei genauso im Fokus wie das Wohlergehen und die Gesundheit der Tiere sowie die Sicherheit der aus ihnen gewonnenen Lebensmittel“, betonte Professorin Christa Kühn. „Wir freuen uns, in verantwortlicher Position zentrale Eckwerte einer dafür notwendigen Forschungslandschaft mitgestalten zu können.“
Forschungsinfrastruktur soll effizienter aufgestellt werden
Das FBN ist Koordinator des europäischen Infrastrukturprojekts EuroFAANG (Accelerating genome to phenome research for farmed animals in Europe/https://eurofaang.eu/), das gemeinschaftlich in einem Konsortium von sieben Institutionen aus Universitäten (Wageningen University & Research/Niederlande, University of Edinburgh/Großbritannien), Forschungsinstituten (National Research Institute for Agriculture, Food and Environment/Frankreich, FBN/Deutschland, EMBL’s European Bioinformatics Institute/Großbritannien) und dem Tierzucht-Interessenverband European Forum of Farm Animal Breeders/Belgien aus ganz Europa bearbeitet wird.
Ziel der zu etablierenden EuroFAANG‐Infrastruktur ist es, für die Genotyp‐Phänotyp‐Forschung bei terrestrischen und aquatischen Nutztieren interdisziplinäre Kompetenzen zusammenzuführen und eine faire und standardisierte Nutzung von Forschungsdaten zu gewährleisten. Zu diesem Zweck wird EuroFAANG Konzepte entwickeln, um nationale Einrichtungen auf gesamteuropäischer Ebene in den Bereichen Phänotypisierung und Züchtung sowie Tiergesundheit und Biodiversität als neue transnational agierende Infrastruktur innerhalb der ESFRI-Roadmap zusammenzuführen.
Das 2002 gegründete Europäische Strategieforum ESFRI (European Strategy Forum on Research Infrastructures, ESFRI) ist ein strategisches Instrument zur Entwicklung der wissenschaftlichen Integration Europas und zur Stärkung seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Der transparente und offene Zugang zu hochwertigen Forschungsinfrastrukturen wird für alle wissenschaftlichen Fachdisziplinen in sogenannten Roadmaps definiert und organisiert. ESFRI hat 2021 Lücken innerhalb der langfristig angelegten Europäischen Forschungsinfrastruktur speziell in Bezug auf die Nutztierforschung identifiziert.
„Diese von der ESFRI identifizierte Lücke wollen wir mit dem jetzt starteten Projekt angehen. Die Ergebnisse von EuroFAANG werden zu einer verbesserten Gestaltung europäischer Forschungsinfrastrukturen für die Förderung exzellenter Nutztierwissenschaften und innovativer Forschung im Bereich Genotypisierung und Phänotypisierung in Europa und weltweit führen“, betonte Professorin Christa Kühn. „Unser gemeinsames Ziel sind nachhaltige Ressourcen für die Nutztierforschung als wichtige Grundlage für die Zukunft der europäischen Tierhaltung.“
Weitere Informationen unter www.esfri.eu
Quelle: FBN