Krankheiten gehören zu den größten Hindernissen, um weltweit eine nachhaltigere Tierproduktion zu erreichen, weil sie sich auf Produktivität, Emissionen und Landnutzung auswirken. Ein neuer Bericht, von der Risikoberatung Oxford Analytica im Auftrag von „Health for Animals“ erstellt, soll das Verständnis der Beziehung zwischen Tiergesundheit und Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft für nachhaltigere Tierhaltungssysteme stärken.
„Animal health and Sustainability: A Global Data Analysis,“ zeigt, wie eine bessere Tiergesundheit eine höhere Produktivität, geringere Emissionen und weniger Hungernde bedeuten kann. Basierend auf einer Reihe von Daten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) und anderen modelliert der Bericht die Auswirkungen der Nutztiergesundheit auf die Nachhaltigkeit und zeigt, wie:
Ökonomisch: Verluste durch Tierkrankheiten verursachen einen Produktionsausfall von 358,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr.
Umwelt: Ein Rückgang der Tierseuchen um 10 Prozentpunkte ist mit einem Rückgang der Treibhausgasemissionen (THG) um 800 Millionen Tonnen verbunden – das entspricht den durchschnittlichen jährlichen Emissionen von 117 Millionen Europäern.
Soziales: Weltweit korreliert im Durchschnitt jedes zweite geimpfte Rind damit, dass eine Person Hunger vermeidet
„Von der Steigerung des Einkommens der Landwirte bis hin zur Reduzierung der Flächen, die für die Beweidung umgewandelt werden, ist die Bekämpfung von Tierkrankheiten einer der zentralen Wege, um produktivere, nachhaltigere und widerstandsfähigere Viehsysteme zu erreichen“, heißt es auf der Homepage von „Health for Animals“. Hierzu nennt die Organisation Beispiele:
In Brasilien, einem der größten Rindfleischproduzenten der Welt, korreliert die Impfung von 1 % der Fleischrinder mit einer Produktionssteigerung von 0,7 %.
In Nigeria würde die Impfung von 40 % der Rinder die ernste Ernährungsunsicherheit um bis zu 8,1 % verringern – das entspricht der Befreiung von 2,4 Millionen Menschen aus ernster Ernährungsunsicherheit.
Weltweit würde eine Verringerung der Krankheitsraten bei Milchvieh um einen Prozentpunkt die Einnahmen der Erzeuger um bis zu 3,8 Milliarden US-Dollar steigern.
Eine weltweite Impfrate von 40 % für Rinder ist mit einer Verringerung des Flächenbedarfs für die Viehzucht um 5,2 % verbunden, was den ökologischen Fußabdruck von Viehhaltungssystemen verringert.
Quelle: Health for Animals