Optimistische Hühner trotz Stress

Hühner, die in einer komplexen Umgebung aufwachsen, bewahren sich eine optimistische Sicht auf das Leben und bewältigen Stress besser, sagen Forscher der Universität Linköping, Schweden.

Um überhaupt optimistische von pessimistischen Hühnern unterscheiden zu können, wurde Küken zunächst beigebracht, Schwarz und Weiß zu unterscheiden, wobei eine der Farben eine Belohnung versprach.

Hatten die Küken gelernt, wo sich die Belohnung verbag, wurden sie mit grauen Symbolen konfrontiert. Hühner, die auf die gleiche Weise wie auf die „Belohnungs-Farbe“ reagierten, stuften die Wissenschaftler dann als optimistisch ein. Die anderen Tiere galten als weniger optimistisch.

Hühner die als optimistisch eingestuft wurden, zeigten auch höhere Dopaminwerte und beim Menschen korreliert Dopamin mit Wohlbefinden und Optimismus.

In ihrer Studie verglichen die Schweden dann Hühner, die in einer eher sterilen Umgebung, mit denen, die in einer komplexeren und stimulierenden Umgebung aufgewachsen waren. „Ein interessantes es zeigte sich, dass Hühner aus beiden Umgebungen gleichermaßen optimistisch waren, bevor sie Stress ausgesetzt wurden.

Stress induzierten die Forscher, indem sie Gegenstände in den Ställen bewegten und die Hühner Licht- und Geräuschen in unregelmäßigen Intervallen aussetzten. Die Tiere waren solchen Belastungen für eine begrenzte Zeit ausgesetzt. Nur wenn die Hühner Stress ausgesetzt waren, zeigten sich Unterschiede: Individuen, die in einer einfacheren Umgebung gelebt hatten, verloren nach Stress ihre optimistische Einstellung, während Hühner in einer komplexeren Umgebung ihre optimistische Einstellung behielten und somit besser in der Lage schienen Stress bewältigen.

„Wenn ein Huhn sich unter etwas verstecken oder irgendwo hoch fliegen kann, kann es eine stressige Situation besser bewältigen. Wir glauben, dass die Möglichkeit, die Situation besser zu kontrollieren, dazu führte, dass diese Tiere auch nach einer Periode mit erhöhtem Stress optimistisch bleiben konnten“, zitiert Scientific Reports die Ethologin Josefina Zidar.

Quelle

Original-Studie

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