Kälberaufzucht – einfache Maßnahmen verhelfen zu gesunden Kälbern

Dr. Hans-Jürgen Kunz

Ob es zum Ausbruch einer Erkrankung kommt, egal welcher Art, wird niemals von nur einem Faktor alleine beeinflusst. Wir wissen, dass wir auf der einen Seite den Infektionsdruck so weit wie möglich senken und auf der anderen Seite die Abwehrkräfte der Kälber so weit wie möglich stärken müssen. Häufig wird uns jedoch suggeriert, dass wir mit einzelnen Maßnahmen ein Problem lösen können. Das ist in den seltensten Fällen möglich. Doch einige Maßnahmen beeinflussen ohne einen größeren zusätzlichen Aufwand die gesundheitliche Situation unserer Kälber maßgeblich positiv.

Häufig meinen wir, dass die Abwehrbereitschaft unserer Kälber alleine durch die Aufnahme von Biestmilch sichergestellt wird. Dafür sind jedoch die Immunglobuline in der Biestmilch nicht alleine zuständig. Mit der Biestmilch erhalten die Kälber wichtige spezifische Antikörper (Immunglobuline), die sich gegen spezielle im Bestand befindliche Erreger richten, meist Enterotoxische E. coli Bakterien (ETEC). Es wird darum empfohlen, die erste Biestmilch so schnell wie möglich, möglichst unmittelbar nach der Kalbung, zu verabreichen und davon so viel wie möglich, möglichst drei Liter oder mehr. Der Saugreflex der Kälber ist direkt nach der Geburt am höchsten. Das gleiche trifft für die Aufnahmemenge zu.

Aktivierung des Immunsystems
Spielen jedoch beispielsweise Rotaviren beim Durchfallgeschehen eine Rolle, dann wird der Anteil an Antikörpern in der Biestmilch, der auf Rotaviren spezialisiert ist, nicht ausreichen, um eine Infektion zu verhindern. Es sei denn, die Mütter wurden während der Trächtigkeit mit einem Impfstoff gegen Rotaviren immunisiert …
 


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