Einfluss von Beschäftigungsmaterial auf Leistung und Verhalten bei Jung- und Legehennen #Geflügeltagung2019

Pickstein-Legehennen

Ruben Schreiter (Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Geflügel- und Kleintierhaltung, Kitzingen) stellte die Ergebnisse einer Studie zum Einfluss von Beschäftigungsmaterial auf Federpicken und biologische Leistung von Hennen in Bodenhaltung vor. Für die Versuche wurden Braunleger „Lohmann Brown Classic (LB)“ und Weißleger „Lohmann Selected Leghorn Classic (LSL)“ eingestallt. Die Aufzucht erfolgte bis zur 18. Lebenswoche in Volierenhaltung, bis zur 48. LW dann in Bodenhaltung.

Picksteine* und hartgepresste Luzerneblöcke wurden während der Aufzuchtphase in 50% der Abteile angeboten, in der zweiten Hälfte nicht. Mit der Umstallung in den Legestall, erfolgte eine Aufteilung in Gruppen mit und ohne Beschäftigungsmaterial in vier Varianten:

1. Aufzucht und Legeperiode ohne BM (V1)
2. Aufzucht mit, Legeperiode ohne BM (V2)
3. Aufzucht ohne, Legeperiode mit BM (V3)
4. Aufzucht und Legeperiode mit BM (V4)

(*Picksteine in der Aufzucht VILOFOSS® medium, in der Legeperiode VILOFOSS® hart.)

Ruben Schreiter

LB-Hennen verbrauchten während des gesamten Versuchs mehr Luzerne als LSL-Hennen. Zudem war der kumulierte höher, wenn den Tieren bereits während der Aufzucht Beschäftigungsmaterial zur Verfügung stand. Bei Picksteinverbrauch gab es keine Unterschiede, zwischen den Linien, egal ob Beschäftigungsmaterial die ganze Zeit oder nur zeitweise angeboten wurde.

Keinerlei Einflüsse zeigten sich in den vier Gruppen bei Futterverbrauch und -verwertung, Legeleistung, Eimasseproduktion, Zehenverletzungen und kumulierter Mortalität. Wurde Hennen während der Legeperiode Beschäftigungsmaterial angeboten, legten sie schwerere Eier (62,2 g gegenüber 61,5 g). Die Tiere verlegten jedoch auch etwas häufiger Eier, wenn in der Legeperiode Beschäftigungsmaterial zur Verfügung stand (1,43% gegenüber 0,87%); vor allem die LSL-Hennen lieferten auch mehr Knickeier. Während der Aufzucht angebotenes Beschäftigungsmaterial beeinflusste außerdem die 16-Wochen-Uniformität: ohne BM 92% und mit BM 84,8%.

Neben dem höheren Eigewicht durch BM in der Legeperiode, stellten sich weitere positive Effekte ein:

+ höherer Muskelmagenanteil (bei LB),
+ Abrieb des Oberschnabelhorns,
+ reduzierte Gefiederschäden/Federpicken, mit einem sehr starken Effekt von BM im Aufzuchtstall.

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