Studie: Intradermale Impfung arbeitswirtschaftlich klar im Vorteil

In den letzten Jahren ist die intradermale Impfung auch in der Tiermedizin immer populärer geworden, weil sie arbeitswirtschaftlich interessant ist und als besonders hygienisch gilt. Bei der intradermalen Impfung wird der Impfstoff in die Haut appliziert und ruft dort die Immunantwort hervor. Es ist eine geringere Dosis nötig als bei der intramuskulären Impfung. Nun hat sich eine Studie* damit beschäftigt, ob die intradermale Impfung gegen Mykoplasmen vergleichbar ist mit der intramuskulären Applikation hinsichtlich Hautreaktion, Leistungsparameter und Tierwohl.

Hierzu wurden 672 Saugferkel aus drei Durchgängen eines Ferkelerzeugerbetriebs am 7. Lebenstag mittels One-Shot geimpft, davon 338 intradermal (Dosis: 0,2 ml) und 334 intramuskulär (Dosis: 2 ml). Hautveränderungen wurden mittels Scoring beurteilt und notiert und die Tiere vor der Impfung sowie 8 Tage später einzeln gewogen. Zusätzlich erfolgte eine Zeitmessung für jede Impfung. Die Ergebnisse waren wie folgt: Am 1. Tag nach der Impfung zeigten 71,3 % der intramuskulär geimpften Schweine und 2,7 % der intradermal geimpften Schweine KEINE Schwellung an der Impfstelle. Diese Unterschiede glichen sich in den folgenden Tagen an. Die tägliche Gewichtszunahme lag bei der intradermalen Gruppe bei 248 g und bei der intramuskulären Gruppe bei 258 g, was laut der Studie nicht signifikant war. Die intradermale Impfung benötigte je Ferkel 11 Sekunden und die intramuskuläre Impfung dauerte 17 Sekunden.

Die Experten schlussfolgern, dass die intradermale Impfung arbeitswirtschaftlich klar im Vorteil war. Sie konnten keine nachteiligen Effekte der intradermalen Impfung auf Leistungsparameter sowie keine länger andauernden Hautreaktionen beim Saugferkel nachweisen. Die stärkere Hautreaktion direkt nach der intradermalen Impfung ist das Anzeichen für die erwünschte Immunreaktion. Die Forscher empfehlen zukünftige Untersuchungen mittels Videoaufnahmen, um die Effekte auf das Wohlbefinden der Saugferkel besser prüfen zu können. Dass die intradermale Impfung positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere haben kann, hat eine frühere Studie an tragenden Sauen ergeben.

*Quelle: Intradermale versus intramuskuläre Impfstoffapplikation bei Saugferkeln: Manuel Göller et al., Tierärztliche Praxis Großtier 5, 2018, S. 317-322.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein