Neues, zukunftsträchtiges Fermentationsverfahren entwickelt

Dr. Ronald Scholten

Die Nutzenvorteile der Futterfermentation für die Schweinehaltung sind vielfältig: sinkende Futterkosten, höhere Futterverdaulichkeit, ein niedrigerer Antibiotikaeinsatz und nicht zuletzt reduzierte Stickstoff- und Phosphor-Einträge in die Böden, um nur einige Vorzüge zu nennen. Aus diesen Gründen hat Porlaso, der argentinische Partner des niedersächsischen Stallausstatters WEDA Dammann & Westerkamp GmbH, gemeinsam mit dem niederländischen Experten Dr. Ronald Scholten von Dr. FERM, ein vielversprechendes, zukunftsträchtiges Fermentationsverfahren entwickelt.

Die Grundidee zielt darauf ab, dass Schweinehalter in die Lage versetzt werden sollen, etwa rohe, vollfette Sojabohnen als hochwertiges Futtermittel in ihren eigenen Betrieben fermentieren zu können. Das Verfahren basiert auf einer ausgeklügelten Kombination aus Temperatur und speziellen Bakterien und Enzymen. Technologische Grundlage dafür ist eine Fermentation aus dem Hause WEDA, die sich bereits seit Jahren erfolgreich in der täglichen Praxis der Schweinehaltung bewährt hat. Darüber hinaus bringt WEDA ein großes Maß an Erfahrung bei der, in diesem Verfahren essentiellen, integrierten Prozesssteuerung, -überwachung und Mischtechnik mit ein.

Das Verfahren arbeitet nach der sogenannten synchronisierten Batch-Fermentation, in der zwei Fermenter abwechselnd das Rohmaterial aufarbeiten. Dabei spielt die Hygiene eine große Rolle: Entsprechend wird ein Fermenter gereinigt, während im anderen der Fermentationsprozess abläuft. Im Kern geht es bei der neuen Fermentation auch um einen effizienten Prozess, mit dem die in rohem Soja enthaltenen Anti-Ernährungsfaktoren sicher abgebaut werden können. Bislang mussten diese schädlichen Essenzen aufwendig in einem Röst- oder Extrudierungsverfahren eliminiert werden. Das Risiko besteht jedoch darin, dass damit nicht immer alle Anti-Ernährungsfaktoren vollständig deaktiviert werden.

Ein essenzieller Vorteil der Fermentation: Im Gegensatz zu den anderen Methoden fällt ein hoher Anteil an wertvoller Milchsäure an, der die Magen-Darm-Gesundheit der Tiere fördert und Salmonellen, sowie E-Coli signifikant reduziert. Überdies lassen sich damit, je nach Bedarf und Kosten, unkompliziert und rasch auch andere Stoffe aufbereiten. Die Fermentation könnte sich somit in vielerlei Hinsicht als gewinnbringend und nützlich für die Betriebe erweisen: In der Tierhaltung gibt es, insbesondere bei steigender Betriebsgröße, eine wachsende Nachfrage nach individuellem Futter, etwa für Jungtiere. Für die Halter wäre es entsprechend attraktiv, zum Beispiel rohe Sojabohnen, Roherbsen und Rohbohnen selber zu fermentieren oder eigens fermentiertes Futter in die Futterrationen aufzunehmen. Die Resultate der Betriebe, die dieses Verfahren anwenden, sprechen jedenfalls für sich: eine gesteigerte Produktivität sowie eine deutliche Absenkung der Vergabe von Medikamenten und Additiven.

Ein ökologischer Faktor kommt noch hinzu: Normales Futter muss mit Phosphor gemischt werden, was den Gehalt dieses Stoffes in der Gülle erhöht und in der Folge zu erhöhten Werten beim Ausbringen auf die Felder führt. Dagegen wird der Phosphor im fermentierten Futter von den Tieren mit höherem Wirkungsgrad verwertet und gelangt am Ende der Kette in geringeren Mengen in die Gülle und damit in die Böden. Neben diesem ökologischen Aspekt schlägt sich zudem ein essentieller betriebswirtschaftlicher Vorteil in allen Bilanzen nieder: Dr. Ronald Scholten attestiert dem neuen Fermentationsverfahren unter dem Strich einen jährlichen Kostenvorteil von etwa 50.000 Euro pro 1.000 Sauen einschließlich Ferkeln.

Quelle:
WEDA Dammann & Westerkamp GmbH

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