Gesunder Darm = intaktes Immunsystem?

Von Dr. Heike Engels

In jüngster Zeit geraten der Darm, die Verdauung sowie das Immunsystem immer mehr in den Fokus. Man hat verstanden, dass über die Fütterung nicht nur Leistung, sondern auch Darmgesundheit erreicht werden kann und dass der gesunde Darm ganz eng mit einem leistungsfähigen Immunsystem zusammenhängt. Roggen kann dabei ebenfalls eine große Rolle spielen.

Das Immunsystem ist für die Erhaltung der Gesundheit unerlässlich. Es ist jedoch kein starres Gebilde, sondern wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. So greifen beispielsweise das Wohlbefinden oder aber auch die Ernährung der Schweine in die Steuerung des Immunsystems mit ein. Doch wie wird das Immunsystem in Balance gehalten? Das Immunsystem ist überall im Körper. Es ist ein Zusammenspiel von Zellen, Geweben und Botenstoffen aller Art, alles kommuniziert miteinander. Der größte Teil des Immunsystems ist im Darm lokalisiert. Im Darm leben unzählige nützliche Bakterien, die sogenannten Kommensalen, die den wesentlichen Teil des Mikrobioms darstellen. Sie spielen eine erhebliche Rolle bei der Steuerung immunologischer Prozesse im Darm. Direkt unter der Darmschleimhaut sitzt das ausgeklügelte Darmimmunsystem, das sofort auf eindringende Erreger reagiert.

Mikrobiom kommuniziert mit Gehirn
Das Mikrobiom im Darm, also die Gesamtvielfalt der Mikroorganismen im Darm, besiedelt alle Teilbereiche des Verdauungstraktes, von der Mundhöhle bis zum Rektum (Enddarm). Das Mikrobiom stimuliert die Entwicklung des Immunsystems und reguliert seine Funktion über bakterielle Stoffwechselprodukte. Nicht zuletzt konkurrieren die guten Bakterien und die Krankheitserreger im Darm um den gleichen Lebensraum und um die gleiche Nahrung. Ein ausbalanciertes Mikrobiom stabilisiert den Darm gegen ein Überwuchern mit Krankheitserregern. Verschiedene Studien haben belegen können, dass das Mikrobiom im Darm mit dem Gehirn kommuniziert und umgekehrt. Die Darm-Gehirn-Achse wirkt über ungünstige Keime im Darm auf das Gehirn, denn die Darmflora nimmt mittels Hormonen, Immunmolekülen und ihren eigenen Metaboliten auf das Gehirn Einfluss und kann so zum Beispiel das Fressverhalten steuern, also den Appetit. Andersherum wirkt die Gehirn-Darm-Achse über Stress auf den Darm und dessen Bewohner und kann das Mikrobiom verändern.

Futter für das Mikrobiom
Eine vielfältige Keimzusammensetzung des Mikrobioms ist gut für das Immunsystem, eine Verschiebung der Keime in eine bestimmte einseitige Richtung schwächt das Immunsystem.


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