Aktuelles zum Antibiotika-Monitoring in den Niederlanden

Im neueste „Kamerbrief“ zum Thema Antibiotika schreibt die zuständige Ministerin Carola Schouten, dass die Anstrengungen niederländischer Tierhalter und Tierärzte seit 2009 zu einer Verringerung der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung um 63,8% geführt haben.

Der MARAN-Bericht zur Überwachung von Antibiotikakonsum und Antibiotikaresistenzen bei Mensch und Tier zeigt, dass in den Niederlanden die Anzahl resistenter Bakterien bei Tieren in etwa gleich geblieben ist. Die Zahl der ESBL-produzierenden Darmbakterien, die zu den risikoreichsten Bakterien zählen, ist bei fast allen Tierarten, die für die Lebensmittelproduktion verwendet werden, weiter zurückgegangen. Nur bei Mastkälbern steigt die Zahl der ESBL-produzierenden Darmbakterien weiter an. De Universität Wageningen forscht derzeit nach den Ursachen für diesen Anstieg.

Die Dokumentation des Antibiotikaeinsatzes ist in der Ziegenhaltung noch nicht verpflichtend, soll jedoch eingeführt werden. Die Kaninchenhaltung wird seit 2016 überwacht und zeigt erhebliche Nutzungsschwankungen im Laufe der Jahre, was möglicherweise auf der Datenqualität zurückzuführen sei. Auch alle anderen Sektoren (einschließlich Heimtiere, Pferde und Schafe) werden bereits regelmäßig überwacht.

Im Geflügel-, Schweine- und Kälber-Sektor verringerte sich seit 20017 die Anzahl der „Hochverbraucher“ im Vergleich um 50%. Darüber hinaus sollen in der Kälberaufzucht bis 2022 weitere 15% Antibiotika eingespart werden. Voraussetzung hierfür sei eine erfolgreiche Einführung des Kalbsverfolgungssystems (KVS) und die Bekämpfung von infektiöser Rinder-Rhinotracheitis (IBR) und Boviner Rinder-Diarrhöe (BVD). Die Milchviehhaltung zeichne sich seit Jahren durch geringen Antibiotikaeinsatz und geringe Antibiotikaresistenzen aus, auch gäbe es hier fast keine „Hochverbraucher“

Der offizielle SDa-Bericht „Der Einsatz von Antibiotika bei Nutztieren im Jahr 2018“ zeigt, dass der Einsatz von Wirkstoffen der 3. Generation in den meisten Branchen sehr niedrig bleibt, die Verkäufe von Colistin in den Niederlanden jedoch zugenommen haben. Das Expertengremium der „Stichting Diergeneesmiddelenautoriteit (SDa)“ hat die betroffenen Sektoren (Geflügel- und Schweinezucht) aufgefordert, eine Erklärung für diesen Anstieg zu liefern.

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