Können Rinder lernen eine Toilette zu benutzen?

Abb (FBN/nordlicht): Kalb betritt die Latrine, um dort zu urinieren.

In Zusammenarbeit mit Psychologen von The University of Auckland (NZ) sowie Kollegen des zum Friedrich‐Löffler‐Institut gehörenden Institut für Tierschutz und Tierhaltung in Celle, haben Wissenschaftler aus dem Institut für Verhaltensphysiologie des FBN kürzlich einen Artikel in der renommierten Fachzeitschrift „Neuroscience and Biobehavioral Reviews“ veröffentlicht. Die Arbeit mit dem Titel: „Conditionability of ‚voluntary‘ and ‚reflexive‐like‘ behaviors, with special reference to elimination behavior in cattle” charakterisiert die neurophysiologischen Grundlagen des Ausscheidungsverhaltens bei Säugetieren und mögliche Lernprozesse, die speziell bei Rindern zu einer tierseitigen Kontrollierbarkeit ihres Verhaltens hinsichtlich der Nutzung einer Latrine im Stall erschlossen werden können.

Typischerweise urinieren und koten Rinder mit wenig oder keiner Kontrolle über ihr Ausscheidungsverhalten; das ha t negativen Folgen für die Umwelt und die Tiere selbst. Die dabei entstehenden schädlichen Ammoniak‐Emissionen könnten durch die Nutzung einer Latrine und die Trennung von Kot und Harn deutlich vermindert werden. Die vorgestellte Übersichtsstudie kommt zu dem Schluss, dass mithilfe assoziativer Lernmethoden wie der operanten Konditionierung ein erfolgreiches Latrinentraining bei Rindern möglich sein sollte. Diesen Ansatz in einem Pilotprojekt auch praktisch zu realisieren, wird zurzeit mit den oben genannten Partnern in einem von der VolkswagenStiftung geförderten Projekt am FBN untersucht.

Originalartikel ist online verfügbar

Quelle: Leibniz-Institut für Nutztierbiologie

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