Ist eine Teilnahme an der Initiative Tierwohl für Schweinemäster kostendeckend?

ITW

Im aktuellen Band 98 der „Berichte über Landwirtschaft“, einer vom BMEL herausgegebenen Fachzeitschrift, erschien eine Literaturstudie zur „betriebswirtschaftlichen Bewertung von Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls am Beispiel der Initiative Tierwohl aus der Perspektive konventioneller Schweinemäster“. Anhand zahlreicher wissenschaftlicher Quellen bewertet das Autorinnen-Trio Sirkka Schukat, Theresa Ottmann und Heinke Heise, ob sich die ITW für Schweinemäster rechnet. Das Fazit der Forscherinnen von der Universität Göttingen lautet:

„Es konnte festgestellt werden, dass auf Basis der durchschnittlichen Mehrkosten, die anhand der auf Einzelkriterien basierten Kostenangaben der verschiedenen Autoren ermittelt wurden, die Boni der derzeitigen ITW-Kriterien keinen positiven Kostenausgleich schaffen. Dies gilt unabhängig davon, welche Maßnahmenkombinationen gewählt werden. Die Ergebnisse verdeutlichen weiterhin, dass die Kostenwirkung multifaktoriell bedingt ist, was eine angemessene Festsetzung der Vergütungssätze erschwert. Es zeigt sich, dass eine einzelbetriebliche Analyse ausschlaggebend und zugleich unausweichlich ist, um als Landwirt entscheiden zu können, ob sich eine Teilnahme an der ITW ökonomisch rentiert.“

Dementsprechend empfehlen die Autorinnen: „Wenngleich die Literatur gute Anhaltspunkte bietet, sollte ein Schweinemäster die Kosten von und die Erträge für Tierwohlmaßnahmen doch auch selber auf der Grundlage der individuellen Gegebenheiten seines Betriebes ermitteln. Erst damit sichert er seine unternehmerischen Entscheidungen fundiert ab.“

Kontakt:
Sirkka Schukat, Theresa Ottmann und Heinke Heise
M. Sc. Sirkka Schukat
Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
Georg-August-Universität Göttingen
Platz der Göttinger Sieben 5
37073 Göttingen
E-Mail: sirkka.schukat@uni-goettingen.de

Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit.

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