Wissenschaftler der nationalen australischen Wissenschaftsforschungsagentur CSIRO haben einen kostengünstigen Algenfutterzusatz namens FutureFeed entwickelt, der Methanemissionen von Rindern erheblich reduzieren und die Produktivität der Nutztiere steigern könnten.
Die Seetangart Asparagopsis produziert Bromoform, eine bioaktive Verbindung, welche die Bildung von Methan verhindert, indem sie ein bestimmtes Enzym im Darm während der Verdauung von Futtermitteln hemmt. Nach Auskunft von CSIRO wurde, bei Verwendung niedriger Dosen (weniger als 1,0%), in einem Feedlot-Versuch Methan um über 90% reduziert, wobei außerdem positive Trends für Futterverwertung und Produktivität beobachtet worden seien.
Asparagopsis produziert spezielle bromhaltige Substanzen (CHBr3), die den Abschluss des Methanaufbaus verhindern, indem sie im letzten Schritt mit Vitamin B12 reagieren, wodurch die Enzyme gestört werden, die von den spezifischen Darmmikroben verwendet werden, die während der Verdauung hochenergetisches Methangas als Abfall produzieren.
Die metabolische Umwandlung von Methan macht 12-15 Prozent der Futtermittelenergie und der Futtermittelkosten aus. Folglich hat die Reduzierung der Methanemissionen potenziell auch einen wirtschaftlichen Nutzen für die Erzeuger und einen metabolischen Nutzen für das Tier, durch eine verbesserte Umwandlung von Energie, die sonst als Methanemissionen verloren geht.
Seetang-Produktion
Bei typischen Algenproduktionsraten von 30-50 Tonnen Trockenmasse je Hektar wären für die Versorgung von 30% der australischen Futter- und Milchindustrie etwa 2.000 Hektar Seetang-Farmen erforderlich. Als Vergleich nennt die Agentur über 900 Hektar australische Garnelenfarmen.
Weitere Informationen zu FutureFeed sind auf der CSIRO-Homepage zu finden.