Fütterungsstrategien zur Reduzierung von Coli-Durchfall bei Absetzferkeln

Durchfall, der in den ersten zwei Wochen nach dem Absetzen auftritt, ist durch lockeren, wässrigen Kot gekennzeichnet. Das Auftreten wird durch eine Kombination verschiedener Faktoren verursacht, einschließlich der Exposition gegenüber infektiösen Krankheitserregern wie Rotaviren, Salmonellen oder Escherichia coli sowie die angeborenen physiologischen und metabolischen Veränderungen, die das Magen-Darm-System des Ferkels zum Zeitpunkt des Absetzens erfährt. In den Vereinigten Staaten führt enterotoxisches E. coli (ETEC) häufig zu einer klinischen Erkrankung, die 10 bis 14 Tage nach dem Absetzen beginnt. Die beiden häufigsten ETEC-Stämme, die mit Absetzdurchfall assoziiert sind, exprimieren F4- (auch bekannt als K88) und F18-Fimbrien. Sobald die Kolonisierung beginnt, produziert ETEC Enterotoxine (STa, STb oder LT), die die Stabilität der Tight Junction stören, was zu einer verringerten Nährstoffaufnahme und einer erhöhten Flüssigkeitssekretion in das Darmlumen führt. Dies führt zu Durchfall, einer Verringerung des Wachstums und in schweren Fällen kann es zu Dehydrierung, Elektrolytstörungen und zum Tod kommen.

Früher wurde zur Vorbeugung des Durchfalls häufig Zinkoxid eingesetzt. Doch seit Juni 2022 ist zumindest in der Europäischen Union (EU) ein Zinkoxidverbot in Kraft getreten, das die Verwendung von therapeutischen Dosen von Zinkoxid (ZnO) in Futtermitteln verbietet. Seitdem sind Alternativen gefragt, um Absetzdurchfällen vorzubeugen, zu behandeln und die Magen-Darm-Gesundheit aufrecht zu erhalten.

Die Wissenschaftler*innen dieser Studie schlagen folgende Alternativen zu Zinkoxid vor:

• Rohproteinarme, mit Aminosäuren angereicherte Fütterung
Die Fütterung von Rationen mit niedrigem Rohprotein in den ersten 7 bis 14 Tagen nach dem Absetzen ist eine wichtige Strategie, mit der die Proteinmenge, die zur Fermentation in den Dickdarm gelangt, verringert werden kann. Untersuchungen zeigen durchweg, dass die Fütterung von Rationen mit niedrigem Rohprotein (< 21 %) die Proteinfermentation verringert. Eine Verringerung der coliformen Bakterien im Darm von Schweinen ist mit dieser Maßnahme jedoch nicht möglich, unabhängig davon, ob die Schweine E. coli ausgesetzt waren. Im Gegensatz zu den gesundheitsfördernden Vorteilen ist die größte Herausforderung bei Rationen mit niedrigem Rohprotein die häufig beobachtete Verringerung des Wachstums. Die Ergänzung der Rationen durch Aminosäuren in Futtermittelqualität kann einige Leistungseinbußen ausgleichen.

• Ballaststoffe
Die Fütterung von Ballaststoffen ist eine weitere Strategie, die zur Verbesserung der Magen-Darm-Gesundheit abgesetzter Ferkel eingesetzt werden kann. Ballaststoffe haben präbiotische Eigenschaften, die die Vermehrung „guter“ Bakterien wie Bifidobacterium, Lactobacillus und Eubacterium stimulieren, von denen angenommen wird, dass sie pathogene Bakterien verdrängen.

• Säurebindungsvermögen des Futters


Zuerst erschienen im zweimonatlichen Hoftierarzt E-Magazin. Zum kostenfreien Abo bitte einfach hier anmelden und dann den Link in der Bestätigungs-Mail anklicken. Anschließend den Artikel in der letzten Ausgabe weiterlesen: