Haptoglobingehalt in Milch gibt Hinweis auf kranke Kühe

Haptoglobin als Akute-Phase-Protein in Blutserum und in Milch gilt als Biomarker für entzündliche Erkrankungen. Der Haptoglobin-Wert steigt generell bei entzündlichen Erkrankungen und auch in Stresssituationen an und bleibt über längere Zeit erhöht. Im Vergleich zu Blutserumproben können Milchproben viel einfacher und günstiger entnommen und analysiert werden. Milch stellt ein leicht verfügbares Substrat dar, welches im Rahmen der Milchleistungsprüfung 11mal jährlich untersucht wird. Daher bietet sich die routinemäßige Haptoglobinbestimmung in der Milch als Parameter für das Tiergesundheitsmonitoring an. Deshalb war es Ziel einer Studie*, die Zusammenhänge zwischen erhöhter Haptoglobin-Konzentration in Milch und klinischen sowie labordiagnostischen Parametern bei Kühen in der Frühlaktation zu untersuchen. Gesunde und kranke Tiere sollen anhand von Grenzwerten für Haptoglobin in Milch unterschieden werden können.

Es wurden dafür in den Jahren 2019 bis 2021 insgesamt 1462 Milchkühe zwischen dem 5. und dem 65. Laktationstag auf 68 bayerischen Betrieben untersucht. Als Rassen waren Fleckvieh, Braunvieh und Holstein Friesian vertreten, alle Kühe lebten in Laufställen. Einmal wöchentlich wurden über 7 Wochen je Betrieb Milch- und Blutproben gezogen. Außerdem wurde die Rückenfettdicke via Ultraschall bestimmt, der Body Condition Score ermittelt und eine vaginale Metri-Check-Untersuchung zur Bestimmung der Gebärmuttergesundheit durchgeführt. Die Milchproben wurden immer zur gleichen Tageszeit genommen, um den Einfluss der Tageszeit zu minimieren, und auf Milchfett, Milcheiweiß, Laktose, Harnstoff, beta-Hydroxybutyrat und freie Fettsäuren, Zellzahl und Milch-Haptoglobin untersucht. Die Blutproben wurden auf Kreatinin und weitere Parameter sowie auf Blut-Haptoglobin untersucht.


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