Vier K: Kastration, Kastenstand, Kupierverzicht und (Tierwohl-) Kennzeichen – Tierschutztagung (1)

2

Bericht von der TiHo-Tierschutztagung 2018 (1)

Dr. Katharina Kluge, im BMEL für das Thema Tierschutz zuständig, berichtete in Hannover von neuesten Einschätzungen und Vorhaben des Ministeriums. Zu Beginn ihres Vortrags fasste sie die Position des Ministeriums zum Ende der betäubungslosen Ferkelkastration zusammen.

Da bei der Lokalanästhesie Schmerzen nicht ausgeschaltet, sondern nur gemindert würden, sei diese Methode nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar und allein deswegen stelle sich die Frage, wer sie verabreichen dürfe derzeit gar nicht. Mit Ebermast und Immunokastration stünden zwei Alternativen zur Verfügung und Isofluran würde noch in diesem Jahr für Schweine zugelassen. Derzeit ist noch offen, ob der Einsatz des Gases dann auch Tierhaltern – nach entsprechender Schulung – erlaubt werden soll.

Nachdem am 3. September verschiedene Länderanträge zur Fristverlängerung im Bundesrat keine Mehrheit gefunden haben, könnten nun noch am 21. 9. einzelne Bundesländer einen Antrag im Plenum des Bundestages stellen. Die Erfolgsaussichten für neuerliche Anträge werden jedoch als äußerst gering eingeschätzt. Theoretisch könnte auch eine der beiden Regierungsfraktionen eine entsprechende Initiative starten, aber auch dafür gäbe es keinerlei Hinweise. Nach heutigem Stand bleibt es also beim Ausstiegstermin 1. 1. 2019.

Die Vorstellungen des BMEL zur Zukunft des Kastenstands fasste Frau Dr. Kluge so zusammen: Fixation der Sau für maximal acht Tage; Standlänge 220 cm sowie fünf Größenklassen für die Breite. Die derzeitigen Kastenstände sollen noch 10 Jahre genutzt werden dürfen. Nach Ablauf dieser Frist muss ein Umbauplan vorliegen, der dann innerhalb von weiteren 5 Jahren umgesetzt werden soll. In Härtefällen sei eine Verlängerung um weitere 2 Jahre möglich.

Innerhalb des Ministeriums werden ebenfalls Überlegungen angestellt, den Abferkelbereich zeitgleich, und mit dem gleichen Fristenmodell (10+5+2), zu regeln. Der aktuelle Diskussionsstand sieht hier eine maximale Fixationsdauer von fünf Tagen vor. Auch hier soll die Standlänge 220 cm betragen, wobei die derzeitigen Breiten als ausreichend betrachtet werden. Für die Bestimmung der Buchtfläche seien zwei Ansätze denkbar: eine Gesamtgröße der Bucht von 6 bis 7 m2 oder 5 m2 Platz für die Sau plus Ferkelnest, Trog und Tränke.

Zum Ende des Schwanzkupierens fordert die EU-Kommission Aktionspläne ihrer Mitgliedsstaaten. Betriebsindividuell sollen Risiko- und Schwachstellen betrieben werden zu Schwanz- und Ohrbeißen. Anschließend soll jeder Betrieb bei ersten Tiergruppen auf das Kupieren verzichten, Erfahrungen sammeln und so auf den kompletten Verzicht hinarbeiten.

Mit einem staatlichen „Tierwohlkennzeichen“ will das BMEL Marktsegmente erschließen, die bisher nicht bedient würden, führte die Berliner Tierärztin weiter aus. Eine eigene Bundesbehörde solle das neue Label verwalten und dabei von unabhängiger Seite überwacht werden.

An den Kriterien des drei-stufigen Labels werden derzeit noch gearbeitet, eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung gehöre aber nicht dazu, um die Sache nicht unnötig zu verkomplizieren. Freiwillig sei eine Herkunftsbezeichnung aber durchaus möglich.

Bereits die erste der drei geplanten Stufen des Labels solle spürbar über dem gesetzlichen Standard rangieren, um damit höhere Preise auch tatsächlich rechtfertigen zu können. Zu den Kriterien sollen auf jeden Fall regelmäßige Fortbildungen des Tierhalters und ein Benchmarking gehören.

Zunächst soll das staatliche Label für die Tierart Schwein eingeführt und zu Beginn auch finanziell vom Staat gefördert werden. Ziel sei auch möglichst viele Warengruppen einzubeziehen: Frischfleisch, Verarbeitungsware bis hin zur Gastronomie.

3. Focus Geflügel am 21. 9. 2018

0

BEST 3 Geflügelernährung GmbH und Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, zeigen mit der Veranstaltung „Fokus Geflügel“ erneut praxisgerechte Konzepte und Lösungen auf, wie unternehmerische Herausforderungen in der Geflügelhaltung erfolgreich zu meistern sind.

Programm

16.00 Uhr bis 16.15 Uhr: Begrüßung durch Uwe Haring (Moderator), Rainer Dullweber (BEST 3 Geflügelernährung GmbH) und Christian Lienau (Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH)

16.15 Uhr bis 16.45 Uhr: Veränderungen in der Haltung von Legehennen – mit ständig neuen Herausforderungen leben!
Robert Pottgüter, LOHMANN Tierzucht GmbH, Cuxhaven

16.45 Uhr bis 17.15 Uhr: Wassergeflügel – Herausforderungen und Perspektiven
Franz Nobis, Geflügelhof Nobis GmbH, Bakum

17.15 Uhr bis 17.45 Uhr: P A U S E

17.45 Uhr bis 18.15 Uhr: Aktuelle Herausforderungen in der Hähnchenmast
Klaas Knol, Optimum Vita, Emlichheim

18.15 bis 18.45 Uhr: Putenaufzucht und -haltung – Quo vadis?
Thomas Storck, Verband Deutscher Putenerzeuger e.V., Berlin

18.45 bis ca. 19.30 Uhr: Podiumsdiskussion mit:
Robert Pottgüter (Technischer Service Fütterung LOHMANN Tierzucht GmbH, Cuxhaven)
Franz Nobis (Stellv. Geschäftsführer Geflügelhof Nobis GmbH, Bakum)
Klaas Knol (Geschäftsführender Gesellschafter Optimum Vita, Emlichheim)
Thomas Storck (Vorsitzender des Verbands Deutscher Putenerzeuger e.V., Berlin)

Anschließend lädt die BEST 3 Geflügelernährung GmbH anlässlich des 15-jährigen Jubiläums recht herzlich zum Abendessen und einem gemütlichen Branchentreff ein

Ort
BEST 3 Geflügelernährung GmbH
Ringstr. 16, 27239 Twistringen

Anmeldungen bis 14. September per Fax an: 04243 9414848

Veredlungstag am 20. 9. 2018. Welche Perspektiven haben die deutschen Schweinehalter?

0

Afrikanische Schweinepest, Schwänze kupieren, Kastenstand und betäubungslose Kastration – das sind u. a. die Themen des Veredlungstags 2018 des Deutschen Bauernverbandes (DBV) am 20. September in der Karl-Diehl-Halle in Röthenbach a. d. Pegnitz, Bayern.

Die Schweinehaltung in Deutschland steht vor gewaltigen Herausforderungen. Dazu zählen der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration und neue Anforderungen bei der Haltung von Sauen.

Geplante Verschärfungen der Haltungsvorschriften erfordern in der Regel den Umbau von Stallungen und führen zu einem enormen Investitionsvolumen, was viele Betriebe überfordert.

Der anstehende Aktionsplan von Bund und Ländern, der das Kupieren des Ringelschwanzes reduzieren soll, wird Ferkelerzeugern und Schweinemästern ab dem kommenden Jahr zusätzlichen Aufwand im Betriebsablauf abverlangen. Alle Schweinehalter blicken mit großer Sorge auf die näherkommende Afrikanische Schweinepest, die für den gesamten Sektor dramatische Auswirkungen hätte. Nicht zuletzt bleibt die gesellschaftliche Debatte über die Tierhaltung in Deutschland.

Die Schweinehalter sind bereit zu zusätzlichen Veränderungen. Das geht aber nur mit Planbarkeit und Verlässlichkeit. Eine Politik, die eine Auslagerung der Tierhaltung in Länder mit weniger Tierschutz vorantreibt, wird ihrer Verantwortung nicht gerecht. Für die Betriebe in Deutschland muss eine Perspektive geschaffen und ein Weg aufgezeigt werden, der nicht am Markt vorbeiführt.

Auf dem DBV-Veredlungstag 2018 werden die Schweinehalter die Herausforderungen der Zukunft für die deutsche Schweinehaltung mit anderen Branchen diskutieren. Programm und weitere Informationen stehen ab sofort online zur Verfügung. Die Veranstaltung beginnt um 9:30 Uhr.

Quelle: DBV

Focus Schwein am 25. 9. 2018

0

Bröring lädt nach Twistringen ein zum „Focus Schwein“ und hat das folgende Programm zusammengestellt:

Dr. Ludger Breloh, REWE
Perspektiven der Schweinehaltung
aus Sicht der REWE Group

Dr. Gereon Schulze Althoff, Tönnies
Schweinehaltung aus Sicht
des Vermarkters

Dr. Dirk Hesse, AgriKontakt
Ringelschwanz + Dünge-VO +
Geld verdienen = Xaletto ?

Dr. Lutz Wagner
Entscheiden in Stress-Situationen

Anschließend Podiumsdiskussion mit den Referenten

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Zwecks Planung wird um eine verbindliche Anmeldung bis zum 18. September 2018 per Fax 0 44 43 97 01 17, per Telefon 0 44 43 97 00 oder E-Mail anmeldung@broering.com gebeten. Kostenlose Parkmöglichkeiten stehen direkt am Gelände zur Verfügung. Für Verpflegung ist bestens gesorgt.

Programm und Anmeldung finden Sie auch hier:

Ort:
BEST 3 Geflügelernährung GmbH
Ringstr. 16, 27239 Twistringen

Steigende Futterkosten belasten Milcherzeuger

0

Niedersachsens Milcherzeuger kommen erneut unter wirtschaftlichen Druck. Im vergangenen Jahr haben die Landwirte mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung deutlich aufholen können, das Jahr 2018 hat sie nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes erneut stark zurückgeworfen. Die wirtschaftlichen Kenndaten sind nach einer Aufstellung der Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) in Bonn in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent eingebrochen. Den größten Effekt haben die geringeren Milcherzeugerpreise, die im ersten Halbjahr 2018 um 7,6 Cent je Kilogramm gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind. Auch geringere Erlöse für Altkühe schlagen sich auf der Einnahmenseite nieder. Auf der anderen Seite sehen sich die Milcherzeuger auf ihren Rechnungen für Futter mit deutlich höheren Kosten konfrontiert. Für Futtergetreide gilt das ebenso wie für Grundfutter. Im Trockensommer 2018 ist in den Grünlandregionen die Futterernte weggetrocknet, das betrifft in erster Linie den Grasaufwuchs auf den Wiesen, aber auch die wärmeliebenden Maispflanzen haben unter der anhaltenden Trockenheit zuletzt stark gelitten. Die knappe Futterernte hat den Preisen Auftrieb gegeben, Sojaschrot als Kraftfutterkomponente dagegen wurden zuletzt etwas günstiger gehandelt.

Betriebswirtschaftler bemessen die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung als Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr. Bei einer Jahresleistung von 8.500 Kilogramm Milch ist dieser im ersten Halbjahr 2018 auf 750 Euro abgeschmolzen, gegenüber dem Vorjahr mit einem Wert von 1.069 Euro ein Einbruch um mehr als 25 Prozent. Von diesem Betrag müssen noch weitere feste Kosten, zum Beispiel zur Arbeitserledigung oder für Gebäude, bezahlt werden. Aktuell stehen die Milchviehhalter noch schlechter da als vor den Krisenjahren 2015 und 2016. Lediglich im Jahr 2017 konnten auskömmliche Deckungsbeiträge erzielt werden. Für viele Betriebe war diese Phase der Erholung deutlich zu kurz. Die Erzeugerpreise zeigen momentan wieder etwas nach oben, die variablen Kosten dagegen ziehen weiter an. Die Milchviehhalter setzen ihre Hoffnung jetzt darein, dass die zu erwartenden Steigerungen auf der Einnahmeseite über ein höheres Milchgeld die Steigerungen auf der Kostenseite mehr als aufwiegen. So könnten in dem von der Dürre geprägten Krisenjahr zumindest viele Milcherzeuger am Ende doch noch von einem durchwachsenen Jahr als Fazit sprechen.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Gesundheit der Kälber noch stärker im Blick

0

Gesunder Nachwuchs im Stall erfreut jeden Tierhalter. Manchmal aber haben Milchviehhalter Probleme, die neugeborenen Kälber aufzuziehen. Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) und die Niedersächsische Tierseuchenkasse (TSK) haben genauer hingeschaut und Betriebe ermittelt, die Probleme haben, ihre Kälber groß zu ziehen. Sie haben die Tierärztliche Hochschule in Hannover beauftragt, in diesen Betrieben eine gezielte Beratung durchzuführen und herauszufinden, ob und wie häufig die empfohlenen Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt bzw. aus welchen Gründen diese nicht aufgegriffen wurden. Erste Ergebnisse des Forschungsprojektes liegen inzwischen vor und zeigen, dass die Aufzucht der Kälber für viele der betroffenen Milcherzeuger einen sehr zeit- und arbeitsintensiven Bereich bedeutet. Da der Grad der Mechanisierung gering ist, werden viele Maßnahmen offensichtlich als unpraktisch angesehen. Dazu sagt Jan Heusmann, Vorsitzender der LVN: „Mir ist bewusst, dass die Kälberaufzucht einen komplexen Arbeitsbereich darstellt, der aus verschiedenen Gründen bei einer Reihe von Berufskollegen nicht im Fokus des betrieblichen Handelns steht. Aber wir wollen nach Wegen suchen, dies zu verbessern.“ Eine erhöhte Kälbersterblichkeit in einzelnen Betrieben müsse insbesondere aus Gründen des Tierschutzes verringert werden. Zugleich müsse jeder Milchviehhalter auch aus wirtschaftlichen Überlegungen ein Interesse an einer hohen Aufzuchtrate der geborenen Kälber haben.

Nach den von der Tierärztlichen Hochschule vorgelegten ersten Ergebnissen des Forschungsprojekts stößt eine einmalige Beratung der Betriebsleiter an ihre Grenzen. „Die Betriebsleiter und auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen dafür sensibilisiert werden, dass sie mit vertretbarem Zeitaufwand und in der Praxis umsetzbaren Empfehlungen tatsächlich ihre Kälberverluste reduzieren können. Wichtigste Aufgabe bleibt dabei nach wie vor die ausreichende Versorgung der neugeborenen Kälber mit dem Kolostrum, der ersten Milch der Kuh direkt nach dem Kalben“, fasst Heusmann zusammen. Dazu sei offenbar eine weitergehende Aufarbeitung der Forschungsergebnisse notwendig, um die Motivation der Betriebsleiter und aller Betriebsangehörigen zu steigern. Praxisnahe Empfehlungen für eine erfolgreiche Kälberaufzucht hat die LVN bereits vor einigen Jahren in Form eines „Kälberleitfadens“ herausgegeben. Er kann von der Homepage heruntergeladen werden.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Schafzuchtverband fordert Änderung der Berner Konvention zum Wolf

Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) hat Bundesumwelt-ministerin Svenja Schulze aufgefordert, einen Antrag der Schweiz auf eine Umstufung des Wolfes im Rahmen der Berner Konvention zu unterstützen.

Die Schweiz hat am 16.08.2018 bei der Berner Konvention des Europarates eine Rückstufung des Wolfes von Anhang II „streng geschützt“ in Anhang III „geschützt“ beantragt. Nach Anhang II dürfen Tiere weder gestört und gefangen, getötet oder gehandelt werden. Anhang III enthält solche Tierarten, die zwar schutzbedürftig sind, aber im Ausnahmefall bejagt oder in anderer Weise genutzt werden dürfen. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention wird den Antrag voraussichtlich in seiner jährlichen Sitzung im November beraten.

Zur Begründung des Antrages wird u. a. ausgeführt: „Auch mit der Rückstufung bliebe der Wolf ein geschütztes Tier. Die Vertragsstaaten wären weiterhin verpflichtet, Schutz und Interventionsmaßnahmen im nationalen Recht zu regeln und mittels nationalen Programmen zu überwachen.“

Aus Sicht der VDL entspricht der Schweizer Antrag der Intention der Formulierung in der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung, in der es heißt: „Wir werden die EU-Kommission auffordern, den Schutzstatus des Wolfs abhängig von seinem Erhaltungszustand zu überprüfen, um die notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können.“

2006 war die Schweiz mit einem solchen Antrag gescheitert. Inzwischen haben sich die Voraussetzungen deutlich verändert.

VDL-Vorsitzender Jürgen Lückhoff: „Nicht nur in der Schweiz hat sich seitdem die Wolfspopulation stark erhöht. Gleiches gilt für Deutschland und weitere europäische Staaten.“ Die Berner Konvention ist am 01.04.1985 in Deutschland in Kraft getreten.

Die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland sorgt für erhebliche Konflikte und Gefährdungen bei der Weidetierhaltung. Insbesondere die Schafhaltung ist davon seit Jahren in so starkem Maße betroffen, dass etliche Betriebe ans Aufgeben denken. Belange und Interessen der Schafhalter werden bislang unzureichend berücksichtigt. Die flächendeckende Ausbreitung und das rasante Wachstum der Wolfspopulation stellt die Weidehaltung von Schafen und Ziegen, aber auch von Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildhaltern im Grundsatz in Frage. Die Ausbreitung des Wolfes darf nach Ansicht der VDL nicht uneingeschränkt und um jeden Preis geduldet werden.

Quelle Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V.

Wasser können alle gebrauchen – die Fische besonders!

0

Ähnlich zweigeteilt wie in der Landwirtschaft ziehen auch die Fluss- und Seenfischerei sowie die Forellen- und Karpfenteichwirtschaften Bilanz zu diesem Dürresommer. „Je nach Standort und je nach Möglichkeit der technischen Unterstützung reichen die Ergebnisse von normal zufriedenstellend bis hin zu hohen, teilweise katastrophalen Einbußen“, erklärt Steffen Göckemeyer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. „Der Prozess läuft noch, und wir haben weiterhin Bauchschmerzen. Die Versorgung der Teiche leidet“, sagt Göckemeyer, dem einige Schäden vor allem aus der Forellenwirtschaft gemeldet wurden. Hitze und fehlende Niederschläge haben in einigen Fällen sogar zum totalen Ausfall beim Fischbestand geführt. Analog zur Landwirtschaft sind die Schäden lokal zu betrachten. Vereinzelt gibt es gravierende Schäden, andere sind relativ normal durch den trockenen und heißen Sommer gekommen. „Die Grundwasserkörper müssen sich wieder auffüllen, dazu ist Regen nötig“, erklärt Göckemeyer und sieht etwas Abhilfe für die Forellen durch die nun kühleren Nächte. Die Wärme liebenden Karpfen haben sogar von den Temperaturen profitiert, sofern der Wasserstand gehalten werden konnte. Das bestätigte auch Carsten Brauer, Vorsitzenden des Landesfischereiverbandes. In einigen Forellenteichwirtschaften ist die gesamte Jahreserzeugung nach dem Dürre-Sommer nicht mehr verwertbar. Im Großen und Ganzen sind die Forellenteichwirtschaften mit einem blauen Auge davongekommen. Dazu war aber ein großer Aufwand mit Belüftung nötig. Leider haben von der Hitze auch Parasiten und Bakterien profitiert. Mittlerweile haben sich die Fische an die erhöhte Grundtemperatur gewöhnt.

Für Fluss- und Seenfischer Brauer reichten die Zuflüsse aus dem Ederstausee, den niedrigen Wasserstand der Weser abzufangen. Er hat die Trockenheit glimpflich überstanden. „Jetzt muss es aber bald regnen, denn wir brauchen das Wasser zum Fischen im Herbst“, erklärt Brauer – schließlich geht die Saison noch bis Dezember. Entschädigungen für existenzbedrohte Betriebe wie in der Landwirtschaft gibt es nicht, meint Carsten Brauer, obwohl sie dem einen oder anderen Forellenteich-Besitzer helfen würde. Aber eines, da sind sich die Teichwirte einig, können alle gebrauchen: Wasser! Sie hoffen mit den Landwirten zeitnah auf ergiebigen Regen.

Quelle: Landvolk Niedersachsen

Clostridium perfringens Typ C häufigster Durchfallerreger beim Saugferkel?

0

Saugferkeldurchfall ist ein häufiges Problem, verursacht zumeist durch virale oder bakterielle Erreger. Allein am klinischen Bild im Bestand kann der verursachende Erreger nicht ermittelt werden. Eine umfassende Diagnostik ist meistens unumgänglich. Doch welche Erreger sind am häufigsten zu finden, wenn in einem Betrieb Saugferkeldurchfall auftritt? In diesem Zusammenhang bietet sich die Untersuchung von fäkalen Proben auf darmpathogene Erreger an.

Eine aktuelle Studie* hat sich mit dem Vorkommen von Durchfallerregern in Deutschland beschäftigt: Im Zeitraum der Jahre 2015 und 2016 wurden insgesamt 585 Saugferkeldurchfallproben von 220 ferkelerzeugenden Betrieben in Deutschland zur Untersuchung eingeschickt. Die Wissenschaftler wiesen vor allem Toxin produzierendes (Alpha- oder Beta2-Toxin) Clostridium (C.) perfringens in 61,7 % der fäkalen Proben von Saugferkeln nach. In ca. 8,3 % der Proben konnte Escherichia (E.) coli nachgewiesen werden, in ca. 7,0 % der Proben Nekrotoxische E. coli und in ca. 27,3 % der Proben Rotavirus Typ A.

Als Fazit schließen die Wissenschaftler aus den Ergebnissen, dass unter den bakteriologischen Saugferkeldurchfallerregern dem C. perfringens Typ A und dem E. coli F4-ETEC die wohl größte Bedeutung beizumessen ist. Unter den virologischen Erregern scheinen Rotaviren eine relevante Bedeutung zu haben, auch wenn diese häufig nicht die alleinigen Verursacher von Durchfall sind.
*Die Studie „Vorkommen von bakteriellen und viralen Saugferkeldurchfallerregern auf landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland“ wurde veröffentlicht in der Tierärztlichen Umschau 8, 2018, S. 199-206.

Quelle: Der Hoftierarzt

Kälber vor Grippe schützen: neuer intranasaler Rindergrippeimpfstoff von Boehringer Ingelheim

0

Für den Schutz des Kalbes vor Rindergrippe bietet Boehringer Ingelheim nun einen neuen Lebendimpfstoff zur intranasalen Anwendung. Die intranasale Impfung stärkt die Schleimhautimmunität und schützt auf diesem Wege an der Eintrittspforte vor dem Bovinen Respiratorischen Synzytialvirus (BRSV) und dem Bovinen Parainfluenza-3-Virus (PI3V).

Der Impfstoff ist für Rinder ab einem Alter von 10 Tagen zugelassen und dessen Wirksamkeit ist auch bei der Anwesenheit von maternalen Antikörpern belegt. Die Dauer der Immunität nach Impfung beträgt 12 Wochen.

Durch den schonenden Applikator kann der Impfstoff einfach angewendet werden, denn dieser erleichtert die Positionierung der Zerstäuberdüse und ist sanft zur Kälbernase, was die Impferfahrung für die Kälber und den Anwender angenehm macht. Die Tiere bleiben ruhig, Verletzungen werden vermieden und zudem wird dadurch eine gute Verteilung des Impfstoffes auf der Schleimhaut ermöglicht.

Der neue intranasale Impfstoff von Boehringer Ingelheim ist der erste Baustein des Herdenimpfkonzepts gegen Rindergrippe: Der Impfstoff enthält dieselben Virusstämme (BRSV und PI3V) wie die Rindergrippe-Injektionsimpfstoffe von Boehringer Ingelheim, somit kann nun die Immunantwort durch zeitversetzte Kombination von lokaler (Intranasal) und systemischer Impfung (Injektion) aufgewertet werden. Zusätzlich kann der Schutz durch die systemische Impfung um 6 Monate verlängert und auch gegen M. haemolytica erweitert werden. Durch vorbeugende Maßnahmen in der Herde wird die Verbreitung von Infektionen im Bestand unterbrochen und über eine Impfdecke im Bestand auch das Einzeltier geschützt.

Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an:
Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Lisa Weiner, Tel.: 06132-77- 184843, lisa.weiner@boehringer-ingelheim.com

Quelle: Boehringer

Routine führt zum Erfolg in der Geflügelhaltung

0

Dr. Anja Kruschwitz, Geflügelgesundheitsdienst der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg

In der modernen Geflügelhaltung ist die Entwicklung und Ausübung reproduzierbarer Arbeitsabläufe von existenzieller Bedeutung für die Gesunderhaltung der Herde und letztlich für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens.

Zudem bestehen durch regulatorische Anforderungen weitreichende Pflichten, Routinearbeiten im Stall durchzuführen und diese zu dokumentieren. Diese ergeben sich einerseits durch Gesetze und Verordnungen (z.B. Geflügel-Salmonellen-Verordnung), zum anderen durch Haltungsvereinbarungen wie sie für Mastputen durch die Bundeseinheitlichen Eckwerte vorliegen.

Weiterhin kommen auf die geflügelhaltenden Betriebe zusätzlich neue Tätigkeiten und Dokumentationspflichten durch die Teilnahme an diversen Herkunfts- und Prüfsystemen wie z. B. durch QS und KAT zu.

Gute Vorbereitung ist der halbe Erfolg
Für einen erfolgreichen Mast- oder Legedurchgang ist die Vorbereitung des Stalls essentiell. Bereits während der Ausstallung der vorherigen Herde kann hierfür der Grundstein gelegt werden, indem die Erfahrungen und Probleme mit dieser Herde in die Vorbereitung des neuen Durchgangs mit einfließen.

So sollte zeitnah zur Ausstallung eine Bekämpfung von Parasiten (Käfer, Rote Vogelmilbe) mit geeigneten Präparaten erfolgen, da diese sich im kühler werdenden Stall in schlecht zugängliche Ritzen und Fugen zurückziehen und bei einer späteren Behandlung gegebenenfalls nicht mehr wirkungsvoll erreicht werden können.

Der Stall und die Einrichtungsgegenstände sind in der Serviceperiode gründlich zu reinigen und mit geeigneten Desinfektionsmitteln (z.B. DVG-gelistet) zu desinfizieren. Hierbei dürfen auch sämtliche Gerätschaften, Maschinen, Schutzkleidung inklusive Gummistiefel (Sohlen!), Kadavertonnen und alle weiteren Gegenstände, die Kontakt zur Herde hatten nicht vergessen werden.

Nach der vollständig durchgeführten Reinigung und Desinfektion ist auch der geeignete Zeitpunkt für die Durchführung einer Desinfektionskontrolle wie sie z. B. nach einem positiven Salmonellenbefund nach der Geflügel-Salmonellen-Verordnung erforderlich ist.
Die gesamte Stalleinrichtung muss vor Einstallung einer neuen Herde einer Funktionsprüfung unterzogen werden. Hierbei ist sowohl an Alarmanlage, Notstromaggregat und Lüftungsanlagen, als auch an die Stalleinrichtung wie Tränke- und Futtersysteme und Legenester zu denken. Im Stall eingesetzte Leuchtmittel sollten auf vollständige Funktionsfähigkeit und ihre Flackerfreiheit überprüft werden. Hinsichtlich der Vermeidung von Unruhe sollten im Stall keine Lichtflecken oder Kegel durch die Ausleuchtung entstehen.

Bei häufig wiederkehrenden Erkrankungen (z.B. Eileiter-Bauchfellentzündungen bei Legehennen oder ORT-Infektionen bei Puten) besteht die Möglichkeit den folgenden Durchgang dagegen zu impfen. Dies sollte rechtzeitig mit dem betreuenden Tierarzt abgestimmt werden, da die Herstellung von bestandsspezifischen Impfstoffen mehrere Wochen in Anspruch nimmt. Bei Junghennen können Schutzimpfungen z.B. gegen Salmonellen, IB, ND, Mykoplasmen, aber auch E. coli und weitere Erreger vor Legebeginn als Nadelimpfungen durchgeführt werden.

Der Stall muss rechtzeitig vor Einstallung der neuen Herde gemäß den Anforderungen der Tiere aufgeheizt, eingestreut und ggf. Futter auf Futterpapier oder -höcker (bei Küken) aufgebracht werden. Das Spülen der Tränken unmittelbar vor der Einstallung entfernt in der Leitung stehendes warmes Wasser und reduziert so den Keimdruck (z.B. durch wärmeliebende Pseudomonaden).

Die Tiere sind da – was tun?
Grundsätzlich ist zum Zeitpunkt der Einstallung die Entnahme einer Probe zur Untersuchung auf Salmonellen zur eigenen Absicherung empfehlenswert. Geeignete Proben sind Küken, Kükenwindeln oder Kotproben, wobei die Entnahme bereits vom Transportbehältnis und nicht erst im Stall erfolgen sollte. …


Zum Weiterlesen, melden Sie sich hier einfach für den kostenfreien Empfang des zweimonatlichen Hoftierarzt E-Magazin an. Sie erhalten den Download Link zum E-Magazin mit diesem Artikel direkt nach Ihrer Anmeldung:

 

Ferkeln einen guten Start ins Leben geben

0

In den ersten Lebenswochen reagieren Saugferkel äußerst empfindlich auf alle Umwelteinflüsse. Geringe Energiereserven, eine schwache Thermoregulation und ein Immunsystem, das sich erst noch aufbauen muss, machen sie anfällig für unterschiedlichste Krankheitserreger. Große Würfe, die in der Regel mit leichteren Ferkelgewichten bei der Geburt einhergehen, verschärfen die Situation und können in der Folge zu höheren Mortalitätsraten führen. Ein sorgfältiges Management und regelmäßige Tierbeobachtung durch geschulte und engagierte Fachkräfte helfen, die richtigen Weichen für eine erfolgreiche Ferkelaufzucht und spätere bestmögliche Mastergebnisse zu stellen.

Grundlegend ist eine gesunde und bedarfsgerecht gefütterte Sau, die durch ihre genetischen Eigenschaften und ihre Körperkondition die Voraussetzung für gesunde und möglichst gleichmäßige Ferkel schafft. Erfolgreiche Betriebe behalten daher den Gesundheitsstatus ihres Bestandes fest im Blick und setzen alles daran, die Einschleppung von fremden Keimen so weit wie möglich zu minimieren. Dabei bedenken sie auch Bereiche wie Futtergewinnung und Ferkeltransport. Sie bewerten und dokumentieren außerdem die Körperkondition jeder einzelnen Sau und stimmen ihre Fütterung daraufhin ab.

Geburtsbedingungen optimieren
Die Vermeidung von Stress ist eine Grundlage für gesunde Schweine. Ruhe im Abferkelstall ist oberstes Gebot. Bewährt hat es sich auch Alt- und Jungsauen abwechselnd nebeneinander aufzustallen. Die Sau schätzt eine kühle Umgebung von 21 °C, was sowohl in den Wintermonaten als auch in den Sommermonaten gewährleistet sein sollte; ihre Körpertemperatur muss unter 39,3°C liegen. Sauberes Wasser in ausreichender Menge sollte selbstverständlich sein. Dennoch ist es angebracht, Tränken und Wasserqualität am Nippel zu überprüfen und Tränkeleitungen vor dem Einstallen ablaufen zu lassen. Hinter der Sau empfiehlt es sich, Stoff- oder Gummimatten zu legen. Die Geburt selbst sollte zügig ablaufen, damit auch die später geborenen Ferkel das überlebenswichtige Kolostrum erhalten. Schließlich nimmt die Konzentration der wichtigen Immunglobuline im Kolostrum sehr schnell ab. Es ist daher sinnvoll, stündlich einen Durchgang zur Tierbetreuung zu machen, um bei Bedarf einschreiten zu können. Es hat sich bewährt, den Sauen vor der Geburt Langstroh zu reichen. Können sie ihr Nestbauverhalten ausüben, so berichten Praktiker, reduzieren sich Geburtszeiten und Komplikationen. Nach der Geburt schätzen es die Ferkel im Nest.

Kolostrum ist lebenswichtig
Ohne Kolostrum der eigenen Mutter haben Ferkel kaum eine Überlebenschance. Sobald als möglich muss das Neugeborene es aufnehmen, da es kaum über Energiereserven und Abwehrkräfte verfügt. Vitale Ferkel schaffen das in der Regel von selbst. 15 Säugungen in den ersten 12 Stunden sind das Ziel. Kleine und geschwächte oder auch ausgekühlte Ferkel müssen jedoch unterstützt werden…


Zum Weiterlesen, melden Sie sich hier einfach für den kostenfreien Empfang des zweimonatlichen Hoftierarzt E-Magazin an. Sie erhalten den Download Link zum E-Magazin mit diesem Artikel direkt nach Ihrer Anmeldung:

 

Weniger Erkrankungen durch hohe Futteraufnahmen rund um die Kalbung

0

Thomas Engelhard, LLG Sachsen-Anhalt, ZTT Iden
Prof. Dr. Rudolf Staufenbiel, Freie Universität Berlin
Andrea Meyer Landwirtschaftskammer, Niedersachsen

Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass geringe Futter- bzw. Trockenmasseaufnahmen von Milchkühen in den letzten Wochen und Tagen vor der Kalbung in der nachfolgenden Frühlaktation mit mehr Stoffwechselproblemen und auch klinischen Erkrankungen einhergehen. Solche Informationen waren im Jahr 2010 der Anlass, auch am ZTT Iden die ersten Messungen zur Futteraufnahme in den letzten Tagen der Trockenstehzeit durchzuführen und Effekte der dabei auftretenden einzeltierbezogenen Variation zu prüfen.

Aus diesen Messungen an fast 300 Kühen ergab sich, dass für das Drittel der Kühe mit den geringsten TM-Aufnahmen in den letzten fünf Tagen vor der Kalbung ein hohes Abgangs-risiko in der Folgelaktation bestand. Ein Viertel dieser Kühe schied im 1. Laktationsdrittel aus der Herde aus. Dagegen ging aus dem Drittel der Tiere mit dem höchsten Futter-verzehr keine Kuh ab. Zusätzlich gaben die kurz vor der Kalbung besser fressenden Kühe anschließend auch mehr Milch und Milcheiweiß als die schlechten Fresser.

Nach diesen ersten Ergebnissen erfolgten Untersuchungen an weiteren 100 Kühen. Das Resultat blieb dasselbe: Die geringen Futteraufnahmen vor der Kalbung in der betreffenden Auswertungsklasse gingen für die Kühe in der Folge mit stärkerer Stoffwechselbelastung, erhöhtem Abgangsrisiko sowie gleichzeitig reduzierter Milchleistungen einher (Tabelle 1). Allerdings hatte sich das Abgangsrisiko der schlechteren Fresser gegenüber der ersten Messreihe mehr als halbiert. Dazu könnte die stärkere Berücksichtigung der Futter-aufnahme vor der Kalbung im Management der Idener Herde beigetragen haben.


Zum Weiterlesen, melden Sie sich hier einfach für den kostenfreien Empfang des zweimonatlichen Hoftierarzt E-Magazin an. Sie erhalten den Download Link zum E-Magazin mit diesem Artikel direkt nach Ihrer Anmeldung:

 

Buch-Tipp: „Rinder gesund halten“

1

Rinder gesund halten ist Ziel jedes Rinderhalters und auch der Titel eines neuen Fachbuchs von Prof. Barbara Benz, Dr. Agnes Richter und Prof. Thomas Richter.

Auf knapp 140 Seiten bietet das Autoren-Trio komprimierte Kost. Stallklima und Faktorenkrankheiten sind für alle Altersgruppen gleich bedeutsam und daher beginnt das Buch mit diesen beiden Themen. Darauf folgen einzelne Kapitel zu jedem Lebensabschnitt des Rindes: Biestmilchkalb – Milchkalb – Fresser – Mastbulle – Färse – Kuh.

In jedem Alter gilt es besondere Knackpunkte zu beachten. 25 davon werden ausführlich behandelt und machen das Buch so auch zum Nachschlagewerk. Von der Schutzlosigkeit des neugeborenen Kalbes, bis zur negativen Energiebilanz der Milchkuh. Checklisten erleichtern die Rekapitulation jedes einzelnen dieser Knackpunkte.

Farblich hervorgehobene sind wichtige Informationen an den Seitenrändern, z. B.: “Bieten Sie kleinen Kälbern 3, größeren Kälbern maximal 4 Liter Biestmilch an.“ Auch wenn der Labmagen nur 2 Liter fasst, werden größere Mengen doch verwertet – im Darm nämlich. Aber nur so lange die Darmschranke offen ist. Deshalb sollten Kälber in den ersten drei  Lebensstunden möglichst 3-4 Liter Kolostrum aufnehmen, empfehlen die Experten.

Gut geeignet ist das Buch deshalb für den Nachwuchs. Erfahrene Praktiker können es als „Fahrplan“ für die Ausbildung nutzen, speziell wenn es um Tierbeobachtung geht. 80 Farbfotos und Zeichnungen verdeutlichen deren zentrale Bedeutung in der Nutztierhaltung:

  • Schwirren besonders viele Fliegen um ein einzelnes Kalb, kann dies auf Fieber deuten. Liegt eine Kuh zu kurz oder zu lange beim Wiederkäuen, sollten die Liegefläche auf Komfort oder die Kuh auf Verletzungen kontrolliert werden. Auch bei den Knackpunkten Klauen-erkrankungen, Lahmheitsbewertung und Körperkondition sind die entsprechenden Fotos natürlich wertvoll.

Zu den vielen Praxistipps gibt es auch knackige Faustformeln dazu. Wie etwa beim Stallklima: „Durchmesser des Ventilators mal 10 ist gleich Wurfweite“. Oder im Kapitel Geburtshilfe: bleibt ein Vorderbein zurück, ist für das weitere Vorgehen entscheidend

„die Kraft, die es braucht, um den zurückgebliebenen Vorderfuß gerade zu ziehen. Sind das weniger als 15 Kilopond – das entspricht etwa der Kraft, die es braucht einen Kasten Bier zu tragen – dann kann weiter gezogen werden.“

Hintergrundinformationen zu Stallbau, Krank-heiten, Rationsgestaltung und vielem mehr runden die Kapitel jeweils ab.

Der Preis für den schmalen Band ist zwar eher üppig, aber welcher Rinderhalter hätte auch Lust, sich durch drei-, vierhundert Seiten zu kämpfen – und wozu gibt es schließlich Weihnachten und Geburtstage?

Unbedingt empfehlenswert:

Rinder gesund halten: Kälberaufzucht, Klauengesundheit, Fruchtbarkeit
von Barbara Benz, Agnes Richter, Thomas Richter

Taschenbuch, 137 Seiten, Verlag Eugen Ulmer, € 29,90

Bioland und Biokreis laden zur Fleischrinder- und Mutterkuhtagung

0

Unter dem Motto „Biodiversität und Fleischqualität – da geht was!“ findet vom 27. bis 28. Oktober 2018 die 3. Fleischrinder- und Mutterkuhtagung in St. Andreasberg im Harz statt. Gemeinsame Veranstalter sind die Verbände Bioland und Biokreis, in Kooperation mit dem Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst.

In diesem Jahr stehen Naturschutz und Biodiversität sowie Rindermast und Fleischqualität im Fokus des bundesweiten Branchentreffs.

Top-Fleischqualität und mehr Biodiversität lassen sich gut verbinden. Das zeigen nicht zuletzt viele Mutterkuhhalter und Rindfleischerzeuger, die in extensiven Grünlandregionen wirtschaften“, so Dr. Ulrich Schumacher, Ressortleiter Tierhaltung bei Bioland e.V. „Doch auch diese Wirtschaftsweise ist hoch anspruchsvoll, wenn sie wirklich nachhaltig erfolgen soll. Die Kunst der Grünlandwirtschaft und -nutzung wird auf der Tagung ausgiebig erörtert und mit einer spannenden Exkursion im Harz ergänzt.“

Als Experte zum Thema „Optimierung der Fütterung in der grünlandbasierten Rindermast“ wird Georg Terler von der Bundeslehr- und Versuchsanstalt Raumberg-Gumpenstein (Österreich) an der Tagung teilnehmen. Terler gibt Einblicke in aktuelle Ergebnisse der Praxisforschung zu Mastverfahren und Fleischqualität. Darüber hinaus werden viele weitere Referentinnen und Referenten vor Ort zur Verfügung stehen. Die Redner referieren über wirkungsvolle Naturschutzmaßnahmen im Praxisbetrieb, eine erfolgreiche Verbindung von Naturschutz und Landwirtschaft, die Optimierung der Fütterung in der grünlandbasierten Rindermast, Kniffe und Tricks im Umgang mit Mutterkühen und Jungrindern, dem Potenzial nachhaltiger Beweidung für Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Klima sowie Chancen und Risiken extensiver Weidehaltung mit Fleischrindern.

Eine Exkursion zum Fleischrinder- und Direktvermarktungsbetrieb von Daniel Wehmeyer rundet die Fachtagung ab. Sein Hof gewann bereits den CeresAward sowie den Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau.

Detailliertes Programm und Anmeldeformular

Anmeldungen nimmt das Bioland-Tagungsbüro bis 5. Oktober 2018 entgegen.
Kontakt: Tel. 04262 9590-70, Fax 04262 9590-50, E-Mail: tagungsbuero@bioland.de

Schafe und Hütehunde in Haus Düsse

Höhepunkt für die nordrhein-westfälischen Schäfer sind die NRW-Schaftage, die am Mittwoch und Donnerstag, 29. und 30. August, im Versuchs- und Bil¬dungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Nord¬rhein-Westfalen im Kreis Soest stattfinden. Mit Verkaufs- und Informations¬ständen, verschiedenen Wettbewerben sowie einem umfangreichen Angebot an Zuchtschafen wird Schafhaltern ein interessantes Programm angeboten.

Die Schaftage werden bereits am Dienstag, 28. August, um 15 Uhr mit der Kö¬rung der Böcke der Rassen Texel, Dorper und Ostfriesisches Milchschaf ein¬geläutet. Der Mittwoch beginnt um 8.30 Uhr mit der Prämierung der Rassen Ostfriesisches Milchschaf, Texel und Dorper. Die Auktion findet am selben Tag um 14 Uhr statt. Der Donnerstag startet nach dem Auftrieb von 7 bis 8 Uhr mit der Körung und Prämierung aller anderen in NRW gezüchteten Rassen. Daran schließt sich der freihändige Verkauf von Zuchtschafen der Wirtschaftsrassen an.

Um 15 Uhr beginnt die Auktion von Zuchtschafen der Wirtschaftsrassen. An beiden Tagen werden Fachausstellungen zum Schaf veranstaltet, ergänzt durch ein bunt gemischtes Programm rund um die Schafzucht.Darüber hinaus sind weitere Veranstaltungen, wie Vorträge, Demonstrationen und Wettbewerbe geplant. Abgerundet wird die Veranstaltung am Donnerstag mit der NRW-Meisterschaft im Hüten mit Koppelgebrauchshunden.

Anmeldungen zu den Wettbewerben nimmt die Geschäftsstelle des Schaf¬zuchtverbandes entgegen, Telefon: 02945 / 989-450. Weitere Informationen und die Kataloge gibt es hier

Quelle: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Aquakultur ist im Kommen

0

Wie das statistische Bundesamt mitteilt, haben die Aquakulturbetriebe in Deutschland 2017 etwa 36.000 t Fische, Muscheln und weitere Produkte erzeugt. Das waren fast 3.800 t oder 11,7 % mehr als im Vorjahr. Der starke Zuwachs basiert laut Destatis vor allem auf den Muschelerträgen, die im vergangenen Jahr um fast 30 % auf 16.900 t zulegten. Nahezu unverändert blieb die Fischerzeugung mit 19.200 t. Bundesweit gibt es rund 2.700 Aquakulturbetriebe mit einer oder mehreren Kulturformen. Davon bewirtschafteten 2017 rund 2.300 Betriebe Teiche auf einer durchschnittlichen Fläche von 10 Hektar. In rund 1.300 Betrieben wurden Becken, Fließkanäle oder Forellenteiche zur Erzeugung von Fischen und Krebstieren eingesetzt mit einem durchschnittlichen Volumen von 2.700 m³. Kreislaufanlagen und Netzgehege spielen in Deutschland noch eine untergeordnete Rolle.

Quelle. Statistisches Bundesamt Destatis

Bienen brauchen es bunt

0

Forscher unter Leitung der Universität Würzburg haben herausgefunden, dass eine vielfältige Pflanzenlandschaft Bienen hilft, stabile Populationen aufrecht zu erhalten.

Bisher vermuteten Wissenschaftler, dass landwirtschaftlich intensiv genutzte Habitate generell schlecht für Bienen sind, da sie dort Pestiziden ausgesetzt sind und nur eine sehr geringe Auswahl an Nahrungsressourcen und Nistmöglichkeiten finden. Auch darauf führte man das weltweite Bienensterben zurück. Bienen können jedoch durchaus in landwirt-schaftlich genutzten Flächen gut leben. Voraussetzung ist, dass die Bienen Zugang zu sogenannten Habitatinseln mit hoher Pflanzendiversität haben.

Das zeigten Wissenschaftler der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), zusammen mit anderen deutschen und australischen Forschern nun erstmals in einer Studie. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in „Scientific Reports“.

Soziale Bienen untersucht
„Tetragonula carbonaria“ heißt die australische, stachellose Bienenart, die die Wissen-schaftler über mehr als zwei Jahre untersuchten. „Beispielhaft beobachteten wir an ihr, ob die Fitness und der Fortpflanzungserfolg sozialer Bienen von der sie umgebenden Diversität der Pflanzen und der damit verbundenen Qualität der Nahrungsressourcen abhängt“, sagt Dr. Sara Leonhardt, die Leiterin der Studie an der JMU. Zu sozialen Bienen gehören unter anderen Honigbienen und stachellose Bienen. Sie sind für einen Großteil der weltweiten Bestäubungsleistung verantwortlich.

Für die Studie installierten die Wissenschaftler Bienenkolonien in drei verschiedenen Habitaten. „Wir wählten naturbelassene Wälder, urbane Gärten und landwirtschaftlich intensiv genutzte Macadamia-Plantagen und beobachteten das Wachstum und die Pro-duktion von Arbeiterinnen, Königinnen und neuen Kolonien“, sagt Dr. Benjamin Kaluza, der Erstautor der Studie. Außerdem analysierten sie die Nahrungsqualität des gesammelten Pollens und Honigs und kartierten die Pflanzendiversität in diesen Habitaten.

Rückgang der Biodiversität als Ursache für das Bienensterben
Das Ergebnis: Die Lebensqualität der Bienen war in Gärten und artenreichen Wäldern am höchsten und in Plantagen am geringsten. Nehme die Pflanzenvielfalt in der Umgebung ab, produzieren die Bienen weniger Nachkommen, folglich schrumpfen die Kolonien. „Bienen brauchen Diversität“, sagt Kaluza. „Nur in Landschaften mit hohem Pflanzenarten-Reichtum finden sie kontinuierlich ausreichend ausgewogene und qualitativ hochwertige Nahrung und andere Ressourcen.“

Laut Leonhardt ist dieser Effekt bereits sichtbar, wenn die Bienen auch nur kleine Habitatinseln mit hoher Blütendiversität in Flugdistanz haben. „Denn dann können sie sowohl den negativen Einfluss von Pestiziden als auch von Monokulturen kompensieren“, sagt sie und ergänzt: „Dieses Ergebnis bedeutet, der weltweite massive Rückgang der Biodiversität könnte eine Hauptursache für das Bienensterben sein.“

Die Folgen ihrer Erkenntnisse: „Wir erhoffen uns jetzt natürlich verstärkten Schutz und Re-etablierung biodiverser Habitate, vor allem in landwirtschaftlich stark genutzten Regionen, wie zum Beispiel Plantagen“, sagt Kaluza.

Zusammenarbeit mit anderen Forschern
Die Forschung wurde finanziell von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt. Beteiligt waren Professorin Helen Wallace von der University of the Sunshine Coast (Australien), Dr. Tim Heard, Bienenberater aus Brisbane (Australien), Dr. Vanessa Minden von der Universität Oldenburg und Professorin Alexandra-Maria Klein von der Universität Freiburg. In weiteren Forschungen wollen Sara Leonhardt und ihr Team nun untersuchen, wie genau die Bienen ihre Ressourcen finden und wie sie von den unterschiedlichen Ressourcen profitieren.

Quelle: Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Videointerview: Boomende Aquakultur in Asien

0

Die Aquakultur in Asien ist nach Meinung von Dr. Serge Corneillie, Ph.D., Technical and Business Development, Asia, für ein enormes Wachstum bereit.

„Es gibt einen riesigen Markt“, sagte Dr. Corneillie. „Hinzu kommt, dass Asien ein fantastisches Umfeld für die Produktion von Fischen und Shrimps bietet: Die perfekten Temperaturen das ganze Jahr über und viele Orte, die sehr gut gegen Stürme geschützt sind. So können sie das ganze Jahr über sicher produzieren. “ Er wies jedoch darauf hin, dass es auch ernste Herausforderungen gibt, vor allem in Garnelenfarmen, wo bakterielle und virale Erkrankungen erhebliche Verluste verursachen.

Kevin Corizzo von Diamond V interviewte Dr. Corneillie als Teil der monatlichen Videoserie „Diamond V at 75: Immunstärke für das Leben“, die die Geschichte von Diamond V in der Tier- und Futtermittelindustrie würdigt und seine wissenschaftliche Forschung, technische Expertise und Vision hervorhebt für die Zukunft. Das August-Video konzentriert sich auf ein wachsendes Segment des Geschäftsportfolios von Diamond V – Aquakultur.

Dr. Corneillie wies darauf hin, dass in Asien eine steigende Nachfrage nach gesunden Produkten besteht und die Menschen haben mehr Geld für diese Produkte: „Ich denke, die Zukunft sieht sehr, sehr gut aus für die Aquakultur.“

Um das Video und weitere anzusehen, einfach hier klicken

Diamond V ist ein weltweit führendes Tiergesundheitsunternehmen, das auf vielen Arten forscht und natürliche, auf Fermentation basierende Produkte zur Unterstützung des Immunsystems für Tiergesundheit, Tierleistung und Lebensmittelsicherheit weltweit herstellt. Die globale Zentrale und alle Produktionsstätten befinden sich in Cedar Rapids, Iowa, USA. Diamond V hat auch Büros in fünf anderen Ländern und vermarktet Produkte in mehr als 70 Ländern. Mehr als 75 Jahre Erfahrung in den Bereichen Wissenschaft, Innovation, Technologie und Qualität haben Diamond V den Ruf als vertrauenswürdige Experten für Ernährung und Gesundheit eingebracht.

Quelle: Diamond V

BECAL: Neue App berechnet Wirtschaftlichkeit von Impfstoffen in der Schweineproduktion

0

Welchen wirtschaftlichen Nutzen hat eine weitere Impfung, welchen Return of Investment (ROI) bringen höhere Tiergesundheitskosten? Die neue App BECAL (Boehringer Ingelheim Economic Calculator) analysiert eine tiermedizinische Maßnahme schnell und benutzerfreundlich auf ihre Wirtschaftlichkeit.

BECAL Schwein evaluiert die Auswirkung der Impfung bei Schweinen von der Geburt bis zur Schlachtung, BECAL Sau bewertet Präventionsmaßnahmen im Sauenbestand. In beiden Fällen erstellt die Anwendung eine Profitabilitätsrechnung basierend auf individuellen Produktionsdaten. Es sind Angaben zu den biologischen Leistungen, den Kosten und Erlösen des Betriebs einzugeben. Aus diesen Angaben berechnet die App u.a. die direktkostenfreie Leistung und den Netto- und den Mehrgewinn gegenüber der Investition (ROI).

Entwickelt wurde die App von Boehringer Ingelheim gemeinsam mit Experten der Schweineindustrie. Mit BECAL kann die Wirtschaftlichkeit einer neuen Gesundheits-maßnahme gemeinsam mit dem betreuenden Tierarzt objektiv bewertet werden. Damit    sei BECAL ein weiteres Werkzeug von Boehringer Ingelheim für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Schweinproduktion teil das Unternehmen mit..

Die App ist in deutscher Sprache kostenfrei in den Stores erhältlich. Geben Sie hierzu einfach „BECAL Boehringer Ingelheim“ in die Suche ein.

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH,  E-Mail: vetservice@boehringer-ingelheim.com, www.vetmedica.de

Quelle: Boehringer Ingelheim